Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 28, 1915, Image 4

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! I Probiret ein zwei- oder drei D
maliges backen
> mit dies m perfekte» Mehl
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Ein Mehl der allerhöchsten Qualität, das Men- S
schen prvdnziren können. Kostet ein paar Cents mehr Z
S ersparet aber faktisch Geld, weil es mehr und besseres W
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«r «S sür Sie «klangt» soll, oder wir werdtu dazu
Tbane Bro». Sk Wilson Eo.
Philadelphia, Pa Hasting«, Mi»n.
ZK e» Msenivaaren—wir haben e».
Au omabil Ketten. Reparatur Ringe,
vaken ete
Schlechte» Wetter, wie wir t» ditstr Jahrc»>eit habe», btdtuttt
schlecht« Straßen, schlechte Straßen bedeute» Gefahr sür den Äuloist,
»eno seine Maschine nicht mit Ketten au»geiüstel ist.
E« macht nicht« au«, wer der Leiter ist. noch wit sorgfältig «r feint
Maschine handhabt, e« extstirt immer eine gewisse Gefahr ohne diese
SicherheitSoorrichtung. Sie besser bestellen jetzt von un».
Wetter Ttreifen, Scoop Schaufeln,
Thüren «Heeks, t»rve Schaufeln,
Beaver Bretter, Schubkarren.
Sehet unsere Kensterausstellung.
Werks Eisenumaren Kompanie,
tis N. Washington Avenue.
SM L-ckawann. Avenue. Gkoter
Schwestern empfehlen
neues Abführmittel
-Wirksam sein.
Zweitens, es sollte leicht zu neh
men sein.
Drittens, es sollte keine Schmer
len machen oder zu stark abführen.
Dr. MileS' Laxative TabletZ ent
brauchen, allgemein empfohlen.
Die Schwestern der christlichen
Liebe. 351 Charles Luzerne,
Bitten ihr« Mutier, sie zu laufe».*
L 5 Dose» liir 2!> Cents. Gel« zu
«»».e» »leoicxi. Co., in>»»n^
Wtr«»ch Itetl, weit, wel» und «ts»»«,
»ei» Viktor «och sei» Lebt»li»,.
Viktor Koch,
G«I«»»b«r der v„ L. » w. Zeachtßati«»,
L«ckawanna Avenue, Scranton, Pi
Wln gutes Etnreibemittel
«freut sich seit vierzig Jahren unter
Deutschen aus der ganzen Welt großer
Beliebtheit. SSe und bOc in Apothe
>ea. Stur «ht mit «uker.
?. 4V. KiosrL» » 00..
(«u» Rudolstadt, Thürk»«»,)
Str.. »e» rorlc.
Stadt und County.
jkontolleur Charles'
Die Lackawanna Eisenbahn Com
panie hat im Sinn, fünf neue Loko
motive zu bestellen, die je ks,<xx> kosten
werden und innerhalb zwei Monaten
abgeliefert werden sollen.
Robert, Jr., Sohn de« Robert
Kindak von Hiichcock Court, starb am
Samstag nach kurzer Krankheit, und
wurde am Dienstag die Leiche zur Bei
sttzung nach Carbondale genommen.
Colone! Morrison I. «eck, früher
Befehlshaber de» S, Regiment« von
WitleSßarre, ist am Samstag Nacht
in seiner Wohnung an Jesstrson Ave
nue einer Komplikation von Gebrechen
erlegen. Cr war 67 Jahre alt und
wurde Dienstag im Forest Hill Fritd
h»s beigesetzt.
Eunice, die Sjährigt Tochter der
Frau Thomas Forman von Bine
Straße, wurde am Montag Nacht
schlimm verbrannt, al» ihr Nachige.
wand an einer Gasflamme Feuer fing
und verbrannte.,lm Hahnemann Ho
spital bezeichnete man den Zustand de«
Kinde« al« gefährlich.
In dem dreistöckigen Gebitude an
Wyoming Avenue, in welchem sich die
Wirthschast'deS William Spitzer befin
det, gab e« am Montag um Mitter
nacht einen Brand, welcher vor seiner
Bewältigung einen Schaden von etwa
ts,lxx> anrichtete. Die oben wohnende
70 Jahre alte grau Minute Uttrodt
entdeckte den Brand, stieg die Rettung«,
leiter hinab und gab den Alarm.
In dem Fall de« früheren Coun
ty Schatzmeister» P. F. Dussy. dem
t5,350.K0 zugeschrieben worden waren,
Interessen an den ISI2 und tglS
Fond», welche Duffy sich aneignete,
entschied Richter Newcvmb am Don
nerstag. daß Dufsy kein Recht habe,
die Interessen zu behalten. Dufsy'«
Advokaten kündigten an, daß sie den
Fall an da« Superior Gericht appelli
ren werden.
John Bothner von Raymond
Sourt, welcher am Freitag die lS lah.
re alte Elisabeth Gripp von Luzerne
Straße zu unmoralischen Zwecken in
seine Wohnung lockte, indem er dem
Mädchen falsche Borspiegelungen mach
te,wurde amSamstag fiir etnErscheinen
vor Gerichte uuter »soo Bürgschaft
gestellt. Da« Mädcheu konnte ent.
fliehe», al« sie bemerkte, »a» der Kerl
mit ihr beabsichtigte.
Dr. Joseph A. Wagner hat sein«
Offic« von Washington Avenue nach
333 Monroe Avenue, nahe Mulderry
Straße, verlegt.
— Frau Mildred Hoffman streng-
Blanche Hathaway Hofsinan mit tiner
ähnlichtn Klage Legen ihren Gatten
Arthur.
Die gestern Abend im Liederkranz
Casino abgehaltene Kartengesellschast
sucht ge»all/le sich zu einer sehr
geselligen Affaire.
Frau Margaret Ottinger, Witt
we de« Friedrich Ottinger und seit über
einem halben Jahrhundert hier wohn
ihrer Tochter, grau Peter Zeigler zu
Clark'» Summtt, wo sie feit den letz
ten lahren wohnte, im Aller von «3
Die Beisetzung fand gestern Nachmit
tag im Forest Hill Friedhof statt.
In der letzten Donnerstag Nacht
abgehaltenen Jahresversammlung de»
ganisirte: Präsident, Ludwig T. Stipp;
Vize Präsident, C. C. Ferber; Schatz
meister, Ernst Gtoor; Piotok.
Korr. Sekretär, John Brunner; Finanz
Sekretär, Viktor A. Wentel; die ande
ren Mitglieder sind Frank Hummter,
George Wahl. Loui» I. Siedecker und
Gotllieb Matti. Die vorgelegten
Jahresberichte zeigten, daß er Verein
sich in einem blühenden Zustand befin
det, denn trotz der großen Auslagen ge
auch ist die Mitgliederzahl größer wie
noch je, und der Männerchor hat auch
die größte Anzahl Sänger seit der Be
gründung de« Verein«. Herr Stipp,
welcher nun zum vierten Mal hinter
einander al« Präsident de« Verein« er
wählt worden ist, hielt etne kurze Rede,
in welcher er hervorhob, wa« der Verein
im verflossenen Jahr geleistet hal; trotz
dem er sür fünf Monate ohne Halle
war. während die neue Halle errichtet
wurde, und trotz der recht großen Aus
lagen in Verbindung mit der neuen
Halle, befindet sich der Verein finan
ziell und auch in betreff der Mitglieder
zahl in gutem Zustand und hat alle
Aussichten, deständig zu wachsen, denn
die neuen Räumlichkeiten siud derart,
daß die Geselligkeit gehoben wird und
neue Mitglieder angezogen werden
dreißig neue Applikationen sür Mit
gliedschaft sind während de» Monat»
tet, daß sich die Zahl der Applikanten
beständig mehrt. Gegenwärtig zählt
der Verein 3b2 Mitglieder, während
die Damensektion au» ttXt Mitgliedern
besteht. Herr Stipp dankte den ver
schiedenen Komite», dte während des
dem Gedeihen des Verein» mitwirkten
und hob speziell die hilsreiche Arbeit der
Damensektion hervor. E» wurde im
daß der jährliche Maskenball des
halle stattfinden wird und daß Ein
trittskarten nicht sür allgemeinen Ver>
kauf angedotc» werden würden.
Herr und Frau Joseph Tißler
von Wheeler Avenue reiften am Dien
stag nach Harrisburg, um ihrer dort
wohnenden Tochter. Frau Geo. Schnee,
einen Besuch adzuslatten.
Der Bauschreiner F. G. Steoder
von Taylor Avenue, an dem städtischen
Hospital aus dem östlichen Berge ange
stellt, erhielt am Dienstag die rechte
Schulter verrenkt, al» er von einem
Gerüst stürzte.
Die Herren Herman Stender und
George Hower von der Firma Hower
ck Stender traten am Dienstag eine
längere Reise durch den Süden und
Westen an, und werden dabei Erholung
mit Geschäft verbinden.
Die deutsche PreSbyterische Kir
che wurde früh Montag Morgen von
Einbrechern besucht und da» Geld au«
den Missionar und deutschen Unter
stützung« Fond« Kisten, sowie mehrere
Schachteln Sandy genommen. Dann
bestahlen die Kerle den E. I. Frie«
Laden um verschiedene Waaren.
Kenneth, der 9jährige Sohn de«
Floyd W. Greene von Nord Irving
Avenue, fiel am Montag Nachmittag
von einer Mauer vor der Elternwohu
ung und landete mit dem Magen ans
der Lausspitze eine« Schlitten«, dadurch
einen Uesen Schnitt im Unterleib erhalt
end, welcher al« leden«gefährlich betrach
tet wird. Der Kleine wurde zur Be-
Handlung nach dem Hahnemann Hospi
tal genommen.
Der 19 Jahre alt« Carl Maytr
vvn Pre«cott Avenue wurde Dienstag
aus den Verdacht hin verhastet, in letz
ter Zeit verschiedene 2b Cent« Ga«me
ter um ihren Inhalt beraubt zu haben
Er hatte tto in 2d Cent«stllcke» im Be
sitz und da er schon früher wtgen ein«m
gleicht» V«rg«h«n ergriffen würd«, so Ist
dl« Polizei überzeugt, daß er die«mal
auch schuldig ist. Mayer bekannte sich
gestern tn vier Fällen schuldig und ist
dann vom Gericht der Huntingdon Re
fvrmfchule überwiesen worden.
Die Pariser.
Wie dieselben unter dem Druck d«r
Verhältnisse leiden.
Es ist für den durchschnittlichen
Engländer, der sicher beschützt auf sei
ner Insel sitzt, unendlich schwierig, auch
nur eine schwache Vorstellung davon
zu gewinnen, was der Krieg für ein
Volk bedeutet, wenn jeder wehrfähige
Mann unter den Fahnen sieht und sein
Vaterland verteidigt, in das der Feind
eingedrungen Mit diesen Worten
„Times" eine Schilderung der gegen
wärtigen Zustände in Paris ein. Von
Dieppe aus ist er nach der Hauptstadt
Frankreichs gefahren, und schon auf
dieser Fahrt boten sich ihm traurige
und düstere Bilder in Menge dar. Wie
schwer der Preis ist, den Frankreich In
diesem Kriege zu zahlen hat, das sieht
man schon am Hafen von DiepKe, wo
schwarzgelleidete Frauen.in dumpfem
Schmerz zusammenstehen. Ihre Ge
bärden, der Ausdruck ihrer Gesichter,
ihre Bewegungen, alles spricht mit
einer nicht mibzuverstehenden Sprache
von der gemeinsamen Last der Angst
und Sorge. Alle weiteren Beobach
tungen, die sich einem aufdrängen,
wenn man ins Land hineinkommt,
bringen eine wachsende Gewißheit des
tiefen, schweren Schattens von Auf
opferung und Leiden, der das schöne
Land Frankreich in ein ernstes Dunkel
hüllt, wie die Trauergewänder seine
Witwen und Waisen. Und schon hier
prägt sich dem Beobachter der Eindruck
ein: daß Frankreich die Tragik dieses
Krieges so furchtbar empfindet, das ist
die „Lektion von 1870," die beständige
Erinnerung an jene unvergeßlichen
Monate der Niederlage und Not.
Dasselbe Bild in Paris. „Nie ist
in Frankreich Begeisterung für diesen
Krieg gewesen; nur eine klare Vorstel
lung, daß er früher oder später kom
men mußte, daß man für das Vater
land opfern müsse, was es auch sei.
Das Volk lernte diese harte traurige
Lehre vor vierundvierzig Jahren. Es
hat sie niemals vergessen, und das er
klärt nach meiner Ansicht die vorherr
schende Haltung einer stoischen, fast
fatalistischen Ergebung in das Unver
meidliche, eine Haltung, die man so
gar bei den heimatlosen und mittellosen
Flüchtlingen beobachtet. Durch diese
Erinnerungen an den letzten großen
gen im gegenwärtigen Leben von Pa
ris erklärt, die auf den ersten Augen
blick so seltsam wirken. E« ist nicht
nur das völlige Versagen und Aufhö
ren alles geschäftlichen Treibens und
aller Vergnügungen, was diese sonst so
heitere Stadt in eine so trübe Stim
mung hüllt. Die unauslöschlichen, un
vergeßlichen Erinnerungen an die Zeit
wandert, dann begreift man etwas von
der Last, die Belgien und Nordfrank
reich in diesem Kampf auf Leben und
Tod zu tragen haben. Doch auch
es schwierig, sich an die Einsamkeit
und Stille der Hauptboulevards zu
gewöhnen, die so tot daliegen zu einer
Zeit, wo sonst die Wogen des LebenS
am höchsten und glänzendsten schlu
gen. Man hat dann das Gefühl, daß
die Stadt nicht schläft, sondern angst
voll wacht und wartet hinter ihren ver
riegelten Toren.
Bei Tage sind die Hauptstraben
ziemlich belebt. Man merkt nur,
daß die meisten Frauen schwarz geklei
det sind und daß ehrsame Bürger mit
ten auf der Straße stehen und die neu
esten Zeitungen lesen, Zeit und Raum
vergessend. Aber um 9 Uhr werden
die Cafes und Restaurants geschlossen.
Es gibt keine Theater, keine Musik,
kaum ein paar VolksvergnügungSpa
läste. Alles ist öde und leer, und
einsam sieht der Schutzmann an der
Avenue de l'Opera. Der Eindruck
wird immer stärker, daß diese Stadt
einen furchtbaren Schlag empfangen
hat und nur langsam wieder zum Be
wußtsein erwacht. Ich glaubte, mein
Eindruck sei trügerisch, aber der Por
tier meines Hotels, das erst seit zwei
Tagen wieder offen ist, bestätigte ihn
mir, und Hotel-Portiers sind gute
Beobachter. Als ich ihn fragte, wa
rum die schweren Eisentüren jede Nacht
vor 10 Uhr so sorgsam verriegelt wer
den, machte er einigt unliebenswürdigt
Bemerkungen über den Polizeipräfek
ten und sagte: „Sehtn Sie, die Trau
rigkeit, es ist zur Gewohnheit gewor
den."
E s ist nichts süßer, nichts bitterer,
nichts beseligender, nichts dämonischer
als ein Weib. Sie kann alles, sie ist
alle«; sie verwandelt sich in alles; sie
erlöst und bindet den Mann; sie ruft
durch ihre Liebe eine Glückseligkeit aus
dem Nichts, aus der Wüste des Lebens
ihr eigne? Herz und den Frieden des
HauseS in eine Hölle, sobald sie der
Leidenschaft, der Eifersucht, der Rache,
Kriegs-Nachrichte«.
(Fortsetzung von I. Seite.)
te Frankreich ernstlich nach Frieden,
und die französische Regierung
betraute einen prominenten neutralen
Diplomaten mit der Führung der Prä>
limenarien mit Deutschland.
dam, 22 Meilen nordwestlich oon dem
Maa» Leuchtturm in der Nähe der
Mündung der Maas durch ein Unter
seeboot in den Grund gebohrt. Die
Mannschaft wurde von einem hollä»
nie» und nach Hook gebracht.
Man glaubt hier, daß dieser der An
fang der von Admiral von Tirpitz vor
einiger Zeit in Aussicht gestellten Raz
zia deulicher Unterseeboote aus feind
liche Handelsschiffe ist.
General wild von Hobendorn «on Aalken
haynS Nuchsolger.
London, 22. Jan. Nach einem in
der .Norddeutschen Allgemeinen Zei>
lung" veröffentlichten Bericht hat Gene
ralleutnant Erich v. Falkenhayn, der
Chef de« Generalstabe« der deutschen
Armee, seine Stelle al« Kriegsminister
niederlegt. In dem dem Kaiser unter,
breiteten diesbezüglichen Resignation»-
ichreiben erklärt der Generalstabsches,
daß e» ihm nicht mehr möglich sei, lue
Pari», 23. Jan. Hier traf gestern
abend die Nachricht ein, daß deutsche
Luftschiffe vom Zeppelin-Typ der fran
zösischen Stadt Dünkirchen einen Be>
sion einer Bombe zerstört
Bericht schließt mit der Bemerkung,
daß die deuischeii Flieger von sranM
schen Lustsahrzeugen versolgt worden
sind. Eine» von ihnen soll herunter
geschossen sein.
kugliiii»er lü befliinviger «usreguui.
London, 23. Jan. Gestern abend wa
nn die Bewohner der Metropole Groß,
britannien« in großer Aufregung. Au«
der an der Küste der Nordsee gelegenen
Stadt Cromer tras nämlich die Nach-
Mch verursachte Aufregung hatte sich
noch nicht gelegt, al« die Kiistenwächler
gestern meldeten, daß aus» neue deut
sche Zeppeline sich;der Stadt wahr
scheinlich mit der Ansicht nähern, sie
zu zerstören. E» wurden aber nach den
letzten hier eingetroffenen Nachrichten
keine Bomben in jene Stadt gewor
feit.
Hillsschiff vernichtet.
London, 23. Jan. Nach einer bei
der .Reuter Telegram So.» au« Mel
bourne, Australien, heute eingetroffenen
Nachricht hat eiu australischer Kreuzer
am S. Januar ein deutiche« Hils«schiff
vernichtet und Offiziere nedst Mann
schaslen al» Gesäugen« an Bord genom
men.
Urteil üder Zeppeline.
Gens. 23. Jan. Arnold Roo«, ein
bekannter Spitzenfabrikant au» Chica
go, der große Fabriken tn der Schweiz
hat und mit dem Grafen Zeppelin per«
sönlich bekannt ist, kehrte heute vou ei
nem Besuche in Deutschland nach hier
zurück. Er behauptet mit Bestimmt
heit zu wissen, daß Deutschland seit
dem Ausbruche de« Kriege« bereit» 6l
Zeppeline gebaut habe und daß olle
b»o Stunden drei neue fertig würden.
.Ich habe oft zugesehen, wie die Luft
schiffe ihre Uebungtn aus dem Boden
see vtranstalttten, und ich war erstaunt,
über dte Sicherheit, mit der sie fuhren
und in den See geworfene Ziele trafen.
.In Deutschland ist e» kein Geheim
nis, daß die vielen Minen an der Ost-
und Westküste von England nicht alle
durch deutsche Schiffe, sondern meisten«
durch Zeppeline auSgtstreut wurden.
Die Bomben, die dir Zeppeline mit sich
führen, haben ein Gewicht »on je llxi
Pfund. Die Kabinen der Riesenluft
schiffe sind unten und an den Seiten
mit dünnen Stahlplatten gegen feind
liche« Feuer geschützt.'
' Deutscher Bericht.
Berlin, 23. Ja»., drahtlo« nach Lon
don. Bon dem deutschen allgemeinen
Armee < Hauptquartier wurde heut«
ad«nd folgende» bekannt gegeben:
.Feindliche Flieger warfen gestern
Bomben ia die Städte Ghent und Zee
brugg« tn Belgien, ohn« irg«ndw«lchen
Deutscher Beolmchterposten in Flandern.
.Gestern machte der Feind einen
Angriff zwischen Souain und Perthe«,
nördlich von Chalon«. Unter unserem
Feuer brach dieser vollständig zusam-
Oaun zog der Feind sich in sei-
Fontaine La Mllte nahmen
Truppen die Stellungen de« Feinde»,
machten drei Offiziere und 24S Mann
,u Gefangenen und erbeuteten vier
Malchiitengewehre.
.Nordwestlich von Pont-a-Mousso»
wurden die Franzosen in zwei Attacken
mit schweren Verlusten zurllckgeschla
gen. Bei den Kämpfen um unsere
seit dem 21. Januar verlorenen Schanz
gräben haben wir sieben Kanonen und
süns Maschinengewehre erbeutet.
.Mehrere heftige Angriffe de« Fein>
de« aus Hartmann-Weilerkops blieben
erfolglos.
.Die Schlacht bei Croix de Carmv«
in der Nähe von Pont a-Moufson in
Frankreich wird sortgesetzt. Nördlich
oon sennheim, Cernay, im Elsaß,
wurden die Franzosen von einem Hügel
oertrieden. Bei der Gelegenheit mach
ten wir 130 Gefangene.
.Ans dem östlichen Kriegsschauplatz
ist au» Ostpreußen gar nicht» zu bericht
ten."
Berlin, 23 Wt« au» Madrid
berichtet wird, hat die Ankündigung
de« spanischen Minister.Präsidenten,
daß Spanien fest an seiner Neutrali.
tät festhalten werde, in der ganzen
Kammer den größten Enlhufia«mu»
hervorgerufen.
Irische Rekruten.
Berlin, 23. Jan. Amsterdamer
Zeitungen erklären, die halboffiziellen
englische Berichte, nach welchem IIS,.
W» Jrtänder sich in der englischen
Armee anwerben ließen, seien durchaus
irreführend. In Wirklichkeit betrage die
Zahl der irischen Rekruten nur ZU,-
(XX>.
Deutsche verliere» Pinzerkreuzer „Blücher"
Beilin, 2S. Jan. üder London. Der
folgende amtliche Bericht über einen
Kampf zwischen deutschen und britischen
SritgSschifstn in der Nordsee wurde
heute hier bekannt gegeben :
.Während unsere Panzerkreuzer
„Seydlitz", .Dersflinger", »Moltke.
und.Blücher' in Begleitung von vier
kleinen Kreuzern und zwei Zerstörer-
Floltillea in der Nordsee voran fuhren,
gerieten sie mit einem au« fünf
Schlachtkreuzern, mehreren kleinen
Kreuzern und 26 Zerstörern bestthtnbtn
britischen Geschwader zusammen.
,E« kam zu einem Kamps, den der
Feind nach etwa drei Stunden auf ei
ner 70 Meilen westnordwestlich von
Helgolmid gelegenen Stelle ausgab und
.Nach den bi« jetzt erhältlichen In
formalionen sank eiu britischer Schlacht
kreuz« und einer unserer Panzerkreu
zer, .Blücher'. Alle anderen deut
scheu Schiffe kehrten glücklich und un
beschädigt nach dem Hasen zurück.
Gezeichnet von Behncke.'
Reue deotsch'ifterreichische «rm«e.
Petrograd, 2ö. Jan. In den letzten
Togen haben die deutschen Berdttndeten
aus der ganzen 3«Z Meilen langen
Front eine ledhafte Tätigkeit «atwickelt,
die sich nur als den Beginn einer neuen
Ofscnsioe erklären läßt. Ctne neue
dtulsch'ösicri-eichilche Armee unter Ge
neral Brojewitz ist plötzlich 3» Meilen
östlich von Dunajetz, östlich von dem
WiSloka-Flufse aufgetaucht, und man
nimmt an, daß diese Armee die Festuug
Przemy«! entsetzen will. Gleichzeitig
rücken die deutschen Verbündeten in
Südpolen zwischen Jnowlodj und
Kon»kie aus Radom und Kiel« vor,
und in der Bukowiua haben sich starke
Truppenmassen bei Kimpeluug gezeigt.
Westlich von Warschau sind die Kämpf«
vielfach In Handgemenge ausgeartet,
und da» Dorf Borjimo hat schon mehr
fach seine Herren gewechselt. Auch
wird bereit« bei Gumin, da« nur noch
25 Meilen westlich von Warschau liegt,
gekämpft.
Reue» Geschütz fiir die deutfche glitte.
Berlin, 2S. Jan. Ein deutscher
Artillerie' Fachmann veröffentlicht einen
bemerkenswerten Artikel, der in der
letzten Rummer der .Artilleristischen
Monatshefte" erschien. Der Artikel
desaßt sich mit einem neuen Geschlltz,
da« augenblicklich in den Kruppsche«
Anlagen in Essen sllr die deutsche Flot
te hergestellt wird und ein Wunder
der Technik sein soll. Bei der Be
sprechung einer Behauptung der Lon
doner »Time«", daß die deutsche Motte
ein Geschlltz besitze, da« drei Meilen
weiter trage at» irgend ein Geschütz der
englischen Flotte, gibt der deuisch«
Fachmann zu, daß die Kruppschen
Werke mit der Herstellung einer Kano
ne beschäftigt sind, deren Geschoß SSO
keit von 34» Metern (3,7txi Fuß) in
der Sekunde hat. Der Fachmann
schließt au« diesen Zahlen, daß da»
deutsche Geschoß eine S» Prozent stär
kere Durchschlagskraft hat al« da» beste
britische Geschoß und eine Schußwette
von ungefähr 42 Kilometern (unge
fähr 2» Meilen), während der englische
(22 Meilen) dreit ist. Der Experte
erklärte, daß diese» Geschlltz die Deut
schen eventuell ia die Lage versetzt, von
Calai» au» die englische Küste aus eine
Entfernung von neun Kilometern (un
gesähr sech« Meilen) in« Land hinein
zu beschießen.
Berlin, 2«.
gemeldet, daß eine deuisch>«ilerreichische
Armee dte Stadt Kiel« in Russisch-
Pole» besetzt hat.
Kiel« ist die Hauptstadt de» rufst»
fchen Gouvernement» gleichen Namen»
und liegt in Südpolen, etwa S» M 6»
len nördlich von der galizifchen Grenze.
In dieser Gegend haben einig« der
schwersten Schlachten de» Kriegt» statt
gesunden. Die Einnahme der Stadt
ist deshalb von überragender
Wichtigkeit, weil sie eine der wichtigsten
russischen Stützpunkte und da» wich
tigste Eisendahnzentrum in Südpolen
ist. Die Einnahme von Kielce ist die
,Holge der neuen deutsch österretchifchen
Offensive, die dekannllich vor einigen
Tagen In Bewegung gesetzt wurde.
Den Russen ist nunmehr die einzige
Eisenbahnverbindung für ihre in Süd
polen und Nordgalizien stehende Armee»
abgeschnitten, und ein allgemeiner Rück
zug, dessen Beginn in der Gegend von
Tarnow bereit« gemeldet wurde, kann
nur noch eine Frag« von wenigen Ta.
gen sein !
Drei trilische SriegSschiffe gesuile».
Berlin, 26. Jan., drahtlo« nach Lon
don. Hier wurden heute weitere Mel
dungen in detreff de» Sinken» eine«
schlachtia der Nordsee am Sonntag,
den 24. Januar bekannt gemacht. Die
vom Krieg»bureau veröffentlichte dies
bezügliche Erklärung lautet: »Nach bis
her eibgelausenen Mtldungtu hatte «I
ner dtr englischen Kreuztr durch unsere
Geschütze schweren Schaden gelitten. Er
wurde dann durch zwei «ohlgezielte
Schüsse eine« unser» Torpedoboote
zum Sinken gebracht. Der Untergang
de« britischen Kreuzer« wurde von ei
nem deutscht» Luftschifft au«, da« d«m
deutsch«» Geschwader gefolgt war, dt
odachttt.
.Auch würd«« zwei englische Torpe
doboote zum Sinken gebracht. Bom
Luftschiffe au« wurde die Beobachtung
gemacht, daß andere englische Schiffe
ernsten Schaden davontrugen.'