Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 29, 1915, Image 7

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    KewohnlieitSgemäß.
Haben Sie schon gehört, der
Schauspieler Müller hat in diesem
Kriege den ersten Schuß auf die
Russen abgefeuert.
So, so! Na, das ist kein
schuß!
Der gemütliche Sach
se n p a p a. „Wir bedauern sehr, Ihr
Fräulein Tochter nicht bei uns auf
was beschränkt!"
Vater: „Nu, meine Tochter ist auch
nicht gerade helle!"
Unmoderne Gerechtig
keit. Richter: „Die Strafe fällt
dieses Mal strenger aus, weil Sie
schon ein nlter Kunde sind!"
Gauner: „Na, da steht man's
wieder kein kaufmännisches Geist
in der ganzen Justiz! Ein alter Kun
de sollte doch als Rabatt eine Straf
ermäßigung kriegen!"
Rom an stil. Mitten im
großen Ozean ging das Schiss
unter mit Mann und Maus, und
sämtliche Passagiere mußten ins
Gras beißen.
Stoßseufzer.
Alte Jungfer: Ach, dieser
unselige Krieg! Alle Männer sind
fort, sonst hätte ich doch sicher noch
Mutter: Aber Junge, was
Franzi: Ich strecke meinen
Brotvorrai!
Schlau. Der kleine Hans:
.Papa, warum sind die Fische eigent
bi"?""' """"
stand stets auf d anzu
legen!
—Au weh! Hupferl: .Sie
ein trübseliges Gesicht!?"
und mich sechs Wochen allein hier
lassen will!"
Hupferl: „Und sie ist trotzdem
fortgegangen?!"
Luftig (wütend): „Nein dage
blieben ist sie!"
Zurechtweisung. Gatie:
„Aber mein Engel, meine Fee, meine
Göttin!"
Gattin: „Ich bitte Dich, laß diese
geschmacklosen Vergleiche mit Wesen,
die noch weniger .anzuziehen haben,
als ich!"
Hm! „Der Komiker, der bei
Ihnen den Sommer über gewohnt
hat. muß ja ein überaus lustiger
Kerl gewesen sein!?"
„Ja, sogar das, was er mir ge
zahlt hat, war zum lachen!"
Zcitcntsprechciid.
Was soll denn so'n Hund kosten?
Der eine zwei und der andere drei
Mark!
Nanu, warum ist denn der eine
Ja, sehen Sie, der billige wird
mal nur ein Polizeihund, aber
der andere ein feiner Sanitäts
hund!
Tie Teutschen und ihre Feinde.
(Vier Schcrzbilder in einem Zuge.)
Von den Heeren, die im Felde liegen,
Wer wird von ihnen schließlich siegen?
Was sie erwarten, Zug um Zug,
Zeigt jed' Gesicht deutlich genug.
1.
S.
4.
Der alte Schuhmachermeister Leh
mann ist ein braver Deutscher, trotz
dem er ein gebrechliches, hinfälliges
Männchen ist.
Vorige Woche leistete sich Lehmann
den Luxus, bei Aschinger eine Bier
wurst zu verzehren. Als er nach
Hause wollte, begegnete er in der
Türe des Wirtshauses einem frisch
eingekleideten, aber bereits sehr
hungrigen Feldgrauen.
Der Feldgraue hatte es mit dem
Passieren der Tür dermaßen eilig,
daß er den alten, kleinen Lehmann
mit unwiderstehlicher Wucht zur Seite
warf. Bums lag Lehmann auf
dem Fußboden und überschlug sich
dreimal.
Mit lebhaften Entschuldigungen
bemühte sich der Feldgraue um den
gestürzten Lehmann, half ihm wieder
auf die Beine und fragte ihn: „Hät
ten Sie sonst noch einen Wunsch?"
„Ja", stöhnte Lehmann, „ich wün
sche: wenn Sie vor den Feind kom-
Haufen rennen!"
Richtigstellung.
„Ick 'assen nicht der Deutsche, ick
sein Ihnen gut falut, salut!"
„Det is sehr scheen von Ihnen,
Fräulein, aber erstens heetzt det nit
„Tally", sondern Schnaps, und
zweitens heeße ick ooch nich so ick
heeße Aujust!"
den Franzosen gefangen genommen
worden ist. Sie bittet nun früh und
abends den lieben Gott, er möchte den
Vater doch bald wieder zurückkommen
lassen. Als dieses nach einigen Tagen
trotz ihrer Gebete noch nicht
sieden Vati fortlassen sollen!"
Unter Dien st boten. Die
ner: Haben Sie denn jetzt g'ar kei-
Zose: Nein, meine Bräutigams
stehen alle im Felde.
Scherzsrage. Welcher
her Wichtigkeit?
'poÄßuvix «T :paai,uix
Borrat verbraucht.
Mütterchen Rußland: „Ni
keine mehr geben!"
Nachahmung. Der kleine
Anton kommt hereingeheult und klagt
Mutter.
Verschna ppt. Dame: Ist
Boshaft. Herr (zum Arzt
eines Verwundetenspitales): Die pen
sionierte Schauspielerin Mellinsky
läßt durch mich anfragen, ob sie nicht
hier und da bei den Verwundeten
rezitieren könnte.
Arzt! Ach, ich hab' leine Lust, die
schlimmern!
Der Ausrücker. Herr
Miller: Mein Sohn ist gestern mit
seinem Truppenteil ausgerückt.
Gastwirt: Mir auch, mit einer
Zeche von zehn Mark!
Daher. Bekannter: Mich
wundert, daß deine Schwiegermutter
trotz der Truppeniransporte so pünkt
lich eingetroffen ist!
Schwiegersohn: Die wird aber
auch als Kriegsgut befördert!
Ter jüngste französische Nachschub.
.Was ist denn das sür ein Kin
derlärm dort in dem Haus?"
„Da ist eine Kompagnie französi
scher Reserven drin, Herr Leutnant,
die wir gestern gefangen genommen
haben!"
Naheliegend. Was die
Gefangenen für saure Gesichter ma
chen.
Kein Wunder. Sie sehen ein,
daß es mit ihren Hoffnungen Essig
ist.
Guter Rat. Jetzt han s'
mi' zu die Sanität'r g'nomm'n, Va
ter, und i', kann doch kei' Blut net
sch'n!
Woaßt was, Zkaverl, damit d a
wengl dra' g'wöhnst, schaug'st fleißi'
unserm neuen Bader zua beim Ra
sier'n!
les! Meiert Frau Nach
barin, haben Sie schon gehört, daß
dem Hindenburg eine furchtbar
schwere Operation geglückt ist?
Nachbarin:' Ist nicht möglich!
Was Sie sagen! Hat der vielbeschäf
tigte Mann auch noch zu solchen Sa
chen Zeit!
Monolog.
K o sak nun die
Tapserkeitsmedaille gekriegt, ein
Buddel mit Wutii wäre mir lieber
gewesen!
Dankbarkeit. „Die Stern
feld hat immer eine ganze Korona
von Verehrern um sich".
»Ja. ts sind ihr sehr viele Man
ner dankbar dafür, daß sie einen an
deren geheiratet hat".
Gut geeignet.
»Mensch, Karle, Dir kennten se
aba sein zu'n Innendienst in de
Schützenjräben vawenden. Osch aus
den slachsten Jraben stichste nich'
niit'n Kopp' raus!"
Er kennt sich. ,
niemmid sein Gewehr irgenwo stehen läßt!
Professor: Dann möchte ich doch für alle Fälle um ein Re<«
servegewehr bitten!'
Sein Standpunkt.
„Was lesen Sie da in der Zei
tung?" Junggeselle: „Verlobungs-
und andere Trauernachrichten!"
„Des Lebens bittere
Ironie". „Was ist eigentlich aus
Ihrer heimlichen Liebe geworden?"
.„Eine unheimliche Ehe!"",
Bedingt.
Aber Marie, Sie zerdreschen mir ja mei' neue Sonntagshos'n, k
Grund genug. Richter:
„Angeklagter, was haben Sie als
und Nächte im Freien herumtrieben?"
Angeklagter: „Herr Richter, in
meinem Haufe wohnt ein Mann mit
Richter (einfallend): .Es ist gut,
Sie sind frei."
Er hat recht.
—Siegst, Kamerad, dös wär'n halt die richtigen Gefangenen, dene
braucht' ma' nichts zu geben, die geben uns was!
Eine energische Schwie-,
zir mutter. „Erst spielen Sie
mit meiner Tochter den Hochzeits
marsch und dann küssen Sie sie? Nun
aber Hochzeit marsch!"
Auch richtig. Lehrer: „Da
werden Weiber zu Hyänen! Wo
kommt das vor, Schulze?"
Schulze: .In den feinsten Fami
lien!"
Teifi, i' kann den verhaxelten Mmm von dem französischen Dorf net
"Ach wa». schreib' halt an' Datum Mi »aneben .Neudeutfchland'l
Er kennt sich. Gastwirt
(zu dem auf der Durchreise befindli
chen Studenten):.„lhr Zimmer liegk
also im vierten Stock; soll ich's Jh-
Student: — so hoch
Ken!"
„„Und was fehlt Ihnen in Wirk»
lichkeit?""
- Das kleine Fischlein.
e Wirt: „Na, wie schmeckt die Forelle?"
hätte!"
» Bedauern. Richter: .Sind
z Sie nicht derselbe Maier, der vor
14 Tagen dem Bankier Schwindelei
- eine Viertelmillion gestohlen hat?"
Angeklagter: „Leider nein!"