EvlMilche AMWII. Provinz Brandevbur». Berlin. Im Kühlraum der Wein- und Delitateßwarenfirma F. W. Borchardt, Französische Straße Kohlii'isäure der dort beschäftigte Ma schinist Adols Ohst getötet; sieben Feuerwehrmänner und ein Angestellter der Firma erlitten Bergiftungen, die ihre Uederfühnmg in das Kranken haus notwendig machtin. Auf den Etadtbahnschiinen totgefahren wurde in der Nacht zwischen den Bahnhöfen Börse und Alexanberplatz der 32 Jahre alte Streckenarbeiter Paul Lindhammer aus der Schreinerslraßc 28. Im Hotel erschoß sich der 47 Jahre alte Dr. Phil. Friedrich B-, der Besitzer und Leiter eines Pädago giums in Lankwitz. Kürzlich stieß aus der Kreuzung der Göben- und Culmüraße beim Uebersahren einer auS ihrer Lage gesprungenen Umlepk weiche ein Straßenbahnwagen der Linie 4 mit leinem Wagen der Linie L so hiftig zusammen, daß die Vor derperrons stark beschädigt und durch die zertrümnieUen Glasscheiben sieben Personen, zum Teil erheblich, verletzt wurden. Eine Dame der Berliner Gesellschaft erlitt vor einiger Zeit ei? I nen Aulomobilunfall und zog sich da bei schwere Verletzungen zu. Abgese hen von dem Schadenersatz für Kur tosten usw. machte sie sowohl gegen den Halter des Automobils, bissen Chauiseur den Unfall verschuldet hat ti, als auch gegen den Chauffeur selbst gerichtlich einen Anspruch auf Schmer zensgeld geltend. Dieses wurde von! den Rechtsanwälten Dr. Waldeck und Justizrat Dr- Salomon auf 76,000 rom Kammergericht zugebilligt. Gegen das Urteil des letzteren legte der Au- > tomobilyalter durrch Geheimrat Putz- Nachdcm an einem frei umhergelaufe nen Hunde die Tollwut festgestellt worden ist, der laubt. Tilsit. Ein ehrendes Geschink machte, Rentier Karl Witt von hier, »in Bruder des kürzlich verstorbenen Hotelbesitzers Gustav Witt, dein durch die Russen am 12. l. M. rettete- Aus Dankbarkeit und patriotischem -timpsinden schenkte Herr Witt dem utierschrockenin Helden seinen Dia mantring, den er selbst von «iner ho hen Fürstlichkeit zum Geschenk erhal ten hatte. Der Ring enthält einen Wert von 800 Mark. Wormditt. Dieser Tage feiert unser Bürgermeister den Tag, an dem er vor 30 Jahren sein Amt hier antrat. Wenn nicht die rauhe Kriegs beil vorbeigehen lassen,ohne den Jubilar in entsprechender Weise zu feiern. Schon bei Gelegenheit seines 2Sjähri gen Jubiläums sind ihm ehrende An erkennungen in reicher Fülle zuteil ge> worden. Eine lange Zeit sind diese dreißig Jahre, die er zum Nutzen unserer Stadt mit aller Anerkennung tätig gewesen ist. Provinz Westpreußen. Dan zig. Eine Falschmünzer tande, die seit längerer Zeit West- Preußen unsicher macht, scheint ent deckt zu seiu. Eines ihrer Mitglieder, der stellungslose Bildhauer Albert Fitch von hur. wurde bei dem Ver such, ein saliches Fünfmartslück un terzubringen, bei einem Bäckermeister intzibing verhaftet. Seinem vor dcrTür wartenden Komplizen gelang es, zu enlwi>cyen. Natürlich tennt der Ver hafte» die Person nicht, von der er das Geld empfangen hat. Er wußte ober, daß eS salsch war. mit de» übrigen Lazarettinsassen in iranzösische Gefangenschaft geraten. Schmaatz, Spurlos verfchwun t«n ist der 16 Jahre alte Sohn Otto hier. .ichsorfchangen nach seinem Verble.- sind bisher ergebnislos rerlaufen. Man vermutet einen Un glücksfall. Provinz Schleswig-Holstein. Barsmark. Hier brannte der dem Hofbesitzer Matth. Maar g^hö che Schweine sowie die ganze Ernte. Elmshorn. Einen tätlichen Unglücksfall erlitt der 66jährige Ren tier Franz Kölln-Heinholz, der von Pferden gegen die Stallmauer ge- Marne. Justizrat Hedde ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Vor einem Jahre hatte er sein 60jährigeS Pinneberg. Bis auf den Grund niedergebrannt sind zu Och« dickten Gebäude deS Landinanns G. Remstedt. Sämtliche landwirtschaft lichen Maschinen und Geräte sind Provinz Schlesien. Kolk Witz. Der Bürgermeister Pinhamer von hier wurde zum Ge» meindevorsteher von Kaltberge ge wählt. Kupferberg. In der Stadt- Provinz Pojca. Glowns. Die Waldmiihle der Gebrüder Lcoin wurde durch Feuer 000 Mark geschätzt. Besitzers Höft auS Drawitz-Mühle Halle. Die städt!schen Behörden Million Mark aus vorhandenen Mit teln bewillig». Diese ist be reits zu seinem großen Teile, nahe an 700,000 Mark, ausgebraucht worden, so daß sich die Beschafsung weiterer Mittel als notwendig herausstellt. Der Magistrat deaniragt nunmehr, Darlehenskasse lombardiert werden. Der HauShattSauSschuß erklärte sich gericht Hörncinann. Er trat am 21. Oktober 1864 als Seesoldat beim )869 zur Marine über. 1872 wür fe .Gesion", .König Wil dorf, ein in den besten Jahren ste hender Mann. Wie das Unglück ge schehen ist, konnte noch nicht ausge- Provinz Westfalen. Dortmund. Der am 1. April d. I. in den Ruhestand getretene Di rettor des hiesigen Realgymnasiums, Geh. Studienrat Dr. Aulei, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Bolle 20 Jahre hat er der Stadt seine Rhemprovinz. Koblenz. Die Beschränkung der bisher auf 12 Uhr festgesetzten Polizeistunde ist jetzt ausgehoben wor den. Trier. Die Stadtverordneten be willigten 3000 Mark für die durch den Krieg Geschädigten in Elsaß- Lothringen. Waldböckelheim. Neulich abends gegen 7 Uhr entstand in der Scheune der Witwe Michael Fran, Feuer, das so rasch um sich griss, daß auch das Wohnhaus fast vollständig eingeäschert wurde. Provinz Hessen-Nassau. Bad Soden. Im Alter von fast KS Jahren starb Bürgermeister a. 2). Busz. In Stettin hat ein l>ches Ziel gesetzt. Erst kürzlich hat- Söhne auf dem Schlachtfeld verlo ren. In Soden, das unler der lang jährigen Tätigkeit des Bürgermeisters Busz sich in so vielfacher Weise ent wickelt, vergrößert und verschönert hat, hinterläßt er ein gutes Anden ken. In der Nacht gegen 3 Uhr hat ein Einbrecher bei dem Uhrenge schäft von Bröl, sein Gluck versucht. Er schnitt a»z der seitlichen Erker scheiben mit einem Diamant ein gro ßes Stück und nahm dann, was an Erreichbarem an goldenen Uhren dort lag und füllte sämtliche Taschen da- mit. Dem dort die Aufficht führen den Wächter der Frankfurter Wach- und Schließgesellschaft gelang ei als bald, den Täter, der gleich nach dem »eten Rechtsanwalt Bertram. Nieder! ahn st ein. Die Leiche des bei Bingen ertrunkenen Schifss sührerS Kretzer wurde hier gelandet. Sachsen. Leipzig. Der Haushaltplan der Stadt Leipzig für da« Jahr 1916 schließt mit einem Gesamtbe darf von 81,077,764 Mark ab. Die 306,748 Mark in den Etat einge stellt, so daß 26,772,016 Mark durch sind, das sind 217,626 Mark mehr als im laufenden Jahr. Leubnitz - Nenostra. Zum Direktor der Zentralschule wurde vom Schulvorstand Schuldirektor Paul Walter Gensel auS Lugau gewählt. Mesch Witz. Von Sandmassen verschüttet wurde hier in einer Sand grube der Sohn des Hausbesitzers Birke. Der Knabe, der Stubensand holen wollte, wurde beim Einschau feln des Sandes von einer nieder- Oelsnitz i. Erzgeb. Ein Al tersheim soll hier errichtet werden. Die Erträgnisse des hier abgehalte nen Heimatsfestes sollten als Grund stock für den Bau angelegt werden. Nach dem jetzt vorliegenden Rech nungsabschluß stellt sich das Ergeb nis auf 8439 Mark. Rochlitz. Pfarrer Dr. Buchwald aus Leipzig, der als Nachfolger deS an die Frauenkirche nach Dresden berufenen Superintendenten Reimer hierher berufen worden ist, wird sein neues Amt am 16. Dezember antre ten. Zehren. Beim Bau einer Stra ße wurde hier in geringer Tiefe das Skelett eines Menschen gefunden, das nach der Ansicht Sachverständiger et wa 30 Jahre lang in der Erde ge legen hat. Nach der Feststellung des den die Gebeine nach dem Friedhof gebracht. Die Untersuchung, ob eS sich um ein Verbrechen handelt, ist im Gange. Hesscn-Darmstadt. Darmstadt. Die Gewerbeschuli Darmstadt eröffnete das Winterhalb jahr der Fachschule für Bauhandwer ter, für Metallarbeiter und Maschi nenbauer am Montag, 2. November. Hetzbach i. O. ES ereignete sich in der Pulverfabrik „Hassia" in der Marbach ein Unglücksfall dadurch, daß Zündstoff in Brand geriet. Da bei erlitten drei Männer mehr und weniger schwere Brandwunden, einer davon wurde ins KreiskrankenhauS nach Erbach verbracht. Groß - Gerau. Das seltene Fest der goldenen Hochzeit feierte Bür germeister Arnold von hier mit seine» Frau Balbine, geb. Binz. Der Ju bila: zählt 73, die Jubilarin 74 Jahre. Lich. Die Landgräfin Karsli»: von Hessen, geborene Prinzessin zu SolmS-Hohensolms-Lich, eine Schwe ster der Großherzogin Eleonore von Hessen, wurde aus Schloß Herles hausen von einer Prinzessin entbun den. Bayern. Erlangen. Unterhalb der Ger berei wurde auS dem Kanal die Leiche der Gärtnerswitwe Neumann von hier herausgezogen. Die Un glückliche ist erst vor einiger Zeit aus der Heil- und Pflegeanstalt ent lassen worden und scheint die Tat zu haben. Nürnberg. In Wassertriidin» gen fand die Beerdigung des Gym nasialdirektorS Oberstudienrats Prof. Dr. Bogt aus Nürnberg unter sehr starker Beteiligung statt. DaS Leh rerkollegium der Realgymnasien Nürnbergs und der KreiSrealschule Nürnberg hatten Vertreter geschickt. Eine große Anzahl Kränze wurden am Grabe niedergelegt. U. a. vi», Bürgermeister Ensberger namens der Stadt Wessertrüdingen. Unterschteichar. Hier brann te die Scheune deS Landwirts Phi lipp Stefan mit sämtlichen Heu- u. Futtervorräten nieder. Der Brand soll durch Selbstentzündung entstan den sein. Der Besitzer befindet sich zur Zeit im Felde. Württemberg. Stuttgart. Der Chefredak teur des „Schwäbischen Merlur", Dr. jur. Karl Elben, ist, 69 Jahre alt, gestorben. Aalen. Das neuerbaute Schul haus in Dewangen hat Pfarrer Ernst in aller Stille kirchlich eingeweiht. Der ganze Bau samt Inneneinrich tung mit Garten und Spielplatz kommt auf nahezu 40,000 Mark ,u stehen. Brühl. Hier ist daS 6jährige Söhnchen des Schlossers Rayer in der PlienSausvorstadt tot aus dem Neckar gezogen worden. Es war beim Spielen in den Fluh gestürzt, ohne daß seine Spielgefährten etwas da von bemerkten. Wülfingen. Unter großen Schmerzen ist hier der Bauer Mar tin Schmieg gestorben. Er Haitz am Abend Obst gegessen und kurz darauf Bier getrunken. Bald darauf wurde er von Brechruhr befallen, der e: erlegen ist. Bade». Friesenheim. Mitten in de: Arbeit vom Tode ereilt wurde der langjährige Werkmeister und jetzige Zigarrenfabrikant Karl Weis. Er war mit seinem achtjährigen Sohne auf dem Felde beMstigt, als er plötzlich zu Boden sank und wenige Augenblicke später tot war. Der Verstorbene hat nur ein Alter von 46 Jahren erreicht. Grötzingen. Der Leiter der hiesigen Schule, Rektor Ludwig Jd ler, ist in den Ruhestand getreten. Herr Jdler stand 48 Jahre im badi schen Schuldienst. Weitaus der größte Teil dieser Zeit (36 Jahre) gehörte der hiesigen Schule. Heidelberg. B«i der Reich»- tagsersatzwahl im 12. badischen Wahl kreis (Heidelberg, Ebersbach-Mos bach) fielen von 4644 abgegebenen gültigen Stimmen auf Landgerichts direktor Dr. Obtircher-KarlSruhe (na tionalliberal) 4538. Zersplittert wa ren 6 Stimmen. Dr. Obkircher ist somit gewählt. Mannheim. In Kiisertal stürzte ein Fuhrknecht von einem schwerbe ladenen Wagen ab und wurde Über fahren und so schwer verletzt, daß der Mann sofort tot war. Der 67jährige verheiratete Taglöhner Lud wig Grimm aus Württemberg, wohn hast in Hemsbach bei Weinheim, ge riet unter sein mit Langholz belade nes Fuhrwerk, wurde überfahren und sofort getötet. Michelsbach. Der Landwirt Wilhelm Göhler stürzte von seine. Scheuer ab und war sofort tot. Die bedauernswerte Witwe hat zwei Söhne im Felde stehen. Nheinpfalz. Ersenbach. Hier ging der Ge legenheitsarbeiter Gustav Neu in ei ner Wirtschaft in angetrunkenem Zu stand mit einem Dolch aus den Hund los. Da störte ihn daS 12jährige Mädchen des Wirtes, wobei Neu das Mädchen gegen den Boden drückte und ihr den Dolch in den Rücken stieß. Das. Mädchen ist schwer ver letzt. Neu wurde sofort in Haft genommen. Ludwigshafen. Der infol ge des Kriegszustandes sehr be schränkte Betrieb der elektrischen Straßenbahn über die Rheinbrücke wurde vom 27. Oktober wieder voll ausgenommen. Eine zeitliche Be- Auch die Rhein-Haardtbahn Mann heim-Ludwigshafen a. Rh.-Bad Dürkheim hat ihren normalen Be trieb wieder aufgenommen. Neu lich abends 10 Uhr ereignete sich an der elektrischen Straßenbahn ein Elsaß-Lothringen. Schnie lach. Der in weiten Kiefen bekannte GemeindearchUekt ger ist jetz< an den Folgen dieser Miß- Der Rohling sitzt hinter Schloß und Riegel. Mecklenburg. Schwerin. Hier starb nach Otto Ernst GrevcruS, srüher Eisen am 17. Mai 1890 Bauinspettor in Malchin und am IS. März 1896 Oberbauinspekwr. Hrüel. Die Dampfmühle de» Herrn G. Wigger, die frühere Stadt -100,000 Mark an den Kaufmann 1. Oktober. Freie Städte. Lübeck. In der Beckergrube gen und besuchte die dortigen Schu F rutigen. Auf dem Widi ist da» Wohnhaus deS Drechsler? Fried rich Bogel, in dem sich auch ein Vir« laufSmagazin befand, total abge» brannt. Zürich. Hier starb der im lah« 1829 geborene Peter Beck, einst ei» hervorragender Graveur und Atelier chef, der viel zum Gedeihen der Uh ren-Industrie in unserer Stadt bei geträgen hat. Er gründete eine Zei- Technikum ausging. Oesterreich-Ungarn. Kratzau. Hier ist Frau Sophie Schürer von Waldheim im 86. Le bensjahre gestorben. Sie war die Tochter des im Jahre 1860 verstor benen Bezirksarztes Anton Körner in Kratzau und Gattin deS dort im Jahre 1886 verstorbenen k. k. Oeko« nomieverwalters i. R. Jnnocenz Schürer von Waldheim. Prag. Heinrich Feith, der Groß kaufmann, ist plötzlich verschieden. Eiserner Fleiß, glänzende GeisteS- und Charakter-Anlagen, stets korrek tes und höfliches Wesen haben dem St. Vale n t i n In hohem Al- Umgebung hoch angesehen. Villach. Die an der Dran ge legene Stadt Villach in Kärnten Hai Clerf. In seinem Heimatdorf- Weiler ist unjer Abgeordneter Franz Delaporte gestorben. Er Har dort am 29. Juni 1866 geboren, hatte am schastung seines väterlichen Guies in seine Heimat zurückgekehrt, oie er im mehr dauernd verlassen hat. stand, nach erreichter Altersgrenze in den Ruhestand. Derselbe erfreute sich während seines Hierseins allgemeiner Björn Björnson über die Deutschen. Einem Mitarbeiter des „Ex!.abla det" in Kopenhagen gegenüber sprach einer Einheit mache. Es sei seine in »erste, nei,.e Ueberzeugung, daß OaS Botk den »rieg nia)t gewollt. Aber, allgemeine Begeisterung verspreche Gu tes für die Zutunsl. Nach lein Kriege werde das deutsche Bvtk in den Bor- Her verborgen war. Er glaube be stimmt, dag Deutschland gegen Ost und West ersolgreich sein werd«. Die Deutschen, die Antwerpen in zwölf Tagen genommen halten, würden auch Paris nehmen und England zu Bo den werfen. Die Ruhe und das Selbstvertrauen der Deutschen sei ein> Halste ihrer Starte. Die andere be stehe darin, daß sie sür eine Jde tänipften. Auch Frantreich kämpfe für sein Land, wie Deutschland sür seine Selbständigkeit; aber entbehrc nicht der Kamps der Russen jedes ethischen Moments? Das Bündnis zwischen Frantreich und Rußland und England sei ungesund. Die Franzo sen seien srüher niemals england land im Rücken gewogt. Frankreich werde früher oder später einsehen, daß eS von England hinter? Licht gesührt worden sei." DaS Tagebuch. »Man fürchtet wirtlich, daß Frau Meyer wahnsinnig wird. Sie fand ein Ta- mar eine Geheimschrift, und sie konn te lein Wort entziffern.' NnerbSrt. und in däs Lager Newbury einge sperrt. Herr Selcki ist, weil er schon 60 Jahre alt ist, auf Einspruch der amerikanischen Botschaft in London freigelassen worden und jetzt in Hamburg angekommen. Nur unter Tränen tonnte er seine Erlebnisse be richten. Die aus Brasilien heimge kehrten Deutschen sind, zusammen 1,34(1 Mann, in einem Rennstall un tergebracht. Acht bis zehn liegen in einer Pserdebox zusammen auf altem Stroh. Sie erhalten jeder zwei dün ne Decken, weiter nichts. Auch keinen Tisch, leine Sitzgelegenheit, überhaupt nicht daS Geringste. Der ungeheizte Stall har unter dem Dach ossene Lüftungslutin, irgendwelche Beleuch tung wird nicht verabfolgt. Uni S Uhr nachmittags muß alles ins Stroh kriechen. Die Gefangenen müssen sich ihr Essen selbst im Freien kochen. Der Feuerherd besteht aus einem Graben und zwei Reihen Zie gelsteinen, darauf vier große Äsphatt seliid zum Kochen von Tee und von Wassersuppe benutzt werden. Der Tee wird durch alte Säcke gegossen, Wassersuppe, mit einem geringen Zu satz von Fett, enthält vielleicht sür je den Gefangenen einen Kubilzoll Fleisch. Die Gesamtnahrung besteht morgens um 7 Uhr aus 1 Tasse Tee und 1 Stück trockenem Brot, abends Da dieses Essen oft nicht reicht, sind Beschwerden erfolgt, auf die hin die Beschwerdestellcr in einem beson deren Fall aus drei Tage bei Wasser und Brot eingesperrt wurden. Die entrüstete Beschwerde zweier Deut schen wurde mit drei Tagen stren gem, vierzehn Tagen Mittelarrest und neun Monaten Festung bestrast. Un ter den Gefangenen befinden sich 13 bis 14 deutsche Aerzte, die aus eige haben. Herr Selcke nennt die Namen Professor Dr. Reutlinger, Buenos Aires, Dr. Steidel, Porto Alegre, Dr. OSkar Meier, Blumenau, Dr. Christian Johnsen, Blumenau, Dr. .Roca", Dr. Lutz, Blumenau (früher in Essen a. d. Ruhr), Dr. Traub mann, Rio, Dr. Oeftetter aus Schwaben, außerdem noch vier Aerz te, die auf dem holländischen Dampfer „Frisia" vor etwa zehn Tagen verhastet worden sind. Außer- Döhring, österreichischen Militär« attachö in Buenos Aires. Die Aerzte nahmen unter Leitung von Prosessor Reutlinger eine Untersuchung ihrer Mitgefangenen vor. Es stellte sich heraus, daß sich untn ihnen 69 Krankenbchandlung jegliches Medi kament verweigert, sogar Watte und Karbol, und gegen das Ungeziefer tel. Alle Briefe an die englische Regierung bleiben ohne Antwort. In Briefen an ihre Angehö rigen dürfen nur Mitteilungen müssen horrende Preise gezahlt wer den. Die englische Militärverwal tung hat die Kantinen sämtlicher Ge ben. Wegen der mangelnden Ernäh rung befürchten die deutschen Aerzte das Ausbrechen von Hungerty phus. Ein miteingeschlossener Pa stor auS Magdeburg hielt eine» Sonntag» im Stall eine Predigt über da» ständige Thema: «Gott helfe den Deutschen zum Siege". AIS daS ruchbar wurde, wurde er nach der Insel Man, westlich von Eng land, verschickt, wo sich etwa 6,000 unverheiratete Deutsche befinden sol len. DaS letzte Wort, das Herr Selcke von seinen Mitgefangenen wiederkehrt, lautet: Wir sind rechtlos, macht- und wehr lo». Bei einem englischen Arzt, Namens Richard Redeng. der Brief gesundciv den seine Schwest» an ihn qerichl»! hat. Der Brief ist aus Birmingwn vo?, 28. September datiert und hat folgenden Wortlaut: .Ich würd« gerne Verwundetenpfle gerin werden, dann tonnte ich sicher ein paar Deutsche umbringen." Splitter. künden, wenn er gegen alles abge stumpft erscheint. häusig gebraucht, um die rauhe Wirk — Auskunft. Sie: .Du, lva» Er: „Klio? DaS ist natürlich '» Druckfehler; 'S muß heißen Kilo." Schüttelreim. Mit kühnem Grift ich diese Kasse nehme; Wenn ich damit nur überS Nasse käme! — Woran es liegt. Er: hallen könnt! Sie: Das kommt daher, weil wir die Geheimnisse in zwei Arten eintei len: in solche, die des Verschweigen« B e r uhigend. Mayer woll» Widerlegt. Professor: „Ja, mein Freund es ist schwer, vor den Frauen sei» Recht zu behaupten. Gestern sagte ich in einem Kreise der Damen: Der Mann steht höher als die Fra»; da» beweist schon, daß das männliche G«- Hirn größer ist als das weibliche." Junger Mann: .Nun. da» konnten sie doch nicht widerlegen?" Professor: »Ja, die eine beim Gehirn komme es nicht aus die Quantität, sondern auf die Qualität an. Das Gehirn eines männliche» Kalbes müsse nach meiner Theorie ja auch größer sein, als dasjenige eine» weiblichen, und doch werde, wie alle Welt wisse, aus dem männliche« Kalbe später ein richtiger Ochse." Die Füllung. .Wenn d» brav lernst, betoinmst du von mir ei« nen Füllfederhalter/ ..Ach ja, bitte mit Sahne ge» füllt!" Nach der Kirchweih. »Wieso ist denn gestern hier auf dem See schon wieder ein Boot umgeschla gen? Ei war wohl zu voll?" ..Das Boot nicht, aber die In sassen!"