Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 27, 1914, Image 2

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    Ii « «»
Von Ida Teil.
Sie letzte Stmile.
Skizze lon Karl Busse.
Aus dem Katheder standen, sorg
sam in einer Reih«, sechs ausgestopfte
Bögel.
Mit leise zitternder Hand st«
zitiert« wohl aus Altersschwäche
schob der Lehrer die sechs noch wei
ter an den Rand, daß i»i« Schüler,sie
besser sehen tonnten. Dann öffnere
«r das Tagebuch. Heut« war Frei
tag die letzte NachmittagSstunv«.
Tjtberhauxt der letzt« Unterricht vor
den Ferien. Morgen hatten sich die
mitgemacht. Aber die Unruhe d»
Schüler, das Klopfen vieler Herzen
Hatten sich ihm zu jedem Ostertermin
mitgeteilt. Die Namen der Versetz
ten wurden verlesen, die Prämien sür
hervorragend« L«istung«n wanderten
in die Hände der Musterknaben. Ab
-und zu ein leises Schluchzen: da
hieß es nicht mehr .Nalurgeschichi«
Herr Dr. Patuschle." Dann war
dieser Dr. Patuschke verschwunden
weggewischt, als wär' er nie ge
foltte, aber statt dessen schrieb er:
zum letztenmal . . .
Die Klasse war ruhig. Still und
«twas träge saßen die Schüler da.
Da stieg der »eine Doktor Pa
tuschle vom Katheder. Er hielt c>as
jer Gewohnheit. „Ich will nicht
»nehr fragen," sagte er, eure Zen
suren sind geschrieben. Wir wollen
weitergehen."
Pen und stellte sich an die Tafel.
„Zwanzigste Familie: Fliegen
fänger (Muscicapidae). Wir unter
scheiden drei Gattungen. Erstens:
Dabei deutete er aus «in«n der
sechs ausgestopften Vögel. Er mußle
sich hoch recken dazu. Er ward im-
Dann beschrieb er den Vogel, er
zählte, wie er ihn einst in den Wäl
dern unweit der Stadt im strengen
nichts"
l hatt« er sich vtrschwor
sch?n schlaff waren. Sein alter
Kummer!
sich. Ein tiefes Weh und Wollen
überkam ihn. Ihm war, als müßi«
er ihnen in dieser letzten Viertelstunde
noch etwas geben, was zum Segen
für ihr ganze! Leben würde.
Als müsse «r das Fazit zirhen sei
ner ganzen fünfzigjährigen Lehrertä
tigkeit, in der Taufende von Knaben
durch feine Hände gegangen waren.
Und er fand nicht, was er suchte,
während seine Unruhe wuchs und die
Uhr weiterging. Längst war er wie
der vom Katheder herunter. Die
Hgnde auf dem Rücken, schritt er vor
den Bänken aus und ab. Das rote
Schnupstuch, das er stets nachlässig
einsteckte, hing ihm auch jetzt halb
aus der Rocktasche. Mit einemmal
bli«b er stehen und griff nach dem
Notizbuch. Das Leder war abge
schabt und abgerissen.
„Hier steht noch," sagte «r, „meine
erste Klaffe drin. Da war ich ganz
jung. Es war eine Privaischule.
Zweiundzwanzig Schüler hatte die
Sexta."
lesen: „Lüderitz Werner Gers
dorff Hahn". . . alle zweiund
zwanzig. Er nickte fast bei jedem.
AIS Knaben saßen die wieder oor
ihm, die heut' auch schon an der
Schwelle des Atters standen oder tot
waren, deren Namen die heutige Ju
gend nicht einmal kannte. Die Schü
ler hörten knapp zu, lächelten sich an
und dachten an morgen. Als ver
Notizbuch Ruhe. DaS Leder ist ein
immer wieder füllen man kauft
einfach solchen Block und legt ihn
'rein. Nur vorn und hinten sind je
zwei steife weiße Blätter, die immer
bleiben. Born steht meine erste
Klasse! auf die beiden Hinterer. Sei
fe. Es liegt viel dazwischen. Das
begreift ihr noch nicht."
nicht mit seinem Wissen und Berus.
Da vergriff er sich wohl. Was ihn
rührte und bedrängte wie sollte
Weite und Breite lag?!
daß ,n einer B.ertelstunde alles ..us
Langsam strich Dr. Patuschke das
weiße Haar glatter übers Haupt.
der Pedell llingelt. Wenn die Siun
braucht sich auch nichts darauf einzu
bilden. Nur vielleicht . . . daß ihr
ein bißche» Freude habt an der Na
seid! Ich bin ein alter Mann. Ich
Jahreszahlen der Geschichte, der an
dere warf die Jahrhunderte durch,
einander, daß jeder Lehrer stöhnte."
Doktor Patuschke schüttelte sorgen
schwer den Kopf bei sich. Er sprach
jetzt mehr zu sich selber: „Und doch
ist der Kluge verdorben, und der an
sieht das Wissen macht es nicht.
Es macht auch nicht frei. Oft denk'
ich: 01l eure griechische Grammatik
bombycilla! römische Kaiser
bombycilla! das meiste, was ihr
lernt bombycilla Gedächtnis
kram! Nicht die Hauptsache
wenn es wohl auch sein muß."
Und plötzlich ward er rot: „Na
türlich muß es sein. Ihr müßt flei
ßig lernen. Denn daraus sollt ihr
'mal Erfahrungen ziehen, daraus
schneidet ihr euch später 'mal Stecken,
versteht ihr. Und euer Lehrer er
kennt an der Art, wie ihr eure Aus
gaben bewältigt, schon ungefähr, wie
viel sittliche Kraft ihr später 'mal
werdet einzusetzen haben. Aber nicht
die Hauptsache vergessen. Und die
Hauptsache —"
Der kleine Lehrer sah von einem
zum andern. „Es wird ja gleich läu
ten," sprach er leise. „Ich wolli' euch
in der letzten Stund« «twas ganz
GioßeS mitgeben, für euer ganze»
Leben. Wenn sich der Schmer, et
was recht fest einprägen soll, dann
muß muri es an die Tafel schreiben.
Er muß es auch sehen. Ich . . .
ich werde euch an die Tafel schreiben
das Beste, was ich weih."
Wieder nahm er die Kreide. Es
war nur noch ein kleines Slücklein
Tag genüge es. Der alle Mann
schrieb. Totenstille war in der Klasse.
Jeder wollte sehen, waS da tam. Nur
an denen man das Zittern der Hand
viel deutlicher merlte: „Werdet
brave Menschen!"
Die Knaben blieben stumm. Man
cher schien enttauscht. Mancher lä
chelte. Mancher sah nach der Uhr.
«Das ist alles/ sprach der lleine
Lehrer und starrte selbst unentwegt
auf die drei Worte. „Und ob ihr ge
lehrt werdet wie Leibniz ... es gilt
für jeden. Darin ist alle Weisheit.
alten Lehrer . . . vergeht nur nicht,
was da steht."
Mit gellem Läuten kam ihm der
Pedell dazwischen. Der Schall schien
das riesige Gebäude aus der Stille
war aus.
wandte sich Dr. Patuschke zur Klasse:
«Liebe Schüler ... die letzten, die
schen!"
Als der erste sie öffnete, sagte er
der Hand winken tonnte. Er traut«
sich nicht mehr zu, ein Wort zu erwi
dern.
Es schüttelte ihn. Als müsse er den
der Hand über die zerlratzten und
zerschnittenen Bänke streichend. Auf
die letzte setzte er sich. Nachmittags
sonne lag darauf. Das Tintenfaß
stand offen. Mechanisch klappte er
den Deckel darüber. Wie weit die
bombycilla lesen konnte. Aber die
Jungens hatten auch bessere Augen!
Deutlich darunter sichtbar die drei
Worte an die Schü
ler. Je länger er auf sie hinsah,
um so größer wurden sie; sie füllten
die ganze Tafel.
Und ihm war, als wären sie allein
wert, von ihm übrig zu bleiben.
Ohne den Blick von ihnen abzukehren,
schritt er auf sie zu.
Der Schwamm war nicht naß.
Kreidiger Staub riefelte herab, als
er langsam, fest aufdrückend, die la
teinischen Worte löschte. So wie sie
war er jetzt gleichsam weggewischt.
Seine Stelle nahm ein anderer ein.
gleichgültig. Nach dieser letzten
fürchtete er auch die anoere
Immer noch wischte er mil dem
trockenen Schwamm über die schwar
ze Fläche. Muscicapidae und Bom
bycilla waren längst verschwunden.
Es war ihm, als striche er aus, was
er in fünfzig langen Jahren gelehrt.
Nur die kindliche Mahnung ließ er
auch jetzt stehen. Dann zog er sei
nen Paletot an, nahm Hut und Bü
cher und ging. Ohne sich noch ein
mal zu wenden, verließ er das Zim
mer. Man sah ihn gebückt, mit zu
sammengezogenen, eingesunkenen
Schultern über den Schulhos schrei-
Als er den Gruß des Pedellen
Haar im Winde.
Seine Freude, seinen Lebenszweck
ließ er hier für immer zurück. Nur
ein ganz stilles, wehe« Lächeln beglei
iete ihn nach draußen. Ihm war,
als sei er. der niemals zu Ende ge
kommen war in fünfzig Schuljahren,
heut' in dieser letzten Stunde doch
auf eine Weise einmal fertig gewor-
vir sklmmlksbrlsftnttiß.
Wenn sonst der Ob«rl«utnant a.
D. und jetzige Rittergutsbesitzer Kelch
tal in der alten Garnison seinen
lischt
„Was sollte ich wohl vorhaben?
euch sonst niemals bei Euch ge
wesen."
„Aber diesmal ist es ein ganz be
.Littl« Daisy."
„Na, siehst Du, ... die ist es!
„Und es ist doch so einfach!
Little Daisy muh sich ihre Million
allein verwalten, weil sie Waise ist.
Das mag ihr oft genug recht schwer
sie alles Glänzende haßt. Gott,
um den heißen Brei rumgehen. Löf
fel rin und denn feste losgefuttert.
Meine Frau hat ihr einfach von Dir
Aeliesten, nun lange genug gewartet
hat von Deiner Einfachheit und
der lächerlichen Verdrehtheit, die Dich
bisher vor jeder Erbin bewahrt hat
... Kurz ... wir haben durchblicken
lassen, daß Ihr beide vortrefflich zu
einander passen würdet.
bessere Hälfte, die Maxe, sagt,
fünfundzwanzig Anträge sielen auf
das Vierteljahr. Das hat sie nun
dick! Aber heiraten will sie trotz
dem. Und wenn ihr gefällst
„Daß man so arm sein muß und
dabei solche tiefe, heiße Liebe sür die
alt« Scholle, die doch Vater und Mut
ter frühzeitig unter die Erde gegrämt
Stadtfried? Weil kein Betriebs
kapital da war. Halte mal erst was
Sicheres in der Hand wirtschaft«
alles aufblüht und erstarkt dann
wirst Du auch Dank wissen."
Olaf Stadlfried machte sein ver
schlossenstes Gesicht.
»Und gerade Himmelfahrt soll ich
ihr präsentiert werden? Just am
Hochzeitstage meiner verstorbenen El
tern. Ich fürchte, das läßt mich noch
vorher eine Dummheit begehen."
„Du bist doch durch Dein bloßes
Erscheinen noch nicht gebunden,
Mensch! Ihr sollt beide ernsthaft
überlegen und abwägen. Das ist ehr
lich und gerecht, meine ich! Ihr
werdet die Augen beide gleich offen
halten. . . ."
wenn man eine Gelegenheit gibt, eine
ordentliche Zukunft aufzubauen?
Nicht nur die Deine, sondern auch
die Deiner Brüder, die noch nicht fest
im Sattel sitzen. Daran denke."
Ueber das ernste Gesicht lief Plötz-
Laß mich aber nicht in Deinem
Prachtwagen abholen. Ich nehme den
Krümperwagen. Es ist mir lieber
Std hatt Ha t
te. Sein Herz bäumte sich auf
seine Träume von Liebe und Ehe
jammerten leise. Dann aber, als
der alle Administrator die Lage des
Stammgutes als recht verzweifelt
schilderte als der jüngste Bru
der um die Erlaubnis rang, gleich
ihm, des Königs Rock in dem alten
Regiment zu tragen ... da sargte
er still die goldenen Träume ein.
Am Nachmittag vor der Himmel
fahrt stand er in dem einzigen Blu-
l«n.
ken und wenige geile, künstlich getrie
bene Maiblüten zu kaufen. All
diese Blumen aber mochte er nicht.
Der Frau des Freundes konnte er
vielleicht von diesen blassen Teerosen
bringen aber die kleine Auslände
rin mußte einen echten deutschen
Himmelfahrtsstrauß von kraftvollen,
schneeweißen Maiblumen haben, wie
ihn seine tote Mutter liebte.
„In der Försterei gibt es schöne
Maiblumen," sagt« die, junge Gärt
nersfrau nach kurzem Besinnen.
„In der Waldförsterei bei Stäu-
und Pfannkuchen hingeht?"
„Ja dort! Zwar ist die Försterin
selten daheim. Aber das tut nichts.
Eine ihrer vielen Nichten die Pa
storstochter oder die Kaufmannsmä
dels sind immer auf Besuch im
Wald."
Einen Augenblick überlegte Haupt
mann Stadtfried, ob er es tun sollte.
lachte und der ferne Wald so vertrau
lich winkte, entschloß er sich endlich
zu dem kurzen Spaziergang.
Bor dem roten, traulichen
Försterhaus bei den jungen Dackeln
und den menschlichen Zwillingen hock
te eine schlanke Mädchengestatt.
Dicke, blonde Zöpfe umrahmten ein
liebliches, sanftes Gesicht und in d«n
Augen lag soviel Lieb« und Weich
heit, daß Olaf Stadtsried bei diesem
Anblick ein Weilchen wie bezaubert
stand. Dann aber mußte er sein
Nichten von der Frau Förstern?"
Sie zögerte ein wenig mit der
Antwort. Dann nickte sie.
„Die Försterin besorgt ihrem
Mann den Kaffee ins Grüne!
Bielleicht kommen Sie bei einer
Jetzt lachte sie hell auf.
„Heute wollen Sie schon einen
Strauß, der erst morgen geschenkt
werden soll? O nein, er muß ganz
frisch geschnitten sein. Noch mit den
Tauperlen in den Kelchen."
„Ja . . . heute schon! Ich bitte
Sie herzlich darum. Gleich jetzt. Ich
warte darauf. Darf ich Sie zu den
Maiblumen begleiten?"
an.
„Aber er muß doch welk werden
und der, welcher er Freude machen
„Vielleicht gefällt er ihr auch sonst
nicht."
„Dann sollten Sie die Blümlein
besser gar nicht erst schneiden lassen,
mein Herr .. ." Er stieß einen Satz
zwischen den Zähnen hervor.
„Es muß aber sein."
„Warum denn nur?" fragte sie sanft
und ging bereits, während sie leise
die Frage tat, zu dem kleinen Gärt
chen hinüber, wo die Maiblüten wie
ten.
Er schritt an ihrer Seite und sah
auf ihre dicken, blonden Flechten
herab.
„Ich kann es nicht sagen."
Sie hatte die langen dunklen
„Sie lieben nicht die, welche den
Himmelfahrtsstrauß haben soll?"
„Ich kenne sie bis jetzt noch nicht
einmal."
«O . . . und doch . .
„Ja . . . und doch!" Sie waren
am Ziel. Das blanke, mitgebrachte
Messerchen tat seine Schuldigkeit.
Bald war ein voller Strauß zusam
men. . . Unaufhörlich flüsterten die
beiden jungen Menschen miteinander,
als seien sie alte Bekannte .. . Olaf
„Bezahlen müssen Sie ihn aber der
Frau Försterin," sagte das Mädchen
leise, „ich weiß nicht recht damit Be
sch-id
blonden Mädchens in die seinen.
So standen sie eine kurze, selige
Minute... >
sie erwachten beide. . .
Mit kurzem Gruß trennten sie sich.
ln dieser Nacht schlief
Olaf Stadtfried noch schlechter als bis
bereits am frühen Morgen, klingelte
dem Burschen, schrieb zwei Briefe und
instruierte ihn gründlich. „Diesen hier
gibst Du mit dem Strauß Maiblu
men in der Försterei für die Nichte
dort ab, und den da bringst Du zu
Herrn Kelchtal in Dauberau. Und
damit es schnell geht, sattle Dir den
Braunen ..
wieder begriff nichts und
wurde schließlich so verwirrt, daß er
sich die empfangenen Zeilen laut vor
las: . . . Little Daisy hat meiner
Frau einen Brief von Dir vorgezeigt,
kennen lernen willst, weil Du gestern
bei Försters zum ersten Male in Dei
nem Leben die Liebe fühlen mußtest.
Bündel Maiblumen von Dir im
Arm, denn sie ist zufällig mal bet
uns und nicht, wie sie das sonst zu
tun pflegt mit unseren Jungen
Was ist das denn bloß?
Mir schreibst Du, Du könntest un
ter diesen veränderten Umständen
nicht unser Himmelsahrtsgast sein
und Little Daisy tanzt mit Deinem
Bild vor meinem Schreibtisch im
Zimmer umher und fragt fortwäh
rend, wann Du frühestens bei uns
seilt kannst . .
Bis dahin las Olaf Stadtfried.
Dann legte er mit einem glücklichen
Lachen den Brief seines Freundes bei
Seite und stellte sich dann in die
blankeste Sonne, weil der Kriimper
wagen, den er sich vor einer Minute
nach Dauberau bestellt hatte, noch
nicht da war . . .
Und ein Jauchzen füllte seine Seele,
daß auch er am Glückstag der toten
Eltern den ersten Blick in den Him
mel tun durfte . . .
«>t« Ziited« roftit «ich»!
Der Begriff „Liebe" und alles, wa»
damit zusammenhängt, scheint in un
seren Zeitläuften allmählich zu ein.-m
Märchen zu werden, von dem man
noch von ganz alten Leuten hie und
da zu erzählen bekommt,' und nur
ein spöttisches Lächeln hat der mo
derne Lebensakrobat für solche > un»
zeitgemäßen und unpraktischen Verir
rungen der Gefiihlskomplexc übrig.
Aber so einer von den Alien, die noch
wirklich jene schöne Zeit miterlebt ha
ben. weiß ein nettes Geschichtchen zu
erzählen.
„Mein Jugendfreund, ein Maler,
war in jungen Jahren einmal bis
über beide Ohren verliebt, vernarrt,
verschossen. . . Eine zarte Blondin«
hatte es ihm angetan. Tag und
Nacht mußte ich, da ich mit ihm in
einem Zimmer wohnte, seine über»
sühlsausbrllche mit anhören: wie er
es anstellen wolle, sie kennen zu ler
nen, wie sehr er sie liebelt werd«,
wann er sie heiraten werde. . .usw.
Zunächst ging alles so, wie er es
sich in diesen Träumen ausgemalt
klärlich, daß aus meinem lebenslusti
gen Freund in kurzer Zeit ein Frau
enfeind geworden Jahrzehnte
Wort« zu wechseln. Ein Bekannter
stellte uns vor. Ein Gespräch tam
nicht recht zustande.
sie: „So! Glauben Sic. . und irren
Sie sich da bestimmt nicht? Vielleicht
war es doch bloß ein Brud«r von
Ihnen!!"
das Blut zu Kops stieg. Und aller
Haß, den er im Laufe der Jahre in
sich gesammelt hatte, goß sich in den
Worten aus, die er endlich in ihrer
wahren Gestalt erkannten Jugendlie
be nun erwiderte: „Sie haben recht,
»lei« «n» u««l«tch.
Jedermann weiß ja wohl, daß der
Diamant nichts anderes ist als tri'
stallisierte Steinkohle; in der Natur
findet man jedoch noch eine Anzahl
anderer Dinge, die sehr weit ver
schiedene Eigenschaften zeigen, obgleich
sie genau aus der gleichen Menge der
selben Elemente best«hin. Das Weiße
des Eies und das Gift der Klapper
schlange sind aus der gleichen Menge
Erfelden Elemente zusammengesetzt^
Atomen Wasserstoff und vier Atomin
Kohlenstoff. Zucker und arabisches
Gummi sind gleichfalls Brüder von
Alle Kohlenwasserstoffe, die der Wis
senschaft als eine Verbindung von
sechzehn Atomen Wasferstosf und zehn
Atomen Wasserstoff und vier Atomen
gleichen einander in der Zusammen
setzung.
Und traf
De t T ' s°
' ' ° ' besser."
Unsere Gesellschaft.
Tuch wandet Plötzlich sich Los,
«kmpsängt man freut, ge»
Und .Dasind Sie jal"
Borficht!
,
Arzt: „Wie viel Bier trinken Sie
Patient (ängstlich): „Geh'n N,
zuhört!"
Auch eine Reise um die
Erde. Geographielehrer (zum
dierzimmer ordnet und eben einen
großen Globus abstaiibi): „Um Got
teswillen, wie lange dauert es denn
den?"
da herumfahren soll, kann i net so
g'schwind fertig werden!"
Auseinandergehend« Gedanken.
Baron (seiner reitenden Frau
nachblickend): „Eine herrlich« Gestali,
was!?"
tiger Gaul!"
Etwas .Berbindli-
Alter Nörgler.
betteln?"
.„Voriges Mal sagten Sie, ich
recht?"
Im Dorfwirtshau s.
Fremder: „Warum kneipen denn die
drei Bauern heute so unheimlich?"
Wirt: „Wissen S', an der Müh- !
hen müssen, ist ein neues Geländer
angebracht worden ... und da wolleu
l sie diesen Abend eine Prob« aus die
I Festigkeit machen!