Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 17, 1914, Image 3

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    EvlMilche AMWII.
Provinz Brandevbur».
Berlin. Im Kühlraum der
Wein- und Delitateßwarenfirma F.
W. Borchardt, Französische Straße
Kohlii'isäure der dort beschäftigte Ma
schinist Adols Ohst getötet; sieben
Feuerwehrmänner und ein Angestellter
der Firma erlitten Bergiftungen, die
ihre Uederfühnmg in das Kranken
haus notwendig machtin. Auf den
Etadtbahnschiinen totgefahren wurde
in der Nacht zwischen den Bahnhöfen
Börse und Alexanberplatz der 32
Jahre alte Streckenarbeiter Paul
Lindhammer aus der Schreinerslraßc
28. Im Hotel erschoß sich der 47
Jahre alte Dr. Phil. Friedrich B-,
der Besitzer und Leiter eines Pädago
giums in Lankwitz. Kürzlich stieß
aus der Kreuzung der Göben- und
Culmüraße beim Uebersahren einer
auS ihrer Lage gesprungenen Umlepk
weiche ein Straßenbahnwagen der
Linie 4 mit leinem Wagen der Linie
L so hiftig zusammen, daß die Vor
derperrons stark beschädigt und durch
die zertrümnieUen Glasscheiben sieben
Personen, zum Teil erheblich, verletzt
wurden. Eine Dame der Berliner
Gesellschaft erlitt vor einiger Zeit ei? I
nen Aulomobilunfall und zog sich da
bei schwere Verletzungen zu. Abgese
hen von dem Schadenersatz für Kur
tosten usw. machte sie sowohl gegen
den Halter des Automobils, bissen
Chauiseur den Unfall verschuldet hat
ti, als auch gegen den Chauffeur selbst
gerichtlich einen Anspruch auf Schmer
zensgeld geltend. Dieses wurde von!
den Rechtsanwälten Dr. Waldeck und
Justizrat Dr- Salomon auf 76,000
rom Kammergericht zugebilligt. Gegen
das Urteil des letzteren legte der Au- >
tomobilyalter durrch Geheimrat Putz-
Nachdcm an einem frei umhergelaufe
nen Hunde die Tollwut festgestellt
worden ist, der
laubt.
Tilsit. Ein ehrendes Geschink
machte, Rentier Karl Witt von hier,
»in Bruder des kürzlich verstorbenen
Hotelbesitzers Gustav Witt, dein
durch die Russen am 12. l. M. rettete-
Aus Dankbarkeit und patriotischem
-timpsinden schenkte Herr Witt dem
utierschrockenin Helden seinen Dia
mantring, den er selbst von «iner ho
hen Fürstlichkeit zum Geschenk erhal
ten hatte. Der Ring enthält einen
Wert von 800 Mark.
Wormditt. Dieser Tage feiert
unser Bürgermeister den Tag, an dem
er vor 30 Jahren sein Amt hier
antrat. Wenn nicht die rauhe Kriegs
beil vorbeigehen lassen,ohne den Jubilar
in entsprechender Weise zu feiern.
Schon bei Gelegenheit seines 2Sjähri
gen Jubiläums sind ihm ehrende An
erkennungen in reicher Fülle zuteil ge>
worden. Eine lange Zeit sind diese
dreißig Jahre, die er zum Nutzen
unserer Stadt mit aller Anerkennung
tätig gewesen ist.
Provinz Westpreußen.
Dan zig. Eine Falschmünzer
tande, die seit längerer Zeit West-
Preußen unsicher macht, scheint ent
deckt zu seiu. Eines ihrer Mitglieder,
der stellungslose Bildhauer Albert
Fitch von hur. wurde bei dem Ver
such, ein saliches Fünfmartslück un
terzubringen, bei einem Bäckermeister
intzibing verhaftet. Seinem vor dcrTür
wartenden Komplizen gelang es, zu
enlwi>cyen. Natürlich tennt der Ver
hafte» die Person nicht, von der er
das Geld empfangen hat. Er wußte
ober, daß eS salsch war.
mit de» übrigen Lazarettinsassen in
iranzösische Gefangenschaft geraten.
Schmaatz, Spurlos verfchwun
t«n ist der 16 Jahre alte Sohn Otto
hier. .ichsorfchangen nach seinem
Verble.- sind bisher ergebnislos
rerlaufen. Man vermutet einen Un
glücksfall.
Provinz Schleswig-Holstein.
Barsmark. Hier brannte der
dem Hofbesitzer Matth. Maar g^hö
che Schweine sowie die ganze Ernte.
Elmshorn. Einen tätlichen
Unglücksfall erlitt der 66jährige Ren
tier Franz Kölln-Heinholz, der von
Pferden gegen die Stallmauer ge-
Marne. Justizrat Hedde ist im
Alter von 78 Jahren gestorben. Vor
einem Jahre hatte er sein 60jährigeS
Pinneberg. Bis auf den
Grund niedergebrannt sind zu Och«
dickten Gebäude deS Landinanns G.
Remstedt. Sämtliche landwirtschaft
lichen Maschinen und Geräte sind
Provinz Schlesien.
Kolk Witz. Der Bürgermeister
Pinhamer von hier wurde zum Ge»
meindevorsteher von Kaltberge ge
wählt.
Kupferberg. In der Stadt-
Provinz Pojca.
Glowns. Die Waldmiihle der
Gebrüder Lcoin wurde durch Feuer
000 Mark geschätzt.
Besitzers Höft auS Drawitz-Mühle
Halle. Die städt!schen Behörden
Million Mark aus vorhandenen Mit
teln bewillig». Diese ist be
reits zu seinem großen Teile, nahe an
700,000 Mark, ausgebraucht worden,
so daß sich die Beschafsung weiterer
Mittel als notwendig herausstellt.
Der Magistrat deaniragt nunmehr,
Darlehenskasse lombardiert werden.
Der HauShattSauSschuß erklärte sich
gericht Hörncinann. Er trat am 21.
Oktober 1864 als Seesoldat beim
)869 zur Marine über. 1872 wür
fe .Gesion", .König Wil
dorf, ein in den besten Jahren ste
hender Mann. Wie das Unglück ge
schehen ist, konnte noch nicht ausge-
Provinz Westfalen.
Dortmund. Der am 1. April
d. I. in den Ruhestand getretene Di
rettor des hiesigen Realgymnasiums,
Geh. Studienrat Dr. Aulei, ist im
Alter von 64 Jahren gestorben. Bolle
20 Jahre hat er der Stadt seine
Rhemprovinz.
Koblenz. Die Beschränkung
der bisher auf 12 Uhr festgesetzten
Polizeistunde ist jetzt ausgehoben wor
den.
Trier. Die Stadtverordneten be
willigten 3000 Mark für die durch
den Krieg Geschädigten in Elsaß-
Lothringen.
Waldböckelheim. Neulich
abends gegen 7 Uhr entstand in der
Scheune der Witwe Michael Fran,
Feuer, das so rasch um sich griss, daß
auch das Wohnhaus fast vollständig
eingeäschert wurde.
Provinz Hessen-Nassau.
Bad Soden. Im Alter von
fast KS Jahren starb Bürgermeister
a. 2). Busz. In Stettin hat ein
l>ches Ziel gesetzt. Erst kürzlich hat-
Söhne auf dem Schlachtfeld verlo
ren. In Soden, das unler der lang
jährigen Tätigkeit des Bürgermeisters
Busz sich in so vielfacher Weise ent
wickelt, vergrößert und verschönert
hat, hinterläßt er ein gutes Anden
ken. In der Nacht gegen 3 Uhr
hat ein Einbrecher bei dem Uhrenge
schäft von Bröl, sein Gluck versucht.
Er schnitt a»z der seitlichen Erker
scheiben mit einem Diamant ein gro
ßes Stück und nahm dann, was an
Erreichbarem an goldenen Uhren dort
lag und füllte sämtliche Taschen da-
mit. Dem dort die Aufficht führen
den Wächter der Frankfurter Wach-
und Schließgesellschaft gelang ei als
bald, den Täter, der gleich nach dem
»eten Rechtsanwalt Bertram.
Nieder! ahn st ein. Die Leiche
des bei Bingen ertrunkenen Schifss
sührerS Kretzer wurde hier gelandet.
Sachsen.
Leipzig. Der Haushaltplan
der Stadt Leipzig für da« Jahr
1916 schließt mit einem Gesamtbe
darf von 81,077,764 Mark ab. Die
306,748 Mark in den Etat einge
stellt, so daß 26,772,016 Mark durch
sind, das sind 217,626 Mark mehr
als im laufenden Jahr.
Leubnitz - Nenostra. Zum
Direktor der Zentralschule wurde vom
Schulvorstand Schuldirektor Paul
Walter Gensel auS Lugau gewählt.
Mesch Witz. Von Sandmassen
verschüttet wurde hier in einer Sand
grube der Sohn des Hausbesitzers
Birke. Der Knabe, der Stubensand
holen wollte, wurde beim Einschau
feln des Sandes von einer nieder-
Oelsnitz i. Erzgeb. Ein Al
tersheim soll hier errichtet werden.
Die Erträgnisse des hier abgehalte
nen Heimatsfestes sollten als Grund
stock für den Bau angelegt werden.
Nach dem jetzt vorliegenden Rech
nungsabschluß stellt sich das Ergeb
nis auf 8439 Mark.
Rochlitz. Pfarrer Dr. Buchwald
aus Leipzig, der als Nachfolger deS
an die Frauenkirche nach Dresden
berufenen Superintendenten Reimer
hierher berufen worden ist, wird sein
neues Amt am 16. Dezember antre
ten.
Zehren. Beim Bau einer Stra
ße wurde hier in geringer Tiefe das
Skelett eines Menschen gefunden, das
nach der Ansicht Sachverständiger et
wa 30 Jahre lang in der Erde ge
legen hat. Nach der Feststellung des
den die Gebeine nach dem Friedhof
gebracht. Die Untersuchung, ob eS
sich um ein Verbrechen handelt, ist
im Gange.
Hesscn-Darmstadt.
Darmstadt. Die Gewerbeschuli
Darmstadt eröffnete das Winterhalb
jahr der Fachschule für Bauhandwer
ter, für Metallarbeiter und Maschi
nenbauer am Montag, 2. November.
Hetzbach i. O. ES ereignete sich
in der Pulverfabrik „Hassia" in der
Marbach ein Unglücksfall dadurch,
daß Zündstoff in Brand geriet. Da
bei erlitten drei Männer mehr und
weniger schwere Brandwunden, einer
davon wurde ins KreiskrankenhauS
nach Erbach verbracht.
Groß - Gerau. Das seltene
Fest der goldenen Hochzeit feierte Bür
germeister Arnold von hier mit seine»
Frau Balbine, geb. Binz. Der Ju
bila: zählt 73, die Jubilarin 74
Jahre.
Lich. Die Landgräfin Karsli»:
von Hessen, geborene Prinzessin zu
SolmS-Hohensolms-Lich, eine Schwe
ster der Großherzogin Eleonore von
Hessen, wurde aus Schloß Herles
hausen von einer Prinzessin entbun
den.
Bayern.
Erlangen. Unterhalb der Ger
berei wurde auS dem Kanal die
Leiche der Gärtnerswitwe Neumann
von hier herausgezogen. Die Un
glückliche ist erst vor einiger Zeit
aus der Heil- und Pflegeanstalt ent
lassen worden und scheint die Tat
zu haben.
Nürnberg. In Wassertriidin»
gen fand die Beerdigung des Gym
nasialdirektorS Oberstudienrats Prof.
Dr. Bogt aus Nürnberg unter sehr
starker Beteiligung statt. DaS Leh
rerkollegium der Realgymnasien
Nürnbergs und der KreiSrealschule
Nürnberg hatten Vertreter geschickt.
Eine große Anzahl Kränze wurden
am Grabe niedergelegt. U. a. vi»,
Bürgermeister Ensberger namens der
Stadt Wessertrüdingen.
Unterschteichar. Hier brann
te die Scheune deS Landwirts Phi
lipp Stefan mit sämtlichen Heu- u.
Futtervorräten nieder. Der Brand
soll durch Selbstentzündung entstan
den sein. Der Besitzer befindet sich
zur Zeit im Felde.
Württemberg.
Stuttgart. Der Chefredak
teur des „Schwäbischen Merlur", Dr.
jur. Karl Elben, ist, 69 Jahre alt,
gestorben.
Aalen. Das neuerbaute Schul
haus in Dewangen hat Pfarrer Ernst
in aller Stille kirchlich eingeweiht.
Der ganze Bau samt Inneneinrich
tung mit Garten und Spielplatz
kommt auf nahezu 40,000 Mark ,u
stehen.
Brühl. Hier ist daS 6jährige
Söhnchen des Schlossers Rayer in
der PlienSausvorstadt tot aus dem
Neckar gezogen worden. Es war beim
Spielen in den Fluh gestürzt, ohne
daß seine Spielgefährten etwas da
von bemerkten.
Wülfingen. Unter großen
Schmerzen ist hier der Bauer Mar
tin Schmieg gestorben. Er Haitz am
Abend Obst gegessen und kurz darauf
Bier getrunken. Bald darauf wurde
er von Brechruhr befallen, der e:
erlegen ist.
Bade».
Friesenheim. Mitten in de:
Arbeit vom Tode ereilt wurde der
langjährige Werkmeister und jetzige
Zigarrenfabrikant Karl Weis. Er
war mit seinem achtjährigen Sohne
auf dem Felde beMstigt, als er
plötzlich zu Boden sank und wenige
Augenblicke später tot war. Der
Verstorbene hat nur ein Alter von 46
Jahren erreicht.
Grötzingen. Der Leiter der
hiesigen Schule, Rektor Ludwig Jd
ler, ist in den Ruhestand getreten.
Herr Jdler stand 48 Jahre im badi
schen Schuldienst. Weitaus der größte
Teil dieser Zeit (36 Jahre) gehörte
der hiesigen Schule.
Heidelberg. B«i der Reich»-
tagsersatzwahl im 12. badischen Wahl
kreis (Heidelberg, Ebersbach-Mos
bach) fielen von 4644 abgegebenen
gültigen Stimmen auf Landgerichts
direktor Dr. Obtircher-KarlSruhe (na
tionalliberal) 4538. Zersplittert wa
ren 6 Stimmen. Dr. Obkircher ist
somit gewählt.
Mannheim. In Kiisertal stürzte
ein Fuhrknecht von einem schwerbe
ladenen Wagen ab und wurde Über
fahren und so schwer verletzt, daß
der Mann sofort tot war. Der
67jährige verheiratete Taglöhner Lud
wig Grimm aus Württemberg, wohn
hast in Hemsbach bei Weinheim, ge
riet unter sein mit Langholz belade
nes Fuhrwerk, wurde überfahren und
sofort getötet.
Michelsbach. Der Landwirt
Wilhelm Göhler stürzte von seine.
Scheuer ab und war sofort tot. Die
bedauernswerte Witwe hat zwei
Söhne im Felde stehen.
Nheinpfalz.
Ersenbach. Hier ging der Ge
legenheitsarbeiter Gustav Neu in ei
ner Wirtschaft in angetrunkenem Zu
stand mit einem Dolch aus den Hund
los. Da störte ihn daS 12jährige
Mädchen des Wirtes, wobei Neu das
Mädchen gegen den Boden drückte
und ihr den Dolch in den Rücken
stieß. Das. Mädchen ist schwer ver
letzt. Neu wurde sofort in Haft
genommen.
Ludwigshafen. Der infol
ge des Kriegszustandes sehr be
schränkte Betrieb der elektrischen
Straßenbahn über die Rheinbrücke
wurde vom 27. Oktober wieder voll
ausgenommen. Eine zeitliche Be-
Auch die Rhein-Haardtbahn Mann
heim-Ludwigshafen a. Rh.-Bad
Dürkheim hat ihren normalen Be
trieb wieder aufgenommen. Neu
lich abends 10 Uhr ereignete sich an
der elektrischen Straßenbahn ein
Elsaß-Lothringen.
Schnie lach. Der in weiten
Kiefen bekannte GemeindearchUekt
ger ist jetz< an den Folgen dieser Miß-
Der Rohling sitzt hinter Schloß und
Riegel.
Mecklenburg.
Schwerin. Hier starb nach
Otto Ernst GrevcruS, srüher Eisen
am 17. Mai 1890 Bauinspettor in
Malchin und am IS. März 1896
Oberbauinspekwr.
Hrüel. Die Dampfmühle de»
Herrn G. Wigger, die frühere Stadt
-100,000 Mark an den Kaufmann
1. Oktober.
Freie Städte.
Lübeck. In der Beckergrube
gen und besuchte die dortigen Schu
F rutigen. Auf dem Widi ist
da» Wohnhaus deS Drechsler? Fried
rich Bogel, in dem sich auch ein Vir«
laufSmagazin befand, total abge»
brannt.
Zürich. Hier starb der im lah«
1829 geborene Peter Beck, einst ei»
hervorragender Graveur und Atelier
chef, der viel zum Gedeihen der Uh
ren-Industrie in unserer Stadt bei
geträgen hat. Er gründete eine Zei-
Technikum ausging.
Oesterreich-Ungarn.
Kratzau. Hier ist Frau Sophie
Schürer von Waldheim im 86. Le
bensjahre gestorben. Sie war die
Tochter des im Jahre 1860 verstor
benen Bezirksarztes Anton Körner in
Kratzau und Gattin deS dort im
Jahre 1886 verstorbenen k. k. Oeko«
nomieverwalters i. R. Jnnocenz
Schürer von Waldheim.
Prag. Heinrich Feith, der Groß
kaufmann, ist plötzlich verschieden.
Eiserner Fleiß, glänzende GeisteS-
und Charakter-Anlagen, stets korrek
tes und höfliches Wesen haben dem
St. Vale n t i n In hohem Al-
Umgebung hoch angesehen.
Villach. Die an der Dran ge
legene Stadt Villach in Kärnten Hai
Clerf. In seinem Heimatdorf-
Weiler ist unjer Abgeordneter Franz
Delaporte gestorben. Er Har dort
am 29. Juni 1866 geboren, hatte am
schastung seines väterlichen Guies in
seine Heimat zurückgekehrt, oie er im
mehr dauernd verlassen hat.
stand, nach erreichter Altersgrenze in
den Ruhestand. Derselbe erfreute sich
während seines Hierseins allgemeiner
Björn Björnson über die Deutschen.
Einem Mitarbeiter des „Ex!.abla
det" in Kopenhagen gegenüber sprach
einer Einheit mache. Es sei seine in
»erste, nei,.e Ueberzeugung, daß OaS
Botk den »rieg nia)t gewollt. Aber,
allgemeine Begeisterung verspreche Gu
tes für die Zutunsl. Nach lein Kriege
werde das deutsche Bvtk in den Bor-
Her verborgen war. Er glaube be
stimmt, dag Deutschland gegen Ost
und West ersolgreich sein werd«. Die
Deutschen, die Antwerpen in zwölf
Tagen genommen halten, würden auch
Paris nehmen und England zu Bo
den werfen. Die Ruhe und das
Selbstvertrauen der Deutschen sei ein>
Halste ihrer Starte. Die andere be
stehe darin, daß sie sür eine Jde
tänipften. Auch Frantreich kämpfe
für sein Land, wie Deutschland sür
seine Selbständigkeit; aber entbehrc
nicht der Kamps der Russen jedes
ethischen Moments? Das Bündnis
zwischen Frantreich und Rußland und
England sei ungesund. Die Franzo
sen seien srüher niemals england
land im Rücken gewogt. Frankreich
werde früher oder später einsehen,
daß eS von England hinter? Licht
gesührt worden sei."
DaS Tagebuch. »Man
fürchtet wirtlich, daß Frau Meyer
wahnsinnig wird. Sie fand ein Ta-
mar eine Geheimschrift, und sie konn
te lein Wort entziffern.'
NnerbSrt.
und in däs Lager Newbury einge
sperrt. Herr Selcki ist, weil er schon
60 Jahre alt ist, auf Einspruch der
amerikanischen Botschaft in London
freigelassen worden und jetzt in
Hamburg angekommen. Nur unter
Tränen tonnte er seine Erlebnisse be
richten. Die aus Brasilien heimge
kehrten Deutschen sind, zusammen
1,34(1 Mann, in einem Rennstall un
tergebracht. Acht bis zehn liegen in
einer Pserdebox zusammen auf altem
Stroh. Sie erhalten jeder zwei dün
ne Decken, weiter nichts. Auch keinen
Tisch, leine Sitzgelegenheit, überhaupt
nicht daS Geringste. Der ungeheizte
Stall har unter dem Dach ossene
Lüftungslutin, irgendwelche Beleuch
tung wird nicht verabfolgt. Uni S
Uhr nachmittags muß alles ins
Stroh kriechen. Die Gefangenen
müssen sich ihr Essen selbst im Freien
kochen. Der Feuerherd besteht aus
einem Graben und zwei Reihen Zie
gelsteinen, darauf vier große Äsphatt
seliid zum Kochen von Tee und von
Wassersuppe benutzt werden. Der
Tee wird durch alte Säcke gegossen,
Wassersuppe, mit einem geringen Zu
satz von Fett, enthält vielleicht sür je
den Gefangenen einen Kubilzoll
Fleisch. Die Gesamtnahrung besteht
morgens um 7 Uhr aus 1 Tasse Tee
und 1 Stück trockenem Brot, abends
Da dieses Essen oft nicht reicht,
sind Beschwerden erfolgt, auf die hin
die Beschwerdestellcr in einem beson
deren Fall aus drei Tage bei Wasser
und Brot eingesperrt wurden. Die
entrüstete Beschwerde zweier Deut
schen wurde mit drei Tagen stren
gem, vierzehn Tagen Mittelarrest und
neun Monaten Festung bestrast. Un
ter den Gefangenen befinden sich 13
bis 14 deutsche Aerzte, die aus eige
haben. Herr Selcke nennt die Namen
Professor Dr. Reutlinger, Buenos
Aires, Dr. Steidel, Porto Alegre,
Dr. OSkar Meier, Blumenau, Dr.
Christian Johnsen, Blumenau, Dr.
.Roca", Dr. Lutz, Blumenau (früher
in Essen a. d. Ruhr), Dr. Traub
mann, Rio, Dr. Oeftetter aus
Schwaben, außerdem noch vier Aerz
te, die auf dem holländischen
Dampfer „Frisia" vor etwa zehn
Tagen verhastet worden sind. Außer-
Döhring, österreichischen Militär«
attachö in Buenos Aires. Die Aerzte
nahmen unter Leitung von Prosessor
Reutlinger eine Untersuchung ihrer
Mitgefangenen vor. Es stellte sich
heraus, daß sich untn ihnen 69
Krankenbchandlung jegliches Medi
kament verweigert, sogar Watte und
Karbol, und gegen das Ungeziefer
tel. Alle Briefe an die englische
Regierung bleiben ohne Antwort.
In Briefen an ihre Angehö
rigen dürfen nur Mitteilungen
müssen horrende Preise gezahlt wer
den. Die englische Militärverwal
tung hat die Kantinen sämtlicher Ge
ben. Wegen der mangelnden Ernäh
rung befürchten die deutschen Aerzte
das Ausbrechen von Hungerty
phus. Ein miteingeschlossener Pa
stor auS Magdeburg hielt eine»
Sonntag» im Stall eine Predigt
über da» ständige Thema: «Gott
helfe den Deutschen zum Siege". AIS
daS ruchbar wurde, wurde er nach
der Insel Man, westlich von Eng
land, verschickt, wo sich etwa 6,000
unverheiratete Deutsche befinden sol
len. DaS letzte Wort, das Herr
Selcke von seinen Mitgefangenen
wiederkehrt, lautet: Wir sind
rechtlos, macht- und wehr
lo».
Bei einem englischen
Arzt, Namens Richard Redeng. der
Brief gesundciv den seine Schwest»
an ihn qerichl»! hat. Der Brief ist
aus Birmingwn vo?, 28. September
datiert und hat folgenden Wortlaut:
.Ich würd« gerne Verwundetenpfle
gerin werden, dann tonnte ich sicher
ein paar Deutsche umbringen."
Splitter.
künden, wenn er gegen alles abge
stumpft erscheint.
häusig gebraucht, um die rauhe Wirk
— Auskunft. Sie: .Du, lva»
Er: „Klio? DaS ist natürlich '»
Druckfehler; 'S muß heißen Kilo."
Schüttelreim.
Mit kühnem Grift ich diese Kasse
nehme;
Wenn ich damit nur überS Nasse
käme!
— Woran es liegt. Er:
hallen könnt!
Sie: Das kommt daher, weil wir
die Geheimnisse in zwei Arten eintei
len: in solche, die des Verschweigen«
B e r uhigend. Mayer woll»
Widerlegt.
Professor: „Ja, mein Freund
es ist schwer, vor den Frauen sei»
Recht zu behaupten. Gestern sagte ich
in einem Kreise der Damen: Der
Mann steht höher als die Fra»; da»
beweist schon, daß das männliche G«-
Hirn größer ist als das weibliche."
Junger Mann: .Nun. da»
konnten sie doch nicht widerlegen?"
Professor: »Ja, die eine
beim Gehirn komme es nicht aus die
Quantität, sondern auf die Qualität
an. Das Gehirn eines männliche»
Kalbes müsse nach meiner Theorie ja
auch größer sein, als dasjenige eine»
weiblichen, und doch werde, wie alle
Welt wisse, aus dem männliche«
Kalbe später ein richtiger Ochse."
Die Füllung. .Wenn d»
brav lernst, betoinmst du von mir ei«
nen Füllfederhalter/
..Ach ja, bitte mit Sahne ge»
füllt!"
Nach der Kirchweih.
»Wieso ist denn gestern hier auf dem
See schon wieder ein Boot umgeschla
gen? Ei war wohl zu voll?"
..Das Boot nicht, aber die In
sassen!"