Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 20, 1914, Image 3

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    DK ewige Zagck.
Roman von Adolph Schaffmeyer.
(5, Fortsetzung.)
Natürlich, Peter war viel zu wohl
erzogen, um sich eine Anerkennung zu
gestatten; er grinste nur, während er
an der schlanken und eleganten Ge
stalt des Gastes hinausschaute.
„Wenn Sie mir solgen wollen
—" Peter trabte voran über die
Marmorfliesen, öffnete die Flügeltür
und ließ den Gast eintreten.
Colone! Jamefons Heim gehört«
zu den älteren New Uorker Wohn
häusern, in denen die Gesellschafts
räume noch die Parterre-Etage ein
nehmen. Es war ein großes, unge
wöhnlich breites Haus, aus Backstei
nen aufgeführt, mit schlichtem Braun
steinschmuck; in den oberen sechziger
Straßen, nicht weit vom Park ent
fernt gelegen. Wäre es nach dem
Colone! gegangen, so würde der alte
Bau längst abgebrochen und ein mo
derner Neubau an seine Stelle ge
treten sein; ein Prunkgebäiche, mit
all dem Raffinement ausgestattet,
den die Baumeister in den letzten
Jahrzehnten ausgetüftelt hatten. Al
lein der enorme Kostenpunkt hatte
Jameson doch stets abgeschreckt, und
dann hatte er auch immer den Wi
derstand Cynthias gefühlt, sich
an die sich all die schönen Erinnerun
gen ihrer Mädchenjahre knüpften,
nicht trennen wollte. Darin war sie
konfervaiiver als der Bater mit sei
ner ewigen Ruhelosigkeit, seiner
P«unklitbe und dem nervösen Ver
hier und dort gebildet hatten. In
der Ecke beim Fenster erspähte er de»
Hausherrn, von einem Kreis älterer
Von der Decke herunter hingen
zwei prächtige Lustres aus geschlisse
nem Glas, in deren zahllosin Pris-
Cynthias Mutter lenkte die Aus-
Völlig modern gehalten, mit einem
Persertippich, Parkettboden, gefällig
leichten Möbeln und zierlichen Nipp-
Dort hinter den zurückgezogeneu
Portieren war es, wo Shirley jetzt
die junge Herrin des Hauses ent
deckte. In eimr schlichten Abend
ohne jeden Schmuck, das seidig glän
zende Haar hoch frisiert, von einer
Diainantagraffe gehalten, sah Cyn
reichter Vornehmheit, die von ihr
ausstrahlte. Er tonnte das nicht er
klären, aber der Eindruck war da.
Ihre Haltung, ihre Bewegungen, ihr-
Stimme und ihr Lächeln alles
übte diesen tiefen und seltsamen Zau
-- ber auf sein Empfinden aus. Und
immer wieder drang der Glutstrom
leidenschaftlichen Begehrens durch
seine Sinne.
Cynthia unterhielt sich mit einem
schmächtigen kleinen Männchen von
etwas exotischem Aussehen, dessen
lang herabwallendes Haar von dun
keler Farbe das durchsichtig blasse
Gesicht wie eine Löwenmähne um
rahmte. Jedes semer Worte wurde
von heftigen Gestikulationen begleitet,
an denen Arme, Schultern, Hände in
rastlosen Bewegungen teilzuhaben
Mit einem freundlichen intimen
Nicken streckte sie dem Ankömmt!»«
die Rechte entgegen.
„Große Dinge bereiten sich hier
vor," begrüßte sie Shirley mit ihrer
bellen Stimme und einem lustigen
Hauch aus ihren Wangen liegen.
zende Idee."
.Oh, Sie wisse» schon ?"
„Es konnte ja nicht ganz verbor-
Künstler."
Shirley fühlte Zanartellis Hand,
zart und weich wie die einer Frau,
welche Rolle Ihnen zugeteilt ist?"
viale Stimme hinter ihr. „Unter dem
Siegel tiefster Verschwiegenheit habe
ich ihm das Geheimnis verraten."
„Oh," meinte Cynthia, „es ist ja
eine alte Wahrheit, daß Männer nichl
schweigen können, noch weniger "
rührende Gestalt besitzt?"
Cynthias Gunst in Sekt und Whisky
weggetrunken. Auch jetzt umgab ihn
eine leichte Wolke von Alkohol.
Der junge Dr. Arnold, ein blon-
und kecker Apercus steckte und mit
so ruhiger Selbstverständlichkeit
ge sagte, üb« die prüd« Damen stets
Während dieser Minuten fühlt-
der^Baronin
len lassen, daß Miß Cynthia Jame
lichen Millionär und Cowpuncher.
vorzustellen. Ich liebe den Westen
eben Zigarren herumreichte. „Ist es
vielleicht der Napoleonskops dort?
Der ist mir unbekannt," rief sie mit
Ihr selbst vielleicht kaum bewußt,
Lorgnette einer kritischen Musterung
unterzog.
„Wenn Sie Mr. Hubbard meinen
serve.
„Richtig, das ist der Name
was "
Allein Nellie lachte nur ein heite
res, übermütiges Lachen. „Aber.
stürzten Mienen. Ihre Worte klan-
Eindruck "
Plötzlich stockte sie. Die Baronin
hatte ihre Lorgnette von neuem ei
chen? Warum verspürte sie auch jetzt
srivolen Spott? Ein leichtes Er
plötzlich kam es über sie wie ein tie
feres Erkennen Ja, das
war es: Die Türck war entschlossen,
sie sich einbildete. Er sollte vielleicht
lassen, war sie europamüde geworden
oder hatte vielleicht auch für die Ari
stokraten der alten Welt nicht mehr
Geld genug, und suchte nun neue Er
oberungen im eigenen Lande. Und
da kam der Millionär aus dem We
sten ihr wie gerufen
ihre Kunst zerschellen, das war ganz
gewiß ganz gewiß
Plötzlich sah sie Shirley vor sich
stehen, der offenbar gekommen war.
eine Frage an sie zu richten. Aber
in dem Augenblicke gab auch die Ba
ronin ihre Auffassung der Carmen
zum Besten, wie sie sie darstellen
wollte: mit der Zigarette im Munde
und den Kastagnetten in den Händen,
eben im Begriff, den Fandango zu
tanzen.
Cynthia hob die Braueü. „Nun,
Herr Shirley, was bedrückt Ihr
Herz? Ich sehe es Ihnen an, daß
Sie schwer an einem Geheimnis tra
gen."
„Sie haben es erraten. Ich möchte
Ihnen eine Anregung unterbreiten."
.Nun, und was hält Sie ab, sie
uns allen mitzuteilen?"
.Nichts als der Wunsch, zuerst
Ihre eigene Ansicht darüber zu hören
es ist die Eingebung eines Mo
ihren Stuhl herumrückend und Shir
ley andeutend, einen Sessel heranzu
ziehen. „Meine Herrschaften, wir sie
den im Begriff, eine tleine Verschwö
fahren." "
Shirley hatte sich neben ihr nie
dergelassen. .Ich möchte Ihnen ei
nen Vorschlag machen und zwar in
betreff des lebenden Bildes, das Sie
„Es paßt Ihnen nicht?"
.Na ja."
„Ja, das ist meine Ansicht den
tie bestanden. Die Schlaue!
stalt das Fesselnde und Pikante zu
„Nun, und Ihr Vorschlag?" Plötz-
Seite Und gegen die Gesell
schaft gewendet: „Dies ist wirklich
meo und Julie! fehlt der starke, äu
ßere Reiz."
„Das empfinde ich selbst."
Shirley blickte ihr einen Augenblick
das Messer ins Herz sticht "
akzeptiere Ihre Idee. Ein wunder
volles Bild wird das aeben. Uno
ihren Füßen niedersinkt. Nun mochte
Nellie Türck alle ihre Künste spielen
lassen die Palme würde sie
fehlt noch", warf Cynthia «in.
.Für die volle Wirkung ist das
freilich eine Hauptsache", meinte Za-
bark.
ich als Junge meinem Bäte? allen
Ernstes mitteilte, daß ich meine Fä
higkeiten dem Drama widmen wollte
Na, es lam schließlich zu schlagen
den Argumenten, die ich noch ein
paar Tage spürte und so verlor
die amerikanische Bühne einen hellen
Stern. Aber den Vorhang ziehe ich
heute mit vielem Talent aus"
Carrington verschwnd, und als
bald ging der Vorhang in die Höhe,
die kleine Bühne zeigte eine hübsche
Gartenfzene. Auch Zanartelli trat
jetzt hinzu, sah sich die Dekoration
an und trat dann vor die Rampe.
»Wenn ich Miß "Carrington ersuchen
dürfte, auf die Bühne zu kommen
ich meine die Ophelia."
.Ich?" rief Maud. „Warum soll
ich denn gerade das Opferlamm
sein?"
Der Maestro lächelte. „Das will
ich Ihnen sagen, verehrtes Fräulein,
weil Sie von allen Damen schon jetzt
am meisten Ihrer Rolle ähneln."
.O," rief Nellie Türck, „das is!
aber ein Kompliment für Maud."
Sie trug ein Helles Kleid, das in
seiner Schlichtheit für die Ophelia
ganz passend war. Alle blickten auf
die schlanke Gestalt mit dem blonden
Haar; in der Tat, Zanartelli hat!«
nicht zu viel gesagt. Sie sträubte
sich auch nicht länger, sondern trat
an Zanartelli heran. Cynthia hatte
sie begleitet.
„Wäre es zu viel verlangt, wenn
ich Sie bäte, Ihr Haar zu lösen?"
Wenige Minuten später siel das
weiche Haar aufgelöst über die Schul
tern bis zu den Hüften hernieder.
„Sehr scharmant", rief Zanartelli,
~wir brauchen jetzt nur noch ein
paar Blumen
„Die ich sofort besorgen werde",
versetzte Cynthia und erschien gleich
darauf mit einer großen Anzahl
langstieliger Jacqueminots.
Auf Zanartellis Wunsch wurde der
Vorhang nun wieder herabgelassen,
Brust, bestreute den Pfad und ließ
in die Hände klatsche - "
Jetzt verschwand er Maud
rasch. ' ha Sk> so,
Freilich, die Lichtessekte fehlten, je--
staunt war, wie in dieser kurzen
Frist ein so wohlgelungenes Bild
erzielt Al^ch
Dies Bild wird sicherlich gelingen."
Maud fand sich umringt, beglück
wünscht, es herrschte die Stimmung.
Cynthia versprach, daß in der näch
sten Woche die elektrische Beleuchtung
vollständig in Ordnung sein würde,
ebenso der große Rahmen, in dem
die verschiedenen Gestalten erscheinen
st Ilten, um die Illusion eines Bildes
Von der anderen Seite her, n>o ein
aeöfsnetes Klavier stand, erklang
Musik, die sich als ein Ragtime er
wies; eine der Damen Houghton ließ
ihre musikalische Begabung leuchten
.Tanzen!" rief eine Stimme aus
der Damengruppe.
„Wir dürfen doch tanzen?" fragte
Dolly die neben ihr stehend« Cnthia,
die bejahend nickte.
.Es existiert ja kein Gesetz dage
gen."
Langsam trat Cynthia auf die
Bühne zurück, wo sie die Rosen wie
der zusammenlegte, um sie im vor
deren Salon in die große chinesische
Vase zurückzustellen. Sie lud sie aus
ihren Arm und mischte sich ein paar
Augenblicke unter die Gesellschaft, in
dem sie den Damen mitteilte, daß
Zanartelli auch Künstler auf dem
Klavier sei.
Die Baronin hatte sie aus den
Augen verloren und dachte auch nicht
an sie; um so größer war ihr Er
staunen aber, als sie, auf die Schwelle
des vorderen Salons tretend, ge
wahrte, daß Nellie schon inmitten der
Herrengesellschaft saß und in an
scheinend sehr angeregter Unterhal
tung mit dem Colone! und Jim
Hubbard begriffen war. Offenbar
hatte sie es nicht abwarten wollen,
bis Cynthia Zeit sie in de.i
Kreis zu führen sie hatte sich
selbst eingedrängt. Nellies ganzes
Wesen schien zu sprühen, und da«
Kleinseuerwerk ihrer Bosheiten wir
offensichtlich in voller Tätigkeit
der Colone! saß vorgebeugt und
stand.
weitere Aufmerksamkeit zu schenken,
faßte sie eine der dunkeln Rosen be
hutsam nach der anderen und ver
senkte sie in die Vase, aber aus dem
Winkel ihres Auges beobachtete sie
es doch mit innerem Triumph,
wobei die Gestalt sich noch stolz?r
emporzurichten schien. Hubbard
schnellte empor, und ohne ein Wort
der Entschuldigung verließ er die
Gruppe und kam auf sie zu. Auch
daß Nellie ihm einen wütenden Blick
nachsandte, entging ihr nicht.
„Darf ich Ihnen helfen, Miß Ja
meson?" klang feine Stimme jetzt ne
ben ihr.
Ein strahlender Blick traf ihn.
„Wie liebenswürdig! Von unseren
Hilfe angeboten dafür will ich
der Rosen .warten Sie, ich stecke
sie Ihnen ins Knopfloch."
„Die Belohnung ist zu fürstlich",
suchte Hubbard zu wehren. „Für eine
Rose aus Ihrer Hand begeht man
eine Heldentat."
Aber er mußte sich doch gefallen
lassen, daß sie ihm die Rose an den
Frack steckte.
„Wie konnten Sie sich so leichther
zig von der Baronin losreißen?"
fragt« Cynthia.
„Von der Baronin? Ich weiß
nicht, aber es ist mir, wie Sie sehen,
gelungen." Ein leises Lachen er
tönte dabei, ein Lachen, das sein
ernstes Gesicht immer so merkwürdig
verschönte. „Und ich bedaure es
nicht", fügte er noch leiser hinzu.
Cynthia hatte ihre Arbeit vollen
det, blieb aber stehen, hier und dort
ar einer Rose zupfend, als wollte sie
den Eindruck des Arrangements noch
heben.
Hubbard neigte seinen Kopf ein
weyig dem ihrigen. „Ich höre, die
Baronin ist schon zweimal geschieden,
das scheint mir ganz unglaublich.
Sie ist doch noch jung "
.Oeftliche Kultur", scherzte sie.
„Wie rasch übrigens gerade solch«
Nachrichten reisen! Ich wette, das
ist alles, was Sie von ihr bgehört
Eine kleine Pause Cynthia
oeugte sich über die Blüten, deren
Tust sie einsog; plötzlich wandte si«
ihm ihr Gesicht zu. .Sie wissen aber
nicht, was di« Baronin von Ihn«»
gehört hat." Es lag in ihrem Ton
ein Etwas, das ihn aushorchen ließ.
.Nein", antwortete «r.
.So fragen Sie sie".
„Nein. Aber von Ihnen möchte
ich eß hören." Und da sie den Kopf
schüttelte, fuhr er dringlicher
„Wenn ich Sie bitte "
„Warum ich?"
„Das will ich Ihnen sagen: es ist
mir ganz gleichgültig, was die Baro
«din von mir gehört hat aber
ihr. Cynthia empfang es, und daß
ihr Gespräch eine sehr ernste Wen
dung genommen hatte.
„Ich möcht« nicht " Ihr«
Schultern hoben sich ein wenig. „Ich
habe es auch nicht geglaubt." Sie
ward sich bewußt, daß sie schon halb
und halb das Geheimnis »erraten
hatt«. „Ich wollt«, ich hätt« ge
schwiegen."
„Nein", sagte «r mit g«!«nkter
Stimme, „es ist besser so". Flüchtig
blickte er um sich. Die Baron!»
schien noch immer die Konv«rsatio»
in derselben sprühenden Weis« zu
führen, und im zweiten Salon trat
eben Zanartelli an das Klavier, und
N« Damen begannen, sich um ihn
.Nein, besser so', wied«rholte
Hubbard. .Ich hätt« es Ihnen poch
früher oder später gesagt, denn ich
giaube, zu wissen, um was es sich
handelt. Um eine Episode in AlaS
it>, in Klondyke hab ich rrchts
Um «ine Sache auf Leben und Tod '
Sie machte keine Bewegung, nur
ihre dunklen Augen senkten sich in
die seinen.
.War es das?"
Eine kaum merkliche Bejahung
ein Ausdruck von Aengstlichkeit auf
ihrem Antlitz.
.Es ist die Wahrheit", sagte Hub
bard ganz ruhig. „Ich habe einen
Mann erschossen. Hätte ich es nichl
ijitan, so stände ich nicht hier vor
Ihnen, sondern läge jetzt tot auf d«N
Fildern von Alaska."
Ein kalter Schauer' rieselte übet
(Fortsetzung folgt.) ,
Krjästig schmeckende Le
berk.löße, 1 Pfund Rindsleb«r.
Pfund Nierenfett und 2 mittel
große Zwiebeln werden zusammenge
packt; 54 Pfund feingewürfelter
Speck geröstet; ein Suppenteller
Schwarzbrot den inneren Teil
leicht gehäuft fein gerieben. Die»
alles gemischt; dazu 2 Eier, 4 gute
Lössel Mehl, Salz, etwas wenige»
Psesser und Nelken, und Majoran.
Davon versucht man er?t einen Klotz
in kochendem Salzwasser. Nach dem
Anrichten schmilzt man sie ab mit
in Butter gelb gerösteten Zwiebel»
Speckkartosfeln in der
Form. Man kocht einen Suppen
teller voll Kartoffeln i» der Schale,
zieht sie ab und schneidet sie in
Scheiben, 1 Pfund mageren Back
speck schneidet man in Streifen und
löst 3 Bücklinge aus Haut und Gräten.
Man füllt eine Backform abwechselnd
mit Speck, Kartoffelfcheiben un!>
Fischstücken und gibt zwischen die
Schichten etwas saure Sahne, Sem
melkrumen und kleine Butterflocken.
Die Oberfläche belegt man mit But
ter und Semmel, gießt über das Ge
richt eine große Tasse leichte Fleisch
brühe, bäckt es M Minuten und reicht
es mit Tomatensalat.
Russische Schnitten. Alte»
geschältes Weißbrot schneidet man in
fingerdicke Scheiben, weicht diese nur
in zerquirltem, dicken sauren Rahm,
läßt sie abtropfen und wendet sie in
einer Mischung von Semmelkrumen,
geriebenen süßen Mandeln und fei»
nein Zucker. Man brät die Schnit
ten in Fett auf beiden Seiten licht
braun und bestreicht eine Seite davon
ne. Sofort austragen.
Kalter Apfelfi n en a u s--
lauf. 1 Quart Wasser bringt man
mit dem Saft von 3 Zitronen und
dem nötigen Zucker zum Kochen, ver
quirlt 4 Eigelb gut mit in Wasser auf
gelöstem Mondamin, gibt dies in da»
Creme davon. Sie wird nach ihrem
Erkalten über eingezuckerte Apfelsi
nenscheiben gefüllt. Das Eiweitz
schlägt man mit Vanillenzucker recht
schnittenes Suppengrün Mohr
rübe, Sellerie, PetersilicnwurzeK
Porree und etwas in Würfel oder.
Scheibchen geschnittenen rohen Schin
ken, läßt alles anbraten, füllt 1—
Quart Wasser dazu und ver
kocht die Suppe 15—20 Minuten.
Dann wird noch etwas Fleischbrühe.
Knochenbrühe oder im Notfall Was
ser mit Salz und Butter hinzöge»
fügt, und dies alles langsam ge
kocht, bis das Fleisch weich ist.
oder Portwein, auch etwas Cayenne
pfeffer oder Champignon Catchup
dazu, schmeckt ab und gibt die vom
Knochen sorgfältig abgelösten Fleisch
stücke in die Suppe, läßt alles gut
heiß werden und richtet in erwärm-
Lammbrust mit Krebs
füllung. Fünfzehn oder zwan
zig schöne, große, sehr sorgfältig ge
waschene Krebse wirft man in wal
lend kochendes Wasser und läßt sie-
S Minuten kochen. Dann gießt man
das Wasser ab, füllt neues siedende?
Wasser auf, kocht sie gar und rot,
läßt sie abtropfen, bricht daS Fleisch
au? Schwänzen und Scheren, stößt
ter davon, die gut erkalten mutz.
Drei oder vier altbackene Milchbrote
werd«» abgerieben, in Milch ge
weicht und in gut gespültem Seih
tuch zu Brei gedrückt. Die KrebS
butter rührt man zu Sahne, gibt
S«mmilbr«i, etwas Salz, daS klein
geschnittene Fleisch der Krebsschwän
ze und Scheren, etwas seingehcickw
sie mit Salz, "legt sie in hellbraune
Butter in die Bratpfanne, läßt sie
unter fleißigem Begießen im Ofen
Retsspeise mit Mor
cheln. H Pfund Reis wäscht
man. locht ihn ab und läßt ihn in
Wasser mit etwas Butter und Salz,
langsam dick ausquellen. Man wiegt
56 Pfund Rindfleisch und Pfund
Schweinefleisch fein, mischt diese»
Fleisch nebst 5 Eßlöffeln dickem Ts-
Reis, /chmeckt ihn mit Salz und
Pfeff«r ab. rührt 2 Eier und ,ei»
Stück lgutt«r durch und füllt ihn.
in welcher er eine Stunde koche«
muß. Man stürzt den Reis und
überfüllt ihn beim Anrichten mit
inzwischen geschmorten frischen Mor
cheln und ihrer Sauce.