Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 08, 1914, Image 5

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»«»«>»« et»' »ei«' verbiet»»«« I» gebe».
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Donnerstag, 8. Oktober 1914.
DleTelephvnnummerde»,«ochenblatt'
>,, ist jetzt S3OS (neues).
Demokratische« Ticket.
A. Mitchell Polmer.
Vance C. McCormick.
William T. Creajy.
Sekretär der Innern Angilegenhetlen,
Wm. N. M'Nair.
Robert S. Bright, Martin I. Caton,
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De»; Papstes Ahr.
Eine hübsche Anekdote vom verstor
benen Past PiuS X. weiß ein franzö
sisches Blatt aus Rom zu berichten.
Es war bei einer feierlichen Audienz;
sie liegt nicht weit zurück. Eine Uhr
schlägt, und nun sieht die Umgebung
den Papst eine Taschenuhr aus seinem
Gürtel ziehen, eine armselige, abge
schabte, schon gelbliche Nickeluhr; ein
kleines grobes Lederbändchen diente
als Kette. Ein anwesender italieni
scher Fürst nähert sich; er knüpft sich
feine Uhr ab, ein Prachtwerk der
Goldschmiedekunst, mit Juwelen reich
besetzt, und bittet den Papst, die Uhr
anzunehmen und ihm dafür die seine
zu geben, die er als seine kostbarste Er
innerung hüten werde. Natürlich
wurde dies spontane Angebot milde
abgelehnt. „Meine Mutter hat sie
mir geschenkt," sagte der Papst, indem
er leise, wie liebkosend mit den Fin
gern über die alte Uhr hinstrich. „Ich
war noch ein kleiner Junge. Ich
knüpfte sie an meiner Weste mit dem
gleichen Lederbnnd, und ich gelobte, sie
so zu tragen, bis sie nicht mehr zu ge
brauchen sei." Und lächelnd setzte er
hinzu: „Es ist gewih wegen meiner
kindlichen Liebe, dah der Mechanismus
dieser Uhr so genau ist, dah sie nicht
um eine Minute falsch geht."
, Redeblütm.
gefallen."
„Wir müssen mehr Hengste kaufen,
die auf heimischer Scholle erblüht
sind."
heiten dient nicht dem Interesse der
Kunst, sondern ist nur geeignet, Lü
sternheit zu erregen."
„Ich möchte dem Minister diese Eisen
bahnlinie besonders warm ans Herz
legen."
„Wie ich zufällig zu glauben
weih —" ...
„Ich habe mich selbst mit einiger
Ueberwindung abschneiden lassen ..."
Kricgsstatistil.
In dieser kriegsbewegt«n Zeit wird
eine Statistik über die Kriege der letz
ten 300 Jahre interessieren. Zwischen
1618 und 1905 hat es im ganzen nach
der Zusammenstellung Bodart» 1700
kriegerische Zusammenstöße gegeben.
E» handelt sich dabei um 1044 Land
schlachten, 122 Seeschlachten, 490 Be
lagerungen und 44 Kapitulationen.
Am längsten dauerte der Krieg zwi
schen B>nedig und der Türkei
(1644—1699), d«r sich über 55 Jahre
erstreckt«. Am schnellsten beendigt war
der Krieg zwischen Carlo Alberto und
Oesterreich (1849), der innerhalb 6
Tagen erledigt worden ist. Frankreich
hat in der angegebenen Zeit am häu
figsten die Waffen geführt. Di« Zahl
seiner KriegStaten beträgt 1079 (652
Landschlachten, 63 Seeschlachten, 332
Belagerungen und 32 Kapitula
tionen), wa» einen Durchschnitt von
63 Prozent ergibt. Oesterreich weist
einen Durchschnitt von 48 Prozent
auf, England von 20 Prozent, Ruß
land von 19, Preußen von 18, Spa
nien von 16, die Türkei von 12 usw.
Auf die 1079 Waffentaten hat Frank.
reich 684 Siege gegen 495 Niederlagen
auszuweisen. Preußen und England
haben je 60 Prozent Siege zu 40 Pro.
zent Niederlagen: Oesterreich hat 42
Prozent Siege, Spanien 36. Frank
reich hat seit 16(XZ gegen 16 Staaten
Kriege geführt; gegen Oesterreich 262
Mal und 196 Mal mit Mißerfolg.
England hat es in 12V Fällen besiegt,
aber es ist 155 Mal gegen das Bri
tisch« Reich unterlegen. Auf seine
Kriege mit Spanien fallen 119 Er
folge und 45 Niederlagen; auf die mit
Holland 80 Siege und 63 Niederlagen.
In den 3 Kriegen zwischen Frank
reich und Deutschland, die insgesamt
307 Waffentaten aufweisen, hat
Frankreich 152 Mal den Sieg errun
gen, in 155 Fällen wurde ihm die
Siegespalme von Deutschland ent
rissen. In der Schlacht von Sedan
haben die Franzosen 38,000 Menschen,
d. h. 40 Prozent, verloren, die Deut
schen 9000. Die am längsten belagerte
Stadt war Gibraltar, die von 1779
bis 1782, im ganzen 1167 Tage von
den Engländern belagert worden ist.
An zweiter Stelle steht Kadiz, das von
1810 bis 1812, oder insgesamt 903
Tage von der englisch-spanischen Ar
mee gehalten worden ist. Sebastopol
Widerstand 346 Tage, Port Arthur
2211 Kandia, 1669 von 20,000 Vene
zianern gegen 130,000 Türken vertei
digt, 228 Tage; Plewna 142 Tage.
An diesem Orte übergaben sich 43,000
Türken den Russen. Bei Mukden
kamen auf 624,000 Kämpfer 138,000
Tote; bei Sedan betrug das Verhält
nis 122,000 zu 320,000, bei Borodino
80,000 zu 246,000, bei Waterloo 45,-
000 zu 192,000, bei Agram 63,000
zu 200,000, bei Dresden 50,000 zu
300,000, bei Plewna 50.000 zu 163,-
000, bei Austerlitz 46,000 zu 148,000,
bei Solserino 39,000 zu 273,000.
Die Verantwortung für die Richtigkeit
dieser Zahlen muß man dem genannten
Nicht weniger interessant ist eine
Statistik über die kriegerischen Ereig
nisse der letzten 40 Jahre, die wir einer
anderen Stelle entnehmen. Seit 1878
sind 18 Kriege geführt worden, unter
denen sich namentlich mehrere blutige
Kolonialkriege befinden. Die bedeu
tendsten Kriege der europäischen Völker
dieser Zeit sind der russisch-türkische
Krieg (1878), der französische Kolo
nialkrieg in Tunis (1881), die fran
zösische Expedition nach Tonking
(1885), die französische Expedition
nach Madagaskar (1895), der grie
chisch-türkische Krieg (1896), der
Kampf Italiens gegen Abessinien
(1897), der spanisch-amerikanische
Krieg (1898), der Burenkrieg (1899),
Boxer in China (1900), der russisch
japanische Krieg (1905), die franzö
sische Marokko-Expedition (1908), die
spanische Marokko-Expediti»i (1909)
nisch-iürkische Krieg (1991). Deutsch
land ist nur im Feldzug gegen die
Boxer direkt beteiligt gewesen. An
fünfzehnter Stelle steht jedoch die
China und Japan 1894.
In jüngster Zeit sind hierzu noch
Conrad s «euer Laden.
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M die viele Leit, was Eier ge
glichene Zeiting lese, expekte uskohrs,
fanny Stick schreibt. Ich versteh sell
gut genug. Mer will net juscht drau«
rige Sache lese, sundern ah ebbeS zum
lache. Awer sell is wso ere bedriebte
Zeit net so leicht zu dhun. Juscht
denkt, alleweil, wo d'r Völkermord los
gebroche is, dah die ganz Welt heule
mecht, soll mer ah noch ebbes schreib«,
doch is die Eidie net so schlecht. So
enihau noch net tod. Un schun en alter
Dichter Hot gesaht:
Weise is, wer vergiht.
Was mol net zu ännen is.
Jwins in die draurigste Zeit« gebt
eS oftmals ebbes zu lache, wann mer'Z
ah net so endschoie kann, wie in Zeite,
wo alles gut geht. Awer es helft eem
doch en bissel iwer d'r Druwel. D'r
alt Dichter Hebel Hot gesaht:
Jsch es net es Findle?
g°.
Es scheint, uf die Muhfies Hot d'r
Krieg bis do anne kee Effekt gehat.
Wie ich gelefe hab, gebt es for Jnstens
un alle Dage dorch die Woch gehne so
ebaut dreivertel Million Mensche nei
for es zu sehne, un am Sundag sogar
Es is ausgerechnet worre, dah in seller
Stadt alleenig verzeh Millione Dhaler
im Johr qespendt werre for die Muh-
Stehts alle Johr en bar hunnert Mil
arg sei. Des Muhfing-Pikter-Wese is
land die Frog ufkumme is: „Was is
en Kuh (uf pennfylvanisch-deitsch en
Buh)? Un is er erlahbt?" (Dos war
uskohrs vorem Krieg; alleweil kenne se
sich mit so ebbes net battere.) Eigent
lich sot mer denke, daß es iwerflissig
is, so en Frog ufzusielle, bekohs, se
kann niemals fatisfäktory geänsert
ständ an. In d'r breite Meening wisse
mir all, was en Kuh is: zwee Mäuler
ufenannerdricke un schmatze sell is
En Mutter buht ihr Bobbel, weil se
es gleicht; do is weiter nix derbei. En
junger Bursch buht sei Mädel, ah weil
er's gleicht; do is schun Mehner derbei
unner Umständ is es en Ansrog.
Well, ich will do ne! weiter druf eigehne
ich war selwert ah mol jung.
Die Weibsleit, wann se sich en Weil
net gesehne hawe un dreffe sich dann
wieder, busse sich. Was sell bedeit, hab
ich nie recht ausmache kenne. Es mag
en werklicher Freindschastskuh sei un
es mag ah juscht so gut en Judaskuh
sei. Frieher oder später finne se all
aus. Noch seller deitsckier Entschied!.>g
Hot en Mann en vollster Recht, sei
Frah zu busse un sei Kinner. Wann
er awer eme annere Mann sei Frah
buht, dann muh selle Frah es zufreide
sei. Nau, des is en spassig Ding. En
Mann Hot poch meiner Meening juscht
dann en Rechi, en annere Frah zu
busse, wann sei eegene Frah es zusriede
is. Is sell net d'r Fall un es kummt
raus, dann gebt es schuhr Lumperei.
Im Jwrige mecht iner selle Sach am
beste losse, wie se allfort war. So
ebbes loht sich enihau net verbiete. Des
heeht, mer kann's wohl verbiete, awer
es batt nix. Ich for mei Dheel geb um
die Busserei nix meh die Johre
bringe sell so mit sich. Wie ich awer
noch en junger Bursch war, do hab ich
gekeimt hab, un es Hot mir nix geschabt.
Un anner jung Leit werre es grad so
mache. Juscht alte Mäd ärgere sich
doriwer. Zum Kukuk mit dene gudi
aute Leit.
D'r alt Sansiöra.
Der Weltkrieg.
Zündende Worte Maximilian Hir«
den» in der ..Zukunft."
Maximilian Harden lieh sich in den
August-Nummern s«in«r Zukunft"
llb«r den Weltkrieg in fesselnden, hoch
interessanten Artikeln aus, denen wir
die folgenden besonder! markanten
Ktellen entnehmen:
(8. August.)
.... »Nicht Deutschlands Recht:
Deutschland» Macht ist jetzt zu «rwti
ftn. Wir müssen siegen. Sonst stirbt
mit der Macht auch da» Recht. Wäre
da» Gewimmel der Feind« stärker,
dann schlüge in seiner Kraft der Pul»
de» Rechte» zur Borreckung über die
deutsche Menschheit. Bei der stärksten
berufener Strahenbahnschasfner sprach
am Sonntag, im Innersten fast so kö
niglich zu mir: .Bi» zum letzten
Augenblick fahre ich; denn aber schnell
lo». Wir werden schon fertig mit
den Kosaken." So sind Millionen.
gewöhnt, vor keiner Notwendigkeit zag
und ihrer Sache, groß oder klein, durch
«rnst« Arbeit mächtig. Nun ist Kne
ben Kräfte kräftigster AuSzug ist. Aus
solchem Heer wirkt eines Gotte» Ge
fell Wir müssen siegen!"
(15. August.)
.... .Deutschland wünscht sich
Ruh«; will aber nicht jeden Preis da
für zahlen. Dah feine Waffe un
übertroffen bleib« muh e» fordern;
darauf geben ihm die Milliardenopfer
ein unverjährbares Recht. Einschnü
ren und demütigen läht eS sich nicht.
dige Zumutungen mit dem Schwert
abzuwehren. Deutschlands Volk will
nutzlose Händel meiden; jeden notwen.
digen Krieg aber, auch gegen die
stärkste Schar, so führen, dah eS vor
den Ahnen und vor den Enkeln selbst
einer Niederlage sich nicht zu schämen
braucht. Niemals (Jeder muh es jetzt
empfinden) hat, unter dem zweiten
Moltke, der Generalstab zag die Ein
heit des deutschen Wollens bezweifelt.
Nie lähmte ihn die Betrachtung der
Tatsach«, dah die verbündeten Kaiser
reiche auf gesonderten Kriegsschau
plätzen fechten müssen (manchmal;
nicht immer; nicht zwischen Czen
stochau und der Polenhauptstadt) und
daß Oesterreich uns nicht wuchtige
leicht einmal mit seinen guten Berg
batterien gegen die auf Paihes Filmen
dem Erdkreis gezeigte französische Ge
birgsartillerie). Er redet nicht viel
(und bedauert gewiß, daß froh« Eile
zweimal schon glorreiche Reitertaten
„als in der Kriegsgeschichte einzig da
stehend" ankündete); hält sich an den
aus unschädliche Meldung ins Ohr der
Nation zu lassen. Ist, überall, aber
zum Handeln bereit. Die Karmesi
ner: Hurra! Moltke, Walderse«,
(23. August.)
di« Kriegergenien der Leonidas und
Friedrich, Aäsar und Moltke, Bona
parte und Gneisenau: Untragbares
ostasiatischen Gewässern weilenden
Kriegsschiffe geheischt. Wir fürchten
Europas gelbe Nachäffer nicht; möch
nialbesitzes erst der Friedensschluß be
stimmen wird. Darf aber auch der
Politiker schon vom Ende des An
fangs reden? Noch nicht. Mißtrauet
dem Schwatz! Die Staaten, die unS
befehlen beherbergen mindestens sie-
Frevels am Vaterland schuldig. Doch
das Ziel weise, in Ost und West, zu
Heer ist des Reiches Wall. Nun
schlug des Politikers Stunde. Er
Alteger-Spak.
Die „Times'' erzählt ein Stückchen
don einem deutschen Flieger bei Lüt
tun. Da er in nur 300 Met« Höhe
schwebte, wäre er ein leichtes Ziel für
Sommerdiät.
EI» Sachverständiger gibt wrrtdalle
Ratschläge.
gibt Dr. Charles F. B°l
duan, der Chef der Abteilung sür Ge
sundheitslehre in New Jork wertvolle
diätetische Winke.
Dr. Bolduan ist der daß
frauen, bei der Zusammenstellung der
täglichen Menu» etwas „wissenschaft
licher" zu Werke zu gehen. Eine ge-
Fleisch," ist die Ansicht de» Herrn Dok
tors. „Und ein Zuvielessen von Fleisch
hat nach dem Urteil erfahrener Aerzte
d» .Leute über Vierzig verantwort
Und Dr. Bolduan führt dann die
Gründe dieser Ansicht aus. Drei
Nahrungselemente gibt es, Zucker.
Fette und Eiweiß. Zucker und Fette
verdaut und verbraucht der menschliche
Körper vollständig, das Eiweiß, das
hauptsächlich im Fleischt enthalten ist,
rung mit Eiweih nicht von so üblen
Folgen begleitet sein, wenn der Körper
nicht die Ueberreste mühsam assimllie-
Harnsiiure und ähnliche irritierende
und giftige Substanzen vorhanden. Je
des bischen Eiweiß, das zuviel als
Nahrungsmittel gebraucht wird, ver
ursacht also dem Körper nicht nur eine
unnötige Arbeit, sondern es vermehrt
auch noch die Menge der irritierenden
und giftigen Substanzen, die durch
Blut und Nieren ausgeschieden wer
den müssen. Die beste Diät ist da
her eine gemischte Diät, bestehend aus
einer mähigen Quantität von Fleisch
und Fisch, mit viel Cerealien und Ge
müsen, denen etwas Zucker, Butter und
frisches Obst zugefügt werden sollte.
„Viel können wir in Punkto rich
tiger Ernährung vom alten Europa
lernen und ganz vorzüglich das Fol
gende:
„2. Den Gebrauch des Wassers, in
dem die Gemüse gekocht worden sind.
Denn dies Wasser enthält eine Menge
wertvoller Naturfalze.
„3. Den Gebrauch der Fleischab
sälle, die wir gewöhnlich wegwerfen,
zum Kochen kräftiger und bekömm-
Margarine—einem vorzüglichen Nah
rungsmittel, gegen das hier ein unge
rechtfertigtes Borurteil existiert.
„6. Einen größeren Verbrauch von
Maccaroni, Spaghetti und Nudeln.
„Würden wir es den Europäern in
licher, sondern auch besser.
„Aber unsere fremdgeborene Bevöl
kerung kann auch bei uns mit Nutzen
in die Schute gehen. Denn ein paar
Dinge könne» die Europäer auch in
Amerika lernen und ganz besonders:
„1. Den Gebrauch von Frühstücks-
Cerealien, die billig und nahrhaft sind.
„2. Den Gebrauch von Zucker,
einem vorzüglichen Nahrungmittel,
das hier billiger ist, als in den meisten
europäischen Ländern.
„3. Den Gebrauch von Glukose in
der Gestalt von Syrup.
„4. Den Gebrauch von Milch, die
billiger und besser in New Jork ist,
als fast überall sonst auf der Welt.
„5. Den Gebrauch von leichten Ca
lifornier-Wein für die, die an franzö
sische und italienische Tischweine ge
„K. Den Gebrauch von Leinöl fürs
Kochen. Dies ist ein weit billigeres
Fett als Rinds- oder Schweineschmalz
und kann auch von denen benützt wer
den, denen ihre Religion den Genuh
von Schweinefett verbietet.
„WaS den Genuh von Alkohol be
trifft, so empfehlen sich Brandy, Whis
key und Gin in keiner Weise als Nah
rungsmittel. Bier jedoch, wenn mä
hig genossen, kann bei den Mahlzeiten
ein wichtiger Faktor werden. Ein
Glas Bier ein halbes Pint, ent
hält zweidrittel so viel Nährwert als
ein Glas Milch und weit mehr Nähr
wert als ein Ei.
„Candy ist ebenfalls ein wertvolles
Nahrungsmittel, nur sollte man die-
Zuckersachen in mähigen Quantitäten
nach den Mahnten genießen. Der
Genuh von Canvy vor dem Essen ver
dirbt den Appetit und macht eine ge
nügende Aufnahme von Nahrungsmit
teln unmöglich."
Welch ein Genuh, Menschen zu
achten! Wenn ich ein Buch sehe, so
gehts mich nicht im geringsten an, wie
sein Verfasser geliebt, wie er Karten
gespielt hat, ich sehr qur das staunen
erregende Werk.