nes verschwiegen. Er fragte aus Um wegen Trissie, was sie von de Lignes hielte. Trissie sagte, sie habe sich nicht lange um die Leute gekümmert. Sie ihm die beiden Töchter, mit denen er schnell Kameradschaft schloß. Merkwürdige Geschichte: Er hatte zuerst geglaubt, sie seien verwöhnte Damen der großen Welt, und sie unangemeldet er- Mieu, M Babrttr e!k» schlichtes abgetragenes Wollkleid trug. Sie empfing ihn allein: Papa fei dünne Fistelstimme sang einen Cho ral. Es tlang schrecklich. Bernhard lauschte. .Es ist Mama," sagte flüsterndes Gespräch. Als Fräulein Reittleid!" ch d F^l^ Auch Fräulein Nancy schien heimli chen Kummer zu haben. Ihre grauen Augen standen groß und glänzend in schienen weltentrücki und an Tränen gewöhnt. Babette war hübscher; sie war zart und zierlich wie eine Roto- Korrespondenz, in der sie sich gelieb- Küssc schickten. Bald hatte auch Bernhard Babettens Bild auf seinem Schreibtisch. hard hatte schon vor Monaten ver sprochen, das Weihnachtsfest bei de Lignes zu verleben. Er schwindelte daS -Unausbleibliche, daß er sich mit Baöette verlobte. fen. Denzin sei tein Ort, in dem könne. Ihr dritter Wunsch sei der Ihm schlug das Herz zum Zer heiße Autwelle ir.s Gesicht stieg. Die Frau!" mit mir über Papa und Mama reden willst." Bald war sie wieder fröhlich. „Natürlick gehen wir zu Trissie," wahr, du liebst doch d.ine Schwe »Von ganzem Herzen," sagte Bern hard. Sie hing sich an seinen Hals und ! wollte geküßt sein. , Sie war zärtlich und schmiegsam, streichelte sein Ge lsicht mit scheuen Händen und suchte immer wieder angstvoll seinen Blick. „Ich liebe dich so sehr ich habe dich schon geliebt, als ich dich zum erstenmal hier sah du wirst gut zu mir sein du wirst immer nur an mich denken ich war bisher nicht so ganz glücklich, weiht du oh, wie will ich dich lieb haben." Er sah ihr ernst in die Augen. Am zweiten Feiertag nahm ihn Herr de Ligne beiseite. Das geschah nach dem Mittagessen. Das blasse Gesicht Herrn de Lignes war dunkel rot geworden, denn er hatte beim Es sen schweren Wein getrunken. Nun lag er, lief zurückgelehnt, in einem rctledernen Sessels eine Zigarr« m mit einer erkünstelt frischen Stimme zu erzählen: „Also, meir. lieber Trostburg, wir wären ja so weit in allerschönster Ordnung. Hat mich wirtlich gefreut, daß Sie Ernst gemacht haben. Unter kann Ihnen gratulieren. Die Kau tion stelle ich natürlich. Viel mehr aber kann ich augenblicklich nicht tun. Fragt sich, wie Sie sich nun rangie ren wollen. Ist es indiskret, nach Ihren verehrten Schulden zu sra- h b 'ch 'cht" s t einfacht die Sache erheblich. Sie ha «Nicht der Rede wert." etwa noch fünftausend' Mark extra. Die alte Dame in Alten-Wussow ist in Geldfragen etwas harthörig, wie Hals/ „Du weinst so viel. Du mußt ms» Sie schüttelte schweigend den Kopf. „Es war nur so viel Schlimmes vor» fernt hatte. Dieses Prunkstück fehlte hatte so viel Blick für Bilder, daß niäldes erkannte. Es stellte die Opfe- Bildern. Einige Tage nachher wurde die Verlobung veröffentlicht. Zwei Zim mer standen voll Blumenkörbe, eine zu tun. Auch Babette drang darauf. Doch Bernhard hatte ein schlechtes Gewissen. Bon Denzin aus wollte hingegangen. Die ersten Wochen in Denzin ver- Erfüllung Bernhard ja die besten Aussichten gehobt halte. Seine Frau Bernhard fragt« ganz vorsichtig bei seiner Braut an. weshalb Nancy zu diesem schweren Entschluß gekommen wortete, sie möge über Nancy nicht sprechen; es seien t"»"" Dinge ge schehen. darüber kein Wort. Bis Ostern flogen täglich die Lie besbriefe hin und her. Bernhard ihre Lieb« durchdringe, daß er glau be, ein besserer Mensch geworden zu sein, seit er sie liebe. Das wac auch seine ehrlich« Meinung. Auch Babette schrieb immer das gleiche, Sie hatte hundert Kosennamen für btsie Mensch auf der Welt sei, daß Zu Ostern kam er auf einige Tage nach Berlin. Beide hatten wochen lang vorher die Tage und schließlich gar die Stunden bis zu diesem Wie dersehen gezählt. Babette holte ihn zitternd und bewegt. Im de Ligneschen Hause fand Bernhard zunächst keine Veränderung sein ähnlich sei. Frau de Ligne erzählte redselig von Hosklatsch und vornehmen Bekanntschaften, war wie- Kleid. Beim Abendessen hörte diese Redseligkeit plötzlich aus: ihr Blick über den Tisch hinüber zu. Frau de Ligne bekam plötzlich einen Wein liampf und ging schnell mit Nancy wollen heiraten. Es muß Rat ge s'l.asst werden. Bitte, schreibe» Sie an Ihren Schwager, ich verbürge Ligne rasch auf ein anderes Thema über: „Ich hosfe, Sie haben die Angelegenheit mit der Stiftung schr:iben?" te und Nancy. Ich liebe Babette Spiegel gestanden und an seiner Kra watte gezupft. Als Bernhard nichts sagte, schlich er sich aus dem Zimmer, Än: Nachmittag fuhren beide an den Wannsee Es war ein schöner Heller Tag. Sie gingen quer durch nieder? Babette hatte die Ellenbogen senen Augen ins Weite. So schweig sam wie heute war sie noch nie gewe sen. «Wo ist eigentlich Nancy?" fragte Bernhard, Er hatte sie seit dem Morgen nickt gesehen. Palette drehte ihm langsam den Kopf zu und sah ihn gedankenver loren an: „Nancy? Nancy hat sich seit gestern abend wieder als barm herzige Schwester einkleiden lassen. Sie gehört zum Rittberg-Stift, weißt du". Sie wandte wieder den Kopf und sah ins Weite. Auf einem Stückchen grünen Wald boden blühten die Anemonen. In den Aesten der Kiefern schwangen sich zwitschernde Vögel. Unweit ihres Platzes zogen auf der Straße in lan gen Scharen Ausflügler vorbei. Di« hellen Kleider junger Mädchen waren zwischen den Fichtenstämmen erkenn bar. Bernhard brach los: Er kön ne nicht mehr an sich hallen. Er würde verrückt, wenn das so weiter gwge, sei ihm ein Rätsel: sieht aus wie ein Sterbender. Ir gend etwas ist bei euch nicht in Ord nung. Ich muß das endlich wissen. Du schleichst einher wie ein Schatten, du siehst aus, als seist du schwer krank. Auch du verbirgst mir etwas. Ich beschwöre dich, sage mir, was es ist. Ich bin als ein harwloser etwas Schreckliches steht hinter euch, wie ein Mitschuldiger. Meine Ner ven gehen kaputt. Ich könnte mich er konnte ihr Gesicht nicht sehen. Er WoN, Babette!" ahnte wohl, daß du mich fragen würdest. Ich Hube ihm noch heute früh versprechen müssen, dir wenig welßt. ich stehe mit Trissie schlecht, Bis zur Abfahrt des Zuges Iva» ren noch zehn Minuten Zeit. Na belte sah ihn schamhaft lächelnd an. In ihre Augen lehrte das lebendige Leben wieder zurück. „Ich möchte dich um etwas bitten, Bernhard, aber eS doch." Sie wartete ab, bis sie im Gehen in den Schatten dunkler Bäume ge kommen waren. „Du mußt mich aber nicht verachten, Bernhard. Ich möchte... ich möchte so gern einmal mit dir lustig sein. Wir wollen nach Berlin fahren und uns irgendwo hinsetzen, wo Musil ist. Wie ein Bürgermädchen mit ihrem Schatz. Du mußt Sekt mit mir trinken. Ich habe früher Sekt so furchtbar gern getrunken. Wir wollen beide lustig sein, und den ganzen Abend lachen, und nicht nach der Uhr sehen. Wir setzen uns mitten zwischen die Leute, damit es keine Möglichkeit gibt, daß habe ich mir schon lang« so ge wünscht." Sie umschloß seine Hand so fest, daß ihm ihre Fingernägel in» „Herrlich", sagte er, „wir tun nichts Unrechtes. Diese Tage waren zu schlimm. Ich schicke eine Depesche „Nein," sagte sie fast zornig, „die Eltern geht das nichts «ii. Du darfst nicht telegraphieren. Und nun sah ihm Ins Gesicht, ihre Augen wa ren voll Freude. „Du sollst wissen, d.iß ich dir gehöre." (Fortsetzung folgt). Für die Küche. Semmel - Panade m i t Kruchten. Drei Schrippen oder ohne Steine, bedeckt die Speise mit Zucker. Butter und Zimt und bäckt sie im Ofen zu schöner gelber Färb«. Geröstet« L«b«r. Man häu- Stückchen, macht S Unzen Palmin hellbraun, verrührt die Leberstückchen darin, dämpft zwei feingehackte Zwie beln und fein gehackte Petersilie damit, stäubt einen Löffel Mehl dar über, gießt ein Quart einige Löffel Essig daran, salzt un!» pfeffert das Ganze, läßt eS unter flei ßigem Rühren zweimal aufkochen Warmer Grießauflauf mit Fleischfüllung. I>/s Tasse voll gelber Maisgrieß und l'/z Tasse voll Weizengrieß werden mit etwas Wasser, Salz und Butter auf dem Feuer zu einem festen Teig ab- Die Mass« bäckt bei guter Hitze in 2 bis 3 Stunden. Gekochte Ente. Junge Enten Wurzel mit bis 2 Quarts Was ser aufgesetzt und langsam weich ge kocht. Am schmackhaftesten hierzu ist eine Meerrettigsliuce. Der Meerrettiz etwas Milch angefeuchtet. Indessen dünstet man zwei Löffel Mehl in But ter gar, gießt von der Entenbrühe da zu, läßt es zusammen verkochen, fügt den Merrettig sowie Salz und Zucker hinzu und läßt die Sauce nur ein- nominen, nach dem Erkalten von Haut und Gräten befreit und in kleine, möglichst gleichmäßige Stücke zerteilt. (Man soll den ?e!?ch!en Fisch nichts mit Stahlmess?r und Gabel behau» dein, sondern bedie'' sich zum Zer legen entweder eim>. oder eines silbernen Lössels, im Notfall zweier Holzlöffel.) Einen schönen Salzhering hat man mehrere Stun den gewässert oder in Milch gelegt- Haut '"? d Gräten befreit und in Streifen geschnitten. Hecht- und He ringSstllckchen werden gemischt; dazu fügt man serner etwas feine Strei fen geschnittenes Fleisch (Reste), eine zerschnittene Neunauge, 1 bis 2 in Streifen geschnittene geschälte Silz» gurken, wenn man will einige seit,« gemachte) Krebsschwänze, 1 Eßlöffel kleine eingemachte Perlzwiebeln unl» > 1 Eßlöffel Kapern. Zur Sauce ver rührt man 2 rohe Eidotter mit sehr wenig feinem Oel, Senf, etwas Salz, Weißwein, mildem Essig, ein weni-, gestellt hat, bis sie dicklich ist. damit Stunden durchziehen ind wird kal» oder auch statt des EssigS, dessen Ge^
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