Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 17, 1914, Image 2

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    Leichter gesagt, «IS
Der Hundebesitz«r: «Blei
ben Sie doch bloß ganz ruhig steh:»,
so wird er Sie bald loslassen."
Aus Kala u. «Wie tonntest
du dich mit dem Fuchsmann verlo
ben? Der ha! schon viele Mädchen
sitzen lassen."
.„Wieso denn?""
chenfchule."
O weh! «Den Witz habe ich
schon gehört, als ich »och ein Backfisch
tvar?"
.„Wie? Sollte der schon so alt
sein?""
Das Höchste. »Der Herr
dort ist aber ein fürchterlich häßlicher
Mensch!"
.Schrecklich! Ich glaube, selbst dei
„„Weil sie so viel Wolla trinken
Haut!""
E r r t - »>>l
denn schon für Straf' gehabt?"
Erster Strolch: „Weiler nix?
Ich hab' schon 'mal lebenslänglich
Roman). «Laura drohte ihm errö.
tcnd mit dem Fächer und lispelten
„O Sie Schlemmer (Schlimmer)!"
Neue Redensart. Haus
f:au: .Aber bitte, Herr Dottor, lan
gen Sie doch zu!"
Dottor: .Danke, gnädige Frau!
<Aus seinen Magen oeutend.) Mein
Minister des Innern taugt nichts."
Ansteaung. «Sie mögen
«nir's glauben oder nicht," st'gte jüngst
ein alter Herr zu mir, „die Schlaf
losigkeit ist in der Tat anstellend.
Wenn meines Nachbars Hund mal
nicht schlafen rann, kann auch ich in
der Nacht lein Auge tutun."
Die nur
.„Unsinn! Trink' jeden Abend ei
nige Flasche» Wcin. . . da kriegst
du deine Glühbirne schon ganz oo»
selbst!""
Berblümt. A.: „Singt die
Tarne denn gut?"
B.: O ja, wie eine Nachtigall. . .
die sich ertältet hat!"
Höchste Dezenz. „Fräulein
Laura ist doch recht sittsam."
„O ja, die sagt sogar nie die nackte
Wahrheit."
Der Geldprotz.
er einirilt, singt eine berühmte Sän
gerin gerade da» Lied: .Mein ganzer'
Ä-ichtum ist mein Lied'. Da sagl
Herr Malier zu seiner Gemahlin:
„Du, Belli, lomin' nach Haus, das
ist teine Gesellschaft für uns."
mehr Gefühl!"
tritt der Herr Professor beim Mar
kieren des Taktes die Dame versehent
lich auf die kleine Zehe.
Fürchterliche Aussicht,
chen?"
«,,H"H h"h Mutter Hot
Mutter was Altes ablegt,
Das Allerneueste.
Aus Backfischchens T a
fvorn sind die Leutnants unter den
Blumen.
Doppelsinnig. A.: .Was
zert, wird es stattfinden oder wird es
ausfallen?"
B.: .Es wird glänzend ausfal
len."
Deutlich.
»Ach Fräulein Lucie. dürste ich Jb.
Das »»togra««.
war, steckten kleine Kreppschleife».
vielen Menschen. Alles, was heutzu
in einzeiligen Kompositionen.
Allerdings hatten die „Berühmthei
ten" sich nicht sonderlich angestrengt,
und die Ntsultate waren nicht hervor
ragend, so zum Beispiel de.r Kalauer
«in«s Mathematikers, das Liebes Ge
dicht eines berühmten Kapitäns.
Aber sie waren alle da, und das war
die Hauptsache. Doch nein, nicht alle,
einer fehlte, und die gräßliche Person,
die Ella, merkte das.
aus, .warum hast Du denn aber kein
Autogramm von Erich Groter?"
«Ich hab« ihn noch nicht fassen
können", stammelt« sie, «ich hab« kei
meinsamen Bekannten mit ihm, und
außerdem ist ihm nicht so leicht bei
zukommen. Er behauptet, wenn er
alle in dieser Hinsicht an ihn her
tretenden Bitten erfüllen sollte, müßte
er sein ganzes Leben damit zu-
sicher. Deinem liebenswürdigen Lä
cheln könnte er nicht widerstehen".
„Ich werde es natürlich wieder ver
suchen!" seufzte Susanne gequält.
„Du mußt auch nicht etwa glauben,
daß ich mich in dieser Sache bereits
für geschlagen halt«. Ich werde seine
Handschrift schon noch bekommen, es
geschehe, was da wolle es muh
mir gelingen!"
vielleicht auch eine Freundin zu besu
chen ich weiß es nicht genau".
.So", erwidert« Susanne, .ich
ter wie gewöhnlich in seinem Auto
zum Bahnhof in Z. Im Wartesaal
'zog er den Hut tiefer in's Gesicht, um
Sterbliche das Recht Hatte, sich seinen
die Frau da und starrte ihn an, des
sen war er sicher, er fühlte ihren
Blick.
Doch die Still« wurde nicht unter
brochen. Der Dichter langweilte sich
die Sonne genierte ihn, er zog die
Gardine vor und warf einen verstoh.
lenen Blick auf fein« Reisegefährtin.
Sie war entzückend. Eben war sie
dabei, sich nach der Art der Frauen
für die zwanzig Minuten lange
Fahrt zurechtzusetzen, als hätte sie ei
ne große Reise vor. Sie nahm Hut
und Schleier ab und machte sich an
ihrem herrlichen Goldhaar zu schaf
fen; dann stützte sie den Kopf in die
trenn ich rauche?" fragte er.
Die Dame sah ihm an, erblickte die
Zigarette in seiner Hand m>v >«>>-
telte verneinend den Kopf. Der Dich
ter war sehr erstaunt; er hatte eine
„Lieber Meister, keineswegs, es ist
Endlich eine, sich nicht auf
drängt, sagte er sich. Vielleicht kennt
sie mich nicht, aber nach der Art zu
Fremde ihn anredeten, wünschte, sie
möge mit ihm sprechen.
„Ich bin sicher", sagt« er, «daß der
Rauch Sie doch geniert, gnädige
Frau, dieser hell« Tabak entHall
Opium", und er legte die Zigarette
fort.
gier immer mehr.
„Finden Sie nicht, daß es zieht?
Soll ich nicht das Fenster schließen?"
Da geschah etwas Merkwürdige?:
die schöne, blonde Dame nahm au^
dieses: .
nen Hut abnahm. Dann schrieb «r
in ihr Notizbuch:
„Ich versicher« Sie, gnädige Freu,
seinen Namen.
Die Summe ergriff das Notiz
buch, als wäre es eine kostbare Beute
und ließ es in ihrer Tasche verschwin
den. Gleich darauf erreichte der Zug
sein Ziel. Rasch nahm sie ihren Hut
und Schleier, stieg aus und sandt«
dem Dichter einen dankbaren Blick
nach.
Zwei Tage später wurde in Frau
Susannes Garten Tennis gespielt.
„Sxiele doch ordentlich", sagte Su
sanne zu ihrer Freundin Ella.
, .Ich kann heut nicht".
Erich Gröters Autogramm!"
„Nun, ja, liebe Ella, das besitze
ich!"
Und sie eilt in das Haus und
kommt triumphierend mit ihrem of
fenen Album zurück. Auf einem von
allegorischen Ruhmeszeichen umrahm
ten Blatte liest man die Worte:
Ich versichere Si«, gnädige Frau,
meiner tiefen, hochachtungsvollen
Sympathie.
Alle sind begeistert.
„Das ist erstaunlich! Wie hast
Du das nur so schnell erreicht?"
«Ja, li«bes Kind", antwortete
Frau Susanne, „das sag' ich nicht.
Spitzname«.
Oft findet man in Deutschland
im Adreßbuche, auf Firmenschildern,
in Familienanzeigen merkwürdige
Namen auf. Wenig bekannt dürfte
es sein, daß solche »ehemalige Spitz
namen, die zu Familiennamen gewor
den sind, von Handwertsgesellen er
dacht wurden. Die Gesellen veran
stalteten in früheren Jahrhunderten
regelrechte Taufen der Lehrlinge bei
Ausnahme in die Gesellenschaft. Da
bei gaben sie lustige Namen, die in
Zeiten, wo Zunamen noch nicht über
all eingeführt waren, oftmals ihren
Trägern verblieben. In alten Chro
niken findet man darum Handwerks
meister namens Springinsklee, Selten
fröhlich, Kleingedank oder Besserdich.
Weiter heißen manche nach Esten und
namen viel, z. B. Webermeister Gro
,üewolle, Schuster Reinlich, Bäcker
Siebenstriezel, Kürschner Schmalz-
Freiesleben, Baldauf, Frllhauf, Wil
— Der Grund. Weshalb
arme Kerl hat im Englisch und Fran
zösisch gute Zensuren bekom
men.
Die Lime» M clei- 'Krieg.
Den obigen Gegenstand behandelte
unlängst Dr. Kaeth« Schumacher in
einem Berliner Blatt wie folgt:
sie fordert unsere Taten. Für unser
Bolk, ein Volk wie das unsere, ist
von unfchätzbaremWert, daß wenn uns
das Schwert in die Hand gezwungen
wird, an unserem Muß und Recht
kein Zweifel sein kann.
Vom Manne fordert die vaterlän
dische Tat das Leben. Er erduldet
uraltes Männerlos. Sein Opfer
vollzieht sich in großer, sichtbarer
wir grüßen ihn, jedoch als Kampf
genossen.
Denn die Frauen von heute sind
kein passives Geschlecht.
Die meisten Millionen, erdulden
heute wohl uraltes Frauenlos: ihr
Liebstes hingeben zu müssen, uraltes
Spiel setzt, die deutsche Frau setzt
es als Mutter aufs Spiel, die Na
tur geht ihren Lauf, unbekümmert
um Menfchenleid, unbekümmert, ob
diese Kinder ihre Väter sehen wer
den.
Es ist ein tiefes Maß bittersten
Schmerzes, das die deutsche Frau zu
leeren hat. Sie steht diesem Leid
heut aber tätig gegenüber, weit tä
tiger als vor hundert Jahren. Was
war vor hundert Jahren die Frau
im außerhäuslichen Wirtschaftsleben
der Nation? Ein nur geringer Fak
tor. Und heute? Die Hälfte der
erwachsenen Frauen ist erwerbstätig,
zehn Millionen, und von den übri
gen nicht erwerbstätigen sind Hun
derttausende erwerbsfähig; sie haben
einen Beruf, Erwerb, eine Arbeit ge
lernt. Das war früher nicht indem
Maße der Fall. Die deutsche Ehe
frau und Mutler ist heute besser
imstande, in Kriegszeiten den Aater
zu ersetzen. Sie braucht mehr Ar
beit, weniger Unterstützung als
sonst. Die vielgeschmähte, äußer
häusliche Frauenarbeit wird ihre
Feuerprobe bestehen.
Denn wenn auch große Teile
produktiver Arbeit vom Krieg ge
lähmt werden, der Krieg schafft an
dere, bezahlte wie ehrenamtliche Tä
tigkeit.
Vor hundert Jahren mußten Frau
en die erste, noch ganz unzureichende
und unvollkommene Kranken- und
Verwundetenpflege schaffen. Die Op
fer des Krieges wurden auf Schub
karren befördert. Das ist heute
unmöglich, und die Kriegskranken
pflege ist eine große modern- Ein
richtung geworden, die der Frau als
tätiger Kraft bedarf, im Feld und
daheim, "die von all diesen Frauen
die höchste Leistung, Gesundheit, Le-
Die Fürsorge für die Familien der
im Felde Stehenden, für die Hinter
bliebenen ist eine Aufgabe, die auch
vor hundert Jahren schon von ein
zelnen Frauen übernommen wurde
Heute werden große Frauenorgnnisa
tionen sie übernehmen und nach mo
dernen Methoden durchführen. Die
Frauenbank hat bereits ein Hilfsko
mitee gebildet, um einen Hilfsfonds
zu sammeln. Vor hundert Jahren
gab es keine Frauenbank, trugen
Frauen keine großen finanzielle»»
Verantwortungen, trotzten sie keinen
wirtschaftlichen Stürmen. Wir sind
feit hundert Jahren gewachsen, ge
wachsen an Können, Wissen, Fähig
keit und Verantwortlichkeit. In tau
send Lücken, die der einberufene Sol
dat läßt, können vollwertig vorge
bildete grauen treten, Aerztinnen,
Juristinnen, Oberlehrerinnen, Lehre-,
rinnen, kaufmännische Beamtinnen,
Post- und Telegraphenbeamtinnen,
durch deren Hand viel schicksalschwe
re Botschaft geht. Für die erhöhte
soziale Vor- und Fürsorge dieser
Prüfungszeit stellt die deutsche Frau
enbewegung 20,000 bereits geschulte
den sich freiwillig melden.
»t«, Warn« , s»t«drtch »e»
OtroK«».
Im siebenjährigen Krieg hatte
Friedrich der Große „natürlich" auch
derlefens. Er erließ 1761 eine
fügung, die die .Vossische Zeitung"
also wiedergab:
lin Dufel. Fahrgast (zum
Kutscher): Fahren Sie mich nach
Nummer 3; bis dahin wird mir s
schon einfallen, wie die Straße heißt.
Erkannt. Mädchen (zur
Hausfrau): Ich habe heute so fchreck
hier alle sehr z ug ig"^
Stilgerecht. z->is
Althändler: „Ein Stück von seltener Schönheit ist dies« Rokoko-
Kommode."
Der kleine Moritz:« .Nimm sie, Mama; sie paßt so schön zu,
Papas Beinen."
Im Zeitalter der Re
hcupt nicht?""
GaNin: „Alexis was muß ich sehen!"
Gatte: „Ja, steh nur eben bin ich dabei, der widerspenstigen Pi
jon mal ordentlich den Kopf zurechtzusetzen!"
Dtr Stimme): .Bitte, das letztere. . ."
Grob.
A.: Wann i so meine zehnte Maß getrunken hab', dann schlaf i d«<
Nochts wie an Ochs!
B.: Ja glaubens denn, daß das vom Bier'l kommt?
Küche nweij-heit. Die
ner: Unser gnädiger Herr muß wohl
Modern. „Der Miillersche
lich in die Läng«."
„Ja, es ging alles ganz glatt;
nur die Kinder will keins haben."
Boshafter Vergleich.
B.: .Ja — aber ein Nachtlicht."
(zum Wirt, als eine furchtbare Rau
ferei ausbricht): „Hier müßte man
doch zu schlichten oersuchen!"
Heftpflaster mit?"