Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 23, 1914, Image 4

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    Probiret «in zwei- oder breiwaltge» Backen D
mit dtesem perfekten Mehl
MMlckV
Ei» Mehl, das von der aller-
Z höchsten Qualität ist, die erzeugt
tverdeu kaun. Kostet ein paar
W Cents mehr, ersparet aber faktisch
Geld, weil es mehr und besseres
Brod macht.
Jhv Groeer hat wahrscheinlich
King MidaS Mehl. Wenn nicht,
so ersucht ihn, es Ihnen heute ,u
D besorgen.
Da« theuerste Mehl in «merita und werth alle», was e» tostet.
Shane BroS. Lt Wilson Co.
D Philad«lphi», Va. Hosting«, Minn.
UWI!WWMIsIWIWIW>!IIIIMVIIIIMWIIIMIWWUiDI
Ist eS Visenwaaren—wir haben e».
Spezielle Preise auf allen Rasen-Mäheru.
HS ballenlausende Rasen-Mäher, H».
Wir reduziren die Preise nicht, um die Herabsetzung al» einen Fisch,
haken an unseren Kunden zu benutzen. Unsere Waaren sind zuerst mit
einem kleinen Profit angezeichnet und nur dann reduzirt, wenn wir sür
weniger ankaufen können, wenn der Vorrath zu groß ist oder wenn wir
einen Mderen guten Grund haben.
«auch Hängematte». «»dar »er--»- Schirme.
«a»ch Hängematte» «'stelle. «ose» «exetzer.
Hängematte». Gr»« Scheere».
«er-»I>» Schaukel». Gesträuch Scheere».
R-senpl,« Schmie!». Schlauch «»sroller.
Wecks Eisenwaaren Companie,
tIS R. Washington Avenue.
» OkUttV »-«»lou-rli«. für »
530 Lackawanna Avenue. »n»
Aerzte geben
neue Warnung
gaugo,"—l „Medical Preß"
Durch Verstopfung wird ein Teil
der Erkreniente ins Blut aufgesaugt
und dieses Gist geht in jedes Glied
des Körpers, und verur!acl>t blaue
Ringe um die Augen, bleiche Ge
sichtsfarbe und Appetitlosigkeit,
Dr, Milk»' Laxative Tnblet«
sind die erste Hilfe in Krankheit,
Sie sichren leicht »nd angenehm ab
Leute, die viele Jahre an Ver
stopfung litten, sinden in ihnen die
ideale Hilfe, Annie N, Palmer von
Dr. Miles' Laxative Tablets
Bittor Koch.
der v., i. » w. Srachtßatt»»,
Lackawanna Avniue, Scranton, Po
Bei Erkaltungen
reibe man Hal« und Brust, auch die
Fußsohlen mit Dr. Richter'»
»in. Wirkt sofort lindernd und heil
»d. »tc und bOc in Apotheken. Nur
»cht mit Anker.
?. SKMIL» » 00,
(>«» «adolstadt, Thürlagen,)
»4-80 V«dli»»too Str., »eR lorlc.
Stadt und Couuty.
Präsident Wilson, unterzeichnet,
letzten Donnerstag jene Bewilligung«,
vorläge, welche u> A. dasllr Vorsorge
trifft, daß da» Jnlandsteuer Amt wie
der in Scranton eröffnet wird. Man
erwartet, di« zum !. Oktober im Stan
de zu sein, da« Amt zu eröffnen.
Richter Newcomb verweigerte e«
am Dienstag, dem Warden William E.
Thoma« zu erlauben, die Aussicht Über
da« County Gefängniß weiter zu füh
ren, bi« da« Supreme Gericht Über die
Gesetzlichkeit de« Gesiingnißdehörde Ge
fetze« entschieden hat. Dieser Entscheid
giebt dem Scheriss sofortige Aufsicht
Über da« Gefängniß.
Die D, <k H. Companie plant
verschiedene Verbesserungen, welche sie
eine recht nette Summe Geld kosten
wird. Die lokale Bahnstation soll eine
neue Front erhalten und da» Warte
zimmer neu angestrichen und neu ge
polstert werden; in dem angrenzenden
Gebäude, wo sich die Division Ossicen
befinden, soll eine Renovation und Um.
Gestaltung vorgenommen werden. Der
Carbondale Hof wird gleichfalls »er
bessert, Olyphant soll eine neue Bahn
station erhallen und derSiid Scranton
Hos wird auch umgestaltet und verbes
sert werden.
Mayor Jermyn kam am Don
nerstag mit einer neuen Idee vor die
Oefsenllichkeit, welche er nächstes Jahr
durchgeführt haben will. ES betrifft
die Seitenwege in der Stadt, welche
nach de» Mayor» Behauptung sich in
einem schlechten Zustand befinden, in
dem sie uneben sind und Höhlungen
enthalten, welche nach jedem Regen
Wasser Halten. Zuerst soll an die Grund
besitzer appellirt werden und ihnen eine
angemessene Zeit gegeben werden, um
die Seitenwege in einen guten Zustand
zu setzen, wer aber verfehlt, solche» zu
thun, dem wird die Stadt die Ardeit
thun lassen und dann noch eine Strafe
auflegen.
E» ist möglich, daß die IB.MX,
Bergleute der Lackawanna Kompanie an
den Streik gehen werden, den« ein so
genannte» Patrol System der Companie
in den Zechen hat allgemeinen Anstoß
! unter den Arbeitern erregt und in einer
Freitag Abend abgehaltenen Versamm
lung de« Beschwerde Komite» ward ein
stimmig beschloffen, die Frage eme«
' Streik« im Lause der Woche den sämmt.
r lichen lokalen Bereinigungen zur Ab
stimmung zu unterbreiten. Die Leute
hatten vorher darum ersucht, die Frage
der Arbitration zu unterwerfen, jedoch
wurde ihnen solche» rundweg abge
. schlagen.
Mutter erzählt.
Habt Ihr da» auch al« Kinder empsun-
Kennt Ihr wohl jene traulichen Stun
den,
Wo man so recht nah' an die Mutter
rllckt,
Wo man in ihren Arm sich drückt,
Kindlich schmeichelnd ohn' Unterlaß!
.Mütterchen, bitte, erzähl' un« wa« !"
Sie lacht, sie nickt, sie nimmt unsre
Hand,
Sie führt un« hinein in «in Wunder
land,
Sie weiß nur da» Beste von allem
Guten;
Die Stunden, die werden un« zu Mi
nuten,
Im Zimmer wird « dunkler der Tag
verran
Nur Mutter'S Augen strahlen un» an.
Als könnte da« Glück nie untergehn.
Wenn diese zwei Sterne Über un»
steh'n.
Selige Kindheit wo Tag und Nacht
Mutterliebe sür un« gewacht,
Wo Dämmerstunden voll Märchen und
Un« nah' an da« Mutterherz getragen.
Und jener Kinderglaube erwachte,
Der sromm und gut un« Kleine machte!
Ob im Palast im hohen Kamin,
Ob in der Hütte die Scheite glühn,
Ob da« Kleidchen in Seide gestickt,
Oder.die schürze arg schon geflickt,
Dem Kinderherzen am Glück nicht«
fehlt,
Wenn Mutter erzählt!
Da» Ver. Staaten Posttruck, von
Leo WartowSky geleitet, wurde am Frei
tag Nachmittag bei der D. >d H. Bahn
station von einer Lokomotive getroffen
und stark beschädigt. WartowSky ret
tete sich durch Abspringen vor Verletz-
Caspar Wagner, welcher in Ver
bindung mit dem Fell Township Pri
märwahl Schwindel zu sech« Monaten
Gesängniß verurtheilt wurde, ist am
samstag Vormittag unter Parole au«
dem Gesängniß entlassen worden, nach
dem Richter Albert W. Johnson von
Vewisbnrg eine diesbezügliche Anord
nung getroffen hatte.
Die ISO Angestellte der Kontrak
toren Hower <k Stender hatten am
Samstag Rachmittag in Waldorf Park
ihren jährlichen Ausflug, der sich für
alle Theilnehmer zu einem recht ver
gnügten gestaltete. Ein schmackhafter
Imbiß wurde servirt, es gab ver
schiedene Spiele mit entsprechenden
Preisen und au Erfrischungen fehlte e«
auch nicht.
Nach einem Verhör in der Ange
legenheil, entschied da« Gericht am Mon
tag. daß Fritz Holznagel irrsinnig ist.
und die Anthracite Trust Eompanie
wurde dann al« Verwaller seiner Habe
ernannt. Es hat sich ergeben, daß
Holznagel mit dem Wahne behaftet ist,
daß er ein Millioniir ist, und in ver
schwenderischer Weise recht« und link«
Anläufe machen wollte.
Archibald F. Law, Vize Präsident
der Temple Äsen Companie und einer
der leitenden Manner in der Hartkoh
len Industrie, ist am Samstag Vormit
tag in seiner Wohnung an Adam« Aoe
nue er litt schon seit einiger
Zeit am Magenkrebs, war aber erst seit
zehn Tagen bettlägerig. Der Verstor
bene war SS Jahre alt und wird von
der Wittwe und einem Sohn überlebt.
Al» Peter Näher von Taylor
Avenue am Sonntag Abend mit seiner
Familie eine Aulomodilsahrt machte,
rannte Walter F. O'Boyle von Mul
berry Straße auf der Long Pond Stra
ße, nahe Lake Scranton. mit seinem
Automobil in da» von Näher und letz
tere» wurde stark beschädigt, jedoch ent
kamen die Insassen zum Glück ohne
Verletzungen. O'Boyle behauptet, daß
seine Bremsen versagten und er au» die
sem Grund seine Maschine nicht mehr
kontrolliren konnte.
Frau Anna Breno von Capouse
Avenue, die sich in anderen Umständen
befindet, wurde Sonntag Abend währ,
end eine« Streite« zwischen ihrem Gat
ten und dem Kostgänger George Tear
puck von letzterem in den Unterleib ge
treten und dann nach dem Staat Hospi
tal genommen, wo man einen fatalen
Verlauf der Verletzung befürchtete.
Tearpuck wurde später verhaftet und
eingesteckt. Nach einem Verhör am
Montag wurde er für ein gerichtliche«
Erscheinen unter IstX> Bürgschaft ge
stellt.
Der Russe Michael Sz»ni»ki,
in Pitt«burg niederließ, hatle
die Absicht, sich genügend Geld zu ver
dienen, um wieder nach dem Vaterland
zurückzukehren und sich dann für Le
bentzeit auf einer Bauer« niederzulas
sen, doch machte ihm da« Schicksal in
der Gestalt seiner Gattin einen dicken
Strich durch die Rechnung. Der Mann
hatte sich nach und nach »2,400 erwor
ben, die er in Jnstallment« der drüben
gelassenen Gattin zusandte; zuletzt er
suchte er die Frau nach Amerika zu kom
men, erhielt aber keine Antwort und
schon hier sei und an Amity Eourt da
hier mit einem anderen Mann zusam
men lebe und daß dieser, George Kru
nich, der Vater de« Sjährigen Knaben
ist, den die Frau gebar. Sz»ni«ki kam
nach Scranton und ließ die ungetreue
Gattin und «runich am Freitag verhaf
ten und da die grau nicht« mit ihm zu
thun haben wollte, so wurden Beide
dem Gesängniß übersaudt. E» ist wahr
sch-mlich, daß Krunich sowie die Frau
al» nicht wünschenswerthe Einwanderer
wieder deportin werden.
Herr Carl Zenke ist am Donners
tag von seiner Gattin mit einem Töch
terlein beschenkt worden.
Mayor Jermyn hat angeordnet,
daß den Frauen da« exklusive Recht zum
Baden in Lake Lincoln am Sonntag
Bormittag gegeben werde.
Der 2S Jahre alte Patrick Gerri
ty von Perry Avenue wurde am Diens
tag Nachmittag in der Cayuga Zeche
unter einem Deckensall gesangen und
ihm ein Schädelbruch und andere Ver.
letzungen zugefügt. Im Staat Hospi
tal erwartete man sein Ableben.
Baumeister Ludwig T. Stipp
hatte am Montag Mittag mit seinem
der Ecke von Wyoming Avenue und
Walnut Straße in da» Automobil de«
Andrew Rulhersord von Broadway
krachte und die Maschine stark beschä
digte. Rutherford und sein Begleiter,
Harry Friedman von Broadway, wur
den am Glsicht und den Händen zer
schunden und tüchtig ausgerüitelt.
Trotzdem die öffentlichen Schulen
schon seit MonatSfrisl geschlossen sind,
lohn erhallen, denn e« herrscht Ebbe im
Säckel der Schulbehörde, und bi» die
nöthigen Steuern eingelaufen sind, wer
müssen. Man hofft, daß die Steuer
zahler im Lause der Woche genug Baar
geld einzahlen, um die Löhne auszube
zahlen.
Ein Komite der Kaufleute an
Lackawanna Avenue machte am Diens
tag dem Mayor seine Aufwartung, um
ihn zu bitten, daß nicht ein Seilzaun in
der Mitte von Lackawanna Avenue auf
gestellt werde. Der Mayor.erklärte den
Herren, daß er vorläufiig nicht seine
Anordnung rllckgSngig machen werde,
wenn aber der Zaun den Geschäften
schadet, wird er ihn wieder entfernen
lassen.
Durch einen Brand, der sich am
Montag in unserem Nachbarstädtchen
Waverly ereignete, wurden vier Wohn
häuser während Frau Harriett
den mußte, um ihr Lebn» zu retten.
Man bekämpfte die Flammen durch eine
Eimerl-rigade, bis die angerufenen«
Feuerwehr von Scranton eintraf, welche
dann in kurzer Zeit dieselben dämpfte.
Der durch den Brand angerichtete
Schaden wird auft9,vod vei anschlagt.
Der sog. Armeewurm hat sich hier
und in der Nachbarschaft eingestellt und
Rasenplätzen große Verwüstungen an.
Ein gute« Mittel, um den Wurm zu
tödten, besteht darin, daß man ent-
Wasser thut und mit dieser Mischung
die angegriffenen Plätze benetzt, wa«
mit einer Gießkanne gethan werden
kann, obfchon ein SprUhregen besser ist.
James Driscoll, SS Jahre alt
mermädchen keine Antwort aus ihr An
klopfen erhielt. Warum der Mann
sein Veben beendete, ist nicht bekannt;
fchäftigt.
Mann getödtet und ein anderer lödtlich
verletzt. Der erstere wurde am Kops
getroffen und ihm mehrere Blutgefäße
geborsten, sodaß er in einigen Minuten
starb ; dem zweiten wurde der Schädel,
mehrere Rippen, ein Arm und ein Bein
gebrochen, al» er 72 Fuß herabstürzte.
Ein weiterer Unfall ereignete sich am
Dienstag Nacht bei dem Durchschnitt,
indem ein al« Juan bekannter Jtalie
ner von einer umstürzenden Veiter da«
Genick gebrochen erhielt. Der Mann
wurde in gefährlichem Zustand nach
dem Staat Hospital geschafft.
Feuerches H. F. Ferber ha« ange
regt, daß da« Eounty zwei Motor Feu
erapparate ankaufen soll, welche im Fal
le eine» Brande» schnell nach irgend.ei
nem Theil de» Countie» gesandt werden
können, um die Flammen zu bewältigen.
Seine Idee ist, einen Apparat hier und
den andreen in Earbondale zu stationi
ren, sodaß einer derselben prompt nach
der Brandstätte gesandt werden kann;
sie sollen nur sür Dienste in den Land
distrikten benutzt werden, und der Chef
glaubt, daß ein derartiger Schutz zur
Folge haben wird, daß die Bersicher
ung»raten fallen, wa» zum Bortheil
der Landbewohner sein und de» Ankauf
der Apparate lohnend machen wird.
Raivr Leute.
Naive Leute hat der Berein der Ber
liner Hotelbesitzer. Er hat an alle
lokalen Blätter ein Rundschreiben er
lassen, worin die Redaktionen ersucht
werden, wettere Mittheilungen Über die
in Berlin herrschende Hitze einzustellen,
da sie dazu angethan seien, die Fremden
vom Besuch der Reichshauptstadt abzu
schrecken. Nicht allein die Hotel», son
dern die ganze Stadt sei aber während
der hochsommerlichen Ferienzeit und de«
damit verbundenen Exodu» der Beriiner
! in die Seebäder und in« Gebirge aus
den Fremdenverkehr angewiesen. Durch
> die.Kunde, daß e» in Berlin unerträg
lich heiß sei, wllrden viele Reisende ver
, anlaßt. dießeichlhauptstadt Berlin»»«
> ihrem Reiseprogramm zu streichen, wa»
eine schwere Schädigung der Berliner
Seschästtwell zur Folge habe.
Gchweiz al« Schiedsrichter.
Die Schweizer Regierung hat sich
offiziell bereit erklärt, den von Griechen»
land und der Türkei gestellten Ersuchen
um Ernennung eines Schiedsrichters
zur Schlichtung der zwischen den beiden
Ländern bestelündcn Differenzen zu
willfahren, sallS die jetzt in Smyrna
ReMaVfllhren'sollen. Dort tagt ge.
geiiwiirtig eine griechisch-türkische Kom
mission, die bemüht ist, die Auswan
derung» Angelegenheit aus der Well zu
schaffen und den Austausch de« Eigen
thum« der griechischen und türkischen
glüchllinge zu reguliren.
Wolkenbruche im Taun»«.
In der TaunuSgegtnd sind schwere
Wolkenbrüche niedergegangen, die be
sonder« in der Hamburger Gegend be
deutenden Schaden anrichteten. An
vielen Stellen Wolkenbrllche
von orkanartigen «türmen begleitet.
Ein vollbesetzter Passagierwagen der
elektrisch betriebenen Saalburg-Bahn
wurde von einem Blitzstrahl getroffen
und entzündete sich, doch gelang e« den
Passagieren sich unverletzt in Sicherheit
zu bringen. In Duisburg ertranken
zehn Personen, die im Rhein badeten,
schweren Schaden hat.ein Brand an
gerichtet. der im Düsseldorfer Justiz.
Palast zum Ausbruch kam und das
Dachgeschoß zerstörte. In diesem wa
ren zum Theil hundert Jahre alte Akten
aufbewahrt, deren Verlust unersetzlich
's'-
Frau AdolphuS Busch, die Wittwe
de» allbekannten St. Louiser Brauers,
hat weitere kb7,<xxi sür den Fonds zur
Vollendung de» neuen Germanistischen
Museum» der Harvard Universität ge
schenkt, dessen neue» Hauptgebäude den
Namen .AdolphuS Busch-Halle' tragen
soll. Herr Busch selbst hat zu seinen
Lebzeiten tsso.ooo sllr da« Museum
geschenkt. Frau Busch hat die neue
Gabe, von welcher Professor Kuno
Francke, der Kurator de« Museum«,
der zur Zeit in Giebert«ville, R. D.,
weilt, die erste öffentliche Mittheilung
von der Schenkung gemacht hat, die ge
mäß dem Wunsche de» verstorbenen
Brauer» sllr verschiedene Bau- und
Einrichtung«zwecke de» Museum» ver
wendet werden soll, für die in der ur
sprünglichen Bufch'fchen Stiftung keine
Vorsorge betroffen war.
Ein dunkler Punkt.
Ein skandalöser Vorfall hat sich in
Homburg in der bayerischen Pfalz er
ereignet. Dort wurde der Reger John
Clarkfon, bisher Portier und Thürsteher
eine« dortigen Kinotheater». unter dem
Verdacht umfangreicher Diebstähle und
de» Heirath»schwindel» in Hast genom
men. Räch seiner Festnahme wurde er
nach dem benachbarten Zweibrllcken,
dem Sitz de« nächsten Landgericht» Uder
sUhrt, um vor den Untersuchungsrichter
gebracht zu werden. Dabei ereignete
sich da» Skandalöse, daß der größte
Theil der Damenwelt de« Städtchen«
dem Reger, der anscheinend bei der
holden Weiblichkeit In hoher Gunst
stand, feierlich da» Geleit gab. Die
Berliner Backfische, die hinter den
Afchaiiti-Negern und den Zulukassern
im .Zoo' oder im Panoptikum herlau
fen, haben also ihr Gegenstück gesunden.
Mit einem bitteren Angriff auf die
Regierung der Vereinigten Staaten,
die er für die unglückliche Entwickelung
der Lage in Mexiko verantwortlich hält,
hat der provisorische Präsident, General
Victoriano Huerta, wirklich seine Ab
schiedsbotschast an den mexikanischen
Kongreß eingesandt. Mit 121 gegen
l? Stimmen wurde sie angenommen
und mit der gleichen Stiminenzahl wur
de Francisco Earbajal zum Präsidenten
erwählt. Dieser leistete sofort den Amt«,
eid. Er wurde mit der üblichen Be
geisterung aus seinem Wege zum Kapital
vom mexikanischen Volk begrüßt. Dann
verfiel da« Volk wieder in seine gewohn
te phlegmatische Stimmung.
Obwohl Präsident Wilson und Sekre
tär Bryan Stillschweigen beobachteten,
al» ihnen die Resignation und Abreise
Huerta'» bekannt gemacht wurde, so
sind sie über die Aussicht der endlichen
Regelung de« Problem» erfreut, da«
zwei Administrationen Schwierigkeiten
machte und die Vereinigten Staaten fast
in einen Krieg verwickelte. Die Wash
ingtoner Regierung wird den neuen
Präsidenten einstweilen noch nicht aner
kennen, ehe man weiß, ob er bleibt
ober nicht.
Röntgen-Strahlen besser.
Die durch ihre Experimente aus dem
Gebiete der Radiumbehandlung bekann
ten Berliner Professoren. Geheimer
Medizinalrath Dr. Ernst Bumm. Di
rektor der Frauenklinik der Eharite, und
Geheimer.Medizinalrath Professor Dr.
August E. G. Bier, Direktor der könig
lichen chirurgischen Universitätsklinik,
haben die Behandlung Krebskranker mit
Radium endgültig aufgegeben. Sie sind
wieder zur auSschließNchen Behandlung
mit Röntgenstrahlen zurückgekehrt. Bei
de Gelehrte erklären, daß die Radium,
behandlung zwar oberflächliche Ersolge
gezeitigt habe, die Zahl der Rücksälligen
aber so groß sei, daß sie den Glauben
an die Heilmethode mit Radium ver>
loreu hätten. Dazu komme noch, daß
Radium !m Preise derart gestiegen sei,
daß e» fast unerschwinglich ist. Die
aufgewandten Kosten stünden mit den
erzielten Erfolgen in keinem Verhält
niß. Schließlich liegen nach der Ansicht
der beiden Gelehrten eventuelle defini
tioe Resultate der Nadium-Behandluug
in weiter Ferne.
Neue Serie im August.
Subscriptionen für Aktien und Anleihen j?tzt ent
gegen genommen.
Deutscher Ban Berein
Sto. R«,
von Scranton,
„Urheber der modernen Bau Berel» Methoden."
Isadore Goodman, Selretar.
Lackawanna Avenue.
Au« deutschen Gauen.
1s Die Steuer-Schraube wird in
Deutschland wieder kräftiger angezogen
werden müssen. Die Resultate de»
Wehrbeitrag««, welche sich ansängllch so
gut anließen, haben schließlich doch ent
täuscht. Nun ist die Rede von einer
Erhöhung aller möglichen Steuern.
Die Zigarren sollen schärfer herange
zogen werden, aus die Rennwetten ist e«
abgesehen, Petroleum soll bluten und
da« Spiritu»-Monopol droht wieder
einmal.
H Frau Isolde Beidler, die Gattin
de« Münchener Kapellmeister« Joseph
Beidler, Frau Cosima'S Tochter, die
vergeblich um Anerkennung al« eine
Tochter Richard Wagner'S und nicht
Han» v. Bülow'» gekämpft hat, will
die Fehde mit dem Hau« Wahnfticd
Abfassung eine» Buche» beschäftigt, da«
den Titel .Erinnerungen an meinen
Vater" tragen wird. Frau Isolde Beid
ler will, wenn ihr auch die Gerichte die
gewünschte Anerkennung al« Tochter
Wagner'«-versagen, sich wenigsten« in
der öffentlichen Meinung al« direkte
Nachkommin de« großen deutschen Ton
dichter» durchsetzen.
1s Der bekannte Komponist Dr.
Friedrich Hegar in Zürich, der im Alter
von 73 lahren steht, ist von der Leit
ung de« dortigen' berühmten Konser
vatorium« in Rücksicht aus sein hohe»
Alter zurückgetreten. Die Leitung ist
in die Hände der Professoren Volkmar
und Andreae übergegangen.
H Mit einem erschütternden Noth
schrei hat sich die geschiedene Gattin de»
verstorbenen Dirigenten der Münchener
Hofoper. Felix Mottl, die großherzog,
lich badische und herzoglich sächsische
Kammersängerin Henriette Standhart
ner, an die Oesfentlichkeit gewandt. Sie
befindet sich in bitterster Noth, da, wie
sie sagt, ihr die Thatsache, daß sie von
der Wiener Gesellschaft regelrecht ge
doycottet wird, jede Möglichkeit eine»
LebenSeriverb» benehme
1s Der bekannte Berliner Frauen
arzt Geheimer Medizinalrath Professor
Dr. Heinrich Fa«bender ist im Alter
von 7l lahren gestorben. Er stammte
au« Kapellen im Kreis Grevenbroich,
absolvirte da« Marzellenghmnasium in
Köln und studirte an den Universitäten
Bonn,' Würzburg und Berlin.
1s Ja seinem Heim in Dölau bei
Halle an der Saale ist der bedeutende
Philosoph Otto P, Flügel, Mitherau».
geder der Zeitschrift für exakte Philo
lophie, im Alter von 72 Jahren gestor
den. Otto P. Flügel stammte au»
Lützen, wo sein Vater Bürgermeister
war. Seine Schulbildung genoß er im
allberühmten Schulpforta, und studirte
dann an der Universität Halle.
1s Bei den Offizier»-Rennnen der
Garnison Freiburg im BreiSgau in
Baden ist der Major v. Bülow vom b.
Badischen Artillerie-Regiment mit.dem
Pferde gestürzt und wurde todt vom
Platze getragen. Major Karl Albrecht
Ernst Wilhelm v. Bülow stanb im
Alter von 46 lahren und war erst vor
kurzer Zeit zum Major befördert wor
den.
1s In der hannover'schen Regier
uvg«bezirk»-Hauptstadt Stade und den
benachbarten Orten ist seit dem Jahr
188« zum ersten Mal wieder der Colo
radokäfer massenhaft ausgetreten unt
die ungeheuren Schwärme der rothgel
den, schwarzgestreiften Insekten richten
in den «artogelnfeldern ungeheurer
Schaden an. Die Behörden haben be>
reit» Schutzmaßregeln ergriffen, um du
Landplage au»zurotten, ehe die ganzi
Kartofsel-Ernte in jener Gegend ver
loren gegeben werden muß.
? Der deutsche Gesandte für China,
E. v. Harthausen, ist in Berlin nach
längerer Krankheit gestorben. Herr v>
Haxthausen kam kürzlich nach Berlin,
um sich einer längeren ärztlichen Be-
Handlung zu unterziehen. Er wurde
im Februar iSll al» Nachfolger de»
Grasen v. Rex, der zum Botschafter in
Tokio ausrückte, ernannt. Herr v.
Haxthausen wurde !BbB in Lauenburg
geboren.
Die seit längerer Zeit vorbereitete
Gründung de» Rheinländer-Bunde» ist
nun jetzt unter großer Betheiligung in
ter Festhalle der Werkbu»d-Au«stellung
in Köln vollzogen worden. Der Rhein
länder-Bund stellt eine Zusammenfas
sung der gesammten Vereine de« Rhein
linde» dar. Zum Vorsitzenden wurde
der Kölner Oberbürgermeister Ludwig
Wallraf gewählt. Der bekannte rhei
nische Dichter Rudolph Herzog, einer
der Hauptförderer de« nun in die That
umgesetzten Projett», gehört dem Bor
is Die Polizei in Bsrmen hat hin
ter einem Kölner Bankbeamten einen
Steckbrief erlassen, nachdem dieser einen
ungültigen Wechsel in der Reichsbank
stelle in Barmen in baare« Geld umge
setzt hatte. Die Summe, die der Bank
deamte, der mit allen Kniffen offenbar
Bescheid wußte, dabei erbeutete, belief
sich auf b<Z,<xx> Mark.
? Der Lieferung«>Termin für die
Künstler und Kunsthandlungen, die sich
an der Sonder-AuSstellung deutscher
Kunst gelegentlich der Panama-Pacisic-
Ausstellung in San Francisco im näch
sten Jahr zu betheiligen gedenken, ist
nunmehr festgesetzt worden. Er schließt
am S. November diese» Jahre». Die
deutsche Kunstausstellung wird 2SO mo
derue Gemälde, 15» Stiche, Drucke
und sonstige Erzeugnisse der graphischen
Kunst und hundert Erzeugnisse der
Bildhauerkunst umfasse«.
? Ein trübe» Bild über die Kon
slcUiUion de» transatlantischen Damp
sergeschäst» giebt der soeben erschienene
Jahresbericht de« Hamburger Rheder-
Verein». In dem Bericht wird kon
statirt, daß im letzten Jahr ein ausge
sprochener Niedergang der Schiffsahrt
zu verzeichnen gewesen und thatsächUcher
Tiefsland eingetreten sei. Noch nie zu
vor sei der Verlust an Fracht so groß
gewesen, als eben im letzten Jahr, wird
hervorgehoben.
Ein schwerer Unfall hat sich bei
einer Schießübung de« dritten Garde-
Feldartillerie-Regiment» auf dem Trup
penübungsplatz Döberitz zugetragen.
Bei der Ladung eine« Geschütze«, da«
zum Abschuß fertiggemacht wurde, war
ein Pulverreit zurückgeblieben. Durch
einen Blitzstrahl wurde dieser Pulver-
Rest entzündet und durch die Explosion
wurden sech« Kanoniere schwer oerletzt.
schafft. i h «
Wie au« Berlin gemeldet wird,
Hai König Viktor Emanuel von Italien
die Einladung Kaiser Wilhelm» zur
Theilnahme am diesjährigen Kaiser-
Manöver angenommen. Der König
von Italien wird im Schloß in Hom
warlet, und wird bei dem Kaifermanö
»er eine Viertelnnllion Menschen und
sti,(xx) Pferde vereinigt sehen.
1s Die deutsche ReichSpostoerwalt
ung wird in allernächster Zeit die Tele
sunkenftation in Nauen bei Berlin über
nehmen und dem öffentlichen Berkehr
übergeben. Dieser wird sich vorläufiG
bereit»'rege?
mäßigen Nachrichten-AuStausch mit der
Nauener Station unterhalten.
I Eine Vandalen.That ist an dem
neuen Schiller-Denkmal vor dem neuen
Hoftheater in Berlin verübt worden.
Nächtlicherweile wurde das Kunstwerk,
da» von dem Stuttgarter Professor
Donndorf stammt, mit einer ätzenden
Säure begossen, die nicht mehr zu ent
fernende Spuren hinterlassen hat. Der
Schaden läßt sich nicht wieder gut ma
chen, und da« Denkmal ist vollkommen
ruinirt. Nach dem Thäter wird ge
fahndet.
Keine Dame.
Al« die englische Suffragette Annie
Bell, die versucht hatte, die berühmte
alte St. John'S Kirche Im Westminster
mit einer Bombe zu zerstören, dem
Richter vorgeführt wurde, sagte sie:
.Ich bedaure nur, daß da» infame
Ding nicht losging.' Sie war stolz
aus ihr Verbrechen. Von der betenden
Frau, die sie ertappte, al« sie die Zünd
schnur ansteckte, sagte sie, daß ihre Klug
heit einer besseren Sache würdig sei,
und rieth ihr, sich den kriegerischen
Suffragetten anzuschließen. »Ich woll
te die Kirche in die Lust sprengen und
zu dem Zwecke wollte,ich die Bombe be
nutzen-, sagte sie. Dann streckte sie
sich der Länge nach in der Bank sür
die Angeklagten au« und ersuchte die
Gesängniß.Allfstherin um ein Kissen.
Sie möge sie wecken, wenn der Fall
vorbei fei. »Adieu, du bezahlter Bully!'
wate sie zu dem Richter, der ihr sagte,
sich anständig zu betragen.