Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 04, 1915, Image 2

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    kTeS Dienste« imiiier gleichgestellte
llhr.«
Kanzlerseiretiir (vor der
Uhr mit Ungedulo den Bureauschluß
Mittag!"
Nomina. „Du Mutti,
„Kleine JungenS, Ernstchen? Ja,
Mann, ist es detin gar nicht mög
lich, daß Du ein einzig Mal früher
nach Haus« kommst, mußt Du denn
olle Abend bis zwölf Uhr in der
Kneipe sitzen?"
Er: „Na, laß man jut sind, mein
mir jetzt ändern und werde von jetzt
ab janz frieh, also um een Uhr nach
Hause kommen."
Pech
Straßenkehrer: „Fünfund
zwanzig Jahre fege ich nu' schon,
und nie hab' ich 'n Geldstück gesun
den? und wie ich heute gerade sagen
will: „Na endlich!" da is es
'n falsches!"
.Hast Du durch das
die kleinen Tiere im Wasser gesehen?"
Sohn: „Ja, Papa. Sind die auch
im Trinkwasser?"
Papa: „Gewiß, mein Kind."
Sohn: „Jetzt weiß ich auch, warum
das Waffer singt, wenn es kocht."
Neuer Ausdruck. „Sa
gen Sie doch, warum trauert denn
die RechnungSrätin mit ihren Töch
tern so tief der verstorbene Re
gierungspräsident war doch kaum
noch mit ihnen verwandt?"
«Ja, Wissen'S, dös is nur a söge
nannte Renoinmiertrauer."
Rührselig. „Mann, was
rührsie denn die ganze Zeit i» der
Suppe, ist sie zu heiß oder schmeckt
sie nicht?"
„Keins von beiden, ich bin bloß in
her, Spund?" „Bom Bersatzamt. ,
Paletot geholt."
„Aha .. . Winterkleider weichen
dem Sommerrock."
Ter Fmagebrief.
Ein Bubenstück.
Die Verteilung der Rollen.
Eine kitzliche Szene.
Der dramatische Höhepunkt.
Ab nach verschiedenen Seiten.
Sehr einfach. A.: „Sa
gen Sie mir bloß, wie kann der
B.'!"".Ja sehen Sie? die Sache ist
sehr einfach: Auf Teilzahlungen läßt
er sich nicht ein. Entweder er bleibt
alles schuldig oder er bezahlt gar
nichts.
»Den Schiffer im tleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh,
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh!"
Splitter. Wenn ein Braut
paar einen Ehevertrag schließt, so
Ursache und Wirkung:
„Und welches ist die Ursache von des
Herrn Apothekers schlaflosen Räch
ten?"
„Der ersinnt Tag und Nacht ein
neues Schlafmittel".
Prosaisch. A. (im Gebir
g«): „Wie hat's Ihnen da oben aA
der schönen Aussicht gefallen?"
B.: „Großartig: ein Kotelette mit
Spargel habe ich bekommen, das ver
„Äber, Buberl, was sind denn das
für Sachen?"
„Ach, mir ist fürchterlich zu Mute!
Der Schulausweis ist schlecht ausge
fallen, und geraucht hab' ich
»it Klebesgade« nscd Galiiie«.
Als ich in Breslau erfuhr, daß wir
den Versuch machen dursten, einen
Liebesgabentransport zu deutschen
Truppen nach Galizien zu geleiten,
war meine Freude besonders groß.
Denn man hatte inzwischen ge>
schildert, mit welchen gewaltigen
Abenteuer dieser galizischen Weih
nachtsfahrt will ich jetzt, während
mich der Schnellzug durch die neue
Berlin zurückträgt, mederfchreiben.
Wir hatten uns mit Proviant,
Kochgeschirr und den übrigen not
wliffenstarrendem Angesicht, blieb
hinter uns wie ein letztes Bollwerk.
Und zu beiden Seiten des postenvr
in langsamsten Tempo dnhinfuhren,
breiteten sich weite Sümpfe aus, zwi
schen denen überall Stacheldrahtbe
wehrungen und Schanzen sichtbar
sein scheint, als Galizien. Ja, Ga
lizien ist die Heimat des Krieges
Man hat unwillkürlich, während man
kolonnen ausspäht, die sich wie graue,
mit Urweltkruste, bedeckte Riesen
würmer durch die Landschaft wäl
te uns ein deutscher Oberleutnant
ins Feldlazarett. Wir schritten zwi
schen Reihen der am Boden liegen
den Männer hindurch. Freund und
Feind teilten das gleiche Strohlager
und das gleiche Essen. Dann zeigte
engel aus der Lokomotive für uns
tätig gewesen. Er hatte uns schon
davor behütet, daß wir mitten in der
Nacht, während wir gerade ein we
nig zu schlafen versuchten, zu einer
Stelle geleitet wurden, an der sich
die Division längst nicht mehr fand.
Nun aber entschloß sich dieser selbe
Weihnachtsengel zu einer ganz be
sonderen Leistung. Immer dunkler
führt jedoch jetzt zur Hälfte Weih
österreichischen und ungarischen Of>
fiziere unterstützten. Als wir aus
dem Fenster blickten, sahen wir den
der galizischen Moorfrau
fürchtete galizische Winter ist bisher
Am Mittag setzten sich die bepack
dämmernden Wald wie ein schwar
zes, ekelhaft schlüpfriges Ungeheuer
auf Beute zu lauern schien. Das
bald und vermehrte die Zahl der
Opfer, die das Wahrzeichen dieser
Wege geworden sind. Wir gingen zu
Fuß bis zum Hause des Divisions
stabes, und wurden wieder froh ge
stimmt, als uns ein Reiter entge
genkam, der für seinen Leutnant ei
ses von den Russen halb demolier
ten und verwüsteten Forsthauses. Ein
Baum ohne Lichter stand in dem
gemeinsamen Raum, in dem wir einen
Becher Tee tranken. Es war uns
leider nicht vergönnt, hier persönlich
Auch in dieser Stunde trugen die
Apparate ihre Mitteilungen her uno
bin, Befehle wurden diktiert, und
gewiß sangen draußen in den Stel
lungen jetzt überall in der Nacht
die Feldtelephone ihr unheimliches
Lied, das wie ein fortgesetzter Käuz
chenruf klingt. Aber ein Bäumchen
sah ich doch das Hübscheste: hinter
dem Pferdestall leuchtete plötzlich Ker
zenschimmer. Dort stand vor einer
qiierliegend zu einem Lagersitz aus
gestaltet war, ein geputzier Weih
nachtsbaum. Zu seinen Füßen sa
ßen fünf Soldaten, jeder von ihnen
hatte eine Kiste vor sich und war da
bei, ihren Inhalt zu verspeisen oder
zu betrachten.
Ein Auto der Division, von einem
jungen Offizier über die gefährlich
sten Straßen hinweggeleitet, brachte
uns im Fluge zurück. Rechts von
Silhouetten unserer eingebetteten Ge
schütze, von Zeit zu Zeit zuckte es
in der Ferne auf, ein schweres Rol
len dröhnte in der Luft In glut
roter Pracht aber lohte vor uns ein
in Brand geschossenes Dorf. Wir
«ausardelt «I« «ervMeilmlNel.
Unsere fleißigen Hausfrauen, die
sind, ihre eigene Hausarbeit
neuesten und wirksamsten Kuren
geführt worden ist. Tatsache ist, daß
von ärztlicher Seite schon lange di.'
Tätigkeit im Hause empfohlen wor
den ist; aber wo kein Zwang herrschte,
wurde das neue Mittel nach wenigen
dem gekannten Sanatorium Ruhe
pausen, denn die Arbeit soll ja Me
dizin sein. Aber die Aerzte sind
hocherfreut über die hierbei erzielten
Resultate. Die Beschäftigung r, >er
sauberen, sanitären Küche, das Auf
räumen und Jnstandhalten der übri
gen Zimmer, lenkt die Aufmerksam
keit der Patient?» so erfolgreich vom
eigenen Ich ab, daß sie bald gar keine
Zeit finden, an ihre Leiden za sen
ken. Es wird den Frauen von heute
im allgemeinen der Vorwurf gemacht,
daß sie von der Führung eines Haus
haltes herzlich wenig verstehen, da
her sind Familienhotels und Bonr
dinghäufer hier in Amerika über
sllllt. Sie kön:>en mit ihrem Wirt
schastsgelde nicht auskommen, wei!
sie nie das richtige Einkaufen und
die richtige Einteilung gelernt haben.
Wer ein gesuiideS Interesse am Haus
halt nimmt, persönlich einkauft, sich
bemüht, seiner Familie nützlich zu
sein, indem er alles adrett und sau-
'Kreise.
Wen ein schweres Leid niederbeugt,
äußere Mißerfolge entmutigen, wes
sen Acker nur Dornen und Disteln
zu tragen scheint, den mag die Ge
wißheit trösten, daß in der geistigen
Welt nichts verloren geht. Gewöhn
lich werten wir unsere Arbeit nach
aufhören, andere zu beeinflussen, oh
ne unser Wissen, durch unsere bloße
Existenz. Wie ein gefallener Trop
fen im Wasser seine Kreise zieht,
kann der geringste Ausfluß unseres
Wesens zu einem neuen Kraftzen
trum werden. Eine achtlos hinge
worfene Aeußerung wird weiter ge
tragen und wirkt bestimmend auf
einen Dritten, oder hilft vielleicht die
Sprache bereichern.
Wer unternähme es, den Anteil
einzelner, besonders originell veran
lagter Individuen vom allgemeinen
Sprachgut zu sondern? Ein vor
Jahrtausenden niedergeschriebener Ge
danke schlägt Wurzeln, wo er auf
guten Boden fällt, und wird zur Tat.
Ein pflügender Landmann regt Hol
bein zu seinem bekannten Totentanz
bilde an, ein schlummerndes Kind
lein wird der Anlaß zu einem un
vergänglichen Kunstwerk. Welch ein
unbegrenztes Reich von Möglichkei
ten! So wird uns mit unserem
Dasein eine Macht verliehen, unab
hängig von unserer Stellung in die
Welt. Aber ein furchtbarer Schick
salsschlag, der auf Jahre hinaus un
sere Kraft lähmt? Auch er kann
anderen zum Segen gereichen, Mit
leid, Teilnahme, edlere Gefühle und
Taten auslösend. Das schönste, fran
zösische Gedicht des 18. Jahrhundert,
„la jeune captive" von Andr6 CH6-
nier, entstand im Angesicht des
Schafotts, wie auch der „Pilgrims
Prozeß", eine der schönsten Allego
rien, im Kerker geschrieben wurde.
Die „Königsberg".
Ein Londoner Blatt veröffentlichte
eine interessante Erzählung über die
Einschließung der „Königsberg" im
Rufiji - Fluß. Der dort in der
Gegend weilende Dampfer „New
kridge" hatte unter seinen Leuten eine
Anzahl, die gerade im Begriff wa
ren, nach Hause zu fahren. Sie be
richteten, daß das Schiff „City of
Winchester" durch die „Königsberg"
die Mannschaft der „Winchester" auf
das deutsche Schiff „Zieten" gebracht
hatte. Auf dem Ozean machte sich
allgemein eine gewisse Beunruhigung
der Schiffahrt bemerlbar, und keine
Schiffe versuchten, nach Europa zu
gehen. Eines der Schiffe von der
Eastle-Linie entkam nur mit genauer
Not, indem es die „Königsberg"
täuschte und nach Durban zurück
kehrte. Dann kam das Unglück der
„Pegasus" in Sansibar. Innerhalb
weniger Tage versammelten sich zahl
reiche Schiffe in Ostindien, um die
Eines Morgens wurde ein Dampf
boot gesehen, das gerade die Mün
dung des Rufiji - Flusses verließ.
Dieses Dampfschiff war die „So
mali", welche die „Königsberg" auf
ihrem Zuge gegen die Kauffahrtei
schiffe begleitete. Die „Königsberg"
wurde gleich darauf wenige Meilen
weiter aufwärts im Flusse erkannt.
Auf die beiden Schiffe wurde ein
Regen von Granaten abgefeuert. Di«
„Somali" fing Feuer und sank mit
ten in der Flußrinne. Die „Königs
berg" arbeitete sich weiter aufwärts
und kam so außerhalb des Bereiches
der Schiffskanonen. Es wurde nun
beschlossen, die „Königsberg" hier im
Flusse zu blockieren. Zu diesem
Zwecke sollte das Dampfboot „New
bridge" gebraucht werden. Die
Mannschaft wurde von diesem
besetzt. Dann ging die „New
bridge" ihrem letzten Tage entgegen.
Die Deutschen bepsefferten geradezu
das Schiff, als es in den Bereich
ihres Feuers kam, jedoch nur ein
Mann wurde leicht verletzt.
Die „Newbridge", die 1500 Ton-
Schlüssel wurden niedergedrückt. Es
folgten drei Explosionen. Das Schiff
sank, so die freie schiffbare
mitrechnet, sind eZ gegenwärtig drei
Schiffe, die die Fahrt auf dem Fluß
versperren.
Achso! Erster Herr: „Sie sind
Welt. „Wie
Vorschlag.
„Heut' langt's grad -u einer Maß Bier, Trinkgeld kann ich Dir kein»
Leben, Reserl!"
„Kannst ja 's Bier schuldig bleioen, wannst magst!"
Begreiflich.
„Die Hose, die Sie gestohlen haben,
tragen Sie sogar heute?"
„Herr Richter, ohne wollte ich
Das Mädchen vom!
Lande. „Auguste, meine Frau ist >
schnell etwas Riechendes!"
„Schöner alter Kubkäse ist da!"
„Woso denn?"
Der Kampf mit dem Drachen.
In der Vergangenheit.
Einst zeigte kühn der Rittersmann sein Schwert den Drachentieren.
In der Zukunft.
Jetzt kommt der .Drachenflieger" an, die Jungfrau zu entführen.
Berechtigte Frage. Re
dakteur (zu seiner Frau): „Dein
neuer Frühjahrshut ist ein Geoicht!"
pierkorb geworfen?"
Abgewimmelt. Dichter
ling: „Soll ich Ihnen mal meine
! Monolog. Pantoffelheld:
Mensch ist Mißt's; wie
! zu den Soldaten, und kaum ist er
mit der Lehr- und Dienstzeit fertig,
so steht er unterm Pantoffel."
Schwer von Begriff.
Hausfrau (zum neuen Dienstmäd
hineingeschrieben."
Kati (bewundernd): „Ja, es is
halt schön, wenn ina' sei' was g'lernt
hat."