Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 18, 1915, Image 8

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    l Englands Sorge.
L>i» Brscheffun, v«n Lehenimittel»
eine ernste Frage.
' Daß Kenner der englischen Land-
nicht ohne große Bedenken
tu die Zukunft blicken, beweist ein Aus-
Hätz de» bekannten Nationalökonomen
Kuifessor James Long in der „Daily
Mail," in dem der Gelehrte sich mit
Wirte wendet.
„Keine Klasse besitzt größeres Zu-
Ir.iuen zu unserer Fähigkeit, unseren
N. chrungsbedars zu decken, als die bri
tischen Landwirte. Sie sind sehr zu
fr eden, daß die Flotte den Ozean be
s, .rscht, und meinen, daß damit alle»
tzeian ist. Wir liegen aber im Krieg
»nit einem mächtigen Feinde, und die
»Landwirte könnten jetzt ihrem Lande
einen sehr großen Dienst leisten, wenn
sie ihre Ernteerträge steigern würden,
die für unser tägliches Brot so wesent
lich sind. Dies kann durch eine in
tensive und bessere Bewirtschaftung
Geschehen, und deshalb sollten unsere
Mitbesitzer all' ihre Tatkraft auf
tvenden, um bei der Aussaat, Bestel
lung und Ernte alles so einzurichten,
»vi« «S Wissenschaft und Erfahrung
für notwendig halten. Die Getreide
preise nach der Erbte von 1916 wer
den so hoch sein, daß allein schon der
Hute Verdienst, der ihnen winkt, sie
ku den höchsten Anstrengungen an
spornen müßte. England wird jede»
Körnchen der Ernte brauchen, für die
ZTruppen und für ihre Pferde ebenso
wie für die Ernährung des Landes,
mögen nun unsere Krieger schon in
Berlin sein oder nicht. (!) WaS auch
lmN Deutschland geschieht, eins ist klar:
sei« bisherige Ausfuhr an unS fehlt
dieimal. Diese Ausfuhr von Deutsch
land »ach England betrug im Jahre
Weizen 1,080,666 CwiS., Gerste
ZSH«X> CwtS., Hafer 3,422,300
««»., Roggen 68,810 CwtS., Bohnen
HgMO Cwts.. Erbsen 313,980 CwtS.,
Mal, 18,831 CwtS., Kartoffeln 2.-
ÄVS.VS7 CwtS. und Hafermehl 56,-
196 Cwts. Ohne AuSsaat, Früchte,
Gemüse und anderes zu rechnen, was
ebenfalls in beträchtlichen Werten aus
Deutschland bei uns eingeführt wurde,
würden schon die angeführten Mengen
Hu ihrer Produktion in unserem Lande
An Gebiet von gegen 382,000 Acres
»erlangen, also fast das ganze unan
vebaute Land, das in England und
Wales im Jahre 1913 vorhanden war.
Wie deutsche Ausfuhr betrug jedoch
«ur einen verhältnismäßig kleinen
Ml der Nahrungseinfuhr aus frem
den Ländern. An erster Stelle stand
da Rußland, von dem wir 1913 allein
K/Z14.000 Cwts. Weizen bezogen; aus
der Türkei erhielten wir 2,232,000
<Cwis. Gerste, aus Rumänien 1,388,-
'VOO Cwts. Gerste u. s. w. Eine Vor
stellung von der Größe dieser Zahlen
?ann man erhalten, wenn man die ge
samte Einfuhr aus den anderen Län
dern mit der gesamten Ernte in dem
Aereinigten Königreich 1913 ver
gleicht."
Nach einer komplizierten Rechnung
kommt Long zu dem Resultat, daß sich
der Fehlbetrag der Einfuhr, mit dem
für 1916 aus den Staaten der Krieg
führenden, Ar Neutralen und Berbün-
Cwts. 29,300,-
000 Cwts.? Hafer. 67,662,000 Cwts.;
Kartoffeln,l62,oBo,ooo Cwts. Wahr
scheinlicher Fehlbetrag: Weizen, 6,-
«06.000 Cwts.; Gerste, 10.917.000
CwtS.; Hafer, 7,012,000 Cwts.; Kar
toffeln. 7.776,000 CwtS.
senden Jahren. So schickten 1913 die
Her. Staaten 42j Millionen CwtS.
»lach England, 1912 nur 26j Millio
nen und 1910 nur 18 Millionen CwtS.
Weizen. Mit Gerste verhält eS sich
geringer ausfallen, da die eigentlichen
Besteller des Landes an der Front ste-
sehr nachgelassen und die bul
garische völlig aufgehört. So bleiben
dl» wichtige Zufuhrländer eigentlich
Die Putzsucht.
Man macht unserer Zeit so oft den
liche Periode der Oberflächlichkeit und
Genußsucht sei, daß besonders das
weibliche Geschlecht in Verschwendung
schende Teuerung zu äußerster Spar
samkeit zwinge. Es mag hier auf die
Berechtigung solcher Kapuzinaden nicht
es von einem Mangel an Sachkunde,
wenn behauptet wird, daß die gerügten
Erscheinungen ein besondere» Charak
teristikum gerade unserer Zeit seien.
Bereits die Kleiderverordnungen des
sechzehnten Jahrhunderts sind aus den
gleichen Räfonnements hervorgegan
gen, und alle späteren Verordnungen
gleichfalls. Auch die Magdeburger
Polizeiordnung, die kurz nach dem
dreißigjährigen Kriege, also in der
Zeit der schwersten Not erschien, ver
bot nicht ohne zwingenden Grund die
weibliche und männliche Putz- und
Vor hundertfünfzig Jahren erschien
in Halle a. d. S. eine „moralische Wo
chenschrift," die sich „Der Mensch" be
titelte und gegen dieselben Fehler
kämpfte wie die alten Kleidervorschrif
ten und die modernen Modephiloso
phen. Was da geschrieben steht, das
könnte, wenn man Stil und Ortho
heute als Zierde einer „moralischen
Wochenschrift" paradieren. Es wird
da auf die zweite Gemahlin des atheni
schen Feldherrn Phokion hingewiesen,
die allen Putz und Tand verachtet und
erklärt habe: „Mein Mann ist mein
einziger Schmuck!" Es heißt dann
wörtlich weiter: „Es ist sehr zu bekla
gen, daß die wenigsten deutschen Da
men so gesinnet sind wie Phokion» Ge
mahlin; und man kann nicht genug
sagen, waS daher für Unheil in der
menschlichen Gesellschaft entstehet. Die
meisten unserer Damen setzen ihre vor
nehmste Ehre in den Putz; und man
schämen, wenn es ohne Reifrock am
Tage über die Straße gehen solle. Und
gleichwohl schleicht die stolze Clemen
tine mit langsamen Schritten über die
Straße, wenn sie sich recht geputzt hat.
Sie ist sich alsdann ihrer eingebildeten
Hoheit so erstaunlich bewußt, daß sie
sich fast selbst nicht kennt. Und wenn
man ihren Rock lobt, so blähet sie sich
tet die unverheirateten Frauenzimmer,
ihre Männer auf eine sehr närrische
Art zu wählen. Wenn ein Mensch von
großer Geschicklichkeit und Tugend,
lieber als der Wahrheit, daß die Ehre
eine» Menschen nicht an dessen Rock
hänge und daß e» nicht» Widersinnige
re» geben könne, al» die wirkliche Ehre
eingebildete äußere Ehre —eben den
besseren Rock —zu erwerben. Gibt e»
doch ein Sprichwort: „Besser etwa»
auf dem Leib al» etwa» im Leibe!"
Da! soll heißen: Man tut besser, die
letzten Groschen für den Putz als für
die notwendige Nahrung zu geben,
denn in—den Magen könne niemand
sehen! —
Die Fragen des täglichen Leben»
werden nicht nach den Grundsätzen der
Philosophie und der Logik, sondern
nach dem allgemeinen Vorurteil «nt
schieden. Wer sich etwa» Wissenschaft,
licher ausdrücken will, der spricht gern
von Massensuggestion. Der Dichter und
Humanist Sebastianßrant sagte in sei
nem im Jahre 1494 erschienenen „Nar
renschiff": „Die Welt die will betrogen
seyn." Deshalb stellt sie auch den
Schein über da» Sein, deshalb sieht
lie nur aus das Aeußerliche und beur
teilt nicht den Menschen nach seinem
bleibenden inneren Werte, sondern
nach seinem Kleide. Gerade in Zei
ten der Not pflegt da» Bestreben, oat
durch äußerlichen Putz ,u verbergen,
besonder» groß zu sein. Die Gefahr
ist dann natürlich viel größer; daher
stammen die bekanntesten Kleidervor
fchristen vergangener Jahrhunderte au»
Zeiten der Not.
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Küche.
Gegen Ast hma.
Dies gewinnt man, indem man fünf
Uyzen Kalisalpeter in zwanzig Un
zen warmem Wasser auflöst und da
waschen läßt, erhält man durch Ein
weichen von drei Viertel bis einer Ta
fel bester Gelatine in kaltem Wasser
und Lösen der aus dem Wasser ge-
Wärme in eine Unze Glycerin. Nach
her werden eine halbe Unze Rosen-
Irosscr und eine halbe Unze Wasser
stZjfsuperoxidlösung zugefügt und mit
einigen Tropfen eines feinen Extrakts
Schalen abgeschält, diese mit zwei
Pfund Zucker in ein und ein Viertel
Liuart Wasser einmal aufgekocht, ab
geschäumt, mit einer Flasche Burgun
der, einer Flasche Rum und einer
Flasche Rheinwein vermischt, der Saft
von vier Zitronen und vier Apfelsinen
ausgepreßt und daran gegeben. Gut
zugedeckt, muß der Punsch eine Stunde
aus heißer Stelle ziehen und warm
mit Suppengrün, Salz und ein wenig
Gewürz weich gekocht und in kleine
Stücke geschnitten. Inzwischen hat
man etwas Butter oder Bratenfett
bräunen lassen und röstet nun zwei
Eßlöffel Mehl darin dunkelbraun.
Dem braunen Mehl setzt man eine
feingeschnittene Zwiebel zu, läßt sie
verschwitzen, gibt die nötige Menge
Fleischbrühe zu und kocht die Sauce
Rezept ist zwei
drei Teelöffel angemachten Senf mit
einer kleinen Messerspitze voll Mehl
ungefähr viel Wasser wie Senf
Frühstück ist fertig.
damit er erkaltet. Nun wird von
kleingeschnittener Butter, zwei Eigelb,
einem Eßlöffel Mehl, zwei Eßlöf
fel Blumenkohlwasser, zwei Eßlöffel
Sahne und etwa» Fleischbrühe ein
Hierauf gibt man in eine mit Butter
ausgestrichene Porzellanform etwa«
von d«r Sauce, sodann den Blumen
kohl, darüber den Rest der Sauce und
bestreut diel mit geriebenem Käs« und
zerlassener Butter. Der Blumenkohl
wird in etwa dreißig Minuten in hei
ßem Ofen aufgezogen.
Hühner-Frikassee.
Man kocht das Huhn und fügt, wenn
zu. Nimmt dann Huhn und Klöße
aus der Bouillon und stellt eS heiß.
Inzwischen bereitet man eine Mehl
schwitze aus einem gehäuften Eßlöffel
Mehl und eigroß Butter, kocht mit der
Hühnerbrühe zu einer sämigen Sauce,
fügt Zitronensaft und einen Eßlöffel
Kapern dazu, legiert mit zwei Eidot
tern, und gibt dieselbe über die Fleisch
stücke. Statt der Kapern kann man
kleine Champignons in der Sauce zie
hen lassen und Spargelspitzen zugeben,
auch Krebsscheeren tragen zur Verfei
nerung des Gerichtes bei. Zuletzt
kann man die Schüssel noch mit
KrebSnasen garnieren. Zu diesem
Zwecke werden die Krebse in Wasser
gekocht, daS Fleisch au» Schwänzen
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