Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 22, 1915, Image 2

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    Unsere Berta,
dicke Berta—ein strammes Kali
ber,
Wchickt siolz ihren Gruß hinüber.
D» flieht dann auf den ersten Schuß
Zvrr Franzmann wie der Rufs'.
Und Michel lacht,
Wenn's dann tracht.
Doch der Franzmann lacht nicht so,
nennt es roh.
Japste versiebt es ohnegleichen,
Die Massen nur so hinzustreichen.
Die Kleinigkei ten. „Ha
— Abfuhr. Tochter: „Papa,
Vater: „Nein, mein Kind, ich übe
Tochter: „Worin übst Du Dich
irnn?"
Z»a der Lehrbub' nichts, >v«nn er sieht,
Zvas alles in die Würste hinein
<ommt?"
Bäuerin: „Ja, Stieg«nbauer.
Stiegen b a u e r: „I? Schä
men? Da solltet Ihr mich se
— Erkenntsie. Einem Wil
sen. Alle Bemühungen sind vergeb
lich. Da meint der Gatte getröstet
schließlich: „Ach, ich kann mir'S schon
Lstende.
alles Wasser?"
„Nee, Fritz, es sind auch Fische
Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
ISI4-15.
Voll <wch
°—°Erbseii?>>pp'.
Äar auch viel der Fci d
Mir siegcssicher Tchlacht.
Witz cht^
Stoßseufzer.
Sonntagsreiter (als das
Pferd zum drittenmal mit ihm ins
Wasser geht): „Teufel, der Gaul
muh gewesen sein bei der Marine!"
Berechtigter Einwurf.
Tierbändiger (der im Hotel logiert,
morgens): „Das war «ine schöne
Nacht, man kann sich ja in Ihren
Betten des Ungeziefers nicht erweh-
Wirt (höhnisch): „Na, Sie schei
nen mir auch «in netter Tierbändiger
zu sein!"
Stimmt! Mutter: Kein
Holz, keine Kohle ist im Hause! Kin
der, wir gehen einem traurigen Win
ter entgegen!
Fritzchen: Können wir denn nicht
versuchen, solch eine 42-Zentimeter-
Kugel zu erwischen? Die sollen ja sv
schön einheizen!
Ein Do» Juan.
Modedichter A.: Wie, Sie ge
rauchen noch Haarwuchselixi«re; Sie
!iben doch solch' iiPPig-S Haar!"
Modedichter B.: „Genügt
.iber immer noch nicht; alle Welt will
Die eiserne »elmat.
Bon Waldemar BonsclS.
Mein Gott, wie ich mich freue,
daß Gerom lebt? sie haben ihn aus
der Nordsee gefischt, nachdem S. M.
S. „Mainz" von den Engländern in
den Grund gebohrt worden war. Wir
haben uns schon in Kiel gekannt, sind
als Knaben die Fleethön, miteinan-
Nealschiilern Schlachten geliefert. Wie
wir uns da schon im „Hassen" geübt
haben, besonders bei hohem Schnee!
Es mag daher gekommen sein, daß
wir auch dort unseren Bettern gegen
überstanden; solche Gefühle vererben
sich leidenschaftlich sicher fort, Ivenn
auch heute das Leben und seine Ver
nunft uns längst ausgesöhnt und zu
können Deutschen heute die Eng
länder nicht hassen, als wir Gymna
siasten damals die Realschüler haßten
und umgekehrt —!
oft recht schmerzhaften Wirklichkeit
unserer großen Straßenkämpfe von
damals weiß ich doch gut, daß ich
unsere Feldzüge und Siege eigentlich
erst dünn in Wahrheit erlebte, wenn
Gerom sie später anderen erzählte,
und ich hörte zu. Der Atem stand
einem still, wenn er sprach; ich staun
te mit offenem Mund und begriff
nur langsam, daß ich selber an diesen
großen Dingen teilgenommen hatte
den gehörte. Ja, das war es, ich
habe das Wort gefunden, heldenhaft
wurde jedes Geschehnis, das er dar
stellte, sein heißes Herz erhob alles
in den feierlichen Glanz einer solchen
Freude empor, daß wir übrigen bald
glaubten, es ließe sich nur mit ihm
gemeinsam etwas Rechtes erleben.
ich ihn wiedersah, und im Begriff,
zur Erholung in die Heimat zurück
zukehren. Von ihm habe ich zum er
stenmal erfahren, wie ein rechter
nisse auf dem Meer denen in man
cherlei Art zu Gemüt gehen, die durch
ihren Lebensberuf enger und aus
schließlicher als wir mit dem Wohl
und Wehe unserer Flotte verbunden
sind.
„Ihr versteht ja alle nichts," sagte
er und betrachtete mich mitleidig.
Ausweg. Nun, es schadet ja nichts,
verlier' nicht den Mut, vielleicht
bringst du es doch noch zu etwas.
Bist du zur See gefahren?"
Ich bejahte diese Frage eifrig, aber
er zuckte nur die Achseln.
„Auf Passagierdampfern! Auf
fremden Schiffen, mit einem gemie-
Meer. Hat dir die Brust zum Zer-
Habe ich mir gedacht, es gibt nur
Leben des Schiffes.
Landratten! Natürlich auch ihr fahrt
einmal zu Schiff, klettert sicherlich
auch am Bugspriet empor, glotzt in
die Weit« und stellt ein Bein vor,
wobei ihr euch als Kolumbus fühlt,
fließt unser Blut und in unserem
Blut sein Eisen.
die Engländer, die Feinde, wenn du
uns nicht glaubst. Meinst du, es reißt
sich einer noch um sein bißchen Le
haben sie Respekt. Mögen ihre Politi-
Weißt Du, wie das dröhnt? Denke
und schreiben sie von Kugelregen und
Kugelhagel! Mein Gott das sind ja
Begriffe aus dem 30jährigen Krieg!
glaubs nicht, mit einer jauchzenden
Kampfeslust. Das letzte, was ich noch
weiß, war der furchtbare Schreck, der
plötzlich gewahr wurde, unsere Ma
schinen stehen still. Weißt Du, was
das heißt? Jedem, ders gespürt hat,
muß zumute gewesen sein, als habe
es nicht die Maschine, sondern ihn,
mitten ins Herz getroffen. Man denkt
jemand in einem weißen Mantel an
meinem Bett stand. Ich suche also
alles, was ich an englischen Schimpf
worten kenne, zusammen und poltere
los. Weiß der Kuckuck, weshalb ich
glaubte, ich sei gefangen. Da lacht
der Kerl mich an und zwar gewisser
maßen deutsch, verstehst du das? Die
Engländer können nicht so lachen wie
sen, die Pfeifen haben ihnen allen
das Maul demoliert.
Ich versuch' es also deutsch und
schrei' ihn an:
„Was lachst du? Was gibt es denn
wenn's einem so braven Mann wie
der so gut geht wie Ihnen?"
Nun, das ließ sich hören.
„Wie kommst du denn hier nach
England?" frag' ich ihn ganz konfus.
Da wird er «rnst und sieht mich
mit ruhigen Augen an:
„Sie sind in Deutschland," sagt
dieser Kerl.
Wenn ich Dir schildern könnte, wie
sich mir bei diesen Worten das Herz
umdrehte! Wenn ich meiner alten
Mutter in die Arme sinke, kann ich
nicht glücklicher sein, als ich bei die
ser Erklärung war. Aber da fällt
mir das Schiff «in und alles ward
mir schwarz vor den Augen.
„Herrgott," sag ich," die „Mainz"
Es war eine Weile still zwischen
uns? wir haben beide an das herrli
che Schiff gedacht, das verloren am
Meeresgrund liegt. Aber dann sagte
der Arzt zu mir:
„Das schöne Schiff ist verloren,
aber denken Sie an Deutschland.
Deutschland lebt und steht fester und
ttticku,
stacht,
Dann wird der Buiid die schönsten
U d d M'b
DaZ gut« Recht rml zu
kestbetlscbes.
seltensten Fällen ist das wohl mög
lich. Andererseits aber ist beim Kul
turmenschen ein wirklicher Genuß
wenn «in anderer in seiner Feinfüh
ligkeii verletzt wird. Selbst die
schönste Musik kann nicht das Ohr
erfreuen, wenn der Saal mit einem
abscheulich riechenden Gas erfüllt
wäre. Ein entzückend hübsches Mäd
chen verliert jeden Reiz, wenn sie häß
sagt. Wir vermögen uns nicht in die
Schönheit eines Kunstwerks zu ver
tiefen, wenn ein aufdringlich par
fürmierter Mensch neben uns die Ge
ruchsnerven irritiert. Zu keiner har
monischen Behaglichkeit können wir
Räumen, die in irgendeiner Weise
unser Auge verletzen. Und selbst die
wohlschmeckendste, teuerste Speise
kann nicht munden, wenn wir sie aus
schmuddligem, anwiderndem Gefäß
essen sollen.
Gerade was Essen und Trinken
anbelangt, haben wir Kulturmen
freundliche Blumen oder blitzendes
Kristal und Silber darauf. Wir le
gen festliche Kleider an und garnieren
die einzelnen Gerichte so appetitlich
wie möglich alles zu dem Zweck,
daß auch das Auge genießen kann,
wird.
Auf dasselbe Ziel weisen ja auch
all die vielen Anstandsregeln und
Vorschriften beim Essen hin, die
manchem übertrieben und zwecklos
vorkommen. Darum verstoßen so viele
Menschen gegen das ästhetische Prin
zip, schmatzen wohlgefällig, stochern
in den Zähnen herum und halten
Kehraus mit der Zunge. Weder flek
kige Tischtücher noch fehlende Henkel,
ausgzbrochene Schüsseln und Teller
oder betropfte Blusenfront sind ihnen
Hindernis zum Gaumengenuß, wenn
nur das Essen eßbar und reichlich ist.
Sie sind eben nicht feinfühlig in
ästhetischer Beziehung und vermuten
deshalb dieselbe Anspruchslosigkeit bei
den anderen. Die alte Sache von der
Eule, die des anderen Nachtigall ist!
Wenn aber diese „Bescheidenen"
etwas mehr Wert legen wollten auf
das ästhetische Drum und Dran im
Leben, so würde das nicht etwa Ver
wöhnung, sondern einen Kulturfort
schritt bedeuten. Sie würden ihre
Mitmenschen nicht mehr durch ihr
«t»
Auf die Dardanellen sind in diesen
Tagen die Augen der Welt gerichtet,
weil Engländer und Franzosen sich
die beste Mühe geben, dort am er
stickenden russischen Koloß den Lust
röhrenschnitt vorzunehmen. Da dürfte
so nebenher an ein Jubiläum erinnert
werden. Genau auf den Kopf 2V<X>
Jahre sind es jetzt, daß in der alten
Stadt Dardanos am Hellespont, die
der Meerenge den Namen gegebtn hat,
Friede geschlossen wurde zwischen
Rom und dem Königreich Pontus.
Dieses Königreich am Schwarzen
Meer läßt sich sehr wohl mit dem
heutigen Rußland vergleichen. Der
Firnis europäischer Kultur verdeckte
dort nur notdürftig das Sarmaten
tum. Mithridates VI., voll Grau
samkeit und Mißtrauen, selbst gegen
über seinen Berwandten, regierte wie
ein orientalischer Despot. Stets auf
die Erweiterung des Reiches bedacht,
brachte er seine Streitmacht auf eine
ungeheure Zahl, schob die Grenzen
durch Unterwerfung und Bündnisse
wenig Menschenaltern an der Seite
der berufenen Weltbeherrscher gegen
deren Erbfeind gefochten, so trat bald
eine Abkühlung ein, die zum offenen
Haß führte. Die Römer wollten den
Krieg nicht? aber Mithridates fiel in
lig vernichtet. Manche Ähnlichkeiten
mit dem bisherigen Verlauf des ge
genwärtigen Krieges mit Rußland
gon zum Friedensschluß an den Dar
danellen im Jahre 85 v. Chr., der für
Pontus sehr demütigend war, ist die
Naiv. Reinhold, der Reser
vist, ist bekannt als Langschläfer.
Als er sich daheim verabschiedet, um
deS Königs Ruf zur Fahne zu fol
gen, meint sein.jüngstes Brüderchen:
schläfst!"""
Im Quartier.
„Na Kamerad! Probiere mal meine „Schwarz-weiß-karierte" (Fleisch
wurst) Du hast ja wohl bloß „Feldgraue" (Leberwurst)?"
gegeben?"
Angeklagter: „Damit wir auf ein
anderes Thema kamen."
M ÄWM)
Praktisch. Herr (zur Wit
we): „Wie ist's eigentlich mit Ihrem
Bräutigam? Ist er Ihnen wieder un-
Eine mildtätige Frau.
Hier, Herr Student, haben Sie Ihr verlorenes Portemonnaie wieder;
ich habe etwas Geld hineingetan, weil ich mich sonst schämen müßte, so ein
Ein netter Neffe. On
lel: „Aber, Junge, Du trintst ja ein
Glas noch dem andern."
Neffe leider hab'
Oberförster (der soeben eine Geschichte erzählt hatte): Ja, meine
errfchaften, glauben Sie mir diese Geschichte vielleicht nicht?!
Tischgesellschaft (einstimmig): Aber freili, freili', Herr Ober
irrster, sonst täten S' unS ja niz mehr erzählen!
Sehr einfach. „Warum
wohl „der Sieg" in der Figur eine»
Weibes dargestellt wird?"
wenn Du erst einmal ."heiratet
Unter Backfischen. „Wer
Konversat,°ns Lexikon geschrieben
Ein Fleißiger. „Warum
bist Du denn gestern nicht im Ge
»lch hatte verschlafen."
„Und nachmittags?"
„Da hab' ich über eine Entschul
digung nachgedacht."