Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 31, 1914, Image 8

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    ZMen und Islam
vetr»cht»»>e> «»er di» L»k»»ft de»
tischen »«ich«».
' > Ueber die pan-iSlamische Bewegung
sin Indien schreiben die „Hamb. Nach
z Man hat Indien, das Land von
tdreihundert Millionen schweigender,
schaffender, denkender, darbender Men
ffchen oft mit einem schlafenden Meere
«erg<ichen, da» über der dämmernden
t?iefe geheimnisvoller Unterströmun-
Hgen nur eine einziges winzige Schaum
krone in der unendlichen Weite zeigt:
Die Handvoll Europäer, die als Regie
iiung dieser ungeheuren Menge da»
> Handeln und Wollen vorschreibt. Die
englische Politik hat in der Beherr
schung des indischen Reiches ihr Mei
sterstück geleistet; darüber kann kein
I Zweifel sein. Auch der glühendste eng
lische Kolonialschwärmer wird heute
?aum mehr dieser ganzen ungeheuren
Unternehmung, einer der größten, die
je der Wille zur Macht einem euro
päischen Volle eingab, einen krönenden
Abschluß prophezeien. Es gibt nur
«in Ende, und wahrscheinlich ein Ende
mit Schrecken. Regieren heißt hier
«ur Zeit gewinnen! Die Verwaltung
hat nirgends da» gehalten, was die Re
gierung v«rsproch«n. Wohl hat die
Pak Britannica, die den unaufhörli
ch«! Kriegen der Fürsten untereinan
der ein Ende gemacht, die Bevölke
rungsziffer gewaltig anschwellen lassen.
Ab«r Indien ist durch diesen Zuwachs
nicht reicher, sondern ärmer geworden.
Eine engherzige Krämerpolilik, die an
fflmg» jegliche Fabrikation dem engli
sche» Mutterland« vorb«halt«n wollte,
hat «s versäumt, für einen Ausgleich
dl d«n Arbeitsmöglichkeiten zu sorgen.
Noch heute ist da« ganze Bolk, da
t« Industrie künstlich niedergehalten
Wird, von dem wechselnden Ausfall der
Ernte in ihrer ganzen Existenz abhiin-
Ikig. Was di« «nglifche Herrschaft
Hem Schnürt« entzogen, hat sie der Pest
«nd dem Hunger in um so reicherem
Matze überantwortet: in vierzehn Jah
ren —so meldet die Statistik —brach-
en diese beiden apokalyptischen Reiter
tn Indien nicht wenig«! als sünf Mil-
Vonen zur Streck«.
D«r furchtbar« Haß der Hindube
dölkerung gegen die Engländer ist be
nannt, und fügen wir hinzu: er ist^auch
v«m modernen Engländtr sind
kohl die schroffsten Gegensätze der ge
samten heutigen Menschheit verkörpert:
hi«r alle» Phantasie, wenn auch oft
«ur Strohfeuer der Begeisterung, ein
inS Ungemesstne sich versteigender Bil
tie festeste Stütze. Soll daS jetzt an-
Kiers werden? Der gesamte Islam ist
Sn einer latenten Gährung. Die Be-
Oovng hat allmählich auch nach Jn
übergegriffen und droht den Eck
"Wffeiler der englischen Macht zwischen
und Ganges zu untergraben,
mischen Welt. Zum ersten Mal pochte
Bie an di« Psort« Indiens im Jahre
als d«r Krieg der
DsöS-konservative und sie schien sich
Uleichsam um die Person des Sultans
Abdul Hamid zu krystallisieren. In
letzter ZeU hat si« ab«r «inen auSg^e
>nhänger zu werben. Die Neuorien
tierung der englisch«» Politik, di« im
tixsentlichen auf Rechnung mohamme
danischer Völker geschah, da England
Überall, um Bundesgenossen gegen
Deutschland zu werben, seine eigenen
gnteressen preitgab und seine Hand
Wo» den Mohammedanern abzog, bat
der pan-i»lamischen Bewegung eine
ganz ungeahnt« Bedeutung »«rliehen,
danischen BolkeS zu schuhen. Eng-
Russen den letzten Stützpunkt des Js
derS der Emir von Afghanistan, ein
lischer Monarch betrachtet sich als daS
geistige Oberhaupt der Bewegung,
den Machtmittel in der Lage sein
an der indischen Grenze der Pan
iSlamismus jetzt :reits sein Haupt
quartier aufgeschlagen hat. Dabei ist
jede aufständische Bewegung unter
Mohammedanern von ganz anderer
Tragweite als die unter den eigentli
chen Hindus. Während dort das ab
geschlossene Kastensystem die Berbrei
tung politischer Ideen und die Entwick
hindert, bilden die regelmäßigen Pil
gerfahrten der Anhänger des Prophe
ten nach den heiligen Stätten des Ur
sprungs ihrer Religion die beste Pro
paganda, die man sich nur denken mag.
Kenner der Verhältnisse im Osten ha
ben bereits seit längerem immer wieder
darauf hingewiesen, daß der Austausch
von politischen Ideen anläßlich dieser
religiösen Zusammenkünfte lefhafter
geworden ist. Das gilt auch für die
schiitisch« Glaub«nsgtm«inschaft. An
den heiligen Altären in Indien selbst
aber, in Städten wie Gulbargah,
Ajmere und Sirhind, drängen sich die
Pilgerschaaren aus Bagdad und Kon
siantinopel. Türkische Offiziere stehen
als Militärinstruktoren in Afghanistan
und überall herrscht ein geheimnisvol
les Kommen und Gehen.
Die Lage in Persien und die Stel
lungnahme England» in der Gefolg
schaft Rußland», dessen Bedrohung de»
GroßsultanS allen Mohammedanern
bekannt ist, hat die ganze Frage vor
ungefähr zwei Jahren zum letzten Mal
akut werden lassen. Damals erhoben
sich auch in England warnende Stim
men, und die .Times" machte sich zum
Sprachrohr der Meinung des Ministe
riums. Etwas sehr vom hohen Pferde
herab versuchte sie den Zweiflern ihre
Besorgnisse auszureden und entließ sie
schließlich mit dem kategorischen Be
scheid, England könne wegen einer ein
zigen Bewegung in einem Winkel des
Weltreichs nicht seine ganze auSwüc
tige Politik ändern. Wir haben wie
derholt darauf hingewiesen, daß nichts
dem Zusammenhalt des britischen Rei
ches verderblicher werden müsse als
eine völlige einseitige Richtung der Ge
samtpolitik. Für den englischen Po
litiker mehr noch als für alle anderen
hat jedes Problem ein Janusgesicht.
Liegt die Leitung aber in der Hand
eines so einseitigen Fanatikers, wie
Sir Edward Grey ist, und wird die
ganze Macht nur gegen Deutschland
gerichtet, muß sich aber schließlich auch
jeder Vorteil hier zu einem größeren
Nachteil dort verwandeln, und am
Ende wendet sich eine so blinde Wut
gegen den Körper deS Reiches selbst.
Den Schreiber dieser Zeilen hat sein
LebtnSweg wiederholt mit Vorkäm
pfern der pan-iSlamischen Bewegung
in Berührung gebracht, in Genf, in
Paris, in London. Das letzte Mal
tauchte an der Themse ein bekannter
Agitator b«i ihm auf, diesmal mit der
deutlichen Absicht, Deutschlands Geg
nerschaft gegen England nach Kräften
wieS sich als eine gangbare Brücke der
Verständigung. Zum Schlüsse fragte
er. und feine dunklen Augen leuchte
ten seltsam hinter den Brillengläsern
auf, etwas wie Seelenhunger lag in
diesem Flackern: „Würde man in Ber
lin über meine dunkle Hautsarb« la
chen und mich dort ebenso geringschätzig
iiihandeln wie hier?" —Die Antwort
war: »Man wird Sie wohl ansehen,
aber ntcht über Sie lachen. Der
Deutsche hat eine gewisse Ehrfurcht
vor allem Fremdländischen, wobei da
hingestellt sein mag, ob da» eine
Schwäche oder Stärke ist." Er erhob
sich wie aufatmend, und sein letztes
Wort war: «Was heute vielleicht Ihre
Schwäch« ist, wird morgen Ihre
Stärke s«ia!'
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Haus und Küche.!:
Ei« rim N «st.
jedes Nest halbu.-te gefüllte Eier.
tersilie und einem frischen Eidotter al
les gut vermengt. In Butter läßt
man diese Farce recht heiß werden,
(da Bottom Round ein wenig trocken
ist.ist Flank besser), wäscht es und
trocknet ab. bestreicht es dick mit Senf,
Allspice, Muskatnuß, Pfeffer, Essig,
Zucker nach Geschmack dazu gegeben,
gut durchkochen lassen. Dazu gibt
man Salzkartoffeln.
Kalbsragout.
Man nehme zwei Pfund Kalbfleisch,
läßt eS In kleine Stücke schneiden, tue
sie in den Kochtopf mit so viel Wasser,
daß eben das Fleisch bedeckt ist, schäle
eine Zwiebel, nicht zu große, lege sie
ganz hinein, etwa» Salz und seinen
Pfeffer, es darf nicht zu scharf sein,
läßt ungefähr einundeinhalb Stunden
lochen, je nachdem das Fleisch gar ist,
dann nehme dreiviertel Pfund halb
Schweinefleisch, halb Rindfleisch, läßt
beides hacken, dann zwei ganze Eier,
ein altes Brötchen in Wasser geweicht,
ausgedrückt, etwa» Salz, Pseffer,
Muskatnuß, fein gehackte
und ein kleine! Stückchen Bulter, ver
arbeite zu einer teigartigen Masse, au»
der man kleine Klößchen formt, je klei
ner, je besser. Wenn die Spargelzeit
ist, nehme man sieben bis acht Spar
geln, schält sie gut, daß nicht» Har
tes daran ist. schneidet sie in einund
einhalb Zoll große Stücke, tut zum
Fleisch, so daß beide» zusammen gar
wird, nimmt die Zwiebel herau», läßt
die Fleischklöße darin zehn Minuten
kochen. Man sehe zu, daß nicht zu
viel noch zu wenig Brühe ist. Wenn
gar, gebe einen Eßlöffel voll Butter in
einen kleinen Topf, einen guten Eß
löffel voll Mehl, bereite dann eine
weiße Einbrenne, nehme von der
Brühe und mache «ine recht sämige
Sauce, etwa» Muikatnuß und ziem
lich gehackte Petersilie, dann tu« die
Sauce zurück zum Fleisch, einmal auf
kochen, leicht umgerührt und da» Ra
gout ist fertig; mit Salzkartoffeln und
etwa» grünem Salat servieren.
Potsdamer Klöße.
Es wird Lamm« oder Hammel
fleisch zum Kochen gebracht, wi« viel,
steht in Jedermanns Belieben; wenn
halb fertig gekocht. w«rden von einem
großen Weißtohltopf olle Blätter ab
gelöst und in der Hammelbrühe eine
Stunde mitgekocht, dann sorgfältig
herausgenommen und abkühlen lassen;
inzwischen bereitet man den Klößeteig
vor, eine Tasse Wasser läßt man in
einer Kasserolle kochen, dann eine Tasse
Mehl mit so viel kaltem Wasser ange
rührt, daß e« einen dicken Brei gibt,
dann gibt man daS kochende Wasser
unter Rühren daran, tut alles zurück
in die Kasserolle mit Zusatz von einem
Löffel Butter, ticht alles zusammen
auf, es wird ein dicker Kuch«n, man
rühr« aber gut vom Boden ab, es
brennt leicht an, dann stellt man e»
kalt; nun nintmi man acht große Kar
toffeln, die man den Abend vorher ge
kocht hat, reibt sie, dann wird ein hal
be» Weißbrot mit heißer Milch oder
Wasstr begossen, w«nn durchgezogen
und abgekühlt, autgedrückt; nun mach»
man den Teig sertig, tut geriebene
Kartoffeln, ausgedrückte» Brot, den
gekochten Teig, zw«i groß« Zwieb«ln
fein gehackt in Butter gedämpft und
da» nötige Salz dazu, rührt den Teig
unter Beimischung von einem, höch
sten» zwei Löffeln Mehl, weil Mehl
di« Klöß« fest macht, forme Klöße
wie ein Berliner Pfannkuchen groß,
taucht die Hände immer in kalte» Was
sei beim Formen, da der Teig sonst an
den Händen haftet, nun wickelt man d«n
Kloß in zwei Kohlblätter und schichtet
alle» in d«n Kochtopf zum Fleisch in
der vrilbe: eine halb« Stund« koch«n.
De» eima«'» »l'd sind«»,
daß »I mehr und dtsiire Arbeit »errich
ten kann, «'im n si« gelegenlll« sei»«
Siholung «ö»»l, «ibunde» mit «t«»
Goldene Medaille
Bier.
Probiret «S heute. Zitm vee-
Ttcgmaier Bra« Co.
Wm. F. «ief-l,
fiaffage- Notariats- und Ba«t-
Seschäft, Fe«er-Berficher«»t.
sEtablirt
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g«g«nüb«r der Knopf-Kabr,
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Deutsche Bäckerei
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Allgemeine oersicherm»g,
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