Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 26, 1914, Image 7

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    Berlin. In Neukölln ist die
Kriminalpolizei zurzeit mit Nach
forschungen über den Verbleib zwei
er Mädchen, Geschwister, beschäsngt.
Es handelt sich um die 15jährige
Leuda aus der Jllerstraße 10 in
Neulölln. Beide Kinder sind spur-
der Berlin-Wriezener CHaus-
Baum, und die Insasse» flogen her
aus. Frau Gutsbesitzer Arndt aus
Beiersdorf erlitt einen Knöchelbruch
einen schweren Oberschenkelbruch und
Zersplitterung eines Armes. Der
öhaufseur kam mit Ver
tenhaus. Stadtrat A. Seiberg
feierte feinen 70. Geburtstag. Er
dienstältesten Mitgliedern des B:r-
Zettel scheint Liebeskummer der Be
weggrund gewesen zu sein.
Provinz Ostpreußen.
Pillau. Ein betrübender Un
feuer wütete in
Wohngebäude mit den Wirtschafts
gebäuden sind niedergebrannt. Der
einer Sitzung die Nach
richt eintraf. Auch das Anwesen
des Begger fiel dem Feuer zum Op
fer. Der Schaden ist groß, die
Ursache ist noch nicht festgestellt. '
Provinz Westpreußcn.
Marienburg. Gefährli
che Brandwunden im Gesicht und am
ganzen Körper erlitt die Arbeiter
frau Hinz in der Ziegelgasse in Ma
rienburg, als sie in das noch glim
mende Feuer im Herd Petroleum
goß. Die Flamme schlug in die
Flasche und brachte diese zur Ex
plosion, Kleider und Haare begannen
Neuteich. Dem Rentier Lan
deschen Ehepaar in Neuteich ist aus
Anlaß ihrer goldenen Hochzeit die
Ehejubiläumsmedaille verliehen wor
den.
Provinz Pommer».
Stolp. In Stolpmünde geriet
das Silo, das dem Stolper Land
wirtschaftlichen Consum - Beredn ge
hört, in Brand. Die Stolper Feu
erwehr rückte nach Stolpmünde ab,
und im Verein mit der Stolpmünder
Feuerwehr trat sie in Altion. Es
tonnten aus dem Silo, in dem etwa
75,0V0 Zentner Korn lagerten, etwa
k.OOO Zentner gerettet werden, doch
verbrannt ist, Millionen
Marl. Beim Einsturz einer Mau
er wurden mehrere Feuerwehr'eute
leicht verletzt.
Provinz Schlcöwig-Hvlstcin.
Döhle. Vermutlich durch Brand
stiftung wurde im Dorfe Döhle das
ganze Gehöft des Hofbesitzers Buch
holz in Asche gelegt. Während vom
Mobiliar nur die wertvollsten Teile
gerettet wurden, lonnte das zahl
reiche Bieh vollzählig, in Sicherheit
gebracht werden. Den angestreng
ten Bemühungen der Feuerwehr von
Egestars, Lübberstedt und Schätzen
dorf gelang es schließlich, ein ge
fährdetes Nachbarhaus zu retten.
Flensburg. Als sich der 10
Jahre alte Sohn des Arbeiters Sou
son allein auf einem Floß befand,
kippte dieses um. Das Kind er
tranl. Hilfe kam zu spät. Kir
chenprobst a. D. D. Kier starb im
Alter von 79 Jahren. Er war bis
Rücktritt Kirchenpropst in Tondern.
Heide. Der dreijährige Sohn
des Organisten Clemens Bock in
litt einen Es besteht
Miliisch. Auf dem abseits
des Dorfes belegenen GeHöst desMiih
lenbesitzers Lieb in Heinrichsdorf hiesi
lonnte. H s
Provinz Posen.
Posen. Der Kanonier Rostock
Vom Feldartillcrieregiinent in Posen,
Strom blieb. In der Tasch/ des
Kanoniers fand man eine noch zur
Hälfte mit einer Flllsfigleit gefüllte
Flasche vor. Wahrscheinlich hatten
die beiden hiervon getrunken und sich
iäuserin Borghardt
Crone. Verhaftet wurde der
vor lurzem aus dem Zuchthaus in
Graudenz entlassene Arbeiter Joseph
Dondalsky von Crone a. 8., wegen
Hausvater Knopp, der vor iinzem
dorthin versetzt war, ertannte den
Einbrecher und veranlaßte seine Ver
haftung.
Provinz Sachsen.
Langula. Hier versetzte der
etwa SO Jahre alte Weber Georg
Schulz die Einwohnerschaft in große
Aufregung. Mit einem Revolver
bewaffnet, lief er früh um 4 Uhr
durch das Dorf und drohte seinen
Nachbarn, den Wachtmeister, den
Schulzen und sich zu erschießen. Der
Schulze suchte ihn zu beruhigen.
Währenddessen schoß er aus dem
Fenster seiner Wohnung tatsächlich
auf feinen Nachbarn Siefarth, den
er des Diebstahls bezichtigte. Die
Kugel durchschlug den Hals des Ge
troffenen hart an der Schlagader
vorbei, ohne jedoch ernste Gefahr zu
verursachen. Darauf schoß er sich
selbst in den Unterleib und mußte
ins Krankenhaus gebracht werden.
Melitzsch. In nichtöffentlicher
Sitzung beschäftigten sich die Stadt
verordneten mit den Unterschlagungen
bei der Stadthauptkasse. Erster
Bürgermeister Rampoldt, der zu
hat sich jetzt zu Einigungsvorschlägen
bereit erklärt. Diesen Vorschlägen
will die Versammlung nähertreten,
bevor ein Prozeß angestrengt werden
soll.
Straußfurth. Auf seinem
Gute Klein-Ballhausen ist der frü
here Landwirtschafts-Minister Dr.
Robert Freiherr Lucius v. Ballhau
sen im Alter von 7g Jahren nach
längerem Leiden gestorben.
Wehrstedt. Das Eiserne Kreuz
Provinz Hannover.
Bethen. Hier ist das Haus des
Landmanns Kaiser vom Blitz getrof
fen und eingeäschert worden.
Buchhlz. Uebersahren wurde
von seinem eigenen Fuhrwerk der Be
sitzer des Hofes Brummhagen. Der
Unglückliche starb an den erlittenen
Verletzungen.
Celle. Unter außerordentlich
großer Anteilnahme der Behörden
und Schule, des Vaterländischen Mu
seums, sowie der Bürgerschaft im all
gemeinen fand die Beerdigung des
Heimatschriststellers und Volkss.hul
lehrers Dehnung statt. Er wirkte hier
über^M
Provinz Westfalen.
Höntrop. In einem Roggen
felde in der Nähe der Gemeinde fan
den zur Schicht gehende Arbeiter die
Leiche des Bergmannes Böckinann
von hier. Böckmann ist allem An
schein nach ermordet worden. Unter
dem Verdacht der Täterschaft wurden
Berg auf Schloß NordkircheU in
Munster stellte dem Landeshaupt
mann der Provinz Westfalen für
Zwecke des Roten Kreuzes 10b,(>(X)
Marl zur Verfügung.
Rheinprovinz.
Düsseldorf. Die Stadtver
ordneten bewilligten sllr den Neubau
einer löniglichen Kunstakademie 2
Millionen Marl. Mit den Arbeiten
In der Sitzung der Düsseldorfer
Stadtverordneten teilte der Ober
bürgermeister mit, daß es unmöglich
stellung »Düsseldorf 1915" durchzu
kirchner Bergwerls - Aktien - Gesell
schaft. Die Wahl in den Landtag
erfolgte im Mai 1913. Der Ver-
Partei.
hat der Stadt 4(X),<X>tl Marl ver
dem Testament jährlich 6iX) Marl
ermöglicht werden soll.
Provinz Hessen-Nassau.
Frankfurt a. M. Der bis
medaille verliehen.
Weißkirchen. Der 12-jiih-
Wies baden. Ueber das Ver-
Mitteldcutsche Staaten.
Arnstadt. Das Marienstift in
Arnstadt, Heil- und Pflegcaiistalt für
bildungsfähige Krüppel aus den thü
ringischen Staaten, hat mit der er
folgten Einweihung des mit einem
Kostenauswand von 95,000 Mark er
tungsvolle Erweiterung erfahren.
Greiz. Dem städtischen Gymna
sium mit Oberrealschule zu Greiz wur
de von einem Freunde der Anstalt,
einem Großindustriellen, der Betrag
von MO» Marl überwiesen. Von
dieser Summe tollen im Lause der
nächsten Jahre den Oberlehrern der
Schule Stipendien in Höhe von 500
bis MO Marl als Beihilfe sllr wis
senschastliche Studienreisen bewilligt
Roßlau. Der Geheime Kom
merzienrat Dr.-Jng. Gotthard Sach
senberg in Roßlau, einer der bedeu
tendsten deutschen Schisfbauindustriel
len und Mitinhaber der Schiffswerf
ten Gebrüder Sachsenberg in Roßlau
und Deutz, ist im Alter von 65 Jah-
Sachsen.
Plauen i. V. An Gasvergif
tung starb der 73jährige privatisieren
de Tischlermeister Petermann. Er wur
bewußtlos in einem mil Gas ange
füllten Zimmer aufgefunden worden.
Vermutlich hat er sich bei einem
Schwächeansall an die Wand gelehnt
und beim Niederfallen den Hahn auf
gedreht. Der 16jäh?ige Kauf
mannslehrling Schmivt hatte sich
beim Hantieren mit einer Pistole
turch die Hand geschossen. Im Kran
tcnhause ist er der Verletzung erlegen,
weil Wundstarrlramps binzulrar.
Ein Reserveunterosfizier wollte einer
ihm befreundeten Familie die Hand
let entlud sich die Waffe, und der
vierzehnjährige Sohn des Hauses
wurde durch einen Schuß in die
Brust schwer vorletzt, sc daß das Kind
Pulsnitz. Unter dem Verdacht
der Brandstiftung festgenommen
wurde der Ehemann der Handels«
frau Leopold in Oberste! >a. In dein
Hause der Frau war lürzlich ein
Brand ausgebrochen, der den Dach- '
stuhl zerstörte. Aus l,ein Bode» '
I wurde in Heuresten eine Petroleum-
gefunden. Außerdem ergab
fängnis in Pulsnitz eingeliefert.
Rschlitz. Die Verhaftung eines
Einbrechers, der auf de- Haltestelle
Stationsvorstand Forbrig» und dem
Eemeindevorstand Lempe. Der Ver
haftete ist der Müllergejelle Neubert
brechers ist entkommen.
Hesjen-Darmstadt.
Darm st odt. Dieser Tage be
ging Stadtverordneter Lehr das 40-
1874 mit Inkrafttreten der Städte
ertrunten ist der S 2 Jahre alte
Schissssührer des Kahnes „Josef
Schürmcin» 1", Johann Kretzer.
Erbachi. O. In der Tuchfabrik
der Firma Kumps in Erbach verun
glückte der 30jährige Arbeiter August
Kühne am 9. Oktober dadurch, daß
Wendelsheim. Der LS Jahre
Gebsatlel hat das Gebsattelsche Fa-
Urtunden besinden.
Biberach. Die Ehefrau Vero
nika Tiepolder in Wolserazhosen, die
42 Jahre alten Gatten mit Ratten
dem Leitungsdraht in Berührung,
stürzte ab und starb bald darauf.
Rehau. Ein Rie>enbrand legte
dem raschen Umsichgreifen konnte gar
nichts gerettet werden. Man nimmt
Brandstiftung an.
Weichs. Infolge eines Herz
schlages ist im 69. Lebensjahre der
Vorstand der Volksschule, Hnuptleh-
Wiirtteuiberg.
Gaildorf. Der 39 Jahre alte
verheiratete Bauer Johann Wieland
in Hohenhardtsweiler ist beim Dre
schen vom Gebälk seiner Scheuer
herabgestürzt und hat einen Schä
delbruch erlitten, dem er bald dar
aus erlegen ,ist.
Oderndorf. Als weitere
Oberndorfer sind fürs Vaterland ge
fallen Reservist Keller, Reservist Zieh
und Ulan Hertkorn. Ehre ihrem
Andenken! Damit erhöht sich die
Zahl der von hier Gefallenen aus
neun.
Rott weil. Die Sägemühle des
Viktor Eha in Schömberg ist zwei
fellos infolge Brandstiftung völlig
niedergebrannt. Die Mahlmühle und
das angebaute Wohnhaus konnte
durch das Eingreifen der Feuerwehr
gerettet werden.
Schramberg. Eben trifft
hier die Meldung ein, daß Baumei
ster Storz, Hauptmann der Land
wehr, eine im Bezirk und der gan
zen Umgebung beliebte und geachtete
Persönlichkeit, den Heldentod fürs
Vaterland gestorben ist.
Pforzheim. Im benachbarten
Unterreichenbach siel das 4 "/»jährige
Töchterchen des Etuiaroeiters Gu
stav Trinis in einen dochgehenden
Bach und wurde in die Nagold ge
schwemmt.
Rastatt. Dem auf dem Felde
der Ehre gefallenen Landwehrmann
Adolf Stiefvater war für seine bei
einem Patrouillengang im Ober-
Elsaß bewiesene Tapferkeit die Karl
Friedrich-Verdienstmedaille zugedacht
gewesen. Die Medaille wurde nun
der Witwe des Gefallenen ausgehän- ,
digt.
Schenlenzell, Amt Wolfach,
llus der Straße nach Alpersbach
vurde der 57jährige Arbeiter P. Hel-
Uebcrlingen. Hier beginnen
Herr Küsermeister Ruther Eheleute
sas Fest der goldenen Hochzeit.
Wertheim. Nach Ivjähriger
Trennung sahen sich die beiden Söhne
zier wieder.
Elsaß-Lothringen.
Straßlurg. Der Präsiden!
des Direltoriums und Oberkonsisto
üums der Kirche Augsburgiscvei
Konfession Dr. Curtius hat bei dei
Regierung um seine Entlassung nach
gesucht. Dr. Curtius war, bevoi
er als Nachfolger Dr. Petris seil
bisheriges Amt übernahm, Kreisdi
reltor in Thann und Straßburg-
Land.
Diedenhofen. Die Orts
tranlenlasse Diedenhofen nimmt eim
Anleihe von 200,000 Marl auf, uni
die Familienversicherung während dei
kkriegszeit ohne Beitragserhöhung
beizubehalten. Verschüttet wurdi
in einer Lehmgrube zwischen Jllfuri
und Tagosheim der 43 Jahre altl
Knecht Andreas Lupfer, als er mij
dem Abhauen von Lehm beschäftig!
war. Obwohl ein Mitarbeiter unt
mehrere Passanten sich sofort an oai
Ausgraben machten, tonnte der Ver
unglückte nur noch als Leiche gebor
gen werden.
Mecklenburg.
Parchim. In Herzfeld starb de,
Lehrer und Kan)ir a. D. Christoph
Blunck im 83. Lebensjahre. Er be
lüft 1854 bis 1856, amtierte in Herz
feld, Michaelis 1900 trat er in dei!
Ruhestand.
Rostock. Wegen fahrlässiger Tö
tung hatte sich die Blldnersrau Luis«
Sorthmann aus Gielow-Peenhiiusei
vor der Ferienstlastaminer des Güst
rower Landgerichts zu verantworten.
Die Frau hatte ihre beiden unc
Jahre alten Enkellinder zui
Ernte mit auf ihre an der Peen- ge
legene Wiese genommen und sie in
nächster Nähe des Ufers ins Gras
gesetzt. Während die Frau arbeitete,
lief die I>/4 Jahre alte Henny Sorth
mann ans Wasser, siel hinein und er
trank, da die Großmutter das Ver
schwinden ihrer Enkelkinder zu spiii
bemerkte. Weil die alte unglückliche
Frau die ihr anvertrauten Kinde:
nicht genügend beaufsichtigt und den
Tod des einen durch Fahrläfsigkeii
verschuldet habe, wurde Anklage er
hoben: doch endete diese mit der Frei
sprechung der Angeklagten.
Freie Städte.
Hamburg. Der 72jährige
Trompeter Voigt, der in den Krie
gen 1864, 18K6 und 1870—71 30
seinen Wunsch zur Teilnahme an dem
ichigen Kriege zugelassen und beider
ersten Ersatz-Batterie des Feld
irt.-Rgts. 54 inßahrenseld eingestellt,
Die Fahne der 61er wurde auf dem
Kriegsschauplatz vermißt. Wie jetzt
aus Friedrichsruh gemeldet wird, ist
das Feldzeichen durch den Musketier
Hossmann und etliche Kameraden in
Sicherheit gebracht. Die Tapfern
fanden die Fahne unter der Leiche
ihres Trägers. Hoffmann erhielt bei
seiner mutigen Tat einen Schuß in
den Oberarm. Die gerettete Fahne
ist die Fahne desselben Regiments,
von dem 1870 die Franzosen vor
Dijon die Fahne unter einem Hau
sen von Leichen fanden und als
einzig deutsche Fahne eroberten.
Freie Städte.
Basel. Dir Firma Willem von
Driel in Rotterdam, die über ein
Aktienkapital von zwei Millionen
Gulden verfügt, beabsichtigt, die
Pflege des Rheinschiffahrtsverkehrs
Us Basel zu übernehmen und ihren
Bootpark durch Erbauung zweier
Radschleppdampfer mit sehr niedri
gem Tiefgang zu erweitern.
Molage. Aus unbekannter Ur
sache brach im Maschinensaale des
hiesigen Sägewerks, das einer Akti
engesellschaft gehört, Feuer aus. Es
griff so rasch um sich, daß man sich
darauf beschränken mußte, die um
liegenden Häuser zu reiten. Der
Schaden beläuft sich auf 50,000 Fr.
St. Gallen. Bon galizischen
Flüchtlingen eingeschleppt, ist in Ho.
henems, Borarlsberg, in einem
Wipkingen. Die feierliche
Installation von Pfarrer Theodor
Äoldfchmid als zweiter Pfarrer der
Kirchgemeinde Wipkingen gestaltete
sich letzthin zu einem wirklich freudi
zen Anlaß.
Lestcrreich-Uvgarn.
Wien. Der Dichter Wilhelm
Wartenegg ist im 76. Lebensjahre
zestorben. Professor Eugen Boehm
s. Bawerk, Präsident der Akademie
oer Wissenschaften, ist im Alter von
S 3 Jahren gestorben. In Eugen
Soehm v. Bawerk verliert nicht nur
Oesterreich, sondern die gesamte
deutsche Wissenschaft einen der be
deutendsten Volkswirte, der sich eben
so als nationalökonomischer Theore
tiker wie als praktischer Staats
nann einen guten Ruf erworben hat.
Karlsbad. Vor drei Jahren
zatten die reichsdeutschen Kurgäste
Karlsbad» ein Standbild dt» Kai
sers Franz Joseph gestiftet, das im
Beethovenpark aufgestellt wurde.
Jetzt hat der "Stadtrat unter dem
Eindruck der deutschen Ruhmestaten
im Felde beschlossen, die Straße, die
das schönst« Kurviertel mit dem
Marienbad siihrt, Kaiser - Wilhelm
iind aufrichtigen Verehrung für
Deutschlands großen Kaiser.
Latbach. Vom Oberleutnant
des 27. Infanterieregiments Adolf
Strache war gemeldet worden, er sei
auf dem Felde der Ehre gefallen.
Noch vor der Zelebrierung derTrau
rrfeier erhielt die Gattin Straches
aus Kiew die Nachricht, daß dieser
einem dortigen Spital befinde.
Preß bürg. Die Stadtverwal
tung beschloß, den Hauptplatz Franz
Josefs-Platz und den Marktplatz
Kaiser Wilhelm-Platz zu benennen.
Prag. Der Ingenieur Arthur
Leberhart aus Prag, Leutnant d. R.
im L. I. No. 30, starb in Zamoß
den Tod fiirs Baterland.
Luxemburg.
Diekirch. In dem Dachwerl
der Eisengießerei des Herrn Gemen-
Meris entstand eine Feuerbrunst!
dank dem raschen und tatkräftigen
Eingreifen der Beamten des gegen
überliegenden Bahnhofes wurde ein
znentes verhindert: das Feuer ward
bald gelöscht. Entstehungsursache ist
unbekannt. Schaden versichert.
zcugraben.
Dm „Leipziger Neueste» Nachrich
ten" wird aus Hamburg geschrieben:
bahn, die nach Uhlenhorst hinaus»
suhr. Der Wagen war übersüllt. Da
stieg ein Krieger ein, ein Verwunde-
Vorher aber grüßte er noch einen
Offizier, einen Hauptmann der Re
serve, der in der Nähe saß. Der Wa
»ig ini Gesicht des Soldaten. So
gleich stand der Ossizier aus und bot
dem Soldaten de» Platz an. Der
rand. Verlegen lehnte er ab. Aber
es hals ihm nichts. Schließlich saß
er, und der Hauptmann stand vor
ivundete» hinab: „Na, wo habe» Sie
denn Ihren Schuß abgekriegt?"
sragte er freundlich. „Zu Besehl,
Herr.Hauplinann," entgegnete der
Soldat, und legte die gesunde Hand
respektvoll an die Hosennaht, „in
Frankreich ... im Schützegrabel"
Er sprach ein wenig franksurterisch.
Gemütlich und nett anzuhören.
mögen," bat der Hauptmann, und
schob sreundlich die Hand des Solda
ten von der Hosennaht weg. Und der
Soldat wurde zutraulich und er
zählte von Marsch und Schlacht. Und
sagte schließlich: „Schtundelang und
tagelang habbe nier in de Schütze
gräbe gsesse u» hatte nix zu schieße I"
„Und was haben Sie da ge
inacht?" „Nu . . Schkat Hammer
gespielt, Herr Hauptmann!"
„Skat?" „Wen Sie's net glaube
»volle . . da sehn's her, Herr Haupt
mann l" Und er holte mit der gesun
den Hand einen abgegrissenen.
schmutzigen Skatblock aus der Ta
sche, bedeckt mit Zahle», Zahlen,
Zahlen. Der Hauptmann lachte.
„Die reinen Donnenvetters seid Ihr
doch, Kerls I" Nun lacht auch der
Verwundete: ,Ja . . un hinner uns
da brumnite die schwere Artilleriel"
Der Hauptmann blickte immer auf
den abgegriffenen Skatblock. „Net
zu sage, Hxrr Hauptmann, was ich
für e Mordspech gehabt hab. Immer
verlöre un immer verlöre! Un als
mer schon abrechne wollte, da krieg
ich mit einem Mal 'n Grang mit
Vieren in de Hand. Schwarz hätt ich
ansage könne, Herr Hauptmann. Un
grad wie ichs' Maul ausmache will..
da müsse die Franzosche auf den Ge
danke komme, loszuschießel Di«
Karte Hammer in den Dreck schmeiße
müsse; so schnell ~nd mer ausge
sprungel Das vergeb ich dene Iran
zische im Leben nit, daß sie mir mei
»ei, Grang mit Vieren weggeschosse
habbe, Herr Hauptmannl Na . . .
da hab ich aber uet schlecht geschos
se. Stücker zehn hab ich aus'm Ge
wisse: wenn ich Kescheid? zähle tu.
Bis ich dann selber eine sitze hatte..
da habbe se mich erscht nach Frank
—lm Gegenteil. .Na.
Seppl, was hast Du oben beim Ge
richt kriegt?"
»Kriegt hab i nix, i muß no zalj
!'n!"
Fatal. Junge» Mädchen:
.Ist nichts postlagernd da unter ,D.
P.-?"
Herr (aus dem Publikum): ,O ja
-- Dein Papa!"
Wortspiele.
Nachdem er, festlich angezoge»,
sich ihr genähert hatte, zog er seine»
Hut a b und reichte ihr die Hand,
um ihr in den Wagen zu Helsen.
Tann setzte er sich an ihre
zog sie an seine Brust, und küßt«
sie, ohne eine Miene zu verzie
he n. Der Kutscher zog den Pfer
den eins über, diese zogen a»,
und fröhlich zog man ein in de»
Herrenhof.
Schüttelreim.
Kaum, daß ich meinen Rücken dreh?
ach!
Schon hängt am Rockschoß mir de?
Ehedrach'.
Erklärt.
Beamter: «Ist das nicht ei»
B.: .Ja, mein Lieber, Nachtdienst
zählt jedenfalls doppelt!"
Anpreisung. Käufer: „Ist
das Pferd auch fromm?"
Pferdehändler: »Wenn Sie aus de»
Pferde reiten, lommen Sie in de»
Himmel!"
Der Aermste. Er: Da
willst Dir aber auch nichts, rem
nichts von mir gefallen lassen!"
Sie: „So? Hab' ich mich nicht
von Dir heiraten lasten?" ,
Ein Frechling.
Junge Dame (ih,en wiederge»
fundenen Hund zärtlich küssend):
„Was tann ich Ihnen dafür wohl
geben, daß Sie mir mein süßes Am-
Finder: „Na, wenn mir daZ
gnädige Fräulein dasselbe geb«
wollte, was Sie soeben Ihrem
Hundevieh gibt!?"
Am letzten Morgen. Ge
fängniswärter (den ruhig schlafende!»
Delinquenten betrachtend): „Wie der
Kerl mit seinem »guten Gewissen" re
nommiert!"
Protest. Arzt (zu eine»
Parvenü): „Wenn Sie das Durst
xefühl durchaus nicht überwinde»
tonnen, so nehmen Sie wenigstens
alkoholarme Getränke zu sich!"
„Ich soll mir so ein Armutszeug
nis ausstellen?!'
Unter jungen Frauen.
.Wie hat sich Dein Mann nun ver
halten, als Du in Ohnmacht fielst?"
.Ach, der Borbar! Er hat mir den
kialbsfchlegel unter die Nase gehal
ten, den ich gerade hatte anbren
nen lassen, und da mußte ich schon i»
mir kommen!"
Reue. .Beim Begräbnis des
huberbauern soll ja unter den Leid
liagenden eine fürchterliche Rauferei
intstanden fein.'
Hiasl: .Schad', hätt' i dös g'wußt,
hätt i eahn aa d' letzt' Ehr erwies'».'
Wertvoll. Richter: .Eine»
zroßen Wert hatten die Zigarre»
wohl nicht, die Ihnen gestohlen wor
den sind?"
Zeuge: .O doch: denn ich habe sie
lininer dazu gebraucht, meine Schwie»
lermutter aus dem Haus herauszu
läuchern!"