Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 22, 1915, Image 8

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    Die Blücher-Insel.
ÄI ist vielleicht, so lesen wir In der
.Berliner Zeitung am Mttag," nicht
der Allgemeinheit bekannt, daß der fast
ochtzig Jahre alte Fürst Blücher, ein
Enkel de» Marschalls .Borwärti,"
<i«n geheimen Groll gegen Oesterreich
iuiid Preußen hegt, nicht gegen sie als
Wtaaten, sondern als Steuererheber,
'Der sehr reiche .arme" Mann fühlte
Pch durch die Steuereinschätzung in
Heiden Reichen hart bedrückt, und um
Viesen» Gefühl« den richtigen Ausdruck
zu gebe«, um sein Geld nicht in Preu
iKänguruhs, die er auf das Eiland im
portiert Hai, ein beschauliches Dasein
führt. Mitunter versügt er sich auch
in das Land der Pyramiden, wo er
»vorben hat. Seine Söhne erster Ehe
Pnd preußische Offiziere und kämpfen
jetzt wpfer für das Vaterland, den
auS der dritten Ehe hat er, nur
vxgen des bekannten Grolls, in Eng
land naturalisieren lassen.
Bald nach Beginn de» großen Krie
ges begab sich der Fürst auf sein« Je
sel, wo er sich sicher und geborgen
fühlte. Aber der Mensch denkt—und
der Franzose l«nkt wenigstens in sei
nem Fall. Keinem Briten wäre es
-ingefallen, den alten Mann aus dem
friedlichen Kreis seiner Känguruhs zu
entführen, da sogar Herr Churchill
diese großen Hupfer nicht für preu
ßisch« Spione, die mit ihren Pfoten
d« Unterseebooten Signale geben
tZimten, ansah. Aber die Franzosen
dachten anders! nach wenigen Wochen
«lLirten sie in London, sie könnten
«icht die Anwesenheit eines Blücher so
«He ihrer Küste dulden, sie sähen da
ri» eine .nationale" Gefahr. In
London wollte man zunächst nicht aus
die Sache eingehen, als aber ein über
eifriges Parlamentsmitglied sich ihrer
annahm, bedeutete man dem Fürsten,
«r habe sofort die Insel zu verlassen
und Urfehde zu schwören daß er sich
«n keine Küste künftig begeben, son
dern in London wohnen werde. Nach
«inem rührenden Abschied von allen
«lten und jungen noch im Beutel be
findlichen Känguruhs reiste der Fürst
«ach Englands Hauptstadt. Der na
turalisierte Engländer aber, des Für
sten Sohn, konnte nicht von der In
sel ausgewiesen werden, und so sitzt
«r dort, umgeben von einer Kompagnie
«nglischer Soldaten und den Kängu
ruhs, um aufzupassen, daß die ersteren
nicht die letzteren als willkommene
Jagdbeute verspeisen—denn Kängu
ruhschweif ist eine Delikatesse, die von
den Feinschmeckern als die auserle
senste gefeiert wird.
Cigarren-Währung.
nach Hause geschickt. Hingegen ist die
Zigarre im Werte gestiegen. Sie bil
det die Grundlage des gesamten hiesi-
Während ab«r bei der Münzwährung
ein bestimmtes Metall, das Gold, der
feste Kern ist, auf dem sich alles Wei
hier keine Rolle. Es ist ganz gleich,
ob man eine Zigarre Henry Clay oder
No. 2 besitzt, von der beim Dorfkrä
mer drei Stück fünf Pfennig kosten:
ihre Kaufkraft und ihr Wert ist ganz
genau der gleiche. So hat sich denn
sehr lebhafter Handelsverkehr entwik
kelt, bei dem die Waren tn der Haupt
sache aus d«m Inhalt der LiebeSgaben
sendungen bestehen. Ein etwa hand
breites Stück Dauerwurst kostet vier
Zigarren. Einen Pulswärmer kann
«an für zwanzig Zigarren haben, da
gegenwärtig die Witterung ziemlich
Kpgmic kostet ohne Rücksicht auf die
Marke dreißig Zigarren. Auch beson
dere Geschäftsbetriebe sind auf Grund
worden. Wer zum Beispiel den
Ujunsch hat, seine dick mit der lehmi
gen Erde behafteten Stiefel wieder ein
mal in schöner Reinheit erstrahlen zu
sehen, kann sie in einem eigen» zu die
sem Zweck eröffneten Betrieb für zwei
Zigarren putzen lassen. Wir sind also
hier wieder auf jener primitiven Stufe
der Geldwährung angelangt, die man
«ich bei den Naturvölkern findet, wo
Muscheln und ähnliche» die Stell« un>
Gelde» vertreten.'
Ein Neutraler.
«v»«g «lfoufo lLftt sich nicht i» d««
Krieg htaeixziehkn.
Trotzdem er mit einer britischen
Prinzessin verheiratet ist, verhält sich
König Alfons« in dem gegenwärtigen
Bölkerkriege vollständig neutral und
knappe« Entrinnen.
»t»er vstrrreichilchru Bo«be.
Kronprinz Danilo von Montenegro
wäre vor kurzem um ein Haar da«
Opfer einer Bombe geworden, die von
einem österreichischen Flieger abgewor
fen wurde. Der Prinz befand sich in
seinem Palast, als der Flieger die
Hauptstadt bombardierte und eine der
Zlronvrinz Roris.
stürmische Zukunft vor sich. Selbst
tankriege dürfte Bulgarien wahrschein
lich eine her«orragende Rolle spiele».
! Für Haus und!
Küche.
Uhlenhor st-Punsch.
Auf ein« Flasche guten Rum nehm«
man den Saft von vier saftreichen Zi
tronen ohne Kerne und Zucker bis zu
zwei Pfund. Der Zucker und Zitro
nensaft wird In eine Terrine getan,
etwas von der äußeren gelben, fein ge
schälten Zitronenschale dazu geworfen
und dann das Wasser lochend daraus
gegossen. Bei gutem starken Rum
kann man vier Flaschen und wohl noch
etwas mehr nehmen. Der Punsch
gegossen, zugedeckt, bis" zm/Gebrauch
aufbewahrt, und soll gleichfalls besser
sein, nachdem er einige Zeit oder wäh
rend des Tages gestanden hat. Wenn
er dann, namentlich im Winter, etwas
warm getrunken werden soll, so kann
man ihn in der Terrine im Ofen vor
her erwärmen, oder auch in einem sau
beren irdenen Topf erhitzen, wobei der
Punsch zugedeckt bleiben muß. Wenn
von dem Getränke etwas übrig bleibt,
so kann man es in eine Flasche füllen
n Winter bis acht Tage geschehen
'lütn, wodurch der Geschmack sich oft
loch verbessert.
Gänseleberpastete.
Eine schöne große oder zwei klein«
Gänselebern werden fein gewiegt, ein
kleines in Wasser geweichtes Brötchen
Pfund gehacktes rohes Schweinefleisch,
ein Ei, etwas seinwürfelig geschnitte
ner Speck, Salz, Pfeffer, ein wenig
Nelkenpfeffer, eine Prise Zucker, ein
wenig geriebene Semmel und «inen
Eßlöffel Gänseschmalz, dann alles
gut vermischen, eine kleine Pudding
orm wird mit Gänseschmalz auSge
irichen, mit dünnen Speckscheiben
ausgelegt, mit der Masse gefüllt, mit
Speckscheiben bedeckt, mit dem Deckel
fest verschlossen und im Wasserbade
eine Stunde gekocht.
Schweizer Apfeltfchu.
In einer ziemlich tiefen Bratpfanne
macht man ein gutes Viertelpfund
Butter heiß, belegt den Boden ganz
dicht mit einem halben Zoll dicken
Weißbrotscheiben und röstet dieselben
auf beiden Seiten hellbraun. Nun
rücke ganz vom Feuer ab, denn dai
Brot brennt sehr schnell an. Sodann
wird die Pfanne mit feingeschnittenen
sauren Aepfeln gut aufgefüllt, darüber
kommt genügend Zucker und Zimmt,
auch ein Glas Wasser. Die Speise
wird fest zugedeckt, langsam gedünstet,
was zwanzig Minuten nimmt. So
bald die Aepfel weich sind, wird die
Speise sorgfältig auf eine Platte ge
stürzt, so daß das Brot oben kommt.
Wird heiß serviert, und von Groß und
Klein gern gegessen.
Sauerkraut mit Klump.
Zwei Pfund Porkloin fetzt man in
einem Topf übers Feuer und läßt eine
Stunde kochen, zwei große in Schei
ben geschnittene Zwiebeln dazu. Ein
halbe! Pfund schöne türkische Zwetsch
gen, welche zwölf Stunden gewässert
hoben, entfernt man, füllt die Höhlung
mit Nußkernen, drückt dieselben in da»
Sauerkraut und läßt wieder eine
Nun reibt man auf einem Reibeisen
zehn große, am Tag« vorher gekochte,
zwei rohe Kartoffeln und eine große
Zwiebel, tut alles mit folgenden Sa
chen in eine Schüssel: drei Eier, drei
Eßlöffel Mehl, welches mit etwas
ben Eßlöffel Salz, etwas Muskat
nuß, zwei dünne Schnitten Weißbrot
chneidet man in Würfel, brät sie in
Butter gelb und tut sie in die Schüssel.
Nun mengt man alles gut, glättet
doS Sauerkraut ab und steht, daß ge
nug Brühe daran ist (denn der Klump
zieht die Brüh« auf), legt den Klump
darüber, schiebt den offenen Topf in
den heißen Backofen und läßt hell
braun backen! schmeckt vorzüglich.
Roggenbrot.
Man siebe ein ZZuart Roggenmehl
mit zwei Teelöffel Salz in eine große
Schüssel und reibe mit den Händen
eine Unze Butter oder Schmalz daimi?
ter. Ein Täfelchen Hefe wird in eines
Tasse lauwarmer Milch mit «was
Zmter aufgelöst. Sobald die Hefe
weiteren Tasse Milch oder Wasser zum
Mehl gegeben. Der Teig wird dann
tüchtig verarbeitet, dann warm gestellt,
bis er zur doppelten Höhe aufgegangen
ist. Dann wird auf dem Backbrett so
viel Weizenmehl hinein geknetet, daß
et einen zarten Teig gibt, der nicht
an den Händen klebt. Eine hohe,
kinglich viereckige Bratpfanne wird
mit Butter ausgestrichen, mit dem
Teig halb gefüllt und an wannen Ort
gestellt, bis der Teig oben Risse be
kommt. Nun bestreicht man ihn mit
Kaffee oder Milch und läßt ihn in
nicht zu heißem Ofen eine Stund« lang
backen.
W«r b«im Brotbacken befürchtet, daß
da» Ouantum Hefe nicht ausreiche,
kann die Wirkung der Hefe verstärken,
wenn er derselben etwas Zucker zusetzt.
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«Eide leleyho»« YOUNGS LUi/E
(JUNGE LIEBE)
A pretty love song, sung by DORA RUSSELL of the
Babes in Toyland Co.
Moderate. (
1. Ah, how sweet it ia to love i Ah, how pay is young de -
• 2. Lore and time with rev - erance use; Treat them like a part - ing
area.
sire! And what pleas - ing pains we prove When we first ap -
friend, Nor ttoe gold • en gifts re - fnsc Which in youth an -
j |J X X jlj *.J Id JlJ*
proach lovers fire! Pains of love be sweet - er far 1 Than all
cere they send; For each year their price is more And thej less
• oth - er pleas - are are. Pains of love be sweet -er far
sim - pie than be - fore. For each year their pride is more •
Copyright., by the American Melody Company, New Yotfc. >n
e tempo. =— rmt.
Than all oth - er pleas - ore are, all otb - er pleas - urc are
And they less sim-pie than be - fore, leas sim • pie than be - fore.
| '[■! ~JI J*o J. J* *1
Andante cantdbUe. .
jjft j jl;i 3^ y t-»>r
' Sighs, w rich arc from lOT - era blown, Do but gent - ly heave the heart ; E'en the
Lore, like spring- tide, full and high, Swells in ev - 'ry youth - ful rein ; But each
I
tears they shed a - lone, Cure, like trick- 'ling balm, their smart, Lor - era, when they
tide docs leas sup - ply, Till they quite shrink ia a - gain; If a flaw in
1
~~ A
i lose their breath, Bleed a - way in la - zy death, in la - zy death
age ap - pear „ Tis Bbt rain, and runs not clear, and runs not clear
I BEff f\[ff tj- Mp'Mrffc'ff p-J pfo.**
* Y*voc« LOT*.