Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 30, 1914, Image 2

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    IbsinmelNeisH M Meißkobl.
Historische Skizze von Artur Stichler.
Vor dem Galgen auf dem Neuen
Markte zu Berlin gab es einen Auf
ruf.
Fischweiber. Marktgesellen, Bür
gersleute und Gassenbuben liefen zu
sammen; ein zungenfertiger Mann
sprang auf den ersten Absatz des Ge
rüstes und las einen Anschlag, der
heimlich in der Nacht angeheftet wor
den war.
ES war unter der Regierung
Friedrich Wilhelms 1., des preußi
schen Soldatenkönigs, der viel unter
seinem Volk zu sehen war.
Die Zuschauer belachten lustig, wai
der Kerl da oben im Tone eines
Ausschreiers vorlas:
„Messieurs Eamarades! Die ihr
weder von Meriten noch von Geburt
Räte seid, ihr Schuhputzer und Kut
schenbespringer seid zu Dignitäten er
hoben! Nehmet euch ein Exempel,
wenn ihr nicht wollt eine fröhliche
Nachfolge an diesem Galgen haben.
Kein Klima in der Welt ist glücklicher
für Schwammdrücker und großer
Herren Lakaien als unser Land, da
her wird hier auch so sauber regiert.
Berlin und Köln sind rechte und
komplette Fabriken von Idioten."
Nach jedem Satze gab es ein lautes
Beifallsgeschrei. Die Menge amü
sierte sich köstlich.
Es nur wenige Sekunden,
so waren Gassen und Markt leer.
- Alle kratzten aus; denn keiner
wollte Friedrich Wilhelms Blick zu
nahekommen.
Sie wußten es: Seine Majestät
ritt in diesen Tagen eifriger als sonst
durch seine Hauptstadt, inspizierte kri
tischer als je daS Leben der Bürger.
Friedrich Wilhelm war ärgerlich.
Es war wenige Tage, nachdem
August der Starke, der verschwenderi
sche König von Polen und Kurfürst
von Sachsen, mit seinem Troß
Bisite in Berlin und Potsdam ge
inacht hatte.
Mit gerechtem Unwillen sah der
sparsame Soldatenkönig, daß seine
Bürgersleute, die zu Einfachheit und
Arbeitsamkeit zu erziehen er immer
besterbt war, sich durch das Beispiel
der sächsischen Hofleute zu Luxus und
Berfchwenderei verleiten ließen.
im blauen, langen Rocke über der ein
fachen leinenen Hose und der weißen,
mit vielen kleinen Knöpfen versehenen
Weste. Ein brauner Dreispitz saß
schoß der ehemalige Königliche Tape
tenkleber Robert Rohland mit seiner
jungen Frau.
Als Friedrich Wilhelm am Tage
ich nicht; die alten Tapeten hängen
noch zehn Jahre."
Und der an viel Einnahmen und
fetten Zeit angesammelten Gelde ohne
Beschäftigung.
Es war ein kleiner, blasser Mann
«inem eingebildeten Gang, als sei er
König August des Starken fürneh
rner Tanzmeister.
Er hörte nicht auf die Bitten sei
ner jungen, hübschen Hrau, die ihn zu
Einfachheit und Arbeitsamkeit zurück
führen wollte und ihn mehr als zehn
rnal des Tages mit sanftem Tone auf
das Beispiel des' Landesvaters auf
merksam machte.
Jetzt saß er, gekleidet wie ein
Stutzer, in Samt und in einem bun
ten Seidenrvck vor dem Spiegel,
drehte und puderte sein Schnurrbärt
chen und setzte seine große Perücke
immer wieder auf und ab, weil sie
ihm noch nicht zu Gesicht stand.
„Friedrich Wilhelm ist überhaupt
kein Fürst", sagte er schnarrend unl,
mit riesenhafter Ueberhebung.
„So was ist er denn?" fragte
die Frau, die am Fenster stand und
Weißkohl für das Mittagessen zu
rechtputzte.
Der Mann drehte sich schnell zu ihr
herum und rief ärgerlich:
„Ein Knauser ist er, ein Pfennig
held, ein kricklicher Mann geiziger
wie ein Bürger, aber kein Fürst!
Will ihm die Wahrheit sagen, wenn
ich ihn nur träfe! Aber gröber
noch, als er es selbst tut." '
„Die Frau, welche wußte, daß ihm
der Sachsenfürst besser gefiel, sagte
kurz:
„August der Starke wird noch hier
in Berlin Geld borgen!"
„Haha, in Dresden geht es hoch
her! Jeder Bürger darf leben wie
ein Gras! Alle haben Geld! All
sind vergnügt! Hier in Berlin?
Knauferwirtschaft! „Geldbeutel zu!
Geldbeutel zu!" heißt es immer. Und
der Friedrich Wilhelm läßt einen
Eichenfchrank nach dem andern anfer
tigen, allwo er seine Silbertaler ein
pökelt!"
Er spuckte in die Stube, um seine
Mißachtung noch deutlicher auszn-
Unterdessen hatte er doch seine Stut
zertoilette fertiggestellt; die engen
Hosen saßen, die Schuhschnallen
blinkten, der Seidenrock fiel ohne
Falten.
Er tänzelte zur Tür hinaus, und
die Frau sah ihn mit eitlen Schritten
die Straße hinabstolzieren; er wollte
seine neue, kokette Kleidung sehen
lassen.
Sie ging wieder an das Fenster
und wusch in zwei sehr sauberen Ge
fäßen ihr Hammelfleisch und ihren
Weißkohl. Aber die hellen Tränen
fielen auf das Fensterbrett.
Sie hatte ihren Mann so lieb ge
habt, und jetzt sah sie voraus, daß er
der Verarmung und Zügellosigkeit
Pferde stieg.
fuhr ein Schreck über ihr Ge
„Warum weint Sie, junge Frau?"
fragte der Fürst.
Sie sah ihm voll in das Gesicht,
Friedrich Wilhelm blickte ihr scharf
„Es ist alles sauber bei Ihr! Wie
heißt Sie?"
„Margot Rohland."
„Hm, Rohland! Ist Ihr Mann
der da?"
„Er ist es."
„Es ist Majestät."
fleißig und
Friedrich Wilhelm sah, daß sie die
lassen.
„Was kocht Sie da?"
Kann Sie mich wohl zum Mittag
essen einladen?"
Aber sie wußte auch, daß er ei»
strenger Kritiker war.
Sie sagte:
„Diese hohe Ehre weiß ich zu
schätzen."
diesem Lebensalter schon zu Leibes
fülle und hielt das Reiten für das
beste Mittel dagegen.
„In zwei Stunden, Majestät, ist
das Mittagsmahl bereit."
Er reichte ihr die Hand.
Die junge Frau verneigte sich tief.
„Hoflnickse sollen Bürgersleute
nicht vor mir machen," sagte der
ber, Kinder und Männer entflohen
eilend.
„Das Faulenzerpack kann seinem
Könige nicht in die Augen sehen,"
murmelte Friedrich Wilhelm und
trabte ab.
Die junge Frau riegelte schnell ihre
Tür zu; sie wußte, daß in den nach--
sten Augenblicken die Nachbarschaft
herbeilaufen würde, sie zu fragen,
was der König gewollt und gesagt
habe; und sie xnochte nicht ausplau
dern.
Sie eilte in die Küche, schürte das
Feuer zu Heller Glut, setzte ihre sau
bersten Töpfe auf den Herd, suchte ihr
bestes Linnen zusammen. Immer
wieder griff sie sich an den Kopf.
„Einen König zu Tische! Einen
König zu Tische!"
Es war nun nicht das erstemal,
daß der Soldatenkönig bei einfachen
Leuten aß sie hatte im Berliner
Trompeter mehrfach davon gelesen
aber ein wenig heiß wurde es ihr
doch bei dem Gedanken.
Sie lief hin und her und suchte, ob
nicht irgendwo eine kleine Spinnwebe
zu finden wäre umsonst, es war
„Friedrich Wilhelm kommt nie eine
Minute zu spät. Ach, w>« wird es
ablaufen, wenn Robert dazukommt",
dachte sie. „Zwar, das Grobsein
wird ihm vergehen aber der König
wird ihn — und sie fuhr
mit der Hand durch die Luft.
„Pünktlich, zwei Stunden später,
hörte sie Hufschläge an der Tür; sie
eilte aus der Küche herbei.
Da stand Friedrich Wilhelm schon
Die junge Wirtin wollte ehererbie
tigst hinter dem Stuhl des Königs
stehenbleiben; aber der fürstliche Gast
sagte kurz:
„Mitessen!"
Sie setzte sich schüchtern ihm gegen
über.
Der König sprach, die Hände fal
tend, ein stummes Tischgebet und
legte dann der jungen Frau vor, als
sei er selbst der Hausvater.
Es schmeckte ihm prächtig.
„Viel besser, als all der gebratene
Firlefanz bei mir!"
Die glückliche Köchin strahlte in
ihrer Würde.
„Was tostet Ihr das Gericht?"
Frau Rohland rechnete es ihm vor:
„Fünf Dreier das Fleisch, einen
Dreier der Kohl, einen Dreier das
„Na, und die Würze, Pfeffer, und
Majestät."
frieden fein; sie sah, wie der König
auch den letzten Rest aus der Schüssel
In demselben Augenblick trat Mel-
Die Leute draußen hatten ihm
wohl von dem fürstlichen Besuch sei
ner Frau erzählt, aber er hatte es
Er stand nur einen Moment dem
! strengen Blick des Fürsten gegenüber;
aber schon wurde der zierliche Tanz
! Meister zu einem schlotternden Wicht
und war weit entfernt davon, mit
„Hör' Er, Monsieur, Er hat da
eine vorzügliche Hausfrau", fuhr ihn
der König an, und als er den stutzer
haft aufgeputzten Mann sah, ergriff
ihn die fliegende Hitze; er faßte nach
der Reitgerte, aber ehe er sie gebrau-
auf sein Pferd und galoppiert« dem
Flüchtling nach.
Die Jagd ging durch mehrere
auf dem Höchsten Boden die verhallen
den Schritte.
Friedrich Wilhelm, dem zur Besse
rung seiner Landeskinder nie eine
Mühe zu groß war, ging, ihn zu
suchen.
Er kam auf den Heuboden und
vermutete mit Recht, daß der Kerl in
das Heu gekrochen sei.
doch. s 3
„Der Fuchs geht immer nur selbst
in die Falle", sagte der König und
scharf befehlend:
Da kroch der Jammermensch her
vor; die Perücke war zerzaust, daS
seidene Habit zerknittert und voller
Heikhalme.
Friedrich Wilhelm packte ihn beim
Kragen und donnerte ihn an:
»Was ist Er?"
.Tanzmeister", log der Geängstigte.
„Mach' Er mir leinen Wind und
blauen Dunst vor! Aber wenn Er
sich selbst für einen Tanzmeister hält,
soll Er mir sogleich eine Sarabande
vortnnzen!"
Er ließ den Gefangenen nicht los,
bis sie unten auf der Straße ange
kommen waren.
Die versammelten Neugierigen
wichen vbn der Tür.
„Sarabande!" befahl der König.
Aber der Königliche Herr Tapeten
kleber hatte noch nie in seinem Leben
einen solchen Tanz ausgeführt und
„Tanz' Er!" rief der König scharf
und hob die Reitpeitsche.
Da sprang der Kerl um sein Le
ben.
Es sab elend genug aus.
Die Zuschauer lachten über die
engen Seidenhöschen, die geplatzt
waren, und über die schief herunter
hängende Perücke.
Aber der König erlöste ihn noch
nicht sogleich.
„Schneller, schneller!" rief er und
zog ihm einige feste Hiebe über.
„Stillstehen!" kommandierte er
dann.
„Er ist ein vermaledeiter Liigenheld
und Heuhüpfer! Drei Wochen Dreck
karren an der Petrikirchc!"
Es war unterdessen ein Polizist
herbeigekommen, der den merkwürdi
gen Tänzer festnahm.
Dann stieg der König wieder auf
sein Pferd und ritt weiter.
Die junge Frau erfuhr bald von
den Zuschauern, was mit ihrem
Als der König in das Schloß kam,
schlug er mit der Reitpeitsche auf den
Tisch.
„Koch soll kommen!"
Der weißgekleidete Küchenchef war
bald da.
„Morgen mach' Er Hammelfleisch
mit Weißkohl! aber leg' Er die Rech-
Der Koch verbeugte sich, die Mütze
ziehend, und ging kopfschüttelnd weg.
Das war kein königliches Gericht!
Friedrich Wilhelm war am anderen
TSge nicht zufrieden mit seiner Koch-
Drei Taler für den Kohl? Bezahle
ich nicht! Ich will Ihn bedreitalern!
Acht Groschen kostet Hammelfleisch
Und da Er es nicht zubereiten kann,
geh' Er zur Frau Rohland in der
Stralauer Straße und laß' Er es
stutzerhaften Gelüst« geheilt.
seine Frau nicht mehr. Der König
hatte ihr eine Speisewirtschaft für
seine Schloßoffiziere an der Stech
bahn eingerichtet, und er ließ sich sehr
Der Frieden und Ruhe war
durch des Königs Erziehung bei dem
Paare eingezogen.
Als August der Starke, an reicher
Tafel zu Warschau sitzend, von seinen
Zuträgern die Affäre erfuhr, sagte
er:
Verimöeriuig erfreut.
Der Großkaufmann Birck interes«
sieite sich außerordentlich für Ge
mälde alte Möbel. Er sammelte
sches Windspiel beherbergen sollte, so
fähr entsprach.
Infolgedessen waren Bircks Zim
mer allmählich zum Schauplatz eines
von Möbeln, Bildern und Porzella
nen geworden. Wischte Frau Birck
am Vormittag Staub auf den Mö
beln des Kabinetts la Louis XIV.,
am nächsten Tage einen ausgezeichne
ten Kupferstich an demselben Platz
hängen sah. Immer wieder sagte sie
Aber?r schüttelte bloß den Kopf
Windspiel, das zwei Jahre zählte
Frau Birck betrachtete stumm ihren
Mann, de,/ offenbar sehr redselig
war; denn ruhig und freimütig fuhr
Bulldogge verliebt, ein prachtvolles
englisches Tier, verstehst Du! Die
hätte ich im Grunde'viel lieber als
Prinz."
Hier hielt Birck inne. Denn seine
Frau warf ihm einen vernichtenden
Blick zu und erwiderte:
„Ich will Dir was sagen, mein
Freund! So lange Du hier auS
Aber Prinz mit einem garstigen Kö
ter zu vertauschen Prinz, der uns
so lieb geworden ist nein!"
Mann sah ihr nach und
rühren. Aber der Wunsch, die Bull
dogge zu besitzen, war immer noch bei
Windhund.
die Bulldogge und nannte sie ihren
süßen Prinz. Birck sah sie verdutzt
an. Aber als sie fortfuhr, die Bull
nerlich und meinte für sich: Wenn
es Dir Spraß macht, bitte schön!-
Dann bleiben mir alle Ungelegenbei
„Wo ist Peter?" fragte Herr Birck.
worden. ch g
Herr Birck machte große Augen.
kuchen. Freust Du Dich?" Und
ein Lätzchen vor.
„Hm!" sagte Birck. Er wußte
nicht, solle er lachen oder böse werden.
Peter!" sagte Frau Birck
Küche zu Anna gehen. Oder mit
Prinz spielen. Bitte schön!"
Aber das rothaarige Ding schrie
noch lauter. Die Hausfrau schellte
dem Mädchen.
Und Anna schleppte das Mädchen
kam es vor, als lächelte sie seiner
Frau verschmitzt zu. Er faßte Mut
und sagte:
„Hör' mal, liebe Frau, was sind
das sür Narrenspossen?"
Aber sie sah ihn bloß freundlich er
wachte, dann ...
Aber der liebe Gott mochte wissen,
was sie mit Peter angefangen hatte!
An den beiden folgenden Tagen
wiederholte sich dasselbe bei Tisch
zu anderen Zeiten bekam er den Jun
durch feine Geschäfte sehr in An
spruch genommen. Und des Nachts
schlief Peterchen im Kinderzimmer,
zu dem Frau Birck ihrem Gatten in
diesen Tagen den Zutritt verwehrte.
Denn da drinnen schlief in der Nacht
ja der richtige Peter.
Wie gesagt: Am zweiten Tag
spielte sich die gleicht Komödie ab..
Die rothaarige Kleine wurde vom
Dienstmädchen zwischen die Ehegatten
gesetzt, und bald brüllte der kleine
Rotkopf jämmerlich und herzzerrei-
Küchenregion verwiesen.
Der richtige Peter aber war und
blieb fort. Frau Birck nannte das
rothaarige kleine Mädchen hartnäckig
Peterchen und tat so, als wäre sie in
jeder Beziehung die echte, leibliche
Mutter des Kindes.
Am dritten Tag schlug der Groß
kausmann mit der Faust auf den
Tisch und teilte seiner Frau mit, jetzt
machten ihm aber diese Narrenspossen
keinen Spaß mehr! Seine Frau ant
wortete ihm zuckersüß, sie begreife
nicht, was er meine, im übrigen aber
müsse er sich in Peters Anwesenheit
beherrschen. Und gleichzeitig warf sie
der Bulldogge einen Zwieback in den
Korb und sagte: „Bitte schon,
Prinz!"
Der Mann schwieg, er hatte ja
längst erkannt, wohin das ging —,
schwieg beschämt und besiegt und
bewunderte sein verflixtes Weibchen.
Bulldogge und gegen Nachzahlung
von fünfundzwanzig Kronen sein eig
nes russisches Windspiel Prinz zurück.
Prinz heulte vor Freude, und Birck
war ganz gerührt.
Seine Frau verzog keine Miene,
als er mit dem Windspiel zu Hause
ankam. Aber als sie sich zu Tisch
gesetzt hatten, trat das Dienstmädchen
mit Peter ein und diesmal war er
es selbst und nicht das fremde rot
haarige Ding.
„Na, Peterle," fragte Frau Birck,
„hat's Dir Spaß gemacht, mit der
kleinen Petrine zu spielen?"
Und zu ihrem Manne gewandt, faile
sie: „Er hat mit dem kleinen Mäd
chen vom Portier gespielt einem
süßen Rotköpschen."
„Hm!" sagt: Birck. Mehr wußte
er nämlich nicht zu sagen.
Dann aßen sie weiter und
Peterle war heute lieb und brav und
weinte nicht. Es war ja recht nett
für ihn, daß er nicht mehr in der
Küche zu essen brauchte. Und sein
Vater tauschte fortan nur noch alte
Bilder, wurmstichige Tische, muffige
Bücher und zerbrochene Porzellane
um....
Sehr schmeichelhaft.
Herr: „Die Frau Mayer behauptete
gestern, ich verdrehe allen Damen den
Kops."
Dame: „Hat sie recht; ich möchte
mich auch immer wegdrehen, wenn
Aengstlich. Schauspieler
(zum Direktor): „Herr Direktor, ich
bitte meine Rolle einem andern zu
geben, ich habe in dieser zu sagen:
„Ich bin mir keiner Schuld bewußt!"
Und da fürchte ich Zurufe aus dem
Publikum!"
Recht hat er. Onkel: Jetzt
habe ich dir zu Weihnachten das teu
re Buch „Der kleine Kaufmann" ge
schenkt und du hast noch keinen Blick
hineingeworfen.
Neffe: Ach, Onkel, was ist denn
heutzutage ein kleiner Kauf
mann?!
Ermunterung. „Ihre
Kritik, Herr Redakteur, bezweckt doch
wohl nicht, mich von weiteren Ein
sendungen abzuschrecken?"
„Bewahre! . . Mein Papierkorb
soll Ihnen zu jeder Zeit ojfn, ste
hen."
Natur «od Kunst. <
Ein Berliner Theaterdirektor kam
»uf die Bühnc, der Regisseur
gerade eine Szene probte, bei der ein
Trupp Statisten als Soldaten mit
zuspielen hatte. Der Direktor ri»f
„Die Soldaten?" sagte der R'gis
das" erste Garderegiment geborgt
Schnaps?"
Bettler (für sich): „Verflucht,
nie? Wenn Jemand, der in's Ge
fängnis geführt wird, an der Türe
liest: „Bitte, nicht zumachen, schließt
von selbst!"
Besser informiert.
„Komm, Schatz, hier ist ein lauschi
ges Plätzchen." „Suchen wir lie
ber eins, wo man nicht lauschen
kann."
Doppelsinnig. Herr:
»Sie, Herr Postrat, ist an mich et
was?"
Postbote: „Nee, Herr Schultze, an
Ihnen ist nischt!"
Das dürftige Mittagessen.
Gast: »Sie speisen wohl immer
außerhalb, Herr Wirt?"
Wirt (erstaunt): „Ich?... War
um?"
Gast: „Na, ich dachte, weil S'e
so wohlgenährt aussehen!"
Protest. Frau Huber (ih-
Bcrbessert.
Vater (in der Kneipe): „Wenn
die Mutter nachher fragt, wieviel ich
„Weiß schon, Vater... vier Maß
in Wirklichkeit nur getrunken!"
Prompt ausgeführt.
„Was fällt Dir denn ein, infamer
briefe. Liebe Tante! ... Da
Du meine Adresse nicht weißt, schicke
ich Dir gleich ein fertig geschriebenes
Inliegend: 30 Mark.
Herrn Stud. Sumpfhuhn
Leipzig, Pumpgäßchen 11.