Student (di« Tür aufreißend, z» «inem Hausierer, der eben an der Blocke stark geläutet hat): „Sie Un »erschiimter! Wie können Sie sich un terstehen, die Klingel so stark zu zie hen; tun ja gerade so, als ob Sie »er Geldbriefträg«r wären!" ' —S chiitzengrabenhumor. Grenadier Kullecke, von einem Berli »er Regiment, schickt einem Bekann ten «ine Feldpostkarte aus dem Schützengraben. Die Unterschrist lautet: ' ' Ihr Kullecke. zurzeit Garde-Maulwurf. Ei» Wüsienwunder. O, welche Hitze kommt von ob«n! Der Haarbalsam soll sich «rproben. Probatum est! schon wächst das H->ar Und spendet Schatten wunderbar. Angewandte Sprichwörter. .Aller Segen kommt von oben!" sagten die Pariser, da kam ein Zep pelin und warf Boinben herunter. .Ueb' immer Treu' und Redlich keit!" sagten die Engländer, da mein ten sie die anderen. .Wenn so was am dürren Holze geschieht!" sagte der Spion, da hing «r daran. Glücklicher Schiller! Bei der Kapitulantenprüsung werden Prämien verteilt, und die Ausgezeich neten dürfen bezügliche Wünsche äu ßern. Unteroffizier: „Ich möchte bitten «n Schillers Werke." Oberst: „W!« kommen Sie denn gerade darauf?" Unteroffizier: „Herr Oberst, der Illustriert« Eisenbahn - Fahrkarte von Petrograd nach Berlin über Tannenberg, Lodz, Variante. Es bildet sich di« Hoffnung in d«r Stille. der Welt. „Nun. Doktor, Naheliegend. A.: „Mit B.: „Was 'n Wunder, stehen ja auch nur Enten in dem Blatt." Froh kamen die Kinder mit ihren Zeugnissen aus der Schule. „Neun Einsen!" verkündete Erich, den Ran- Und in Meldestellung vor die Mut ter tretend: „Versetzt als Dritter. Di« deckt. Aus der Küche schwebten ver he'.ßungsvolle Düfte, ein Beweis ih res Vertrauens! denn diese beiden Speisezettel setzen. „Und Du?" wandte sie sich lächelnd an Traute, die mit zitternd» Hän den ihre Mappe hervornestelte. .Dreizehn Einsen," hauchte sie, doch einen Ruck. Sie drückte das Köpfchen der Tochter an sich, während sie das glänzende Zeugnis las. Und ehe sie damit zu Ende kam, senkte sich im Tränenschleier vor ih ren Blick. Erich räusperte sich, um keine Rüh rung auskommen zu lassen. Na ja, er wußte schon: der vorjährige Zeug nistag! Hugo, der Aelteste, hatte ei nen richtigen „Pechlappen" nach Hause gebracht. Vater hatte lange vorher gemahnt und gedroht, Mutter förmlich gebeten, er solle sich zusam menreißen, aber was hilft das, wenn man keinen Grips für Mathematik hat! An den Auftritt, der damals erfolgt war, mochte man noch heute nicht denken. „Wunderschön!" sprach Frau Eva. sich beherrschend. „Vater wird sich freuen. Er muß ja im Augenblick da fein. Ich will nur immer mal nach dem Essen sehen." Damit eilt« sie hinaus. Traute und Erich sahen einandei an. Dann begann jeder, still seine Sachen sür die Ferien wegzuräumen. In der Speisekammer, wo das Mädchen sie nicht sah, stand Frau Eva, die verkrampften Hände an die Stirn gepreßt. Auch in ihr war der vorjährig« Zeugnistag mit schriller Stimme erwacht. Und die bange, schwüle Zeit, die darauf gefolgt war! Kein freundliches Wort mehr zwi schen Vater und Sohn, keine harm lose Familiensröhlichkeit. Zwei trie ben auseinander, die doch eines We sens waren, und ihre sorgende Liebe tausendmal gekränkt und zurückge wiesen, suchte vergebens, sie zu hal ten. Merkwürdig, wie das noch im mer schmerzte, obwohl doch plötzlich der Paulenschlag der Kriegserklä rung all« häuslichen Dissonanzen zum Schweigen gebracht hatte. So schnell war dann alles gekommen? des Siebzehnjährigen Entschluß, sich freiwillig zu melden, ihres Mannes Zustimmung, die er nach seiner schweren, spröden Art nicht ganz frei von Bitterkeit hatte erteilen kön nen der Abschied. Auch Hugo war schwer und spröd. In seinem letzten Händedruck hatte etwas gelegen wie: Ihr glaubt nicht an mich viel leicht lernt Ihr glauben. Frau Eva streckte in unterdrück tem Schluchzen die Hände vor sich hin: „Mein Jung«, mein Aeltester. Warum mußte Deine letzte Zeit im Vaterhause so qualvoll sür Dich sein! Bei Dixmuiden hast Du mitgesungen und gesiegt, am Weihnachtsabend hast Du in weißer Schneewiiste Posten ge standen, unendliche Märsche hast Du getan, und in der Karpathenschlacht fielen die Kameraden, die Du lieb test, Mann sür Mann im Granaten- Hagel. Und wenn Du h«im dachlest aus all dem Greuel, stand vielleicht kein Bild des Friedens und der Zärt lichkeit vor Dir, nein, verächtliche Blicke, kalter Tonfall. O mein Junge, bleib' mir am Leben, wir Dich Er hatte seit achtzehn Tagen nicht geschrieben. Und zuletzt: „Hier steht gottlob eine große Sache bevor." Frau Eva trocknete ihre Tränen. Sie hörte den Gatten heimkehren. Und sie wußte, er litt wie sie, viel leicht noch mehr. „Nun, Bati, das sind doch schöne Zeugnisse?" damit trat sie in die Stube, gefolgt von dem Mädchen, das die Suppe trug. „Sehr schöne. Ich bin zufrieden. Seine Stimme klang heiser. „Ihr dürst Euch etwas wünschen. Erich so wohl wie Traute." „Apftlsinen und süße Ostereier, um sie ins Lazarett zu tragen." Der Wunsch war lange unter ihnen ver einbart: aber ehe sie ihn ausgespro chen bekamen, rannte erst Traute, dann Erich aus dem Zimmer, denn sie meinten, ein Klappern am Brief tasten gehört zu haben. Die Mutter sprach mit d«m Mäd ch:n und hatte dessen nicht acht. Der Bater war erst verblüfft, dann starr te er gespannt auf die Tür. Als Minna hinaus wollte, wurde sie von den beiden fast umgerannt, die zu riickgestürmt kamen. Erich trug eine Karte, Traute erhaschte im Gedränge einen Blick daraus, im Flur war es zu dunkel gewesen. Beide schienen zu erstarren, ihre Augen öffneten sich weit. „Gebt her!" Mit einem Satz war der Vater aufgesprungen und hatte schon daS Blättchen in der Hand. War es nicht, als ob seine Gestalt „Liebster —?" Die Stimme rief führt hatte. überließ es der Gattin, selbst das .Liebste Eltern. Bor einem Jahre sie schlössen, da fühlte sie, all ihre gen. Ltvas vom ell«. sondern als eine notwendige aus das äußerste Maß zu beschränkende Tä tigkeit zur Erhaltung der Gesundheit kann dieses mäßig sein und wird sei- Es .ist falsch, die Nahrungsauf fühl des Hungers und des Appetits men, als zur Beseitigung des Hun gergefühls nötig gewesen wäre. Ißt man langsam, so kann man mit er- Noch ein anderer Umstand* verleitet die Menschen, sich das Essen anzuge wöhnen. Man glaubt, daß eine Ge selligkeit, ein gesellschaftlicher Verkehr nur möglich sei, wenn er in der einen ist sonderbar genug, daß die Men schen das Essen ästhetisch so schön und anmutig finden, daß sie zusammen darin bestand, dem Gastfreund Nah rung zu biete.:. Daß aber heute Men schen, die ihr eigenes Heim, ihren ei- Wic'S jeder Gutsbesitzer ' tut, v«s Lnme» <dpker. Dem Opfermut der deutschen Frauen in der jetzigen schweren Zeit und die Männer, die gereist und ge prüft ins Feld zogen, die schwerere Opfer zu bringen hatten, als die Ju gend, weil sie schon ihres Lebens Er viele blaß und weinend, aber alle zum Dulden entschlossen. Das Heim, das sie weiter umsorgen mußten und Mittelpunkt für lange Monate feh ter Verlassenheit weiterbestehen muß- Heim blieb ihnen als Trost. Als Trost strahlt das Bild dieses Heim-j stärkt ihre Widerstandskraft es läßt und Hunger vergessen, und die Hoff nung. in den friedlich umhegten Be zirk des Hauses wiederkehren zu dür- Ruhe. Frieden heim. Da sind so viele, de nen eine frühere Heimkehr beschieden ist, eine schmerzensreiche, eine ge trübte. Man steht in der medizini schen Abteilung unserer Warenhäu ser nicht umsonst die mechanischen Be helfe der ehemals Gesunden, Beweg hilflos zurückgekommen sind. In gro ßen Stapeln sieht man Krücken auf geschichtet, wie andere gangbare Ge brauchsgegenstände, die viel begehrt und gekauft werden und zur Hand liegen müssen. Der Opfermut der Frauen hat Feuerproben zu bestehen, wenn sie im Berein mit diesen star ren, hölzernen Begleitern dem lieb sten Mann Stab und Stütze sein werden für lange Zukunftsjahre. Wir wollen es gewiß ängstlich ver meiden, uns für die Auserwählten unter den kriegführenden Nationen zu halten, aber es ist ganz sicher, daß der deutschen Frau jener von franzö sischen Schriftstellern verherrlichte mißverstandene „Opfermut" nicht Pariser Zeitung neulich erzählte. Die Tendenz dieser Erzählung ent spricht so unoerkennbar dem französi schen BolkScharakter, der sich von dem unseren durch fast unüberbrück bare Abgründe des Denkens und Fuhlens scheidet, daß ich den Inhalt kurz widergeben möchte: Ein geschick ter Knnsttischler, der es durch seine Arbeit zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat, verläßt seine Frau und einen fast erwachsenen Sohn, um in den Krieg zu ziehen. Auch der Sohn wünscht nichts sehnlicher als mitzu kämpfen, aber beide Eltern sind einig darin, daß er als Stütze seiner Mut ter daheim bleiben müsse, und ver sagen ihm seinen Herzenswunsch. Den Vater trifft das Unglück, im Kampf mit den verhaßten Deutschen beide Arme zu verlieren, und sein Weib, das ihn zärtlich liebt, bricht fast zu sammen, als sie ihn im Lazarett als Krüppel wiederfindet. Aber bald rafft sie sich auf, und sie, die bis dahin dem einzigen Sohn fort und fort die Erlaubnis, sich freiwillig zu stellen, versagt hat, fordert ihn nun selbst mit flammenden Worten auf, für seinen Vater Rache zu nehmen und so viele Deutsche zu töten, wie ihm irgend möglich sei. Das ist sicher ein Motiv, aus dem noch keine deutsche Mutter ihr Kind in den Kamps hinausgesandt hat. Die per sönliche Rachsucht, die im Hinmorden möglichst vieler Feinde ihre Befriedi gung sucht und daS Beste dafür zu opfern bereit ist. wäre unsere Sache nicht. Die deutsche Frau weiß Opfer —lm Eifer. Professor: „So, ge fassen!' Schattenseiten der Volkstümlichkeit. Hindenburg: „Der Herr behüte mich vor meinen Freunden - mit meinen Feinden werd' ich schon selbst fertig!" Anspielung. A.: „Ich —Zu ängstlich. „Wie mich heute mein Hühnerauge schmerzt! JesseS, ich werd' doch nit den schwarzen Star d'ran krieg'n?" Ein Pfiffikus. Galle: den?" Gattin: „Da gibt sich die Köchin Mittwoch hat ihr Schatz Geburtstag." Ein „gehobener" Zim- Bermieterin, enttäuscht): „Was, daS soll ein Zimmer sein?! Das kann man doch höchstens „Kammer" nen nen?!" Verdächtigt? Individuum (spöttisch): Ah, Monsieur haben den Arm in der Schlinge? Soldat: Wenn i' g'witz wüßt', daß du auf mich g'schossen haA, dann hättest du den Kopf ober ganz sicher drin! Die objektive Tante. „In allen Herzensangelegenheiten wende — Auffalle Fälle. Onkel (zu seinem Neffen, der Student ist): „Du. der Herr, den Du jetzt so freundlich gegrüßt hast, ist gewiß auch ein Gläubiger von Dir!" „Ach. Onset, ich weiß eS nicht g«-> nau! Ich habe ihn nur auf all« Fälle gegrüßt." Reinfall. ....Wenn ich nicht wüßte, Fräulein Erna, daß Sie schon verlobt wären, würde ich noch heute bei Ihrer Frau Mama um Sie anhalten." „Welches Glück Sie aber haben, Herr Doktor! Denken Sie, gerade heute ist die Verlobung zurückgegan gen!" Im Stadtparke. Auf seher: „Können Sie denn nicht le sen? Diese Anlagen werden dem Schutze des Publikums empfohlen!" Strolch (im Grase liegend): „Kann man sie denn wirksamer schützen!? Wo ick liege, kann kein Mensch nicht hintreten!"
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