Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 05, 1914, Image 3

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    DieHrollliurqs.
lSioman von Karl Bulcke.X
(12. Fortsetzung und Schluß.)
„Hoch der Hauptmann!" schrien
die Leute vor dem Cas6; vor Trissie
stellte sich «in kleiner Bengel breitbei
nig auf, schwenkte sein« Mütze und
schrie wie ein Besessener: „Der
Hauptmann Hurra! Ein dreifaches
Hoch unserm Hauptmann!"
„Was ist das nun wieder?" sagte
Trissie herausfordernd, blieb stehen
und sah Bernhard an. „Was soll
t.-.s Geschrei mit dem Hauptmann?
Ich glaube, du bist imstande und die
Leute meinen dich!"
Bernhard begriff ahnungsvoll den
Zusammenhang. Unglücklicherweise
stand gerade zehn Schritt vor ihm
der Gendarm, stellte sich in Positur
und wollte angeredet sein. Es sehlte
nur ein Augenblick, und Bernharo
war entdeckt. Er winkte verstohlen
ab, er schüttelte mißbilligend den
Kopf, er lies rasch vorüber. Doch
es half nichts: ein Wort von dem
Gendarm, und man hatte ihn ent
deckt; erst liefen ein paar Jungen
hinter ihm her, dann wurde ein
Trupp Fischer auf ihn aufmerksam,
und in zwei Minuten folgten ihm
an hundert Personen, liefen ihm vor
aus, um fein Gesicht zu sehen,
drängten sich neben ihn, stellten sich
ihm in den Weg und schrien.
Trissie hatte Bernhard aus den
Aug»» verloren. „So hör' doch, Ju
lius, di« Leute sind hier verrückt ge
worden. Partout verrückt. Sie
meinen Bernhard. O Gott, mir
ahnt Fürchterliches!"
„Also, ich verstehe das noch nicht,
Maus", sagte Julius und stellte, um
sich zu verschnaufen, den linken Kof
fer auf den rechten. „Riech' erst mal
di« gesunde Seeluft, MauS. Jeder
Atemzug ist einen Taler wert."
Sie wurde bös« und zog ihn am
Arm. „So komm doch, so trödel«
doch nicht so, Mann."
Doch Julius ließ sich nicht beirren.
Er zog eine Schachtel Streichhölzer
aus der Hosentasche, schnaufte und
sagte: .Also Maus, nun ist mir di«
Zigarre ausgegangen. Zuerst hat sie
gequalmt, und nun ist st« ausgegan
gen. Wi« findest das?"
Am Eingang des Kurhotils stand
Bernhard, umringt von hundert
Menschen. Als er Trissie sah, stellt«
machte «in harmloses Gesicht. »Also
hig"? flüsterte er heimlich, .nicht
wahr, du machst mir keine Szene,
nicht wahr, du versprichst mir das?"
Trissie stellte sich in Positur. Der
Seewind bläht« ihren Mantel auf,
daß er flattert«. Der Hut war ihr
verrutscht, und ein Zopf war Ihr
aufgegangen. «Hier ist etwas nicht
in Ordnung, Bernhard", sagt« sie
streng. .Also nun vorwärts ins
Kurhaus. Ich will mit der Person
allein sprechen. Berstehst du mich?
Du brauchst gar nicht zu tun, als
ob du zu uns gehörst. Wenn ich
Streit im Hotel kriege, Julius hat
das Notwendigste im Koffer, und
wir können gleich in «in anderes
Hotel ziehen. Also sei gefälligst un
besorgt. Ich bin auf alles vorberei
tet."
.Aber Trissie. ich beschwör« dich."
.Du schweigst. Ich will nichts
mehr hören. Du gehst deiner Wege.
Vielmehr, du gehst gleich zu ihr hin
und schickst sie sofort auf mein Zim
mer. Hier mache ich kein Federlesen.
mit sorgenvollem Gesicht an und
flüsterte: »Willst du wenigstens ein«
, Zigarre von mir haben?" Bern
hard wollte den Weltverächter spielen
und als Julius ihm
sterte ängstlich. „Wenn sie
Trissie, rechts und links zwei
ner, und rief helltönend nach Julius.
„Also gleich, Maus", rief Juliu
gemütlich herauf. »Adieu, Bernhard.
Wenn ich Trissie erst mal im Bett
Hobe, trinken wir noch ein Gl.is zu
sammen. Sie hat heute einen zu
'fckir-cklichen Koller."
Im Kurhotel war Konzert der
Bad-kapelle. »Das M««r erglänzte
weit hinaus", schmachtete die Musik.
.Hat sich was", dachte Bernhard,
»mag es glänzen. Wenn Trissie
bloß nichts von dem Taschendieb er
fährt, sonst gibt «S einen Heiden
krach. Aber Lotte hole ich nicht.
Fällt mir ja gar nicht ein. Ich setze'
mich jetzt in eine Ecke, bestelle mir
mein Abendbrot, und dann mag ge
schehen, was will. Wenn Trissie
frech wird, so werde ich auch frech.
Ich lasse mir nicht-, gefallen. Ich
bin der Chef der Familie, und Ju-
Uus ist ein Narr."
Doch er saß kaum fünf Minuten,
als ein Hauslnecht auf ihn zugestürzt
kam. .Die gnädige Frau aus Nr.
,'2S läßt den Herrn Hauptmann so
fort bitte». Herr Hauptmann möch-
ridor. „Also solch« Geschichten
sten Augenblick alles erzählt. Ich
sen. Also, wo bleibt die Person?
Im Augenblick Heist du sie hierher."
Armen Zeichen, daß er schweigen
solle. Trissie drehte sich um und
gewahrte ihn: .Julius, du gehst so
solch ein Gesicht. Ich bin gerade so
Jackett aiholt und drückte sich; Tris-
Julius lächelte verlegen. „Ich will
eine Flasche Rauentaler gibt? Ich
ten wir «ine gute Pulle zwischen
uns."
Bernhard wiegte den Kopf. „Ob
es nicht ging«, daß wir sie heimlich
liebste."
letzten Platz besetzt, die Strandla
pelle spielte. Gleich, als sie eintra
ten, Bernhard voraus und Julius
kurzatmend hinterher, gewahrte sie
der Oberst von Schmittersdorf. Er
saß mit Borgftld» an einem Tisch,
sie hatten einen großen Steinkrug
den Tisch hatten sich noch etwa zwan
zig Kurhotelgäste gefitzt, die der
Oberst kurzerhand eingeladen hatte.
Der Oberst war ein Gemütsmensch.
Er sprang aus, fuchtelte mit den
gen dessen Mundwerk konnte Trissie
Der kleine Oberst von Schmitters
dorf lief auf ihn zu, stellte ihn in
die Mitte der Veranda, reckte sich
Märtyrer, wo stecken Sie? Die
Bowle ist im Gange, das Bolk will
uns den Palast stürmen, weil wir
!d«s Helden nicht zeigen."
ken", antwortete Bernhard leise.
.Ausgeschlossen, mein Lieber, das
Dümmste, waS Sie täten. Sie müs»
Konsequenzen. Draußen bis zur
Landungsbrücke steht die Menge
Kopf an Kopf. Also nun los ge
feiert."
flüsterte ihr inS Ohr, daß sie Trissie
oben erwarte. Doch rale er nicht
hinaufzugehen, Trissie sei in großer
Erregung.
„Natürlich, ich gehe sofort zu ihr;
es ist ja selbstverständlich, daß sie
mich rufen läßt." ES schien, daß
Obersten setzen, der Oberst bestellt
neuen Wein, von den Nebentischen
kamen die Leute heran und beglück
die Sache sich zugetragen hatte. Er
kam begeistert auf Bernhard zu und
trank auf sein Wohl.
Pauke; hinter den Fenstern wurde
eS hell. Ein Gebrüll erhob sich:
„Hoch der Hauptmann!" In der
Veranda wurde eS sür Augenblicke
still. Bernhard winkte Julius heran
und flüsterte ihm zu: „Du mußt
man wolle eine Rede auf ihn halten.
Auf ein Zeichen des Obersten erhob
sich der ganze Tisch.
und kommen ungesehen ins Freie."
Draußen legte sich das G«tös«.
Nun schien der Oberst zu sprechen.
les."
da steht Trissie", flüstert« Julius
Julius."
letzte Vers des LiedeS: »Deutsche
bracht?"
„Nee", sagte Julius. „Bewahr«
kleine Gastwirtschaft, in der sie nach
dem Wirt ins Ohr, daß sein Beglei
ter etwas schwach im Kopse sei;
thaler sagt« Bernhard ele
gisch, als sie sich gesetzt hatten. „Der
Wirt hier heißt Kunterbunt. Der
Name paßt. Er ist wie ein Sam-
Julius bestellte. „Also nun sag'
Bernhard lachtet „Natürlich hei
erhörteS Glück. Ein allerliebstes
in sie verliebt."
„Laß das bloß nicht Trissie hö
klllger als ich. Ich hatte gemeint,
Trissie hätte es sich in den Kopf ge
fetzt, die Verlobung zu hintertreiben.
mich in die Sache nicht 'reingemi,cht
labe. Also er heiratet sie. Nun ich
sage dir, Bernhard, um Botho ist
Gläser: „Ich habe die Sache in Ord
nung gebracht."
Dann stießen sie an. Draußen
Bernhard streckte die Beine aus. Nun
war er seiner Ruh« sicher. Er sah
seinen Schwager liebevoll an, be
sagte mit einem Seufzer: »Kunter
bunt heißt der Gastwirt. Kunter
bunt ist die Welt. Julius, ich sage
»Ja, ja", nickte Julius. »Das ist
„Und wenn ich es mir so recht
überlege: ich hätte viel mehr leisten
können; es fehlte mir immer an dem
in meiner Laufbahn als Offizier
noch sehr viel weiter komme, ist sehr
die Frage."
so gut, Julius. Ich will dir die
was?" fragte Julius und
Menschen mit sicherem Auftreten...
der so auf di« Pittergüter fährt und
den Agrariern Automobile auf
»Ach nein," sagte Julius und sah
nachdenklich in sein Glas, »also daS
möchte ich lieber doch nicht, lieber
müßtest dich schon an den Aussichts-
Also überleg' es dir."
über reden."
.Morgen früh um sechs Uhr »eis«
ich. Meine Mission ist hier erfüllt,"
sagte Bernhard kühl. »Nicht wahr,
du bestellst Trissi« meine Abschieds
grüße. Ich erwarte deine Nachricht
nach Stralsund, Julius."
Als sie spät nachts ins Hotel ka
men, lag alles im Schlafe.
Um sechs Uhr morgens ging kein
Zug; Bernhard hatte das auch ge-
Uhr, ließ sich den Kaffee auf sein
Zimmer bringen, bezahlte die Rech
nung und verließ um zehn Uhr auf
Schleichwegen das Hotel: in einer
ten, hoben sich wie weiße Schleier
empor, spritzten ihck ins Gesicht und
netzten ihm die Lippen. „Es schmeckt
Auf einem der niedrigen Pfähle,
an der unterhalb des Brückenkopfes
zur linken Seite gelegenen Lan
dungsstelle, saß zusammengekauert
eine schwarze Gestalt, ganz dem Re
gen preisgegeben, den schwarzen
Schlapphut, der vor Nässe blank war,
tief im Nacken. Bernhard stieg, um
nicht gesehen zu werden, von dem
Brückenkopf zu dieser Landungsstelle
hinunter. Nun erhob sich die Ge
stalt und kam langsam auf Bern
hard zu. Es war der Oberlehrer.
Seine dunklen Augen lagen tief in
den Höhlen, sein langer grauer Bart
hing schlaff wie nasser Hanf.
„Ich grüße Sie, mein Herr. Hch
nehme an, auch Sie treibt eine Ge
mütsbewegung hierher. Wer hier
vor der Brandung steht, kommt nie
mals ohne Grund. Wir wollen uns
selbst erkennen, wenn wir einsam
sind."
„Ich warte auf den Dampfer. Ich
reise ab," sagte Bernhard.
„Es ist ein tiefsinniger Gedanke,
obachte das Meer, ich. höre ihm zu,
wenn eS redet. Das Meer ist heute
gesprächig. ES 'denlt im gewaltige
Dinge, erinnerungsschwer, und kann
nichts als rauschen."
Der Oberlehrer hatte ein schwar
zes, altes Plaid um seinen hageren
Körper gewickelt, lächelte mühsam
und klapperte vor Frost mit den
Zähnen.
„Sie sind freundlich zu mir, mein
Herr. Ich danke Ihnen. Sie wa
ren einmal unfreundlich zu mir.
Nicht wahr, Sie erinnern sich? Doch
sei es Ihnen zum Trost gesagt, ich
habe mein System aufgegeben. Ich
zugewandt. Mein Herr, es ist mir
eine Freude, Ihnen zu vergeben.
Geben und Vergeben ist das Lo
sungswort des höheren Menschen.
Mal zu mir freundlich. Im Wasser
schwamm ein schweres Brett, als ich
badete. Sie stießen es heimlich bei
seite, damit es mich verletzte.
Kunst, mein Herr. Ich danke Jh
sen. Ich sitze hier schon drei Stun
den und beobachte das Meer. Ich
will einen Siegesgesang des Meeres
dichten. Das soll mein Werk sein,
ehelich auf die Abreise zu warten
Viertelstunde."
eines großen Walds«s, der so tief in
den Wäldern verstecktest, der so Über
buscht von Baumwipfeln ist, daß
Warum ich Ihnen das sage, mein
Herr? Ei ist die schöne Aufgabe des
höheren Menschen, einsam«»
men. 67 Mark und 34 Pfennig,
m«in Herr. Ich erzähle Ihnen das
im Vertrauen, denn ich möcht« nicht,
daß die Sache herauskommt. Di«
Sache könnte ja doch unter Umstän
den dem fremden Menschen schädlich
sein. Ich bin mit mir einig gewor
den, daß ich dem Manne nicht zürne.
Er hat sicher seine stichhaltigen
Gründe gehabt, mir mein Geld zu
nehmen. Ich braucht das Geld
nicht, er braucht «S vielleicht. Ich
habe meine Miete für den ganzen
Monat im voraus bezahlt und trage
in der Tasche ein Stück Fleischpepton.
Ein kleiner Bissen genügt für einen
halben Tag. Nun höre ich das
Meer. Ich bin dem fremden Manne
dankbar." Eine schwere Bö sauste
über das Wassrr. Der Oberlehrer
reckte seinen dürren Arm. „Durch
die Wolken fahren Thor und Odin,
das Meer ist schwer von Tränen.
Hhre Sand, mein Lerr."
Bernhard überlegt«: „In zw«i
Stunden bin ich in Stralsund. Auf
ments widmen. Vielleicht werde ich
bald versetzt. Es kann sein, daß ich
in eine große Garnison komme,
Liebste. Ich will mal wieder mit
frischem Mut einen Lebensabschnitt
beginnen. Wenn ich's mir recht
Antrieb, darauf kommt es für mich
an."
Der Oberlehrer sah ihm scharf in
die Augen: „Auch Sie führen ein
eS Ihrem Gesicht ab, dessen Augen
Verwalter eines königlichen Prinzen,
und die Prinzessin hatte die Gewohn
heit, mich aus den Schoß zu nehmen
und mein langes, gelbes Haar zu
stteicheln. Davon ist nun nichts
mehr zu sehen, mein Herr."
Bernhard hörte ihm kaum zu. Der
Oberlehrer wandte sein Gesicht dem
Strande zu.
«Sehen Sie, di« junge, schöne
Dame mit den hellblauen Augen
nähert sich uns. Sie wird lächeln,
wenn sie mich gewahrt. Sie lächelt
immer. Wir haben eine still« Liebe
Bernhard sah sich hastig um.
Trissie und Lotte kamen näher, beide
ganz in ihr Gespräch versunken. Er
stellte sich schnell, bevor sie ihn er
kannten, hinter einen Brückenpfeiler.
Auf de: See kamen von rechts und
links in weitem Bogen zwei Dampfer
näher. Der eine von Swinemünde
er fuhr auf die rechtsliegende
Landungsstelle zu, der ander« von
Saßnitz, der Bernhard nach Stral
sund weiter befördern sollte. Der
Hausknecht kam und brachte daS Ge
päck. Nur wenige Schritte entfernt
von ihnen gingen Trissie und Lotte
auf zur Rechten
Dampfer hatte einen Vorsprung vor
dem Saßnitzer. Lotte löste ihren
Arm aus dem TrissieS, hob ihn
empor und winkte. Es war klar,
daß Botho an Bord des Dampfers
Bernhard wandte die Augen ab.
Wieder schlug die Brandung wie «in
weißer Schleier um sein Gesicht und
netzt- ihm die Lippen. Wahrhaftig,
eS schmeckte genau wie Tränen. Ne
benan legte der Swinemünder Damp-
„Reisen Sie glücklich, mein Herr.
Lassen Sie sich von mir das Wort
zum Trost mitgeben, daß eS Ideale
gibt. Ich erkenne Sie jetzt. Sie
sind ein Mensch, der im Schatten
steht. Glauben Sie an die Ideale,
mein Herr, es tut gut. daran zu
glauben, wenn man im Schatten
steht. Ich würde Ihnen gern mei
nen Siegesgescmg des Meeres über
senden. Vielleicht teil«» Sie mir
Ihr« Adresse mit."
Nun legte auch der Schnitzer
Dampfer an. Der Hausknecht trug
Bernhards Gepäck an Bord. Bern
hard verabschiedet« sich von dem
Oberlehrer mit einem kurzen, zer
streuten Kopfnicken. Er sah noch
einmal nach der anderen LandungS
stelle hinüber. Doch aus dem
Dampfer waren so viele Menschen
ausgestiegen, daß er Trissie und
Lotte in der Menge nicht mehr er
kennen konnte.
Der Oberlehrer hatte sich wieder
auf seinen Briickenpsahl gesetzt und
starrte ins Weite. Der Saßnitzer
Dampfer ging in See.
Bernhard zog das Taschentuch und
(End c.)
Auf dem Wohltatig
-eitsbafar. Herr: „Was kostet
cin Kuh?"
Tochter des Kommerzienrats Beite
'es: „Zwanzig Mark." (Als der Herr
sick> zum Gehen wendet): „Bei Ab
iahme von drei Stück gewähre zehn
Prozent Rabatt!"
Abgebrüht. „Wie, Sie
nauSbringen las
Vagabund: „.Gott, was haben Sie
Gedächtnis! Ich hatt's schon
Für die KSchc.
Milch eingeweicht, ausgedrückt und
mit einem Ei und etwas Mehl zu
länglichen Plättchen oder frikadellenar-
Bohnensuppe von trocke
nen Bohnen. Hellgelbe runde
Bohnen eignen sich am besten dH«.
Man wasche Pint Bohnen abend»
ab und weiche sie in einem Quart
Wasser ein. Am andern Morgen
stellt man den Topf aufs Feuer und
tut ein wenig Porree und Sellerie
in Stücke und läßt sie in der Suppe
gar kochen. Zuletzt setzt man ein
Pfund geräucherte, in kleine Stücke
geschnittene enthäutete Bratwurst hin
zu und läßt alles noch mal gut auf
kochen.
Kürbis einzumachen. Hier
zu nehme man den MelonenkürbiS.
richte ihn vor und rechne aus jedes
Pfund dreiviertel Pfund Zucker, zwölf
ganze weiße Pfefferkörner, eine Mus
katblüte und «in Achtel Quart halb
scharfen Essig, halb Wasser. Cider
essig wird zum Koch«n gebraucht und
der Kürbis in kleinen Portionen, so
trocken hingestellt. Alsdann läßt man
den Zucker mit etwas Essig und Was
ser sieden, den Kürbis teilweise so
Pfefferkörnern und Stückchen Mus
katbliit« durchstrcut und nebst dein
Saft in ein Glas füllt. Das Auf-
Kalterßiscuit-Pudding.
Man schlägt auf sehr gelindem Feuer
langsam 4 Eigelb, KD Unzen Zucker^
auspufft, worauf man Vs Unze auf
gelöste Gelatine, eine Prise Salz
und w«nig seingestoßene Vanille zu
setzt. Man rührt die Speise, bis sie
dicklich wird, zieht den Eiweißschnee
darunter, füllt sie in eine Glasschale
und verziert sie beim Auftragen mit
eingezuckerten Erdbeeren.
Blumenkohlimßeisrand
mit Ein schö»
Reis zubereitet. Diesen bricht man..
leichter Fleischbrühe mit etwas Weiß
wein- und Zitronensaftzusatz aus
richten abtropsen. Inzwischen bereit
t«t man die Sauce. Man rührt einen
Teelöffel Mondamin mit Löffeln des
Blumeniohlkochwafsers glatt, gibt 8
Eßlöffel Weißwein, in dem man vier
dicke, schaumige Sauce. Den Reis
rand stürzt man, füllt den Reis in
die Mitte und überfüllt ihn mit der
gebratene Saucischen,
Kabinett - Pudding. Ein
viertel Quart Milch wird mit 2 Un
zen Butter und einviertel Pfund ii»
Milch eingeweichter Semmel auf dem
Erkalten beiseite gestellt. Dann rührt
man einvi«rt«l Pfund Butter zn
Sahne, fügt nach und nach 10—12
Eigelb, ein halbes Pfund Zucker, den
ausgekühlten Brei, die auf Zucker ab
geriebene Schale -iner Zitrone, 2 Un
zen gereinigte Korinthen und 2 Un
zen kleinwllrslig geschnittenes Zitron
nat dazu. Wenn alles gut durch
einander gerührt ist, zieht man den
steifgeschlagenen Schnee der 12 Ei
weiße darunter, füllt den Teig in
eine butterbestrichene, Mit geriebener
Semmel bestreute Puddingform und
kocht den Pudding eine Stunde iin
Wasserbad. Dazu Weinsauce.
Grün« Klpße. Etwas verle
sener Spinat, Petersilie und Schnitt»
lauch werden fein gehackt und in stei
gender Butter gedämpft, dazu gibt
man ein bis zwei Ei«r, etwas Mehl
und das nötige Salz, so daß «in
ebener Teig entsteht, aus dem mar»
runde Klöße formt und in siedendem
Wasser gar kocht.
Kalbsbratenreste in der
Kasserolle. Die Ueberbleibse!
eines Kalbsbratens schneidet man in
kleine Würfel, zu denen man in
gleichgroße Würfel geschnittenen
Spargel und feinscheibig geschnittene
eingemachte Champignons gibt. Ein
braunes Buttermehl wird mit Fleisch
brühe, saurer Sahne und etwas Zi
tronensaft zu gebundener Sauce ver
kocht, di« man mit Salz und Pfeffer
abschmeckt und unter die zerschnitte»
nen Zutaten mischt. Sie werden in
eine Auflaufform gefüllt, mit Sem
melkrumen bestreut, mit Butterstück
chen und Zitronenscheiben oben beleg»
und kurze Zeit gebacken, um dann
in der Form aufgetragen zu werden.