Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 31, 1914, Image 4

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    Oekonomie wird nicht ge-
A messen durch was Sie bezah
len, sondern durch was man
D erhält. Sie können billige
M Mehle erha ten sehr viele
aber sse find nicht ökono
misch. Sie können ei»s erhal
ten, d»S ökonomisch ist, wenn
Sie willens find zu bezahlen,
um zu sparen.
l WsMck» l
W >»
W D»« theuerste Sieh! i» «uierik» und werth alle», wa» e« kostet. D
Ghane Bro«. Sk Wilson Co.
D Philadelphia, P-. Hasting«, Minn. I
Ik e« <Sis«nwaaren—wir haben e».
Kaltes Wetter Nothwendigkeiten
Wetter Streifen. Thüren Checks.
Wollen Sie sich lieber erkälten, indem Sie in einem Zimmer in
«wem Luftzug sitzen, und dann einen A zt bezahle», um Sie zu kuriren,
«der litbtr tinige Cent» »»»bezahlen für Weiter Streifen, welche den
Luftzug firthalten?
Einige Minute» benutzt in der Anbringung von Witter Streifen
«n Thllrtn und Fenstern, werden, ehe der Winter vorüber ist, Ihnen
vitlwai die Auslage ersparen. Sie können Gummi «der Filz Streisen
haben in engen, mittleren oder breiten Streisen, zu Preisen von 2 bi» 6
Cent» de» Fuß. Aale und Rixson Thüren Check» in allen Größen.
Werls Eisenwaaren Companie,
t>» R. Washington Avenue.
»z» Groeer
Verlust wegen
Kopfweh
Ein Kopfweh untergräbt Ihre
Energie imd Begeisterung. Es tö-
Druck aus ihre Nerven verursacht
durch Kopsschmerzen.
Dr. MileS' Anti-Pain Pillen ha-
Hilfe.
Mr?, H, B, Moorman. von 523
7kh Ave.. N. E. Roanoke, Na., sagte
In all«» «»Meten —S!> Tosen für
«t» «och lte»». w«i». W«I» »>d »es«»«,
«er««»,' »et« «tktor «,ch sei» kedeula»«.
Viktor Koch,
«»«»»d«. »«, D., i. » «. S»cht»att«».
Vtcklwanna «venu«, Scranton, P-
Rheumatismus
An P»ar kräftige Einreibungen mit
Vr. Richter'«
»»rrd«« alle Schmerzen und Steifheit
»a Sittder btnehmeo. Leidet nicht un
««hig. »St und bvt in Apotheken und
«»»
?. siosrW s- vo..
(U«» «»dolstadt, Thüringen,)
<s-SO Str., R«v lort
Stadt und Couuty.
Die M. F. Fadden Wohnung an
Nacht von Einbrechern heimgesucht und
erbeuteten dieselben tlb« in Baargeld,
Übersahen aber zwei.werlhvolle goldene
Dr. D. A. Webb von Wyoming
Avenue, der im August 1913 bei einem
Spazierritt von seinem Pserd geschleu
dert und verlebt wurde, al« ein Mo
tortruck de« George W. Brown da»
Thier erschreckte, strengte am samstag
gegen Brown eine Klage slir ts,»»»
Entschädigung an.
In dem zweistöckigen vier Fami
lien MiethShau» an Larch Straße, von
den Frau I. Holton, Frau Harry
Searsaß, Frau Anna Kane und H.
Glande Familien bewohnt, wurde am
al» man mit einer BergmannSsackel ge
srorene Wasserröhren austhaute.
Die Direktoren der Scranton
Life Insurance Eompanie beschlossen
in einer letzten Donnerstag Nachmittag
abgehaltenen Versammlung, aus dem
Eigenthum der Gesellschaft an der Ecke
von Spruce und Adam» Avenue ein
achtstöckige« Gebäude errichten zu lassen
und soll die Arbeit nach dem 1. April
in Angriff genommen werden.
Der Polizei wurden am Freitag
mehrere Einbrüche berichtet, die sich
Abend» zuvor ereignet hatten. Dem
M. Wolsson an Nord Washington
Avenue wurden Waaren im werth von
etwa Z2S gestohlen, Loui» Strauß von
Lackawanna Avenue vermißte »8, die
sich in einer kleinen Schublade befanden,
und der Apothekex Dalton Davi» von
Mulberry Straße und Precott Avenue
verlor tl3.
Im Verlaufe eine» allgemeinen
Krawalle», der sich Freitag Abend in
einem Schuppen aus der Fleetville
Landstraße, östlich von Dalton, unter
den Angestellten de» Lackawanna Durch
schnitt» ereignete, wurden zwei Män.
ner mit Taschenmessern verletzt, jedoch
nicht lebensgefährlich. Die Verletzten
floh Harry Gozelle» und Abold Rep
periozo. Ersterer lief zwei Meilen zu
einem Arzt und fiel befinnung»lo» nie
der al« er dessen Office erreichte. Sie
den Männer wurden am Samstag in
Verbindung mit dem Fall zu Dalton
verhaftet und für ein spätere« Verhör
gthalttn.
Die erste Entschädigung»»»««
welche in Verbindung mit dem Unglück
in der Diamond Zeche angestrengt wur
de. ersolgte am Dienstag selten» Frau
lame» Gribb. und in der Klage gegen
die Lackawanna Companie wird t2S,<
ovo verlangt.
- Der 2« Jahre alte Michael Mil-
Vormittag von seiner Muiter aus dem
KUchendoden todt auiqefunden, mit
einer Kugelwunde im Unterleib Ob
Selbstmord oder ei» Uiisall vorliegt,
ist fraglich, jedoch erklärt die Mutter,
daß e« ein Zusall sei.
Court, der srüher in den Hotel« ler>
myn und Coy> e al« Hauükuechl ange
stellt war und sich Silberwaaren aneig
»ick/t Ludwig Falkau« einem Schorn
passende Aniprache hieli. Der Män
nerchor trug zwei Weihnachl«lieder
recht gelungen vor, und dann gab e«
einen Marsch und die Uederreichung der
Geschenke folgte. Daß die .Alten"
sich auch uinüsirlen, ist selbstverständ
lich, denn es entwickelte sich nachher
eine gesellige Sitzung, die bis spät an
hielt. '
Späte Ratschläge.
blamiert, vorhält, wie sie e» hätten
machen sollen, um sich nicht zu blamie
ren. .Die englische Flotte", sagte der
Herr, .war aus den Krieg nicht vorbe
reitet, und unsere entfernt liegenden
Besitzungen und Interessen waren
schlecht beschützt. Da unsere pazifische
Flotte ansang« zu schw-ch war, mußten
wir später ein starke« Geschwader dorl-
Gewäsjern am wenigsten entbehrt wer
den konnte. Die Folge ist, daß wir
jetzt erst in der günstige» Lage sind, in
der wir schon lange hätten sein können.
Wir können nunmehr den größeren
Teil unserer neuen Schiffe nach Hause
bringen und die .noch übrigen deutschen
Kreuzer älteren Schiffen überlassen. Je
früher 'diese, die .Karlsruhe" und
.Dresden" au» der Welt geschafft sind,
dtsto besser sür un»."
- Machte» 200 Gesa»ge»e.
Berlin, 29. De,., drahllo» nach
London. Der deutsche Generalstad
machte heute folgende« bekannt: »Aus
dem westlichen Kriegsschauplatz bei
Nieuport und bei Aper» haben wir
an Terrain gewonnen. Bei St. Me»
»ehould wurden mehrere feindliche An
griffe mit schweren Verlusten fitr die
Feinde zurückgeschlagen. Wir machten
200 Gefangene.
George Dickman, der Präsident
der .Zoologischen Gesellschaft" in st.
Loui» hat die Nachricht «halten,daß die
bekannten deutschen Menageriebesitzer
Lorenz und Heinrich Hagenbeck im
Kriege gesallen sind.
Die Druckerei
Drnck-Arbeite».
-X«
»«schift», und Vall-Kartni.
«echnung»- und Brief.FonmtU»,
<«u»ert«. Sirkular«,
Groß« und lltin« >nschla,«-Zttt«l,
Vifiten-Kartn», Et«.,
Geschmackvoll «ö Gchxl
D» »tßi««» Grits»».
Ii»««l«I»»t« lulwohl»«
»«»«fte« G»glisch«« GO«ik»
iß »»rrtchiS.
Gtzrecht tzo«
Kriegs-Nachrichte«.
(Fortsetzung von 1. Seite.)
allgemeinen deutschen Hauptquartier»
ne."
.Im Osten haben wir die Offensive
ergriffen und rücken von Neidenburg
Teil von Polen zurückgeschlagen, so
Amsterdam, üder London, 24. Dez.
Wie deutsche Zeitungen heute melden,
haben die Oeslerreicher «in Unierseeboot
in den Grund geschossen. Watmchein
lich handelt es sich um ein sraiuösische«
Tauchboot, da» im Adrialischez».Meer
durch österreichische Küfienariillerie
zum Sinken gebracht wurde.
Pari«, 26 Dez. Die am Donner
stag gebrachte Meidung, daß die Oester
reicher in der Nähe von Poia ein sran
zösische« Unterseeboot zum Sinken
brachten, hat sich bestätigt. Italieni
sche Zeitungen bringen die amiliche
österreichische Meldung, daß da» Un>
lerseeboot in den Grund geschossen
wurde, während e» einen Angriff aus
einen öfiernichischen Kreuzer machte
Die ganze Mannschaft de» Tauchdoo
te» wurde gerettet und gesangen ge
nommen.
Berlin, 26. Oez. Die WeihnachtS
üderraschung sür die Engländer be
stand, wie au» London über Aaister
dam gemeldet wird, in dem Besuche
eine» deutschen Militärflieger» in
Sheerneß und anderen Orten in der
Nähe London». E» besteht kein Zwei
fel, da« der Deutsche der englischen
Hauptstadt einen Besuch abstatten woll
te. Er setzte sich jedoch zu sehr dem
englischen Feuer au» und war gezwun
gen, bei GroveSend, an der Themse,
und nur 2» Meilen von London, Kehrt
zu machen und den Heimflug anzutre
treten. In England glaubt man, daß
der «eroplan de» Deutschen von meh
reren Kugeln getroffen wurde, doch ge
lang e» ihm, zu entkommen. Der
«eroplan wurde bei Sheerneß kurz
nach Mittag gesehen, und sofort wur
den alle militärischen Nachdarstationen
von dem Kommen de» feindlichen Flie
ger« in Kenntni» gesetzt. Allenthalben
wurde der unheimliche Gast mit Schüs
sen empsangen, doch wußte er sich durch
geschickte» Manöoer so zu halten, daß
er unbeschädigt davonkam
Ein Bericht von verwegen Flügen
deutscher Luftschiff» üder die Nordsee,
um dort Minen auizustreuen, kommt
oon Kopenhagen. Man fand an der
Küst« von Dänemark da» Wrack eine»
deutschen Aeroplan», in dessen Gerüst
sich noch drei Minen desanden. Die
Tatsache, daß deutsche Flieger Minen
legen, dürste manche» Schiff«unglück,
da» die Engländer betroffen, erklären.
Zeppeli» maoöverierte üder Ra»ry.
Pari«. 26. Dez. Nach einer heute
mittag hier eingetroffenen Depesche
nianöverierte heule morgen ein Zeppe
lin Luftschiff über Nancy. Vierzehn
Bomben kamen in der Stadt nieder.
Zwei Personen wurden getötet un>
zwei andere verwundet. - Mehrere
Häuser wurden leicht beschädigt, aber
die öffentlichen Gedäude kamen heil da
von.
Deutsche Bombe» sur Socharjew.
Petrograd, LS. Dez. Deutsche Aero.
plane richteten heute Schrecken und
Verderben in Sochaczew, Si) Meilen
westlich von Warschau, an. gllns
deutsche Flieger erschienen plötzlich zu
sammen Über der Stadt, verteilten sich
aus die einzelnen Stadtkreise und war
fen Bomben ad. Ächt Personen wur
den getötet und über hundert trugen
Verletzungen davon. Eine Boiyde soll
mitten in eine Zuschauermenge gefallen
sein, die die deutschen Aeroplane beob
achtete, und säst alle getötet haben.
Der Markt in Sochaczew und mehrere
Holzbauten gerieten in Brand und
wurden zerstört.
Teutsche «rsolge im Weste».
Berlin, 2K. Dez. Nach einer heute
Nachmittag hier bekannt gegebenen amt
tichen Meldung haben die deutschen
Truppen in der Nacht vom St. aus
den 2b. Dezember Angriffe der Englän
der und Franzosen zurückgeschlagen.
Dann heißt e» in dem Bericht wörtlich:
.Der Erfolg der Schlacht mit englischen
und indischen Truppen in der Nähe
von St. Hubert kann heute besser beur
teilt werden. Neunzehn Offiziere und
8!» Mann wurden gesangen genom
men und vierzehn SchncUsculr>zcjchuijc,
zwölf Minenwerser und andere» Krieg»-
Material wurden erbeutet. Der Fund
ließ 3.00» Tote aus dem Schlachtfeld.
Die Engländer suchten um Einstellung
der Feindseligkeiten nach, damit ihnen
Gelegenheit geboten werde, die Gefal
lenen zu bestatten. Unsere Verluste wa
ren verhältnismäßig gering."
.In der Nähe von Lihon», südwest
lich von Amien» und bei Tracyle-Val,
nordwestlich von Compiegne, haben un
bedeutende Zusammenstöße mit dem
Fetnde stattgefunden. Wir machten
3<X> Gefangene.
«i» «kge»tel»ch.
Berlin, 2«. Dez.. drahtlo» nach
Sayville, L. I. Die deutsche Admi
ralität erließ heute solgeude Bekannt
machung: ,«m 2S. Dezemder machten
acht britische Schiffe einen plötzlichen
Vorstoß auf eine deutsche Bucht. Hy
droplane, die von den feindlichen Schif
fen mitgebracht wurde», griffen die
Mündungen deutscher Flüsse an und
warfen Bomben aus die im Hasen lie
genden Schiffe und ans ein GaSreser
ooir in der Nähe von Cuxhaven, ohne
sie zu treffen oder überhaupt Schaden
anzurichten.
.Die Hydroplane wurden beschossen
und zogen sich in westlicher Richtung
zurück. Deutsche Luftschiffe und Aero
plane dann, und e« ge>
sc« unmöglich "
Wolle» stiehe»?
Berlin, 28. Oez. drahiioS nach Zay>
ville, L. I. Das offizielle Neuigkeit«,
bureau hat gestern folgende» bekannt
mark, wurde gemeldet, da« die russi
schen Behördeu in Warschau Vorbe
reitungen treffen, ihren Sitz von dort
Saoe."
Empfindlicher Verlust siir russische Motte.
Konstaniinopel, 28. Dez., drahtlos
nach London. Im folgenden amtlichen
Meere gemeldet. .Die türkische giolte.
machte gestern eine Aussah« in»
Schwarze Meer und kehrte unbeschädigt
zurück.
.Eine» unserer Kriegsschiffe traf
auf ein russische» Geschwader, da» au«
fllns Schlachtschiffen, zwei Kreuzern,
1» Torpedodooten und drei Minen
legern bestand. Der türkische Kreuzer
hatte also 17 Schiffe gegen sich.
.Trotzdem griff der türkische Kreu
zer die russische Flotte an. zerstörte da«
russische Schlachtschiff,Rosti«law" und
bohrte zwei Minenleger in den Grund.
Zwei Offiziere und 30 Matrosen wur,
den gefangen genommen.
„Am 25. Dezember versuchte unsere
Flotte diese« feindliche Geschwader zur
Schlacht zu zwingen, aber der Feind
Türken ihren s/egreichen Vormarsch
fort."
licht» sta-le« Stahlnetz, da» quer über
Range«, gespannt worden ist. war
gestern die Ursache der Vernichtung de«
französischen Unterseeboot« .Eurit".
Lloyd« .New«" au« Mailand. Mit
liegende« Geschwader österreichischer
Kriegsschiffe zu torpedieren. Da«
Unterseeboot stieß dadei mit voller
Wucht gegen da« Drahtnetz und lenkte
sofort ein lebhafte« Feuer auf da«
französische Unterseeboot eröffnet.
Zwei Geschosse trafen diese« so gut,
daß e« in wenigen Minuten sank. Der
Kapitän, die Offiziere mit einer Au»-
nähme und sämmtliche Mannschaften
Deutscht,»»« «ititiirische L»ge sehr günstig
»eurteilt.
Berlin, 29. Dez. drahllo« nach
Sayoille, L. I. Der Presse wurde
gestern vom deutschen Kriegdburea»
folgende« Material zur Verfügung ge
stellt: .Die Besprechungen der Presse
über die lmiiilärischen Ereignisse in der
Zeit der Weihnachl«fciertage habt» da»
allgemeine Vertrauen aller sehr geh»,
ben, wenn die» überhaupt möglich war.
Gen. loffreS energische Offensive, die
in einem Armeebtsthl vom 17. Dez.
bekanntlich angeordnet wurde, ist über
all ersolgreich niedergehalten worden,
und die Niederlage der Engländer bei
St. Hubert läßt die Verbündeten i»
schlimmerer Lage al» sie vor Ergreifung
der Offensive waren.
.Da» Hauptinteresse konzentriert sich
noch immer auf Polen, wo die Lage «er
teutschen Verbündeten al« sehr vielver
sprechend betrachtet wird. Hier herrscht
die Ansicht, daß in den nächsten Tagen
sehr wichtige Dinge sich in Polen ereig
nen werden. Während die Autsichten
an der Bzura und Rawka zufrieden
stellend sind, so glaubt man doch, daß
die Lage bei TomaSzvw am günstigsten
ist-
Zwei dritische Dampfer gesunken.
London, 23. Dez. Nach einer bei
der »Central New»" gestern eingetrof
seaen Deptfcht sind dit britische»
Dampser.Linaria" und .lem" in der
Nähe der Küste von England, dort, wo
dit deutscheu Kreuzer, die dit Küste
Großbritannien» bombarditrten und
dann, al» sie sich zurückzogen, Minen
legten, aus Minen gestoßen und gesun
ken. Bi» heute morgen waren noch
keine Einzelheit«» üder die Katastrophe
gemeldet worden.
Japans Dank.
Erinnerung ,»» den Papiere» eine«
Weltreisenden.
reise im Jahre lch hatte nach
wir unterhielten uns wohl eine Stunde
lang sehr angeregt, namentlich über
militärische Fragen, und zwar wurden
die deutschen sowohl wie die japani
schen Verhältnisse besprochen. Der
Minister hatte viele Jahre in Deutsch
land zugebracht und war einmal der
ehrlich gemeint war, so sprachen wir
über mancherlei Dinge, die sonst nicht
den Gegenstand einer mehr oder weni
ger konventionellen Unterhaltung in
einem fremden Lande zu bilden Pfle
gen. Er war sichtlich erfreut, wieder
einmal etwa» au» seinem früheren, bei
ihm noch in bester Erinnerung stehen
den Wirkungskreise zu hören, und ich
konnte ihm manche Ergänzung geben.
So zog sich unser Gespräch immer
mehr in die Länge.
Zum Schluß ergriff er mich am
Arm, führte mich an das offene Fen
ster, und indem er mit der Hand auf
den freien Platz hinwies, der sich vor
dem KriegSministerium in Tokio aus
dehnte, fragte er mich ernsten Blickes:
»Wem, glauben Sie wohl, müßte die
ser Platz gehören?" Ich konnte ihm
natürlich keine Antwort hierauf geben.
Mit strahlenden Augen gab er sie
selbst: .Dieser Platz gebührt allein
dem Standbild Meckels! Diesem
preußischen General verdankt die japa
nische Armee und damit Japan selbst
alles, wa« es bis heute geworden ist
und noch werter sein wird!" Ein
gehend erläuterte er mir dann, wie
das, was Meckel geschaffen habe, die
Grundlage des japanischen Heerwesens
gewesen sei und bleiben werde. .Kein
Denkmal ist groß genug, das Japan
diesem Manne setzen müßte!"
Beim Abschied lud mich der Mini
növer ein und gab mir einen Adjutan
ten mit, der mich bei dieser Gelegenheit
noch weiter, soweit das überhaupt an
gängig war, in die japanische Heeres
organisation einweihte. An den Mann,
der damals solche Worte zu mir sprach
und sich mit dem größte» Teil der aus
diesem Gebiete führenden Männer Ja
pans in Uebereinstimmung befand,
schweige denn innerer Berechtigung,
fallen sie über Kiautschou her. Aufge
stachelt von englischem Neid und Haß,
schänden sie sich selbst durch einen Un
dank ohne Gleichen. Wenn es ihrer
gewaltigen Uebermacht auch bis jetzt
noch nicht gelungen ist, die kleine,
tapfere Schaar zu bezwingen, die auf
Ehre ficht, so müssen wir doch darauf
gefaßt sein, daß eS schließlich dahin
kommen wird. (Tsingtau ist bekannt
lich inzwischen gefallen. Die Red.)
Aber ich beneide die Sieger in diesem
LMM 5, Km.
Der kürzlich dahingeschiedene italie
nische Minister des Auswärtigen,
Marchese di San Giulicino, durfte sich
eines OrdenSsegenS wie er
langen diplomatischen und politischen
Karriere erhalten hatte, die stolze Zif
fer von 2172. Die wichtigsten dieser
stellt. Auf ausdrücklichen Wunsch des
Verstorbenen wurde ihm als einzige
Dekoration aber nur da» Großkreuz
de» Annunciatenorden» angelegt und
in» Grab mitaeaeben.
Persönlich« Freiheit.
In seinem drelundzwanzigsten Artikel
Über .Persönliche Freiheit" beleuchtet
Herr Loui« N. Hammerling. der Priisi.
dent der.American Association os For
eign Language Newspaper»". die Not»
wendigkeit gründlicher Kenntnis. Er
spricht von dem Verlangen gewisser Hy
gicniker, selds, durch despotische Mittel
da« durchzusetzen, wa» ihrer Ansicht im
Interesse der öffentlichen Gesundheit
liegt. Die perjönliche Freiheit, welche
durch ihr Eingreisen in da« Privatleben
und die individuellen Rechte de« Ein
zelnen in empfindlicher Weise gestört
würde, fällt für sie nicht ins Gewicht.
Herr Hammerling erklärt, daß eine
gewisse Verschwommenheit der Ideen in
Bezug auf persönliche Freiheit und die
Prinzipien, welche für die menschliche
Gesellschaft maßgebend sein sollten, bei
un» allgemein wäre. Die Hygieniker
hätten in den letzten sllnszig lahren un
endlich viel geleistet, ader e« tönne nicht
in Abrede gestellt werden, daß sie häufig
die Opser von Uedereiser und jener Un
duldsamkeit wären, weiche sür Enthusi
asten und Reformatoren so charakterist
isch wäre. Auch die Hygiene müsse^ich
rücksichligung der anderen Interessen
der menschlichen Gesellschaft.
Wenn hygienische Verbesserungen
durch Preisgabe der persönlichen Frei
heit nur sich herbeiführen ließen, könnt«
mit Recht die Frage aufgeworfen wer
den, ob sie wirklich de« Preise« wert
seien. Ein Verlust der persönlichen
Freiheit werde auch durch den größte»
Gewinn an Gesundheit nicht weitgt
macht. ES sei ein betrübendes und
alarmierende« Symptom.unserer Zeit,
daß die Achtung vor persönlicher Frei
heit im Volke nur gering sei. Notwen
dige Regulationen im Interesse der öff
entlichen Gesundheit ließen sich sehr
wohl durchsühren, ohne daß eine Preis
gabe der persönlichen Freiheit erfolgt.
Es würde zu viel am Publikum experi
mentiert. Häufig würden die nicht er
wiesene Theorien in die Praxi» umzu
setzen versucht. E» werde nie schwer
halten, sür erprobte Theorien, wie zum
Beispiel die der Schutzimpfung, die Zu
stimmung de» Publikum« und feiner
zum Erlaß von Gesetzen besugter Ver
treter zu erhalten.
Zwei Prinzipien sollen stets vor Au
haltung der persönlichen Freiheit, wann
immer ein Zweifel vorhanden wäre, und
die Unterstützung oon Maßnahmen,
welche die perjönliche Freiheit beschrän
ken. nur dann, wenn man von ihrer
Wirksamkeit und Anzebrachtheit wenig
sten« moralisch überzeugt ist.
Bei geplanten öffentlichen Verbesser
ungen seien zwei Dinge die Hauptsache:
volle« Verständnis sür da» große Prin
zip der Freideit und schuldige Ehrsuicht
vor positivem Wisse». .Einer der größ
ten Fehler im modernen Amerika", er
klärt Herr Hammerling, .ist der Man
gel an Achtung vor ie» Errungeikschckp"
ten von Männern, welche ihr Ledtn
wissenschaftlicher Forschung geweiht ha
ben und zu einer Ansicht insolge gründ
licher Kenntni» aller einschlägigen Tat
sachen qualifiziert sind." Herr Ham
merling geißelt die Neigung de» ameri
kanisch«, Volke« den Ansichten aller
möglichen Eharlalan« ebenso viel Ge
wicht beizulegen, wie denen von gründ
lich gebildeten und gewissenhaften Ge
lehrten. Nicht die Leute, welche wirk
lich etwa« oon einer Sache verstünden,
würden beim Entwurf und bei der Ab
fassung von Ordinanzen gefragt, sond
ern diejenigen, welche davon nicht«
wüßten.
.Wenn wir den Handel mit geistigen
Getränken regulieren wollen, lauschen
wir Geistlichen und Agitatoren, welche
vielleichl niemal« eine Wirtschaft gefthea
haben, und erachten e« sür sündhaft,
von Brauern, Weinhändlern, Case-Bt
sitzern, Ehemikeru oder Psychologen,
welche die Wirkung de« Alkohol» auf
Körper und Gelst kennen, un« Rat ein
zuholen. Tatsächlich fehlen un« Kör»
perschasten von gründlichen Kennern,
welche so erzogen und sitniert sind, um
in ihrem Urieii völlig unparteiisch und
gerecht und doch praktisch zu sein.
.Ehrfurcht vor höheren Errungen,
fchaflen steht nicht in Konflikt mit Frei
heit. Im Gegenteil ist die bewußte und
sreiwilligt Anerkennung höheren Wis.
sen», die Ehrfurcht vor dem Maaoe.
der weiß, eine der höchsten Dardietun
gen und Privilegien der Freiheit. Adetv
e« müssen unparteiische.Männer" sein,
die wissen, und nicht unduldsame Refor
mer, und solche Männer werden kein«
unverhältn>«mäßige Freiheit«opfe? für
ungewisse, unbebeutsame und ephemere
Gewinnt verlangen. Der Ruf nach
wohlwollendem Despoti«mu« ist der
Schrei der Verzweiflung und Unwissen
heit. Mäßigkeit bedeutet nicht Zerstör
ung der Freiheit. Im Gigente» kann
sie gerade unter freiheitlichen Bedingun
gen am Besten aesördert werden. Der
englische Bischof sagte! .Besser Eng
land srei, al» England nüchtern." Er
wollte damit sagen, daß, gleichviel wie
große Segnungen wir tinzusührtn
wünschten, wir niemal« vergessen soll
ten, daß persönliche Freiheit unser wtrt
vollsttr Besitz ist und wir außerordent
lich geizig sein sollten, irgend einen Ttil
davon auszugtben, und dann nur, wenn
wir fest überzeugt von dem Werte de«
.Bargain" wäre». Sollten dit Hyglt
niker etwa« zu bieten haben, wa« einer
Preisgabt der persönlichen Freihtit wert
ist, sollten sie auch imstande setu, da«
Volk und seine Vertreter von dem Wer
te de«. Bargain" zu überzeugen. Wtun
si« nicht sie zu überzeugen vermögen,
sondern zu despotischtn Gtwaltmitttln
zur Erzwingung ihrer Jdetn sich »er
siehe» «vffen, 112» ist da« Bt««i» dafür,
daß ihre Wartn dt« Preise« nicht »ttt
find."