Am Ostermorgen. Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick! Im Tale grünet hoffuungsgiück l Der alte Winter, in seiner Schwäche, /? A»S sich in rauhe Berge zurück. dorther sendet er, fliehend, nur Jeder sonnt sich heute so gern; . . Sie feiern die Auferstehung des Herrn i Denn sie sind selber auferstanden, Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gcwerbes-Banden, " Goethe im „Faust"' - Osterhase.^ > ! Eine heitere Geschichte von A. Hackmann. HA» er die alte Mühlgudel nicht ge- IIH kannt hat, der weiß nicht, was Geiz ist. Die alte Gudel gönnte weder sich noch an- deren Leuten das Schwarze un ter dem Nagel, sie schämte sich nicht, eine Laus des Balges halbem zu schinden und allen, die in ihren Diensten standen oder in ihren paar Häuslein zur Miete wohnten, das Fell über die Ohren zu ziehen. Sie l hatte rein deshalb nicht geheirate'. weil das Heiraten nicht umsonst ist, und also mahlte ihre Mühle im ! Straßertale, die sie von ihren El ' lern ererbt hatte, nicht Liebe, sondern eitel Haß die Nacht und auch den Tag. Vor Dieben freilich war dieser wandelnde Sonnenstrahl, die hage re Gudel, in ihrer altersgrauen Klap- permiihle trotz des nicht unbeträcht ! lichen Reichtums sicher; denn sie huschte des Sparens halber ihr eigen» Hund nächtlicherweile ru helos durch alle Räumlichkeiten und bellte beim geringsten Geräusche sc natürlich, daß der verwegenste Lang finger mit einer ordentlichen Gänse haut das Weit« suchte. Im übrigen aber ballten alle, die mit ihr zu tun hatten, die Fäust: hinter ihrem Rücken und taten ih>-, wo immer möglich, jeglichen Tort »no Schabernack an, und dieweil die Gu del alle Liebe ihres verschrumpften Herzens nur ihren wertvollen Papieren in der feuersichren Kasse zuwandte, nahm sie den Haß der Leute gleich gültig hin und wies den boshaften Schädlingen lnurrend ihre Keppel zähne. Ihre Lieblingsbeschäftigung war beschmutzte, zerknüllte Banknoten mi! dem Schwämme zu reinigen, mil dem Plätteisen zu glätten und in Päcklein zu binden, .und ein Festtag war es für sie, wenn sie wieder ei: Häuflein zur Stadt tragen und in jenes Nest legen tonnte, wo das Gel!! Zunge ausbrütet. Also pilgerte sie auch eines Tages lurz vor Ostern, durch Feld und linken Arm einen Tragkorb, ini Tragkorb ein großes, rotes, weißqe rändertes.Sacktuch, im Sacktucbe gleich einem Kindlein in seiner Win del, ein Sparkassenbuch, im Sparkas senbuch ein Päcklem säuberlich ge glätteter Banknoten, mit blauem ren zu können. Nach einer schwachen Viertelstund' etwa hatte sie den Rand des Walde? erreicht, dort, wo neben der Sand grube ein Fußpfad den weiten Bo gen der Landstraße kürzte. Blick auf ein knospendes Gebüsch fisl, in .dessen Geäst ein stattlicher Has, an einer Schlinge hing, die ein Jagd frcvkr der Schonzeit zum Trotze ge legt hatte. Meister Lampe rührt, sich nicht und regte sich nicht, wie't einem schon gehen mag, dem das At men gar so erschwert wird. Hei, das war für die Site Gudel. deren Magen das ganze Jahr hin durch zur strengstcn Enthaltsamlei verdammt war, ein „gefundenes" obendrein empfand sie in einer An wandlung sittlicher Entrüstung das Bedürfnis, dem Di.'be den Fang vor der Nase wegzuschnappen und ihn so nach Gebühr zu strafen. Also drehte sie sich vorsichtig ringsum im Kreis und spähte uns lauschte nach allen Richtungen de? Windrose, ob sich auch nicht ein Blättlein rege oder ein dürres Zweig icin auf dem Boden tnacke. Da nichts geschah, löste sie die Schlinge, entnahm dem Korbs die große Spar kassenwindel, breitete sie auf dem Na sen aus, legte den toten Lampe au? das Geldbiindel, knüpfte die vier Zipfel über dem haarigen Leibe zu sammen und bettete daS Bündel in der Tiefe geräumigen Korbes. Sie ließ sich's auch nicht gereuen, den kurzen Weg in die Mühle zurück zugehen, um den billigen Osterbraten vor unberufenen Augen sicher zu ber gen. Aber die Hasen sind gar schein heilige Viecher besonders zur Osterzeit! Da heben sie auf einmal an, gleich den Hühnern und den En ten und den Gänsen und anderem Gackelgetier Eier zu legen, rote und blaue, grüne und gelbe und solch? mit schönen Sprüchen obendrein, wie jedes brave Kind wird bestätigen kön nen. Das tat nun der Hase der Mühl gudel zunächst nicht, sonst hätte ibn die alte Hexe daheim unverzüglich in einen Käfig gesetzt und mit Killt aus des Maurers Grube gefüttert? aber der Bursche hatte es doch faustdick hinter den Löffeln! Kaum fühlte er sich von der allzu engen Halsbind« frei, da hub seine gute Lunge wieder schön langsam an, Atem zu schöpfen, und seine schwarze Seele hub an, zu überlegen, ob es wäre, empfehlen dürfte, mit hefti gem Ruck und keckem Sprunge das freie Feld zu gewinnen. Dieser Rat schien dem Zweifelnden endlich der beste: alle Kräfte zu sam meln und im jähen Anstürme des Also hob sich plötzlich der Decke! deute kein Unglück, wenn einem ein Hase über den Weg läuft! Die Mühlgudel wenigstens war Nur der fürchterliche Gedanke, e? zum Ostertag, an dem das seltene Wunder geschah, daß der Postbote seine Schritte auf die Mühle zulenk te und einen großen, mehrfach ver „Vielliebe, steinalte Mühlgudel! ferneren Lebensweg mitgegebene» Gefchenle, bestehend in einem roten Mantel, einem Sparkassenbuch und einem stattlichen Päcklein guter Geld nöten, bestens danke. Da ich mich jedoch trotz der Schon zeit, die leider von allerlei Strauch rittern nicht immer beachtet wird, als furchtsamer Geselle nicht in die Stadt und in die Sparkasse ge traue, so ist das Bnch für mich wert los, und ich sende es hiermit, für den guten Willen bestens dankend, durch d'e Post zurück. Das Notenpäcklein aber kam mir wahrhaftig zur Osterzeit recht er wünscht, denn ich habe, da ich"fo vie len Kindern eine Freude bereiter muß, gegenwärtig große Auslagen und hätte mich ohne Ihre gütige Beihil fe bis über die Löffel in Schulden beschämt gestehe, ich fühle mich au ßerstande, für alle Kinder Eier zu legen, und also habe ich das Geld, das Sie einem rechthaberischen und selbstsüchtigen Menschentier als Fin derlohn für Rückerstattung des Bu ches hätten überlassen müssen, zum Ankaufe von Ostereiern für arme Kmder verwendet. Ich habe die Eier auch bereits in den Gärten unter die Buchshecken und und hoffe, da Ihre Wohltätig delt zu haben. In aller Ergebenheit Der Osterhase. Nachschrift: Den Mantel habe ich auf meiner jähen Flucht leider zernf sen und daher als unbrauchbar im holen. Für eine Vogelscheuche ist er allweil noch gut genug." Am Schluß der Taissn. Tourist: Nun sagen Sie mal, Führer, was is denn det for'n Ding? Führer: Da an der Stell' san dös Jahr grad' fünfundzwanzig A.: Der Doktor T. kann lachen, daß er so ein drolliger Kauz ist. B.: Warum denn? da hat er permanent zu tun. Zwecklos. Bürgermeister: „Haben Sie dem Angler, nachdem Sie ihn aufgeschrieben, auch die Fische Polizist: „Nein! Er hatte nur '» nicht!" S st l Gemütlich. Gast: „Na, mit dem Kalbsbraten haben Sie mich schön angeführt etwas Zäheres kann's gar nicht geben!" Wirt: „O doch! Essen Sie mal Er kennt sich. Bad? " Wamstl: Na, weil's doch nix nutzt: von dera Hungerkur kriag i an Pech. Gast: „Ich hatte ein Probates Mittel. A. (will dem Reisegefährten im Hotel die Benutzung seiner Zahnbijr- Ede: Du, Lude! Da schimpfen die Leute immer über Arbeitslosigkeit; was, daran haben wir uns ohne Murren gewöhnt. Auch ein Trost. Fräu lein (vorwurfsvoll): „Jetzt haben Sie diese schöne Vase auch noch zerschla gen, Anna! Sie war das einzige Geschenk meines ehemaligen Bräuti- Besitz befand!" Dienstmädchen: „Nun, gnädiges Fräulein, jetzt werden Sie wenigstens durch gar nichts mehr an den Unge- llnmigcuchnicr Zufall. (Aus der guten alten Zeit.) Es ist Manöver-Kritik; der Tag sehr windig. Der Herr General hat tie berittenen Herren um der sehen!" herangeweht wurde, und stülpt ihn sich auf. General: „Da Sie für diesen Abend zum Essen ein laden, Herr Zwickel?" ..Bedaure unendlich ich habe sen schicken!" Schön gesagt . Im chp rozeß. sind dem Angeklagten zu versagen, da er leiP Spur von Reue gezeigt hat. Im Gegenteil! Während der als Zeuge geladene Kellner die Lecker bissen aufzählte, die sich der Zechprel ler an jenem Abend auftischen ließ, hörte ich ihn sogar mehreremal deut lich mit der Zunge schnalzen!" ! Gutgegtben. Sehr ge- I sprächige Dame: „Spricht der Papa gei auch gut und viel?" Vogelhändler: «Und ob . . . Der wird Ihnen bedeutende Konkurrenz machen!" Teuflischeßache. „Na, wie hast Du Dich an dem Hausbe sitzer Schulze gerächt?"
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