Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 21, 1914, Image 7

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    Kleiner Irrtum.
biederes nn>
dessen Tür ein Plakat mit folgender
Aufschrift angebracht ist: „Kuchen,
Torten, Gefrorenes, Pilsener und
Münchener Bier." Nachdem der Alte
alles aufmerksam durchbuchstabiert
hat, spricht er zu seinem Sprößling:
Ueberflüssig« Emp
fehlung. Fremder: „Eine Frage,
mein Herr, können Sie mir das Re
staurant „Zum Löwen" empfehlen?"
Einheimischer: „Und ob! Da gibt'S
a gutes Bier, da gibt's a gutes Es
sen, da gibt'S a gute Musik, aber
eins gibt's um diese Zeit nicht!"
Fremder: „Und das wäre?"
Einheimischer: „Platz!"
Zeitgemäß.
aus'
darauf etwas zu erwidern?
Angeklagter (Landstreicher):
Der hohe Herr Gerichtshof ist zu
gütig, wenigstens drei Jahre keene
Billig.
ich denke. Dein Kamel kommt?
Tante: Mein Kamel?
Kind: Na ja, Papa sagte doch
Praktisch. Artist (zur Gar
mich bei Ihnen waschen, «he ich hin
ringehe?"
„Was haben Sie denn gemacht?"
den Händen hierhergelaufen!"
Passender Vergleich.
Student Bummel: „Kinder,
heute war der Gerichtsvollzieher
Müller bei mir. Der Mann kommt
mir vor wie ein kleines Kind!"
Alle: „Wieso?"
Bummel: „Alles, Iva« er sieht,
möchte er gern haben!"
BoSh«ft.
Onkel (zum Neffen, der ihn in
seine vier Treppen hoch gelegene
fiir den Nachtwächter nicht beschwer
lich, Dich so hoch zu schleppen?"
Schuldentilgung. Be
kannter: „Ihr Schwiegersohn, der
Baron, hat auch Ihre zweite Tochter
geheiratet, nachdem die erste gestorb«n
war, nicht wahr?"
Bankier: „Allerdings, der saß bei
Aus der Jnstruktionsstunde.
Wachtmeister (nachdem er
über Vaterlandsliebe, Mut und Tap
ferkeit gesprochen hat): „Nv, Piefke,
Rekrut Piefke: „Bei der
Aushebung, Herr Wachtmeister!"
Festtag. Herr: „Was sehe
ich, Ihr Mann hat einen Schwips...
ich denke, er trinkt leinen Alkohol?"
enlassung vor... er gehört nämlich
fünfundzwanzig Jahre dem Tempe
renzlerverein an!"
Paßt ihnen nicht. Tourist
Professor: „Sagen Sie mir,
Herr Kandidat, wenn ich jetzt diese
Muskeln werden da am meisten in
Mitleidenschaft gezogen?"
Kandidat: „Die LachinuS
keln, Herr Professor!"
Rat. Madame (zum Dienst
mädchen, das die Teppiche klopft):
„So hat's keinen Zwecks Berta,
müssen fester klopfen. Denken Sie
mal, der Teppich sei Ihr Bräutigam,
der Ihnen vor vierzehn Tagen un-
HauSbesitzer: „Ach Gott, it
das hart diesen Winter!"
Nachbar: »Ja, ja! Mich ham
»>« Srawe«.
I ck d " taste»;
Die «otlcbstt.
Ach, dieses fürchterliche Unglück
und noch dazu diese Plötzlichkeit, mit
der es sich ereignete!
Jane wußte, daß sie ihr ganzes
Leben lang kein einziges Detail die
ses grauenvollen Morgen würde ver
gessen können. Es war ihr doch, als
fühle sie noch Jims Abschiedslüsse
auf ihren Lippen, als die schreckliche
Nachricht kam. Plötzlich hatt« die
Telephonglocke schrill geläutet und
eine fremde, scharf klingende Stimme
hatte gefragt:
„Dort Frau Jim Charrington?
Hier das Metropolithospital. Frau
Charrington .... ein Unfall . . . .
wir befürchten das Schlimmste!!
Jim war damals schon tot ge
wesen.
Jane hatte es auch in ihrem Her
zen gewußt, als sie in blinder Hast
daran ging, sich zum Ausgehen fertig
zu machen. Aber obwohl sie vom
ersten Augenblick an auf das Schreck
lichste gefaßt schien, so war sie doch
nicht darauf vorbereitet gewesen, so
Gräßliches zu erfahren, wie man «S
ihr im Hospital mitteilte.
Er war also wirklich tot, war das
Opfer eines Straßenbahnunfalls ge
worden.
Er war so schrecklich zugerichtet,
bah man aus Schonung für die
junge Frau ihre Bitte, den Toten
sehen zu dürfen, abschlug. Verge
bens bat und flehte Jane, noch ein
mal das geliebte Antlitz sehen zu
tes Wort, keine Botschaft hinter
lassen?"
Nähe des Schwerverwundeten aufge
halten hatte, Aerzte, Pflegerinnen, ja
selbst den Kutscher des Kranken
mindeste Botschaft"
Aber Jane wollte und wollte sich
zu können.
Die Basittungsseierlichkeiten mit
all ihrem aufwühlenden Jammer lie
ßen dai Herz der armen kleinen
Witwe völlig kalt. Schier teilnahms
los saß sie in ihrem Zimmer, grü
so völlig vergessen haben?
Die Frage wurde für Jane zur
Zwangsvorstellung, aus deren Bann
ab.
Mutter, ~womit könnte ich Dich denn
nur trösten? Dein Kummer bricht
mir das Herz."
Schwermütig sah Jane sie an.
„Mutter," sagte sie, „der Gedanke
will nicht von mir weichen, daß Jim
und wo sie Beruhigung für ihren
Schmerz zu finden hoffte. Ein
Friede, wi« sie ihn seit Jims Tode
nicht mehr gekannt hatte, überkam
sie hier in dem Duft der unendlich
vielen Jasminsträucher und es schien
fast, als wolle dieser Dust ihren wil
strauch, den sie mit Jim gemeinsam
gepflanzt hatte und er trug nun
unuin mn wnqi U-aijg ai-ij
Hunderte von Blüten, und Jane
war es, als flüstere jede einzeln« ihr
zu: „Ich kannte deinen Geliebten
und ich weiß, wie teuer du ihm
warst. Ich bin eine Botschaft seiner
Liebe an dich."
Und Jane schrieb ihrer Mutter:
fühle mich von Tag zu Tag wohler.
Aber Botschaft von meinem teuren
Jim habe ich auch hier l«ider keine
gefunden. Vielleicht war es auch
kindisch von mir, so verzweifelt nach
einer zu suchen. Und doch .. .
manchesmal will es mir scheinen,
daß ich hie: Großes erfahren
werde . . ~ daß ich hier vielleicht
eines TageS noch sehr glücklich sein
werd«."
Wieder vergingen Wochen, aber
Jane schrieb noch kein Wort vom
Nachhauselommen. Doch ihre Briefe
an die Mutter wurden von Tag zu
Tag heiterer und zufriedener, und
eines Tages schrieb sie: „Und so
werde ich also hier doch noch eine
Botschaft finden. Ihre ersten Zei
chen sind schon da. Ihr werdet Euch
all« sreuen."
kam ein Telegraniin an die alte
Frau: „Mutter, kannst Du zu mir
kommen? Ich fürcht«, vor Glück zu
obwohl sie ihr« Ankunft vorher an
gezeigt hatte, war Jane nicht selber,
sondern nur die alte Tante Nancy
Grinsen:
„Tritt nur ein, liebe Schwester.
Jane wird überglücklich sein, Dich zu
zeigen. Sie nennt es zwar stets eine
es daS schönste Baby ist, das ich je
sah. Und es hat ganz dieselben
blauen Augen wie sein Vater, der
In einem Restaurant sitzt ein be
kannter Bühnenschriftsteller beim Di
ner. „Heh, Herr Müller, einxn Mo
ment, bitte", ruft er dem Inhaber des
Lokals zu. Diensteifrig kommt der
Wirt herbei. „Sie kennen doch mein
neuestes Stück, Herr Müller, was?
Saft und Kraft darin, heh? Nichts
Aufgewärmtes von älteren Fachgenos
sen, Herr Müller, mein Wort dar
auf. Konnten ja was, die Schiller
und Goethe. Zugegeben. Aber unter
unS, ihre Zeit ist vorbei. Ihre Stücke
waren für andere Menschen bestimmt,
sehen Sie. Ibsen, Björnson, Sar
dou, Scribe, alleS dieselbe Wichse.
Und gehen wir noch weiter zurück,
was für einen Wert hat heute Les
sing? Wie trocken und ledern sind
die Stücke von Shakespeare..."
„Erlauben Sie, Herr Doktor, da
muß ich doch sagen, daß ich für mei
ne Person diesen alten Stücken im
mer noch Geschmack abgewinne!"
„Natürlich", schrie der Bühnen
schriftsteller. Sie halten ja auch noch
Stücke aus der Tertiärzeit für genieß
bar. Aber ich nicht, Herr Müller.
Da nehmen Sie das Kalbsnieren
stück wieder mit!"
Der Pantoffelheld a.
D. „Vierhundert Dollars Gehalt
haben Sie jetzt . . . wieviel müssen
Sic davon an Ihre geschiedene Frau
zahlen?"
„Hundertundfünfzig gibt sie mir
ab!"
Der Moltenlirieg.
ein sehr wirksames Mittel das Zel
packen so sorgfältig geschehen, daß die
Motte kein Loch findet, durch das sie
hindurchkriechen kann. Das Ein
motten mit allerlei Mitteln, deren
Geruch den NZotten unangenehm ist,
ist es selbstverständlich erfolglos.
linge festgesetzt, so ist es am besten,
die Möbel einer Desinfektionsanstalt
zu übergeben, die die Eier und Rau
pen der Motten gründlich zu vernich
ten vermag. Kostbare Pelze llberant
genug Mittel und Wege gesunden
und besondere Anlagen geschaffen, um
mit verhältnismäßig geringen Kosten
die Mottengefahr zu bannen. Man
tut daher am besten, auch andere
Garderobcnstücke, sowie Portieren,
Teppiche usw., die den Sommer Hin-
Geschäft dieser Art, daS die erforder
liche Garantie leistet, zur Aufbe
wahrung zu übergeben.
Der Spiegel.
Ein zweifelhafter Freund ist ohne
Zweifel —der Spiegel. Und doch
darf er jetzt nirgends fehlen, wedzr
in Palast noch Hütte. Früher wir
das freilich anders da mußte man
sein Abbild im ruhigen, klaren Was
ser oder im stillen Abglanz blankpo
lierter Metalle suchen, was allerdings
den Nachteil unklarer, verschwomme
ner Linien, dafür aber den Vorteil
dauerhafterer Jugend und Schönheil
besaß. Im Altertum waren 0-e
Spiegel eine Kostbarkeit, deren nicht
Silber, und waren gewöhnlich mi?
Edelsteinen besetzt. Sie wurden von
Sklaven während der Toilette gehal
ten, oder bei dem schwelgerischen
Mahle den bekränzten Gästen hinge
stellt, damit diese daS Vergnügen hat
ten, sich in undeuilichen Umrissen be
wundern zu können. Auch Im Mit
telalter blieb der Spiegel Luxusar
nkel. Er kam nur in vornehmen
Häusern vor, und da auch nur selten.
Tausende und aber Tausende von
Menschen lebten und starben, ohne sich
jemals selbst gesehen, nämlich: bespie
gelt zu haben.
tiges Spiegelglas erfunden, begann
sich der Krystall-Spiegel allmählich
einzubürgern allerdings sehr all-
Hälste des 16. Jahrhunderts, als sich
P «ch.
Neulich treff ich meinen Freund Al
fred, der sich vor einiger Zeit verhei
ratet chat, im Tanzpalast. Offiziell
war er natürlich in einer geschäftli
chen Sitzung. Er war ausgelassen
Aber plötzlich sehe ich ihn mit be
kümmerter Miene vor mir stehn.
„Nanu", sag ich, „was ist dir denn
plötzlich?"
Trauring in die Westentasche gesteckt."
„Ja", lache ich, „das will ich schon
„Ja", «?. „aber in die Weste,
die ich zu Hause meiner Frau zum
Bügeln gegeben."
Bitterb«».
so spiew> liörie, meinst Tu " sich
rascher entschließen würde?!"
„„Sicher zum Davonlaufen!"" '"
Am Aschermittwoch
früh. A.: .Gestatten Sie mir ei-
B.: „Bedauert, Ihnen keine AuS-
Im Lande der Kannibalen.
„Zollrat-Essendi! Wir haben einen Flieger abgefangen! Wie sollen
wir ihn verzollen?"
„Als Geflügel natürlich!""
Ausrede. Gatte: „Du, hör'
Das Höhere.
Vater: Immer Kleider und immer Kleider... Ja, Kind, hast
du denn für gar nichts Höheres Interesse?
Zeichen der Genesung-
Arzt: Ich habe Ihnen hier ein neues
Medikament aufgeschrieben. DaS
werden Sie jede Viertelstunde neh
men. Und ein Glas Bier können
Sie auch schon trinken.
Patienk: Auch alle Viertelstunden?
Tic Förster.
„Na, g'schoss'n ham m'r nix! Im Wirtshaus nachher lass'n m'r
.hall d' Phantasie fchiaß'ki"
j —NachdemFest. Der klei
ne Max: Nicht wahr Mama, zu
dem unzerreißbaren Bilder
stärker als ich!
Opern und Mädchen.
Fräulein: Herr Leutnant, wie hat
Ihnen gestern die Oper „Die Afri
kanerin" gefallen?
Leutnant: O, meine Gnädigste,
reiche Ausstattung gefällt mir
immer.
Die Macht der Presse. In
einer kleinen Provinzzeitung findet
i sich folgende Notiz: Infolge Raum
mangel mußte eine Anzahl Gebur
ten und Todesfälle auf die nächste
Woche verschoben werden. Die Re»