Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 03, 1914, Image 4

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    WWW« MWan.
Provinz Br«»denbnrg.
Brandenburg. Hier erregte
di- Verhaftung von zwei städtischen
Beamten viel Aussehen. ES handelt
sich um den Polizei-Oberassistenten
Einbrodt und den städtischen Boten
meister Baumann, Einbrodt wird be
schuldigt, als Vorsteher des städtischen
Fundbureaus Fundsachen im Werte
von 7,000 Mark unterschlagen zu ha
ben, und Baumann, der seit etwa
drei Jahren in städtischen Diensten
steht, soll etwa 1,800 Mark aus -der
Portokasse entwendet haben. Beide
Verhaftete sind geständig und werden
sich vor dem Schwurgericht wegen
Amtsverbrechens zu verantworten
haben.
Charlottenburg. Geheimer
Reg.-Rat Professor Dr. Jng. A.
Martens von der Technischen Hoch
schule Charlottenburz ist im Alter
von 64 Jahren in Groß-Lichterfelde
gestorben.
Sorau. Ein Dachstuhlbrand,
der beinahe drei Menschen das Leben
gekostet hätte, wütete im Haus« Tr«-
buser Straße 68 in Sorau. Im
Dachgeschoß de! Hauses wohnte der
?,'.schier Kluge mit seiner Familie,
de», durch das Feuer jeder Ausweg
abgeschnitten war. Angesichts der
Gefahr griff Kluge beherzt zu einer
Waschleine, seilte feine Frau an und
ließ sie hinab, ebenso sein dreijähriges
Kind und schließlich sich selbst.
Wilmersdorf. Im Wettbe
werb für das eigene Heim der Reichs
versicherungS-Anstall für Angestellte,
das in Wilmersdorf mit einem Ko
stenaufwand von 6 Millionen errich
tet werden soll, hat d«n ersten Preis
die Architektenfirma Jürgensen <ü:
Bachmann in Charlottenburg davon
getragen, den zweiten Preis Archi
telt Leonhardt. Franlfurt a. M., den
dritten Professor Kuhlmann-Char
lottenburg, den vierten Barrat Krö
ger-Berlin, den fünften Schwelghart
und Vorhölzer-Augsburg.
Provinz Ostpreußen.
Königsberg. Ein wahrer
Ungliickstns war hier kürzlich, denn
die Samariter mußten nicht weniger
als neun Mal mit dem Unfallauto
ausrücken, um -den Verunglückten die
nötige Hilfe zu leisten. In sechs Fäl
len handelte eS sich dabei um schwere
Unfälle, bei denen in einem Falle der
führung nach dem städtischen Kran-
Lipowitz (Kreis OrtelSburg).
Eine große Feuersbrunst wütete in
licherweise nicht zu beklagen.
Provinz Westpreußen.
Marien Werder. Auf daS
insgesamt 117 Entwürfe eingegan
gen. Die Wahl des Komitees fiel
auf den Entwurf des Architekten A.
600 Mark erhält. Die Baukosten
18,000 Mari. Es sind bisher durch
freiwillige Spenden usw. 17,000 M.
Neumark. Di« 84-jährig« Alt
sitzerin Uckert in Spiegel (Neumarl)
wurde von einer Kuh aufgespießt und
getötet.
Thorn. Der Obergefreite Grol
mann von der 6. Batterie des Fuß
artillerie-RegimentS No. 19 au«
Dresden, das zurzeit feine Schieß-
Stettin. In Stettin fand
ten, Bischof Dr. Nuelfen-Ziirich statt,
Der Verein der Deutschen Methodi
sten hat insgesamt 30,000 Mitglie
der und besitzt 275 Kirchen, Kapel
len und Wohltätigkeitsanstalten.
tet,
Kolberg. Im See bei L«-
t«w «rtrank«n di« Hausdame de«
Gute«, Fräulein Fleck, und die
Mamsell Borchmann, letztere bei dem
Versuche, Fräulein Fleck zu reiten.
Ueckermüiide. In dem Nach
barorte Liepgarden lebten zwei Zi
geunerfc,milien wegen eines Mäd
chens in Streit. Neulich kam es zu
einem Kampfe, bei dem dreißig bis
vierzig Schüsse gewechselt wurden.
Mehrere Zigeuner wurden schwer
verwundet. Eine unbeteiligte, 22
Jahre alte Frau Berger aus Berlin
wurde von einer verirrten Kugel
schwer in den Unterleib getroffen. Die
Zigeuner sind geflüchtet.
Provinz Schleswig-Holstein.
Neu Hof. Der Kaiser hat dem
Maschinenmeister erster Klasse a. D.
Martin in Neuhof, Kreis Stormarn.
ist. Auftraggeber ist der dritte
schleswigfche Deichbund, dessen ver
dienstvoller Deichgraf Peters in Te
tenbüll die Anregung gegeben hat, di«
zwischen Ording und St. Peter-Ba>
liegende Dünenreihe an ihrem Nord
ende in Zukunft zu schützen, nachdem
der Novembersturm 1911 hier große
Zerstörungen angerichtet hatte. Di«
deS Deichinspekiions - Ingenieur?
Frhrn. de Muralt, ds in Holland be
reits mit guten Erfolgen angewandt
Preetz. Der Oberprimaner Se
nes, Sohn eines Oberpostinspektor«
im Reichspostamt, ist beim Baden in
ken.
Provinz Schlesien.
Berbisdorf. Hier erschoß der
ne frühere Geliebte, die
zerstochter Hornig, und verwundete
Beuthen. ws Knapp
schastslazarett ist der Grubenhäusel
worden, der auf der Heinitzgrube von
zusammengestürzten Kohlenmassen
v-rfchüttet würde und dabei lebens
te.
Gleiwitz. Im benachbarten
Sosnitz ist der Stall des Stellenbe
sitzers Franz Piechotta, mutmaßlich
infolge böswilliger Brandstiftung,
ein Raub der Flammen geworden;
keit nur aus die Erhaltung der Nach
bargebäude erstrecken. Aus An
laß ihrer 60jährigen Geschäftstätig
keit ernannte die hiesige Fleischerin
nung die Fleischermeister Opielot und
Fcik zu Ehrenobermeistern und die
Aushändigung entsprechender Diplo
me.
Görlitz, Wegen Lustmordes,
begangen an einem sechsjährigen
Strafkammer den 17jährigen Ar
beitsburschen Liersch aus Katholifch-
Hennersdors zu 12 Jahren Gefäng
nis.
Kattowitz. Einer Anregung
des Borstandes vom Oberfchlesischeii
Sängerbunde folgend, hatte der
zirkssängertage nach Laurahütte ein
geladen. Dieser Einladung hatten
die Vereine Boguischütz, Chorzow,
Eichenau, Hohenlohehütte und Za
lenze Folge geleistet. Die Sänger
wurden im unteren Saale des Hüt
des M.-G.-V. Laurahütte und des
lichen Worten begrüßt.
Provinz Posen.
Ostrowo. Ein Raubmord ist
vor kurzem auf dem hiesigen Bahn
dete, dessen Personalien noch nicht
bekannt sind, ist etwa 38 Jahre alt
un' anscheinend besseren Standes.
mordete auf den Abort, wo er wahr
scheinlich eingeschlafen war. Diesen
Augenblick benutzte G. mit noch e«
nem Kumpan und verübte daS Ver
brechen. Der durch zahlreich« Mes
serstiche Schwerverletzte wurde nach
vem Stadtlazaretl geschafft, wo er
aber bald nach der Einlieferung in
folg« großen Blutverlustes starb. Der
tatverdächtige Grzeszczyk wurde ver
haftet; fein Genosseist flüchtig und
Mark mid di/ Uhr"fiÄn
Wissel. Die Bannerweihe des
Deutschen Männergesangvereins Wis
sel und Umgegend wurde vollzogen.
Die Stadt prangte im reichen
Schmuck. Der stellvertretende Bor
sitzende, Hauptlehrer Nehbein, hi«lt
die Begrüßungsansprache. Die We'he
deS BannerS erfolgte auf dem neuen
Markte.
Provinz Sachsen.
Magdeburg. Der Gärtnerei
besitzer Masphul im benachbarten
Burg hatte nach einem Streit seine
Mutter und dann sich mit einem
Jagdgewehr in den Mund geschossen.
Zwischen Masphul und seiner Mut-
kr schwebten Prozesse wegen Geld
ongelegenheiten.
Halle. Die Strafkammer verur
teilte den früheren Angestellten der
Anhaltisch - Dessnuischen Landesbanl
Gustav Ortscheid zu acht Monaten
Gefängnis. Er hatte als Dr.
Ortscheid nach dem Muster des
KöSliner Bürgermeisters Alexander
alias Thormann mit gefälschten
Zeugnissen der Stadtverwaltung
Essen in Halle die Direltorstel!« des
städtischen Arbeitsnachweises zu er
halten versucht. Der frühere Di
rektor der Oberrealschule der Francke
rat Professor Dr. Strien, der erst am
1. April in den Ruhestand getreten
ist, starb kürzlich nach langem Leiden.
Fachschrifisteller. Die Oberrealschule
der Franckefchen Stiftungen hat er 21
Jahre hindurch geleitet. Er hat ein
Alter von nahezu 70 Jahren erreicht.
Provinz Hannover.
Osnabrück. Das Automobil
des praktischen Arztes Dr. Hildbren
ner aus Bargeloh geriet zwischen
Voxtrup und Lüstlingen in die Ge
leis« eines in der Nähe liegenden
Kalkwerkes. Dabei stürzte der Kraft
wagen um und Dr. Hildbrenner kam
unter den Wogen zu liegen. Er
wurde getötet. Das Automobil ist
stark beschädigt.
Stade. Hier würd« der Kir
chenräuber Ernst Saale, der im Ver
dacht steht, den Pastor Reepholt er
mordet zu Haben, vom Landgericht
ter Mordsache fortgesetzt wird.
Bom Deister. Auf dir
Bankorfer Höhe wird von Holzfäl
lern der ehemalige Waldboden urbar
zeln befreit. Die Arbeit des Aus-
Wege von Barsinghausen nach Bad
Nenndorf über die Bantorser Höhe
kommen, mit großem Interesse ver
folgt.
Provinz Westfalen.
Bielefeld. Hier hielt der
Verband Westdeutscher Tierschutz
ab. Aus dem Geschäftsbericht sind
Verbandes gegen die Einstellung ku
pierter Pferde im städtischen Dienst.
Bochum. Auf eigenartige Weise
ist der Hilfsheizer Wilhelm Müllen-
Rheinprovinz.
Hechin gen. Ein Hagelwetter,
das über die hohenzollerifchen Orte
fen niederging, vernichtete einen gro
ßen Teil der Feld- und Gartenfrüch
te. Besonders schlimm hauste der
gen, wo die Ernte nahezu ganz ver
nichtet wurde. In Hirrlingen wur
den die Hopfenanlagen vollständig
verwüstet. Die Leute liefen vielfach
blutenden Kopfes vom Felde heim.
Die Schlossen hatten die Größe von
Walnüssen und Hühnereiern.
Sulzbach a. Saar. Die 22
Jahre alte K. aus Altenwald wollte
aus hiesiger Station auf einen fah
renden Zug springen, sie sprang zu
kurz und stürzte unter den Zug. Der
Unglücklichen wurde der Vorderteil
des KopfeS abgefahren, sie war sofort
tot. Der Bergarbeiter Bleymehl
wurde auf Grube Heinitz von Ge
steinsmassen verschüttet; er tonnte
nur als Leiche geborgen werden.
Wetzlar. In der Nähe des
Bahnhofs Burgsolms wurde der Ar
beiter Müller, als er das Bahngeleise
der Solmslalbahn überschreiten woll
>e, ytm einem Personenzug übersah
ren und so schwer verletzt, daß er
kurz nach seiner Uebersührung ins
Krankenhaus starb.
Provinz Hessen-Rassau.
Kassel. Geheimer Regierungs-
Königlichen Friedrich-Gymnasiums in
Kassel, einer der Lehrer des Deut
schen Kaiser« während dessen Kasse
ler Gymnasialzeit, beging unter grö
ßeren Ehrungen der Kasseler Burger
schaft fein 60jähriges Oberlehrerjubi
läum. Er erfreut sichln wissen
schaftlichen Kreisen als Sprachfor
scher großen Ansehens Aus An
regung des Internationalen Londoner
Kongresses gegen Mädchenhandel
1913 hat sich bler unter dem Vorsitz
der Fürstin Marie zu Erbach und des
Prälaten Müller-Simonis, den Vor
sitzenden der beiden Internationalen
Verbinde der Freundinnen junger
Mädchen und des Katholischen Mäd
chenschutzes, ein deutscher Ausschuß
für Schisssfürsorge konstituiert, der
den Schutz der nach Uebersee reisen
den Mädchen bezweckt.
Mitteldeutsche Staaten.
Pyrmont- Pofefsor Dr. A.
Schiicking ist, gestorben. Der Ver
storbene war eine markante Persön
lichkeit in Pyrmont. Seine Verdienste
sowohl um die Wissenschaft wie um
Stadt und Bad Pyrmont sind groß.
Politisch gehörte er den Liberalen an
und vertrat lange Jahre Pyrmont im
waldeckischen Landtag. Als Medizi
schristen veröffentlicht, wovon das
bekannteste ein Werk über das Wesen
der Bleichsucht ist.
Ronneburg wurde in einem Hafer
felde die 7jährige Tochter Erna des
Gutsbesitzers Landmann ermordet
befindliche Mutter besucht und ist
einem Radfahrer, nach dem man
fahndet, ins Feld geschleppt und dort
getötet worden.
Sondershausen. Ein Soldat
füllte aus Scherz ein Tintenfaß mit
Schießpulver. Törichterweise zündete
würde nur eine Stichflamme aus dem
Glase emporzischen sehen. Das Ge
fäß explodierte und verletzte den Un
vorsichtigen so stark, daß er nach Er
furt ins Lazarett gebracht werden
Gemeinderat bis zu 5000 Mark. Der
der neu zu errichtenden Linie Schleiz
—Neustadt—Kahla mit der Abzwei
gung Neustadt—Roda von der Post-
Verwaltung gefordert.
Sachsen.
Dresden. Vor Jahren
vermachte der Gutsbesitzer Knorr in
Plauen sein aus mehreren Millionen
bestehendes Vermögen dem Kaiser zu
Gunsten des Heeres und der Flotte.
Davon sind nur noch 300,000 Mark
übrig geblieben, denn der Kaiser hat
der Frau Knorr, die im Testament
übergegangen war, den Pflichtteil
Annaberg, 10,000 Mark für das
Bethlehemstift im nahen Nendorf
Löbau. Der Blitz schlug bei
Wohnhaus des Gutsbesitzers Leh
sitzers Apelt, beide im Ortsteil Lie
sigs Restaurant zerstörte der Blitz die
Schaden anzurichten.
Niedergorbitz. Eine entsetz
liche Tat beging der 33-jährig«
daß ihm seine Frau Vorwürfe mach
te, weil er fortgesetzt die ehelich«
Treue brach, schnitt er ihr die Kehle
Rüssel he im. Eine schwierige
am Ufer des hoch angeschwollenen
Flusses spielender Knabe von sechs
Jahren in den tiefen Strom stürzte
Mühe gelang es ihm, das Kind und
sich so lange über Wasser zu halten,
bis andere am Ufer vorübergehende
beide an« Ufer brachten.
Worms. Dieser Tage stürzte daS
7-jährige Töchterchen des Fabrik-
Arbeiter« Oelschläger vor Worms in
den Rhein und ertrank. Der sofort
benachrichtigte Vater geriet in eine
derartige Verzweiflung, daß er von
und ebenfalls seinen Tod fand.
Bayern.
München, Hier ist der Begrün
der des bayerischen Landesverbandes
Gabelsbergerscher Stenographenver
eine, Prof. Dr. Johann Lautenham
mer, 82 Jahre alt, gestorben. Mehr
als 30 Jahre stand er dem steno
graphischen Bureau des bayerischen
Landtags vor,
Augsburg. Ein sehr bekann
tes und angesehenes Mitglied der Be
nedittinerabtei zu St. Stephan in
Augiburg, der Novizenmeister und
Direltor der Kleriker P. Dr. Bern
hard Seiller, der auch das Amt des
Gastmeisters belleidet, begeht am 26,
Juli das silberne Priesterjubiläum.
Bamberg. Der frühere Vor
stand der Rentämter Werneck und
Hammelburg Rentamtmann a. D. E.
Sramer, bis März 1913 im Dienste,
ist hier verschieden.
Großköllnbach. Unter gro
ßer Anteilnahme der Bevölkerung
fand in Großköllnbach die Feier des
60jährigen Priesterjubiläiiins des Be
nefiziaten Scharrer Durch
Württemberg.
Ei » ling en. Eine Auszeich-
Regierungsrat Dr. Schönmann im
Auftrag des Königs dessen Bild mit
eigenhändiger Widmung überreicht.
Gmünd, Der 48 Jahre alte
Lauf fen a. R. Die Unterfchla-
Erhebungen über 4600 Mark/ An
Pflegschaftsgeldern unterschlug Hölz
le ferner über 4000 Mark, wodurch
arme Dienstmädchen um ihr ganzes
000 Mark. Hölzle hat in ganz raf-
Verhältnisse lebte, war es ihm mög
lich, eine ganz« Reihe von Jahren
die Fälschungen fortzuführen.
Mergentheim. Während ei
ner Sitzung auf dem Rathaus- wur-
Obertirchenrat Dekan Michael Zel
auf der Stelle tot. 1908 hatte der
Verstorbene sein goldenes Priefter
lubiläum seiern können. Seit 1887
war er Stadlpfarrer in Mergent
heim.
Baden.
Karlsruhe. Die Witwe deS
Rittmeisters und Kammerherrn Vik
tor von Scheffel, Frau Leonie von
Scheffel, hat zum Gedächtnis an ih
ren am 9. März v. I. dahingeschie
denen Sohn Max Viktor von Schef
fel (einen Enkel des Dichters) eine
Max Viktor Scheffel-Stiftung zum
Zwecke der Gewährung von Reife-
und Studienstipendien an badifche
Musiker errichtet. Aus dem Jahres
erträgnis von 2,000 Mark sollen all
jährlich zwei Stipendien vergeben
werden.
Bühl. Das Friedrichs-Hilda-
Heim der Deutschen Gesellschaft für
Kaufmannserholungsheime E, B. auf
herübergekommen war, eingeweiht; es
hatten sich ferner u. a. eingefunden:
der Minister des Innern Frhr. v.
Bodman, Vertreter staatlicher und
städtischer Behörden, der Vorsitzende
der Gesellschaft, Kommerzienrai En
ineiigruß einen Rückblick auf die Ent
wicklung der Gesellschaft.
Rheinpfalz.
St. Ingbert. Das 2 Jahre
alte Mädchen eines Bergmannes ist
gestern Mittag, im Hofe des elter
lichen Hauses spielend, von einem
Hahn angefallen und im Gesicht der
art verletzt worden, daß ärztliche Hil
fe in Anspruch genommen werden
Mußte.
Zweibrücken. Der älteste
Buchhändler der Pfalz, Friedrich Leh
mann fen., über 40 Jahre lang In
haber einer der ältesten pfälzischen
Buchhandlungen, der Lehmannfchen
Buchhandlung (jetzt I. Peth) inZwei
brücktn, ist im Alter von 82 Jahren
gestorben.
Elsaß Lothringen.
Münster. Für die tatkräftige
Hilfeleistung bei dem lürzlich hier
vorgelommenen Brande eines Lager
schuppens des Etablissements Hart
mann mit wertvollem Inhalte an
Garu usw. erhielt die hiesige Feuer
wehr von der Firma eine Gratifi
kation von 300 Mark.
Di«d«n Hofen. Kürzlich wurde
in die Wohnung des Friseurs Jala
bert eingebrochen, während dieser mit
s«in«r Familie in der Ausstellung
weilte, und ein« Kassette mit 120 t)
Mark bar (800 Mark in Papier.'«
und 400 Mark in Gold) und Wert
gestohlen; ferner «ine silbern« Damen
uhr und sonstige Schmuckgegenstäiide.
Aus die Ermittlung des Täters sind
300 Mark ausgesetzt.
Mecklenburg. >
Gabebusch. Bei einem hier
niedergegangenen Gewitter zündete
der Blitz im Dorfe Kleinfalitz, Durch
das Feuer wurden fünf Gehöfte so»
t^ß
bekannten Strohmeyer-Pfad bei de?
Schlicht ereignete fch ein Unfall, Ein
Herr aus Orleans, der an einem
Ausflug edies französischen Notar
r»reins nach der Schlucht teilgenom
men hatte, kam zu Fall und brach
s.ch einen Fuß. Der Rücktransport,
der aus einer Leiter erfolgte, gestal
drn Felsenwcg nicht benutzen tonnte,
sondern den Umweg über Deutsch»
Lundenbühl wählen mußte. Aerztli-
Anfpruch genommen.
Winzenheim (Kreis Colmar).
Im Eelektrizitätswerke zu TLilheim
kam der hiesig: Arbeite» Emil Myer
der Hauptleitung zu nahe und fiel
sofort entseelt zu Boden. Der Her-
Freie Städte.
über zweihundert Urnen zu Tage ge
fördert. Das Gebiet des Urnrnsrüd
hofes liegt in der Nähe des Alster
flusses dicht bei Fuhlsbüttel.
Schweiz.
St. Gallen. In Rapperswill
gab ein hiesiger Taglöhner Bürgi
fünf Revolverschüsse auf seine Frau
ab, von denen alle trafen. Er über
aus dem Wallenstädter Wafsenplatz
linle Schläft tödlich verletzt.
Zürich. Kürzlich befuhr ein
Fuhrwerker des Gerteis Zürich 4, der
bekanntlich erst kürzlich durch «inen
Brand ziemlich Schaden erlitten hat,
straße. Plötzlich wurde das Pferd
Wahrscheinlich hatte den prächtigen
Rappen ein Hirnschlag getrossen.
Nachdem der Kadaver etwa eme
führt. Falls das Tier nicht versichert
Oesterreich-Ungarn.
Wien. Der Zuschneider Anton
Kutschers ermordete seine zwei klei»
verletzte sich selbst auch lebensgefähr
lich. Das Motiv zu seiner Tat war
sein« fürchterliche Not, da er feit Mo
naten keine Arbeit bekommen konnte.
tigt derzeit die Sicherheitsbehörden.
Vor einiger Zeit starb in Budweis
die Hausbesitzerin Frl. Kottek, welche
ein Haus in der Böhmgasse und au
ß«rdem noch ein erhebliches Privat
vermögen besaß, ohne ein Testament
zu hinterlassen. Bei Durchsichi des
Nachlasses sehlten von dem etwa
200,000 Kronen betragenden Vermö
gen ungefähr 60,000 Kronen und au
ßerdem wertvolle Schmuckgegenstände
und Pretiosen. ES wurden Nachfor
schungen eingeleitet und hieb«i wurde
erhob«n, daß die vordem vermögens
lose Bedienerin der Verstorbenen, ei
ne gewisse Elisabeth Janowsky, sich
ins Privatleben zurückgezogen habe
und von ihrem Vermögen lebe. Bei
der Janowsky wurden sieben Spar
kassenbücher, darunter eines auf 10,-
000 Kronen lautend, vorgefunden.
Die Janowsky behauptet, sie von der
verstorbenen Koitek noch bei deren
Lebzeiten als Geschenk erhalten zu
haben.
Luxemburg.
Doinmeldingen. Kürzlich
durchs Gesicht, die dann im Halse
stecken blieb. Die Tante, welche an
Stelle der verstorbenen Mutter den
Haushalt besorgt, hotte ihrem Neffen
wegen feines liederlichen Lebenswan
dels heftige Vorwürfe gemacht.
Hierüber erbost ging der ungeratene
Neffe in den Garten und schoß mit
dem Revolver durch das Küchenfen
ster, hinier dem die Tante stand.
Später stellte er sich freiwillig der
Polizei. Die verwundete Haushäl
terin ist in der Emil-Metz-Stiftung
HanS Thonia und sein Hund^
Hans Thoma, der berühmte Ma
ler, erzählt solgtnde allerliebste kleine
Hundegeschichte: »Ein junger Hund,
ein Schnauzer mit intelligentem Kopf
und klugen Augen, mit ungestutzten»
drucksfähiges Gebärdenspiel ermög
lichen, hat mir eine Zeitlang viel z»
schaffen gemacht; ich wollte das mun
tere, lluge Tier zu dem erziehen, wie
ich es brauchen könnte. Vor allem
abgewöhnen, womit er jeden An
kömmling belästigte, ich stellte ihn mit
der Peitsche in der Hand zur Rede
und verbot ihm sein Bellen. Er we
delte mit dem ganzen Körper und
sah mich treuherzig furchtsam an
in diesem Augenblick kam die Gabe,
die Tiersprach« zu verstehen, über
wich —, »Herr Professor," sagte da«
Vieh, .wenn Sie das Bellen richt
dulden wollen, so hätten Sie sich lei
nen Hund anschaffen sollen, sur Sie
hätte «in Schaf genügt." Ich mußte
dies ruhig einstecken und die Peitsche
auch. Flock reichte mir zur Versöh
nung das Pfötchen, und aus einen»
leisen Winseln erklangs wie ein« ur
alte Klage, mit der er mich darum
beneidete, daß ich den Vorzug einer
Hand habe und er nur Pfoten."
Richtige» Bild.
manches hinweg !" ,
Vorschlag. Symbolist:
„Ich denle, ich nenne mein Bild:
„Jagd nach dem Glück" .... Wal
meinst Du?"
Naturalist: „Ich würde vorziehen:
„Saujagd"."
Mißverstanden.
„Hast gelesen? 's is schon wieder
ein Zug entgleist."
»Ist viel Unglück dabei geschehen?"
tot,?°' ""
Kleines Mißverständ»
ni s. .Das Herz arbeitet aus Ge
birgstouren stärker als sonst."
TaS häßliche Gesicht.
Kundin: Diese Hutsorm gefävt
mir nicht, da sieht man ja gor
nichts von meinem Gesicht!
Putzmacherin: Aber gnädige
Frau, da« kl«id«t Sie am besten!
—Zartes Gemüt. Jung?
Frau: .Ich habe schon oft über dir
Frag« nachgedacht, wie eS wäre, weno
«WS von uns durch den Tod hir»-
weggerasst würde!"
Er: „Hoffentlich bleibt Dir der
Schmer, «rfpart, Witwe zu werde»
lieber will ich dreimal Witwer
sein!"
> Schlimm. Herr (zum wei
nenden Knaben, der ihn um eine
Gabe gebeten hat): „Hast Du Hun-
Knabe (heulend): „Nein, abe,
m»in Vater hat Durst."