EM-OMa I» <kr Türkei. Die Türken begrüßen den General feldmarschall von der Goltz, d«r die ser Tage zu ihnen als vom Kaiser entsandter Ratgeber zurückkehrte, mit freudigem Herzen, denn sie wissen, daß in ihm ein warmherziger Freund und tatkräftiger Helfer ihrer Sache unter sie tritt. In der Türkei hat Freiherr von der Goltz die Grundla ge zu seinem Ruhm gelegt und reich« Erfahrungen gesammelt, die für seine Entwicklung als Strategie und als Schriftsteller von hoher Bedeutung waren. „Anno 1895 verließ ich schweren Herzens die türkische Ar mee," sagte «r selbst in einem Rück blick aus seine Tätigkeit, „in der ich Jahr« gedient und an die ich, trotz aller Schwierigkeiten, die da mals einer jeden soldatischen Tätig keit durch den Argwohn des Groß herrn bereitet wurden, mein Herz ge kettet hatte. Im Lebensalter zwi ne ehemaligen Schüler." Goltz hatte sich als junger Major durch seine ersten kriegsgeschichtlichen Arbeitern gerade einen Namen gemacht und war als Lehrer an di« Kriegs akademie berufen worden, als die tür kische Regierung Jahre 1883 um I, W 1895 an der Neugestaltung des tür kischen Heerwesens gearbeitet. Der damals bereits in türkischen Dien sten stehende deutsche General Kahler, der des Sultans volles Vertrauen besaß, empfahl ihn dem mißtrauischen Abdul Hamid, und so wurde er denn sogleich zum Inspektor an die Mili tärschulen gerufen. „Mein Augen merk war darauf gerichtet," sagte er in einem Briese, „die Militärfchule und die ihr attachierte Generalstabs schule wieder zu einer Fachschul« zu machen, welchen Charakter sie voll ständig verloren hatte. Die General- Stabsschule enthielt z. B. in allen drei Kursen zusammengenommen nur zw«i militärische Fächer: Fortisikation und Geschichte der modernen Feldzüge seit Turenne; letztere beschränkt« sich auf einfaches Auswtndiglernen von Da ten. Zu meiner Zeit sind nun ge schaffen worden: Generalstabsgeschäf- te, Waffenlehre, Kriegsgeschichte, Ge- schichte der Kriegskunst, Festungs krieg, Organisation der fremden Ar , meen, ottomanische Armeekunde, stra- tegische Geographie und Statistik, an gewandte Taktik und Gentralstabs dienst im Terrain, nach Art unserer Generalstabsreisen." > Goltz mußte dabei alles selbst lei > sie», Handbücher für die verschieden > sten Zwecke verfassen, die nötigen . Lehrkräfte ausbilden usw. Nach dem , serbisch-bulgarischen Kriege wurde er > Kriegsartikel 27, 7. Januar 1915. > im Sommer 1886 an Stelle des un , terdessen verstorbenen Kahler zum - Sousch«f des Generalstabes ernannt, l um einen Entwurf für die Heeres > reform auszuarbeiten. Nun schuf er > einen großzügigen Plan für die allge j meine Wehrpflicht, verfaßte Mobili > sierungsplän« und Kriegspläne für die > verschiedensten Angriffsmöglichkeiten. Dazu kam noch, daß ihm eine Eintei > lung des ganzen Reiches in 364 Ba i taillonsbezirke übertragen wurde. Bei dem Mangel an zuverlässigem Kar« > tenmaterial und einer auch nur eini > germaßen ausreichenden Statistik war l dies «ine wahrhaft ungeheure Ar l beit, die trotzdem bis 1893 bewältigt l wurde. Auch eine topographische > Aufnahme der europäischen Türkei und Borderasiens wurde von Goltz durchgeführt, und auf Reisen durch Mazedonien und Anatolien machte sich der deutsche Pascha mit diesen in teressanten Landstrichen aufs geaue ste vertraut, worüber er in vorzügli chen Büchern Rechenschaft ablegt«. Sein Wirken war von Erfolg beglei tet und fand in weiten Kreisen An ilang. „Ein mächtiger Zug nach Vervollkommnung, nach freimütigem Anschluß an die europäisch« Zivilisa tion, nach höherer und v^"lW3—lB9s"von^4oM das Werl Goltz-Paschas Aber einer chen NeuschöpfUng stand als wichtig stes Hindernis die Persönlichkeit des Sultans entgegen, der, wie Goltz ein tiv als bewußt keine gute Armee will, w«il er sie fürchtet." Der Padi fchah erwies sich als ein „ganz unöe militärischen Uebungen zunächst über haupt nicht das Schießen gestattete, weil es ihn „nervös machte." Eine verbot er geradezu, und als Goltz mit tem G »eralstab ein strategische! KrlegSspiel durchführen wollte, wit terte der Sultan dahinter eine Ver schwörung und ließ die Teilnehmer verhaften und hochnotpeinlich verhö ren. So schied denn Goltz schließ lich nach langer entsagungsvoller Ar beit mit der „Einsicht, daß das da mals für mich Mögliche erreicht, wei ter aber nicht zu kommen sei." „Den Orient verlasse ich ungern," schrieb er beim Scheiden, „denn ich liebe das schöneLand und habe hier viel freund schaftliche Beziehungen gewonnen. Di« .Wirtschaft d«s Sultans aper wird täglich toller, und es wäre unmo ralisch, die auch nur passive Mit verantwortlichkeit zu übernehmen." Solange Abdul Hamid herrschte, schien Goltz alle weitere Mühe für das türkische Heer umsonst. Aber als dann mit der jungtürlischen Bewe gung ein neuer Geist ans Rud«r kam, da hat auch der alt« Freund der Tür kei die nun einsetzende Heeresreorga nisation mit tätiger Teilnahm« be gleitet. Im Sommer 1909 ging er nach Konstantinopel und nahm dann an den ersten größeren Manövern bei Adrianopel teil. Diesen hoffnungs vollen Keimen blieb keine Zeit zur Reife, denn der Balkankrieg hielt si« in ihrem Wachstum auf. Nun aber ist das türkische Heer endlich erstarkt, und sein ireuester Helfer, Goltz-Pascha, darf bei seinen Siegen mitwirken. UuMiMvirkung <ler 42 leali meter-Mi-ler. Der Augenblick des Abseuerns ei nes Geschosses aus dem 42 Zentime ter-Geschütz ist überwältigend. Die Mündung des schußbereiten Geschützes ist zuerst gesenkt, damit das Geschoß leichter in den Lauf hineinkann' dann reckt sich das Geschütz plötzlich steil auf und starrt stolz den Himmel an. Auf einmal entsteht ein gewaltiger Feuerball, wohl 10 bis 15 Meter im Durchmesser um die es ertönt ein Knall, daß die Ohren dröhnen das Geschoß ist abge feuert, Im selben Augenblick werden wie durch eine Riesenhand die Ziege! aus den Dächern der benach barten Häuser wie dürre- Laub vom Winde in die Höhe gewirbelt, und die Fensterscheiben platzen aus ihren Füllungen und zer- Schellen in tausend Scherben, so daß die Straße mit Glassplittern über sät ist. Bis 150 Meter im Umkreis ei« H>el6. Hauptmann: „Warum stehen Sie denn hier, anstatt Deckung zu su chen?" Soldat: Melde gehorsamst, übe mich in macht sich die Wirkung de! bloßett Abschusses geltend. Obiges Bild zeigt die Zerstörungs wirkung des Luftdrucks eines solchen Schusses an den Dächern und Fen stern in der Nähe befindlicher Häuf«. «siegsfiibnmg. Wie heute der »berste Feldherr die Schlacht leitet. Nicht wie in früheren Zeiten tritt gelehnten Leiter den Verlauf der Kämpfe, und selbst im Kriege 1870 —7l hat auf deutscher Seite der oberste Feldherr mit seinem Stabe häufig von einem günstigen Aus sichtspunkte die Tätigkeit der Trup pen geleitet. Das ist heute anders geworden. Der moderne Feldherr ist unsichtbar. Er steigt nicht mehr zu entfernt, in irgendeinem Hause, und dort laufen alle die Faden zusam- men, an denen die Bewegungen der Truppen sich binden. Dieser große Wandel in der Art der Schlachten führung hat sich dadurch vollzogen, daß die Mittel für die Befehlsertei , sind? Noch im Russisch-Japanischen die moderne Feldherr heute als Selbstverständlichkeiten verfügt. Man muß sich vor Augen halten, daß nur rung erhalten hat, vermag er seiner seits alles das zu befehlen, was not wendig ist, um mit den eigenen Trup nimmt nicht er persönlich diese viel fachen Nachrichten entgegen, es steh! ihm dazu «in sehr zahlreicher Stab von Generalstabsoffizieren und son stigen Organen zur Beifügung. Ehe der moderne Feldherr irgendwelche Befehle zum Vorgehen größerer Hee resverbände erteilt, sind bei ihm schon durch Luftschiffe und durch Flieger und auch durch Kavallerie über alles das, was man vom Geg ner zu sehen bekam. Und wenn dann die Heeressäulen in Bewegung und in ununterbrochen von dem Standorte des Feldherrn aus Befehle hinaus schwirren und Meldungen aller Art herankommen. Generalstabskarten von dem Gelände des Kampsts und sei ner Umgebung sind auf Tischen aus gebreitet in dem Raume, in dem der Nicht weit davon befindet sich die Zentrale für den Fernsprechbetrieb, der angelegt wird während des Vor- Hauptquartier, der Stätte 'für die Tätigkeit des Feldherrn. Der Fern sprecher verbindet die in der vor« die Arbeit der Artillerie durch das und der Flieger heute unentbehrliche Hilfsmittel des Feldherrn und seines Stabes geworden sind, bleibt immer Der Offizier oder die Offiziers- Patrouille, die zu solchen Zwecken entsandt wird, kann sich bei den gro ßen Entfernungen, auf denen sich heute die Schlachten abrollen, nicht nur auf das eigene Auge verlassen. möglichen es dem Beobachter, ein gro ßes Sehfeld in allen seinen Details genau abzusuchen und das Geschaute Der moderne Feldherr ist nicht so, Französisch. auf der In das Riesenhafte sind die Pslich dem Reicl« der Phantasie angehör- I ten. Der tiefe Schacht. Der alle Fürst von T. besuchte ei» nen bekannten Industriellen und de» sichtigte «uch dessen Fabrik. Eine volle Biertelstunde verweilte er vor einem großen Wert und beobachtete mit Interesse die Schaufeln, di« ta ununterbrochener Reihenfolge aus der Tiefe kamen. Dann fragte er t«n Direktor: .Wie lange geht das so weiter?" Die Antwort lautete: „Es wird Tag- und Nachtschicht gemacht. Am Sonntag um dieselbe Zeit geht es dann weiter." Der trefflich« al te Herr fchiittelte den Kopf und mein te: „Hm! Ich habe in einer Biertel- und sechs Nächte so gehen! Also die Zahl versechsfacht. Das macht, war ten sie mal, . .Der alte Herr rech feln! Mein Lieber, Ihr hat mich sehr interessiert. Ganz beson ders jedoch diese, äh, Sache! Muß ein enorm tiefer Schacht fein, in dem so viele Schaufeln Platz haben. Enorm tief." Jodler. Arn», Tobak. Leutnant: Aeh, da sitzen ja die beiden Töchter Meines Komman deurs, da heißt es, ein tadelloses Kompliment machen!" „Mein Kompliment, meine gnä digsten Demoisellen." Wahrscheinlich. „Neulich gehe ich mit meinem Freunde Schmidt spazieren. Ich vorn, er zehn Schritte hinter mir. Em Automobil rast an mir vorüber. Ich höre einen Schrei, sehe mich um, Schmidt ist weg. Ich gehe dm Weg zurück und finde zuerst seinen Hut, dann ein Bein, hundert Meter weiter einen Arm und seinen Kopf. Da sagte ich mir: Schmidt muß et was passiert sein." » , Guter Rat. Mama: „Arthur, wohin willst Sohn: „Nach Steinseld, Ma — Im Bilde... .Die Rad» Scherl lfi^ch!"^ Vorbildung. A.: „Gerade zu phänomenaler Kerl, der Meiert Voriges noch commis voyageur
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