Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 01, 1915, Image 5

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    Ecrautou Wochenblatt.
Und. «. «»«»er. Herausgeber.
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Donnerstag, 1. April 191b.
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Juldme v. Kriideuer.
M» de» Lehen einer historisch i«trr»
Unter den Einfluß schöner Frauen
H der für Frankreich so milde Erste
Pariser Friede <1814) zu Stande ge
kommen. Bei dem Zweiten (1816)
AU Tochter des Kaiserlich Russischen
Seheimrats v. Vietinghoss in Riga
a« 11. November, 1764, geboren,
dener verheiratet, bald eine große
Rolle. Zwar trug dieser ihren Leicht
stch auf Reisen. Namentlich in Pa
für die Reize der Natur, gleichzeitig
lin zurück. Dann ging sie wieder auf
Reisen. Der Tod ihres Mannes
machte keinen sonderlichen EindruF
hielt sie sich bald selbst für eine
kostete. Auf die Entstehung der hei
glaubt hat. Im deutschen Volke wirkte
einem Maler, der sie malen wollte, ihre
Züge und Gestalt werde er wohl tref
fen, aber auch das Göttliche, das die
zu Ehren Christi!" Dann
setzte sich die fast Sechzigjährige kunst
voll zurecht.
Da» Versöhnende an dieser Frau,
die zu ihrem Unglück nach ihrer inne
ren Einkehr nicht mit Menschen von
gesunder, nüchterner Religiosität in
Berührung kam, ist eine opferwillige
Liebestätigkeit, die den Armen und
Kranken stets zu Diensten war. So
hat denn auch der rationalistische,
ihr gesagt, sie habe .für jedes Men
tiefsie, tätigste, selbstvergessenste, sich
selbst aufopfernde Mitgefühl besessen."
Am 26. Dezember, 1824, starb sie in
Galitzin, gestifteten pietistischen Ko
Hräfitt Szechcniii.
Die Gattin des österreichisch-unga
rischen Grafen Laszlo Szechenyi, eine
geborene GladyS Vanderbilt, Tochter
1899 starb, hat sich im Dienste des
ein goldener Verdienstorden verliehen
worden ist.
David
Reiches.
Der britisch« Schatzkanzler, David
Lloyd-George, hat die keineswegs
England in dem gegenwärtigen Kriege
die Geldmittel nicht ausgehen. Die
Der Weilinachlsmaim.
Repräsentant Scott verteilte Lte-
Charles F. Scott, ein früherer Kon
greßrepräfentant aus Kansas, über
<?ha«. A. Seott.
Belgien zur Verteilung zu bringen.
Er stand an der Spitz» der Kommis
sion, Belgien besuchte und die
großer Tatkraft und Bereitwilligkeit
Conrads neuer Baden.
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Der Zar und seine Familie im Feld.
Das Bild zeigt den Zaren, die Zarina und deren Töchter, umgeben von den Aerzten und Krankenpflegerinnen
de» Militärlazarett» bei Warschau.
Kosaken.
Schilderung ihrer Wirtschost i»
Galizien.
Ein österreichischer Offizier, der die
Kämpfe in Galizien mitgemacht hat,
schildert in einem Brief an seine An
gehörigen die Tätigkeit der Kosaken
wie folgt:
Derzeit sind wir in Gegenden, in
denen noch vor einigen Tagen Kosa
ken und Russen hausten. Die Russen,
die sind noch mitzunehmen, aber die
Kosaken! Die russischen Soldaten
wollen von diesen Leuten nicht» wissen.
Leute, ja Leute kann man diese Bestien
gar nicht nennen. Wenn man die
Greueltaten alle auszählen wollte,
müßte man Bücher schreiben und dazu
da» Erzählertalent eine» Sven Hedin
besitzen. Hier gäbe es Stoff für Dra
men in Masse. Will nur einige» he
rausgreifen. Häuser, die sie betreten,
sehen nach ihrem Verlassen derart aus.
daß es in vielen Fällen nicht möglich
ist, sie wieder zu betreten: da wird
alles zerbrochen und alles, wa» einem
Wertgegenstand ähnlich sieht, mitge
nommen. WaS aber zurückgelassen
wird, wird in kleine Stücke zerbrochen
oder zerrissen und auf die Erde gewor
fen. Da war ich gestern in einem
Schlosse, das au» dem dreizehnten
Jahrhundert stammt, fand aber nur
die Mauern mit den schwarzen Löchern
vor. .Die Bibliothek allein," erzählte
mir der Verwalter, „hatte einen Wert
von mehreren Millionen Kronen, von
den vielen wertvollen Oelgemälden
alter Meister gar nicht zu sprechen."
Als Kampseswafse kommen sie gar
nicht in Betracht, denn man findet sie
nur dort, wo keine gegnerischen Trup
pen sind. Sie führen auch keinerlei
Train mit, weil sie sich durchgehend
aus den geraubten Mitteln des feind
lichen Landes verpflegen. Gestern
rasteten wir in einem Meierhofe, in
dem diese Unmenschen durch einige
Tage wirtschafteten. Ein Bild des
Jammers! Der Verwalter erzählte,
wie man die Panzerkasse erbrochen
hatte. Vier Kosaken plagten sich fünf
Stunden lang, ehe die Kasse für den
Raub offen genug war. Obwohl der
Verwalter oftmals versicherte, daß kein
Geld darin sei, und man versprach
ihm für den Fall, daß sich doch Geld
darin befände, das sofortige Aufhän
gen. E; hatte auch alle Ursache, ihren
Worten Glauben zu schenken. Zum
Glück für den Verwalter gab eS in der
Kasse nur Wertpapiere und Wechsel.
Nun verlangte ein Kosakenoffizier, daß
der Verwalter die Wechsel honorieren
solle. Eine ganz heitere Situation!
Als die Kosaken die Branntweinbren
nerei im Meierhofe entdeckten, erbra
chen sie die Türen und tranken den
neunundneunzigprozentigen Spiritus
wie Wasser. Erst ein nachkommender
russischer Jnfanterieregimentskominan
dant machte dem Fest ein Ende, indem
er den ganzen Vorrat ausrinnen ließ.
Rund lOiX) Hektoliter Spiritus flös
sen dahin, es roch gestern noch die
ganze Umgebung ganz „geistig."
Wie sicher sich hier die großen russi
schen Herren fühlten, wird uns über
all erzählt. Wir sind da in einem
kleinen Städtchen, in dem sie noch vor
einigen Tagen walteten. Als die
Russen den zweiten Tag hier waren,
wurden die Notabeln der Stadt zu
einem Bankett eingeladen. Die Ein
ladung war wohl eher eine Vorladung
denn eine Einladung zu nennen. Sie
lautete so bestimmt, daß keiner
wagte, fernzubleiben. Als alles bei
wohl nichl nennen, war die ganze Ge
sellschaft auf einmal von vierzig Ko
saken umringt, und damit keinen die
Neugierde plagte, begann der General
ein Schriftstück zu verlesen, das unge
fähr folgenden Inhalt hatte: „Alle An
wesenden schwören dem Kaiser von
Rußland die Treue, anerkennen und
fügen sich der russischen Staatsgewalt,
werden Treue Rußlands sein u. s. w."
Dann hieß eS, wie zum Hohne, daß
sie den russischen Soldaten keinerlei
Getränke verabreichen, für Zucht und
ter! Als das Schriftstück verlesen
war, hatten eS die Anwesenden zu un
terferngen. Daß dies allseits ge
schah, dafür sorgten schon die Kosa
ken! Die Ortsangehörigen sollen an
diesem Abend bei sehr schlichtem Ap
petit gewesen sein: desto mehr sagten
die russischen Offiziere dem Dargebo-
Auf der Flucht aus Koustantinopel.
Zahlreiche Bewohner von Konstantinopel fliehen der Sicherheit wegen
nach der asiatischen Seite des Bosporus.—Die Ziffern 1, 2 und 3 auf der
beigefügten Karte bezeichnen die von den Alliirten beschossenen Forts, No. 4
bezeichnet die Angriffslinie der russischen Flotte.
neuen Herrschaft Rußlands ausgezeich.
alle Völker Oesterreichs unter russische
Herrschaft gelangin, sondern „nur"
Galizien, Bukowim», Mähren, Schle
sien, Böhmen, dann der größte Teil
Ungarns—das sei alles. Viel schlech
ter als den Völlern Oesterreichs werde
es den Deutschen Ngehen. Welchen
Verstand mancher 'ussische Offizier
Deutschland « sprechen kam, das
Wort. Er chaupiete: Das deutsche
Volk sei sij Europa gefährlich. Die
Deutschen, versicherte er, müßten
zum grö/' > Teil vernichtet werden,
und der Vl. Idird dann nach Canada
Aiternlur >»M Rrieg.
4lX),o<)v Bibliotheksbänd« und K(X),-
IXX) kleinere Schriften und Zeitfchrif-
Rheinland, Westfalen, Posen, Pom-
Nach den Berichten der Führer vo»
spende des Deutschen Buchhandels be
reits mit versorgt werden konnten, ist
Schriften der Fall sein. Da die durch
den Professor Dr. Paalzow verwaltete
Sammelstelle der königlichen Biblio
thek in Berlin aus ihren reichen Be
4änzt konnten in diesen Tagen
insgesamt Sov Zentner wertvoller Le
sestosf den Etappen-Hauptorten der
einzelnen Armeen zugeführt werden.
Aus der Kriegssammlung des Deut
schen Buchhandels sind ebenfalls die
in dem holländischen Jntermerungsla
ger festgehaltenen Deutschen mit Ein
verständnis des Kommandanten de«
Lag-rS mi< Lesestoff versorgt worden.
Vom motzen ZNollk?.
Nach dem Kriege 1870 hat Moltke
ein sehr hübsches Wortspiel über den
deutschen Offizier gebracht, das auch
heute noch seine Berechtigung hat. Ein
englischer Diplomat fragte ihn, wo
her die große Bevorzugung des Offi
ziers in Deutschland, besonders beim
Bolke, herrühre. Zugleich wieder
spiel der"Öffizier gesellschaftlich g r
keine Rolle spielt. Moltke hörte s h
diese Ansprache ruhig an, trotzdem e
eine grobe Taktlosigkeit gegen ihn sel' 1
bedeutete, da er auch zu den bedorzi >
ten Offizieren gehörte. Nach kur- r
Zeit sagte er: .Ja. der deutsche Of -
zier! Hat er wirklich eine bevorzu e
Stellung in Deutschland? Dann w' '
er sie wohl auch verdienen, denn ? e
haben eS doch auch jetzt im Kriege ir -
erlebt, der deutsche g
herrschte, verstand d'.'ses Worts
und die Lehre, die Moltke ihm er»
hatte, und verbeugte sich lächelnd.