DieHrokburgs. (g. Fortsetzung.) s Sein ganzes Innenleben aber hing an der Figur Babettens. Am Tage Logen um Babette, doch jede Nacht träumte er von ihr. Er hatte all mählich gelernt, halb schlafend und halb wachend seine Träume zu diri gieren: sie kam zu ihm, erzählte, weinte, tröstete, klagt« und umsloß ihn wie ein weicher, weißer Schein. Er sah sie so leibhaftig vor sich, als ob sie lebte. Oft war ihm, daß Krankheit und Tod Babettens nur eine wüste Ausgeburt seiner Phanta sie sei. Er las immer wieder ihr« Briefe, er trug ein kleines Bild von ihr stets bei sich in der Tasche. Manchmal dachte er am Tage, dies und jenes müsse er schnell Babette schreiben; er habe neulich vergessen, ihr dies und das zu erzählen; wenn er in der Zeitung las, daß eine Woh nung zu vermieten sei, fiel ihm ein. daß diese Wohnung wohl sür ihn und wie ein Blitz: Gott hatte sie ihm ge nommen. Sie hatte ihm so oft von ihrem Tagebuch erzählt, oft, wie er nachher meinte, mit einer geheimen Andeutung, daß dies Tagebuch ein Vermächtnis für ihn sein sollte, wenn sie nicht mehr da wäre. Dies Tage buch war auch nach ihrem Tode bei ihr gefunden worden; es hatte unter dem Kopfkissen des Bettes gelegen, in dem sie gestorben war. Trissie hatte es ihm nachträglich erzählt. Er konn te es seiner Schwester nie vergessen, ohne ihn zu fragen. So war der letzte Wunsch des einzigen Wesens, das er geliebt hatte, und das ihn ge liebt hatte, verquer. Ein paar Jahre noch, und er wollte seinen Abschied nehmen. Bielleicht gelang es ihm dann, noch einen andern Beruf zu finden, in dem er sich emporraffen konnte. Da kam eines Morgens nach Lcch nitz um fünf Uhr früh ein dicker Eilbrief. Er trug die Handschrift Trissies. „Lieber Bernhard! Ich bin ganz außer mir. Lies den beiliegenden Brief Bothos. Nun ist die Stunde gekommen, wo der Kleine Dich braucht. Ich bin ganz furchtbar erregt, ich weiß keinen an deren Rat: Jetzt mußt Du helfen. Denk doch, der Junge ist knapp 21 Jahre alt. Es ist doch direkt sich die Gesellschaft ins Fäustchen la chen: ein junger Baron mit einer Million in der Tasche kommt nicht gelaufenes Fräulein Borgfeld zu hei raten. Julius ist ebenso außer sich wie ich. Es sind sicher unmögliche nach Rügen fahren, und zwar auf der Stelle. Bitte, sag Herrn Borg feld und Fräulein Tochter, daß sie verrückt sind. Sag Herrn Borgfeld, daß das nicht geht. Julius schickt Dir morgen in aller Frühe telegraphisch auf Schornsteinkonto und Familien ehre - Unkostenbudget fünfhundert Mark. Botho darf keine Bürgerliche heiraten. Der Junge soll sich nicht verplempern, wir sind dazu da, ihn jetzt zu schützen. Ich beschwöre Dich, fahre sofort nach Sellin. Gib sofort Nachricht. „Liebe Trissie, lieber Julius! diese private Entschießung ohne jeg liche Folge. Ich reise noch heute auf drei Wochen nach Nürnberg, um an dann von Rügen aus die Verlobung veröffentlicht werden. Mit bestem Gruß Euer Bruder Botho." ten Male durch und kam zu keinem Entschluß. Es war sicher, die Stun de war da, wo der Kleine ihn Trissie das zu telegraphieren. Doch im Augenblick, als er seine Baracke verlassen wollte, kam der Depeschen bote und überbrachte die angewiesenen fünfhundert Mark. WaS tun? Ehe er's sich versah, hat!» er über den Tasche. Biel zum Ueberlegen kam Dienst. Der Bursche führte den Rappen vor, und er mußte zu seiner Offizieren vor, wetterte und schalt. Am Mittag war sein Zorn ver raucht. Er lud zwei ältere Kamera den zum Frühstück ein und erzählte Die Herren waren aufs höchste entrüstet. „Total ausgeschlossen, so was. Müssen Sie hintertreiben. Trostburg. So oder so. Eine ge borene Borgseld kommt nicht auf die Welt, um von einem Gent geheiratet zu werden. Sind ja sozusagen Chef des Hauses. So eine Mesalliance ist für das ganze Geschlecht genau so wie ein Klecks in der Konduiten liste für unsereinen. ... So oder so. Vielleicht können Sie mit einer klei nen Abfindung etwas erreichen, so tausend Taler zum Beispiel. Nä heres kann man natürlich nicht an geben. Müssen mal hinhüpfen und sich das Gelände ansehen. Dem jun gen Herrn Bruder bei 'ner Flasche Knallwein väterlich die Leviten le sen; wenn das- nicht hilft, ihm, ftrenz bildlich gesagt, die freiherrlichen Ho sen stramm ziehen. Einundzwanzig Jahre! Einfach unerhört. Gedanke wäre auch, mit dem Herrn Schwie gerpapa ein ernstes Wort zu spre chen. Wissen Sie, so a la Serenis simus: Jeht einfach nicht, mein Lie ber. Einfach, jeht nicht. Die Haupt sache: sofort herüber zwitschern. Und noch eins: müssen versuchen, ihm das Mädel abspenstig zu machen. Das jinge, jeborene Borjfeld is immer ab spenstig zu machen. Also Parole: So oder so". Darauf wurde angesto ßen. Andern Tags hatte Bernhard vier Wochen Urlaub in der Tasche, »zur Abwicklung wichtiger Familienver hältnisse". Bernhard war wesentlich kalten Ente. Er wolle das schon ma chen, erklärte er. Einfach hinfahren und energisch auftreten. Sich mit nichts imponieren lassen und bloß abwinken. „Das tun Sie man. Trostburg". Während Coupöfen- Familie Borgseld heranschlängeln und das weitere dem Zufall überlas sen. Den alten Herrn Borgseld hätte gäbe. irgendeiner Station, deren Dasein durch einen Holzpfahl kenntlich ge macht war, rangierte an jeder Sta bimmelnd und stoßend Wal der und Wälder. Hier ein großer Bestand alter Eichen, dort eine viel gegliederte Hügellandschaft mit einem Dorf: eine uralte, aus Backstein ge baute Kirche, um die sich die Stroh- Häuser der Bauern drängten, wie Kücken um eine Henne; dann wieder ein schattenkühler Wald, darüber ra gend der eckige Turm eines Jagd schlosses. Dort ein Binnensee, um rahmt von vielfarbigen quadratisch angelegten Feldern. Der Roggen war schon reis, der Hafer und Weizen standen grün. Nun witterte er ! schmecken glaubte. Bei der Station Binz standen die Badegäste in hellen tüchtig erholen: das konnte ihm kein Mensch verdenken. Da war er in Sellin. Er fuhr was großartig auftreten; das würde seinem Plane nicht schaden. In der Kriegskasse waren noch reichlich 440 M., reichte die Kriegskasse nicht, so mußte die verbündete Großmacht eine kurze Strecke durch tiefen Wald, dann durch kleine, nicht sehr ver lockende Villenstraßen; das Kurhaus lag hart an der See auf der Düne. Der Oberkellner sprang an die Trep pe, einen Notizblock in der Hand, verbeugte sich sehr tief, der Geschäfts führer kam, zwei Hausknechte rissen das Gepäck von dem Kutschbock. Bernhard ging erhobenen Hauptes stets einen schnellen, sicheren Ent schluß. Das mußte wohl Trostburg scher Charatter sein. Wik verstän- Fettwarenhändler eo gros, an, pru stete und schnaufte wie ein erkältetes Walroß und erzählte von Sellin. Waldhorn versuchen. Das klänge auf dem Wasser herrlich. Bernhard antwortete nicht mehr; er Der Fettwarenhändler sprang schnell auf. „Ich mache, daß ich fortkomme, Sie entschuldigen mich, ser; der Mensch dort hat mich auf dem Strich. Neulich hab' ich mit ihm gesprochen, und nun verfolgt er rer mit eigenem System. Nun, Sie werden ia sebn. Auf Wiederseben." rück Wasser. Der Wüstenheilige mir Freiübungen macht. Darf ich den Herrn bitten? Ich habe mein eigenes System. Die 'Hauptsache ist Kräftigung des Rückenwirbels; aus dieser Grundlage habe ich mein Sy stem streng wissenschaftlich aufgebaut. Mein System ist nicht zu verwechseln mit anderen Systemen. Verössent siem könnte Ihnen helfen. Man siihlt sich täglich um zehn Jahre verjiin gert." Der Wüstenheilige zeigte seine lan gen, gelben Zähne und lächelte. Bern hard sah ihn eine Weile verschlafen an und sagte: „Nein, danke." mit dem dicken Bademeister, der ihm redselig sein Leid klagte. Es sei zu schlimm in diesem Jahre. Drüben Er lief schnell zu seinen Kleidern. Gott sei Dank, es war noch alles da. Bei der Table d'hote hatte der Oberkellner Bernhard zwischen eine sächsisch sprechenden Arzt gesetzt. Ihm blasiertes Gesicht, schlug die Augen plötzlich das Gesicht zu: hellblaue Vergißmeinnichtaugen, ein feiner ro ter Mund. Die Stirn etwas hoch, die Wangen frisch gerötet. Mehr die Tochter. weinte und erklärte schluchzend, er sei doch ihr Ritter, und deshalb habe sie Anspruch aus ihn. stampfte mit Zorn, und sie sagte, sie verlange ihr Recht. Wie der Traum zu Ende ging, wußte Bernhard nicht mehr. tig, Lotte. Lotte Borgseld klang daß er sich in die angebliche Braut Gegen Abend hatte Bernhard Glück: er schlenderte über die Landunat- drücke, die vom Strande weit hinaus in die See führte, und unverhofft er den Herrschaften zusammen fahren zu dürfen es sei ein so herrlicher Nachmittag kurz und gut, er hoffe, kurz Über dem Kopf, als Bernhard seine Rede längst beendet hatte. Die beiden Damen waren zurückgetreten. Bernhard stutzte und stellte sich vor: ab. strich seinen Schnurrbart in die Höhe, suchte das Monokel aus der Tasche, machte feurige Augen und erinnerte ' ' t kon. Z 3 „Die junge Dame ist hübsch," sagte Bernhard vertraulich. Trostburg zuerst hat er immer ab seits gesessen hat sich am eigenen Tisch servieren lassen keinen Men habe meinen Beruf verfehlt; ich hätte Detektiv werden sollen. Die Hälfte habe ich schon h-rcus." den Erdboden zu berühren, und sich wie der Riese Antäos zu sühlen. Sie stehen im Sonnenlicht, meine Herren, Wie gut Sie es haben. Es gibt sinder des deutschen Gemüts. Ken l nen Sie Shakespeare ? Was ich sa- w!r wollen über die Lust am Lehen philosophieren, weil Sie edle Jüng linge sind. Schaffen Sie mir Sa- Glut und Feuer. Nun umringten ihn viele Menschen. Er lächelte be scheiden und glücklich. „Ist keine Bernhard schwamm in die See Hin- Feldstein warfen. Als er sich eben wieder angekleidet hatte, entstand im Vergnügen sei verleidet, wenn so et was passiere. Es sei kein Spaß, sich das Geld wegnehmen zu lassen. Auch Bernhard gab diese Meinung zum besten. Von Borgfelds hatte er den gan zen Tag über nichts als er Günther aus Posen. Ihr Mann war Oberrechnungsrat oder sonst was Gutes. Aber sie versprach trotz dem, den Herrn Hauptmann heute nichts Besonderes. Mit dem Fett- Schmidt oder so ähnlich mußte er heißen. Eines Tages hatte sich Bernhard ein Skizzenbuch und Farbstiste ge schlafen; es wollte ihm nichts mehr gelingen. Mißmutig zerriß er das Blatt. (Fortsetzung folgt.) — Abgebüßt. Geck: Junge Dame: „Ach, das läßt sich Begründet. „Weshalb »Weil er Konditor ist." Für die KSche. Bratentüten mit Sala mi. Die schönen großen Braten» scheiden müssen dünn geschnitten sein, und dreht man sie zu Tüten, il? die man feingeschnittene Würselchen von Salami, mit einer leichten Mayon naise verrührt, einfüllen muß, nach» dem man sie mit seingehackten Psef« fergurken vermischte. Rinderbraten mit sau rer Sahne. Ein schönes Stück gut abgehängtes Fleisch (Roastbeefstück oder Schwanzstück) wird geklopft und zwei Tage in milden Essig gelegt, den man mit einigen Gewürz- und Pfefferkörnern und drei bis vier zer quetschten Wacholderbeeren ausgekocht und lauwarm über das Fleisch ge gossen hat. Der Napf, in dem das Fleisch in der Beize liegt, muß gut kühl stehen, das Fleisch muß jeden Tag zweimal umgewendet werden. Dann nimmt man es heraus, trocknet eS ab, spickt es sorgfältig, bestreut eS mit Salz, läßt es in gebräunter Butter auf allen Seiten anbraten und gibt noch drei bis vier Wacholder beeren in die Bratbutter. Während des Bratens muß das Fleisch öfter mit der Bratbrühe überfüllt und nach und nach ein bis zwei Obertassen sau re Sahne dazugesügt werden. Man kann auch öfter das Fleisch mit sau rer Sahne bestreichen. Wenn der Braten weich und mürbe ist, wird die Sauce abgeschmeckt und nach Belie- Sahne verquirltem Weizen- oder Kar toffelmehl verkocht. Eier in Farce. Zu dlesem wohlschmeckenden Gericht kann man die Ueberreste von Kalbsbraten oder Geflügel verwenden. Nachdem das Fleisch sehr fein gehackt wurde, ver mischt man mit einem abgeriebenen, in guter Bouillon geweichten, darauf gut ausgedrückten Weißbrod, 1 Löf fel saurer Sahne, 4 Eidottern und dem Schnee von einem Eiweiß zu ge schmeidiger Farce. Eine flache Schüssel bestreicht man mit zerlassener Butter, streicht die Farce darüber recht glatt und macht dann regel mäßige Vertiefungen in die Farce, in die man gleich ein Ei schlägt, welches mit geriebenem Parmesankäse be selt und mit einem Gitter von Sar dellen streifen belegt wird. Man be deckt die Schüssel mit einem Butler papier, stellt st« in ein Wasserbad in einen warmen Ofen und läßt die Eier steif, aber nicht zu hart werden. Inzwischen bereitet man eine helle Mehlschwitze und verkocht diese mü Tassen Bouillon, fügt Salz, Pfeffer und ein wenigMuskatblüte und einen Löffel geriebenen Parmesankäse als. Gewürz an, streicht sie mit 2 Eigelb/ ab und reicht sie zu der Schüssel, welche sich vorzüglich als Eingangs gericht eignet. sie mit Wasser auf's Feuer, läßt sie erkalten und reicht eine Sahnensauce dazu. Boston Baked Beans. I sorgfältig verlesen und über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht. Am Morgen gießt man das Wasser ab und stellt die Bohnen mit frischem kalten Wasser auf das Feuer, kocht sie etwa 30 Minuten und gibt sie auf einen Durchschlag zum Ablausen. Dann legt man in eine Backschüssel einige Scheiben gesalzenen Speck und darauf die Bohne» mit 2 —3 Löffel Syrup und 1 Löffel Senf; mithineiir legt man etwa 1 Pfund gesalzenen Speck, so daß er etwas über die Bohnen hervorsteht, gibt auch etwas Salz oder Pfeffer dazu, dann bedeckt man dies ganz mit lochendem Wasser und stellt die Backschüssel 6 Stunden in einen mäßig heißen Backofen. Heißes Wasser wird zugegeben, wenn es nötig ist. Ein Deckel wird über die Schüssel gelegt und erst in den letzten 2 Stunden abgenommen, so daß das Gericht sich bräunt. Statt Rindfleisch (Corncd Beef) nehmen. Limadohnen sind auch sehr gut ge- Kalbfleisch mit Majo ran. Ein Stück von Pfund Kalbfleisch (Gulnschfleisch) wird mit etwas Butter, Würfelbouillon und Wurzelwerk zum Feuer gesetzt, doch soll die Flüssigkeit nicht mehr wie 1 Pint betragen. Salz und Gewürz, nach Geschmack. Ist das Fleisch, mehr gedämpft wie gekocht, hebt man es aus der Brühe, entfettet diese, wenn es nötig ist, macht eine helle- Mehlschwitze, der man einen guten Eßlöffel voll gepulverten Majoran »der fünf Stengel frischen Majoran von Handlange beifügt. Dies zieht man mit der Brühe auf und mischt noch Pint süße Sahne läßt das Fleisch darin heiß werden, aber nicht mehr kochen.
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