Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, April 16, 1914, Image 8

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    Probefahrt.
Ivi« »I >ri der technischen Ausprüfung
s eines Dampfer« zugeht.
Ein moderner Riefendampfer erin
nert mich immer an die alte Mysterien
ibUhne. Oben thronen die weisen un/
»nächtigen Gewalten, die dem Lebens
jschifflein Richtung und Ziel geben, tief
»inten Hausen die schwarzen Teufel in
jmitten höllischer Feuer. Sie sind für
se» Bestand der Welt und der Men
ß cn, die in der Mitte ihr Leben auf
Sipe Weise führen, ebenso wichtig, wie
ssie Träger des leitenden Prinzips da
Hungen beider Mächte ergibt sich Erden
»vallen und Erdenstreben. In den sol
lenden Zeilen möchte ich mich nun
«einer Probefahrt einmal ganz beson
ders die technische Seite eines solchen
Ereignisses hervorkehren. Wie auf
Dampfern gegessen und geflirtet wird,
wird es sicher nicht anders
als überall zugehen. „Cap Trafal
ist das neueste Schiff der
Hamburg-Südamerikanischen Dampf
schlfffahrts-Gefellschaft, die tätlich
sei vielversprechenden Neubaues ein
geladen hatte. Die Bezeichnung .tech
nisch« Probefahrt" klingt sicher sehr
ernst und fachmäßig. Und sie trifft
damit wahrlich den Kern der Sache.
Dte Maschinen sind noch nicht geprüft,
all die vielfältigen Hilfsapparate sol
len erst noch ihre Zuverlässigkeit er
w«isen, Hie Steuerung und Manöv
jrterfähigkeit des Neulings muß sich
gum ersten Male auf hoher See zei
gen, die Schulung des Personals und
Feine Herrschaft über das Schiff fol
!len sich dartun. Ein verhältnismä
ßig kleines Versehen in der Konstruk
tion kann weittragende Folgen haben.
hat dieser Gesichtspunkt bei
dem erstaunlichen Hochstand unserer
«Technik und der vielfach gesiebten
iTllchtigkeit und Verantwortlichkeit un
fferer erfahrenen Schiff- und Maschi
nenbauer im allgemeinen nur eine
Ihvpothetische Bedeutung. Immerhin -
«erprobt, praktisch erprobt war das
sSchiff bisher nicht, und erst die tech
finsche Prüfung in voller, vielstündiger
ZFahrt spricht das letzte Wort. Aber
ffo ernst somit solch eine technische
Probefahrt auch ist, so verführerisch
tsprüben von ihrem ernsten Unter-
Grunde doch die Farben gehobener Le
jbensfrische und Geselligkeit. Nur die
tNigorosum tief unter Deck und hoch
!iiber Deck auf den Brücken. Fröhliche
Gesichter spiegeln sich in unermüdlich
«aufgefüllten Sektkelchen an üppiger
'Tafel, lachen behaglich unter Palmen
5m marmornen Wintergarten oder
'seine Kammer, in sein freistehendes,
durchaus landfest anmutendes Bett.
Als der „Cap Trafalgar" eben
«Cuxhaven hinter sich hatte, wollte er
schon gleich seine Prüfungsaufgabe ab
mickeln. Er war bereits etwa eine
>salbe Stunde unter Volldampf, als
shn eine undurchdringliche Nebelwand
gu Anter zwang. Kostbare Stunden
vergingen. Es wurde Nachmittag und
Abend, und immer noch ließ die un
wichtige Luft keine volle Fahrt auf die
ser überaus stark belebten Straße des
Niordseeverkehrs zu. Man benutzte
»ie Zeit, um das Schiff allerhand vor
schriftsmäßige Bewegungen ausführen
k» lassen, die seine glänzende Ma
növrierfähigkeit erwiesen,
j Der Zweck einer solchen Prüfung ist,
Inapp ausgedrückt, auszuweisen, ob
ser neuerbaute Personendampser der
Höchsten Klasse des Germanischen
Lloyds oder einer gleichwertigen
Klasse entspricht, in seinen gesamten
Anlagen und Leistungen die Anforde
rungen der verschiedenen Behörden er
füllt. Vertreter dieser Behörden sind
weshalb zur Ueberwachung an Bord:
Dertrete des Germanischen Lloyds, der
ISeeberufsgenossenschaft, der Baupoli
geibehörde, der Seewarte. Außerdem
natürlich die maßgebenden Personen
j>er Reederei und der Bauwerft, in un
term der Vulkanwerke in Stettin
ßhamburg. Die Prüfungen beginnen,
von den Mitreisenden wenig bemerkt,
Init Steuermanövern, mit der Kom
densierung der Kompasse, mit der
klusprobung der Schotten, der Ueber
ihoiung der Rettungsringe und
Schwimmwesten, der Boote, der Feuer
löschvorrichtungen, der Ankerspille u.
s. w. Dann wird das ganze Schiff,
während es vor Anker liegt, noch ein
mal von unten bis oben überholt, und
nun zur sogenannten forzierten Ab
lahmefahrt klargemacht.
Voraussetzung der Abnahme ist eine
mehrstündige, in der Regel sechsstün
lem Dampf. Ist diese Fahrt, selbst
wenn schon viele Stunden zurückgelegt
sind, wegen irgend welcher Zwischen
fälle, die meist der Nebel verursacht,
unterbrochen worden, dann gilt die
bisherige Leistung nichts; es muß
endlich mit Vliivruch der Nacht dir!
Zeit da war, und nach d - "inzen
Wetterlage eine uugej'lörik -
des Pensums i» Aussicht .
Wir erhalten einen Beoba«.,
sten im Maschinenraum. U. W«.
ein Raum ist das, den dieser !" ese
seinen 18,Vl><Z Bruttotonnen u
16,(X>0 Pferdestärken seiner . c
beansprucht! Die neuern Maschinen
anlagen auf Schiffen sind syjieinatis.l,
in die Höhe gedaut, um so wie
möglich Längsraum zu beanspruchen.
Demgemäß fliegt unser Blick, wenn
wir auf der Sohle des Raumes ste
hen, durch fünf Stockwerke lichter Höhe
hinauf, und wir haben den Sindruck
eines Abgrundes. Gierig lodern die
Feuer unter den Kesseln, die Heizer
arbeiten angestrengt, schwarz wie Teu
fel, im grellen Widerschein der Flam
menlohe, riesige Kohlenmengen werden
unaufhaltsam herangeschafft und ver
schwinden in den höllischen Schlünden.
Der Signalzeiger steht auf „Bolldampf
vorwärts". Es heben und senken sich
mit gigantischen Kräften die mächtigen
Kurbellniee, die Zylinderstempel schie
ßen eilig auf und nieder, tausend Ge
lenke' von Hilfsmaschinen schnurren,
kreisen, hüpfen, breite Oelströme flie
ßen unaufhaltsam über alle reibenden
Teile, ein dumpfes Stampfen und
schleifendes Brausen durchtobt den
endlos hohen Raum. Doch mit selbst
sicherer Ruhe sind die Beamten und
Arbeiter dieses verantwortungsvollen
Reich» an ihren Posten. Nirgend
Hast, nur scharfes Beobachten aller
Teile dieses verwirrenden Mechanis
mus, ab und zu knappe Befehle und
Signalgebungen. So gewaltsam und
verwickelt das Bild ist, so stellt sich
doch bald bei uns das Bewußtsein ein,
daß diese elementaren Gewalten sicher,
wie ihnen vorausbestimmt, die vorge
schriebenen Bahnen durchmessen und
keine andern Wirkungen hervorbringen
werden, als die Ueberlegenheit unserer
hochstehenden Technik es will. Fast
immer verlaufen denn auch die forzier
ten Fahrten einwandfrei. Wohl zeigt
sich hier und da in Einzelheiten noch
eine kleine Unebenheit, aber schnell
bringt der nachhelfende Handgriff des
Verantwortlichen alles wieder in beste
Ordnung. Uns fällt auf, daß der
Mensch in den komplizierten Gang der
Maschinen fast gar nicht eingreift, und
wir erfahren, daß das heute fast unnö
tig geworden ist, daß sich so gut wie
alle maschinellen Borgänge und alle
HilfsHandlungen, die früher des Men
schen Hand beanspruchten, automatisch
vollziehen.
Gerade auf dem „Cap Trafalgar"
ist die Maschinenanlage sehr inter
essant und in dieser Art zum ersten
Male auf einem deutschen Dampfer in
Betrieb. Es handelt sich um je eine
Kolbenmaschine an Steuer- und Back
bord, die unter hochgespanntem Dampf
arbeiten und die beiden Seitenschrau
ben antreiben, ferner um eine ange
kuppelte Mittelturbine, die durch den
Abdampf der Kolbenmaschinen und
der Hilfsmaschinen gespeist wird und
die dritte, mittlere Schraube bewegt.
Daß hierzu ein möglichst hohes Vacu
um erforderlich ist, bedarf keiner Er
fiir die Vorwärtsbewegung des Schif
fes und schaltet automatisch aus, so
bald von der Kommandobrücke irgend
welche Manöver, besonders Rücklauf
signalisiert wird. So stürmt der Ko
loß sechs Stunden lang mit einer Ge
schwindigkeit von etwa 18,3 bis 18,6
Seemeilen in die rabenschwarze Nacht
hinaus, vorbei an den Feuern von
Norderney und Borkum bis zur Höhe
von Terfchelling. Hier wird nach vier
Uhr Morgens gewendet und verlang
samt die Rückfahrt angetreten.
Zwischendurch hatte man Gelegen
heit, auch noch andere Einrichtungen
des Schiffes näher kennen zu lernen,
unter denen ich nur die unter Umstän
den sehr wertvolle Notbeleuchtung er
wähnen möchte. Für diese sorgt ein
besonderer Motor, der, vollkommen un
abhängig von den übrigen Maschinen,
so hoch an Deck angebracht ist, daß er
selbst im Falle einer weitreichenden
Ueberflutung betriebsfähig bleibt und
Notbeleuchtung gewährleistet. Der Mo
tor betätigt außerdem die Bordwinden
der Rettungsboote u. s. w. Als der
Morgen graute, hatte die Reederei
ihren Anspruch auf die behördlichen
Zertifikate erworben, womit sie zur
Beförderung von Personen berechtigt
wird. Aber damit hat daS Schiff
seine Aufgaben noch nicht voll gelöst.
Es soll auch noch erweisen, daß es
sämtlichen Bedingungen des Bauver
trags genügt, also den ausbedungenen
Kohlenverbrauch nicht übersteigt, da
gegen die ausgemachte Geschwindigkeit
womöglich noch überflügelt und vieles
mehr. Ist auch dieser Nachweis ge
lungen, dann steigt endlich am Haupt
mast die sogenannte Kontorflagge em
por, das ist die Flagge der Reederei.
Das ist immer für Werft und Reederei
ein denkwürdiger Augenblick, denn die
Werft weiß nun, daß sie ihre Aufgabe
gelöst hat und den Lohn dafür erhält,
und die Reederei freut sich über den
dringend notwendigen und vielverspre
chenden Zuwachs zu ihrer Flotte. Die
hochsteigende
Morgen, und Vormittags beim Früh
stuck in dem unbeschreiblich vornehm
wirkenden Speisesaal konnte der Vor
sitzende des Aufsichtsrats, der greis«
Herr Rupert!, dieses erfreuliche Ereig
nis mit schmeichelhaften Worten an die
Werft für ihre alle Erwartungen in
jeder Weise übertreffenden Leistungen
aewissermaßen offiziell verkünden.
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! Für Haus und
Küche. z
1 Unze Olivenöl, 120
deren Wollstoffen lassen sich leicht mit
Mit einer kleinen Bürste (S Cents Ge
halten) bürstet man den Stoff durch
und durch mit Gasolin«. Ist man in
allen Teilen fertig, so entfernt man
die Unterlage, legt eine frische hin und
nimmt frisches Gasoline, mit einer
zweiten, reinen Bürste. Und ein drit-
Flanelltuch. Dann werden die Ge
genstände in die Luft gehängt, dem
Winde ausgesetzt, bis aller Geruch ver
weht ist. Die drei Quantitäten Ga
soline, auch das erste, fast schwarz
aussehende, läßt man sich setzen, gießt
dann das reine oben ab in eine
Flasche, stellt es bis nächsten Tag
Pariser Waffeln.
Ein Pfund Mehl, j Pfund Butter.
1 Unze Puderzucker, j Unze Hefe.
Salz, 4 Eier, H Tass süße Sahne.
Eier und Zucker schaumig geschlagen,
die Hefe in süßer Milch lösen und mit
etwas Mehl zum Hefenstück ansetzen,
dann unter das andere Mehl mischen
Ueber Nacht zum Aufgehen mit einem
Tuche bedeckt in die Küche stellen. Am
anderen Tage backen. Diese Hefen
waffeln können auch gefüllt werden,
und zwar mit einer Mandel- oder
Ein Ei, j Tasse Zucker, j Tasse
süße Sahne, j Tasse Milch, K Tasse
feine Hafergrütze, 2 Tassen Mehl mit
2 Teelöffel Backpulver und 1 Teelöf
fel Salz gut durchgesiebt. Das Ei
wird tüchtig geschlagen bis es ganz
leicht und dünnflüssig ist, dann Zucker,
Sahne und Milch hinzufügen und nach
und nach Hafergrütze und Mehl. Gut
vermischen, auf einem mit Mehl be
streuten Brett ausrollen, mit einer
Form Plätzchen ausstechen, und in
einem mäßig heißen Ofen hell-braun
backen.
Schinken und Kraut.
Koche einen kleinen Prager Schin
ken halbweich, entferne die Haut und
überflüssiges Fett, lege ihn dann in
einen kleineren Topf, übergieße ihn
mit zwei Flaschen Burgunderwein und
koche ihn dann vollends gar, fest zu
gedeckt.
In der fetten Schinkenbrühe koche
man ein gutes Sauerkraut, wenn fer
tig, reibe man eine ganze geschälte
Zucker-Ananas, füge dieses Püree zum
Sauerkraut.
Maultaschen.
jeden Teil Eßlöffel Fülle, die Ecke
sie gut zusammen halten.. Ein Vier
tel Pfund Better wird leicht gerührt,
2 in Milch eingeweichte und ausge
drückte Brötchen, z Pfund gebratenes
Schweinefleisch, j Pfund gebratenes
Kalbfleisch sehr fein gehackt, eine
Handvoll Spinat und etwas Petersilie,
1 Zwiebel fein gehackt in einem Stück
Butter gedämpft, Pfeffer, Salz und
Muskatnuß und 4 Eier, alles gut zu
sammenrühren und die Nudel füllen.
5 Minuten in Salzwasser kochen,
dann herausnehmen und heiße Butter
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