Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 14, 1915, Image 2

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    i Tie alte Krschichte.
! Er ist alt, und sie ist jung,
Hinten steht ein Jüngelung.
Schlauer Plan wird schnell erfunden;
»Alte Hexe, hast verstunden?"
Alte Frau mi! Trippcltritt
Zieht die junge ins Komplitt.
i Junge fliegt bereits zum Kuß,
Merkst du nichts, Rhinozerus?
Endlich aber merkt er's doch,
> Welch Verhängnis! Fürchterloch!
Tie Rnllage.
(Berchtesgadener Volkslied.)
Fehler drin is!"
Ein Unverschämter. A.:
es möglich, Sie sind >eit LS lah
ren der Freund des Schriftstellers
Müller und haben noch nichts von
B.: »Nichts! Der filzige Kerl hat
In der Sommerfrische.
Mutter: „Was ist denn das, was
im Stalle so schreit?"
Höhere Tochter: »Ein französisches
Schas.^
«in französisches?"
Höhere Tochter: „Ach, fragst Du
sonderbar hörst Du denn nicht, «S
schreit ja »innis"."
Eine Bier-Idee.
Wie der Studiosus Schlaumeier sich
seine Gläubiger vom Halse hält.
Bergalsppiert. Krimi
nalistik» (seinen Bortrag beendend):
»Ich könnte Ihnen, meine Herren,
noch manchen Fall vorbringen, in dem
ein alterßerbrecher wieder ein brauch
bares Mitglied der menschlichen Ge
sellschaft wurde, wozu es für mich
heute leider zu spät ist..."
Human.
Der Dr. Kiihlein ist so Weichher
zig, daß er seinen Jungen stets erst
narkotisiert, ehe er ihn durchwalkt.
(An die Engländer.)
An Tugend du recht ärmlich bist,
Dein Tun darum erbärmlich ist.
Hast in der Welt dich ausgerekelt,
Drum wirst du jetzt auch 'rausgeekelt.
dend?"
„Ah, da liegt Ihnen wohl Ihre
I m ZweifeU „Wie sind
eingetreten ist?"
Au! A.: «Dieser junge Dich
ter nimmt es aber mit der Metrit
Barl- ier (zum neuen
„Heinrich geh' diesem Kunoen
»,Icd liebt Dl» sedr."
Slizze von Eis.' Schulze.
Dieses ganze letzte Jahr in Berlin
war sür Dr. Berg eine voi^
wurde, als er aus den. engen Kreise
der Heimatstadt in das frische groß
zügige Leben gerissen wurde, und ir
gendwo da in seinem Innern blühte
eine unbestimmte Hoffnung auf. daß
doch noch einmal alles sür ihn gut
werden könnte. Eine Hoffnung, über
die er sich selbst gar nicht klar werden
konnte, die ihm in nüchternen Augen
blicken lächerlich schien und unlogisch
wie alle Gefühle. Denn was half
im Grunde alles Wegwandern, alle
Freude über das endlich bessere Eii> >
kommen, die intensive Hingabe an den
leer blieb und wußte, daß die Zu
kunft kein reizvolles Geheimnis, leine
Illusionen mehr barg.
war an einem Sommerabend gewesen,
wo sie im weißen Klejde neben ihm
ging und er nicht wußte, wo ein sehn
süchtiges Blühen und Dusten über
den Wiesen hing. Der Ring aber,
nach und nach zu einer drückende»
Fessel, denn Anfang zwanzig sieht
die Welt so ganz anders aus als
Jahre später. Dann kommt die
Entwicklung mit ihren reifenden Ab
schieben.
Da kam das Schlimmste. Gleich
im Anfange lernte er in Berlin eine
wäre, wenn Marie Brunner es nicht
verstanden hätte, stets Abstand zu hal
ten. Dieses Mädchen, das eine selt
same Mischung von Anteilnahme und
Unterton in ihrer Stimme sofort zu
Bewußtsein.
Zweifeln. Ob sie ihn liebte? Und
opfert halte? Oder wenn sie nur mit
ihm spielte?
Manchmal versuchte er, seine neue
und hilflos wie ein Kind und schickte
ihr Blumen und Briese, die zart wie
Gedichte waren.
mal ihn immer öfter und dringender
mahnte, sei» Wort einzulösen, als
man ihm vorwurfsvoll schrieb, daß
feine Braut immer mutloser und stil
ler würde, als Maria den Winter
lang anscheinend durch Gesellschaften
vollständig in Anspruch genommen
war wurde er der Dinge müde
und gab willenlos das Spiel auf. Er
reiste zur Hochzeit nach Hause. -Nach
einigen Wochen kam er mit seine, jun
gen Frau nach Berlin zurück. Maria
aber sah er in dieser Zeit nicht. Kam
er einmal in ihre HauS, dann traf er
sie selbst nie an.
Die Zeit ging iyren Lauf. Dr.
Berg empfand teine Leidenschaft für
seine Frau, aber sie verstand es, ihm
ein behagliches Heim zu schassen. Nie
ruhten ihr- Hände, den ganzen Taz
hörte er ihren geschäftigen Schritt.
Die Ordnung und Ruhe wirkten
müssen. chsk
Nein, es war gut so. Er kannte
keine Konflikte mehr. Die Wunde fing
an zu vernarben.
tele. Das war, als man ihm den
Besuch von Maria Brunner meldete.
Mit einem eigenen Lächeln ging er
auf sie zu, mit demselben seltsamen
Lächeln dot er ihr einen Stuhl, zeigte
er ihr die Wohnung gleichsam,
sei es nichts Wirklichkeit, nur
nung führte, die er mit einer anderen
teilte. Noch nach Jahren besann er
sich dieser Stunde. Noch immer
sah er sich ihr gegenübersitzen im Al
lerweltsgespräch, das sie mit Sicher
heit und Unbefangenheit leitete, noch
immer konnte er bis in die Finger
spitzen jene unerträgliche Nervosität
fühlen, die ihn gepeinigt hatte, bis sie
allein gewesen waren und sich hatten
sprechen können.
Wa»um war sie gekommen? Wollte
sie das längst Vergangene wieder
aufscheuchen? Sollte der Klang ih
rer Stimme in den Ecken und Win
keln dieser friedlichen Räume Erinne
rungen hinterlassen, sollten die Ein
drücke ihrer Schritte in diesen Tep-
Maria Brunner war dieser Gang
sehr schwer geworden. Noch vor der
Tür Hatte sie umkehren wollen, aber
sie bezwang sich. Sie mußte ihn ein
mal noch sprechen, ihm einmal alles
sagen, was sie in all der Zeit auf
dem Herzen gehabt hatte.
Und als sie allein waren, begann
sie. Nie mehr hatte er später ver
gessen können, daß trotz aller feinen
Ironie, die nun einmal ihrem Ton
eigen war, doch zuletzt nur eine un
endliche Innigkeit in ihrer Stimme
gelegen hatte.
»Sie sind mir böse, daß ich gekom
men bin, yicht wahr, Herr Doktor?
Fürchten Sie nichts. Ich gehe gleich.
Nur Abschied wollte ich von Ihnen
nehmen. Soviel Sentimentalität wun
dert Sie? Ach, Sie wissen ja. ich war
schon immer unberechenbar."
Sie lächelte wehmütig. „Ich bin
Ihnen darüber etwas wie eine Auf
klärung schuldig. Sie haben nicht
ganz fair gehandelt, Herr Doktor,
Sie liebten da, wo Sie nicht lieben
konnten und durften. Und in mir
war eine wahnsinnige Angst, daß Sie
Schritte tun könnten, die wir später
beide einmal schwer hätten büßen
müssen. Und doch auch zugleich der
brennende Wunsch", sie senkte die
Stimme zu einem Flüstern —, „Sie
möchten so groß und so leidenschaft
lich sein, es trotz allem und allem zu
wagen. Ich hatte mich in Ihnen ge
täuscht. Sie besaßen diesen Mut nicht.
Sie ließen sich durch mein rätselhaftes
Ihnen s S ich
bat sie:
an seinem Ohr: »Ich lieble
Dich sehr. .." -
Lange stand Dr. Berg, ohne sich zu
gen.
„Ich liebte Dich sehr!" Wie weich
das geklungen hatte. Als wollten
ihre Hände tröstend, ganz behutsam
Rauch und Dunst er den blonden
Kopf der Maria sah, aber ihre Au
gen blickten nicht mehr kühl und spöt
lange und anklagend, voll schmerzli
cher Traurigkeit: „Ich liebte Dich
sehr.". .. .
Ihr Ideal. Junges Frau
ken!" " ""
lelmski'sN aer krs».
Bergleiche und Beobachtungen haben
jedenfalls erwiesen, daß die Frau in
Ertragen und Ueberwindungen von
überlegen ist. Sie kann natürlich in
Bezug auf Körperkräfte den Vergleich
mit dem anderen Geschlechte nicht
Die Folge davon ist, daß die Frau
in ihrem Körper Energien aufspei
chert und nur sparsam abgibt, wäh
rend der Mann mehr Energie und
Kraft ausgibt, als er sammelt. Das
wird auch bestätigt durch die größere
Widerstandsfähigkeit der Frau gegen
über den Angriffen gefährlicher
Krankheilen. Nur der Keuchhusten
und die Diphtherie scheinen der Frau
mit dem kleinen Umfang des weib
lichen Kehlkopfes zu erklären gewußt
Bei den sogenannten Kinder
geistigen Erkrankungen betritt.
Hier zeigt sich, daß die Frau
en den neurotischen Gemütskrank-
Paralysen befallen, also von Krank
heiten, bei denen die Aussicht auf Hei
lung ungleich geringer ist. Es scheint
Art Schutzwehr gegen die schweren
Geistesstörungen ist. Die Tatsache,
daß in vielen europäischen Ländern
leitet den Laien unwillkürlich zu dem
Schlüsse, daß auch die Geburtszahl
Eine Durchsicht der Geburtsziffern
der wichtigsten europäischen Länder
scher Statistiker hat festgestellt, daß
zu überleben, während bei dem Mäd
chen die Chancen LS zu 11 betragen.
Vom dritten Jahre ab ist die Mor
talität bei beiden Geschlechtern bis
zum IS. Jahre ungefähr gleich. Bon
15 bis 19 aber, der kritischen Periode
chen 277 Lebenschancen, während der
gleichaltrige Knabe nur 269 hat. Und
dies Verhältnis steigert sich noch im
Jahre.
Schade. Oberst a. D.: »Las
sen Sie uns umkehren, gnädiges
Aha! »Du sagtest doch stets,
Dein Gatte wä.'e das Licht Deines
Lebens."
„Allerdings, aber nur bis dies
Licht anfing, regelmäßig abends aus
zugehen".
Der Lümmel.
Herr: »O, wir vertragen uns sehr gut, meine Frau und ich, wiewohl
wir durchaus verschieden veranlagt sind."
Dame: »Jawohl.. . man jagte mir, Ihre Gemahlin sei äußerst
intelligent, liebenswürdig; und gut erzogen..."
Der Grund. »Warum geht
denn Fräulein Rosa gar so oft zur
Ähostelle?"
»Ach, die alte Schachtel ruft im
mer allerhand Zärtlichkeiten, wie:
„Schnuckerl!", „Maust!"
»Liebling, ich sipde, daß du heute furchtbar viel Salz ins Esse»
getan hast."
""Laß doch, Schatz, es ist ja so billig.""
BvrzüglicheWare. Herr
(im Waffenladen): „Dieser Revolver
gefällt mir bis aus die Sicherung;
er kann doch mal in der Tasche los
gehen."
Verkäufer: „Da können Sie voll'
kommen beruhigt sein, ein Revolver
von uns ist überhaupt noch nichl los
gegangen."
Schlau. A.: »Denken Sie,
Herr Winter hat gestern plötzlich die
A.: »Weshalb denn das?"
cS ansteckend!"
' Der „Töppeln«»^»".
Waldarbeiter (der sehr lrumme Beine hat): I' möcht' bloß
wiss'n, Herr Förster, warum mi Ihre Dackl'n net leid'n mög'n!
Förster: Die meinen halt. Sie wollen's ausspotten!
Ein resolutes Mädchen.
Hausfrau (zum neu einziehenden
Mädchen): »Ich sage Ihnen aoer
ausdrücklich; auf keinen Fall duloe
ich. daß Sie einen Schatz beim Mi
litär haben!"
Karoline: „Dann bitte ich ergebens!
üM 'ne anständige Zivilversorgung!"
Der helle Kops. Schwä-
I —Fatale R e p l i k. „Meine
ten?!" Renschen z» hal
„I bewahre! Man beurteilt die
Menschen doch nicht nach dem Ausse
hen!"