' Im Schridiingsprozcß. »Eine der Roheiten, denen Sie Ih- Frau ausgesetzt haben," sagte^der hatte, „ist, daß Sie drei Jahre lang der Tat kein Wort gesagt haben. Ist das wahr?" .Buchstäblich wahr, Euer Ehren." „Nun Herr," donnerte der Richter, „warum haben Sie es nicht getan? Wollen Sie sich, bitte, erklä ren." „Ich war zu höflich, sie unterbra chen zu wollen." Zur BererbungStheorie. „Immer macht der Wachtmeister Brummer ein unfreundliches Gesicht. Haben Sie den schon einmal lachen hören?" „Nein, denn wissen Sie, dessen Borfahren sind schon seit vielen Ge nerationen Wachtmeister gewesen, und da hat denn ein Brummer das lis te Mal zur Zeit Friedrichs des Gro diesen Haufen Holz zerkleinern, gebe ich Ihnen fünfzig Cents ... das Geld haben sie rasch verdient!" Bettler: „Sie auch ... ich muß meine Kundschaft besuchen!" Gedankensplitter. Ein Pessimist ist ein Mensch, der die Pille erst zerbeißt, ehe er sie schluckt. Philister mit Glasaugen in die Welt. Luftballon des Lebens. sitzt." Gebildet. „lch trat" meiner seligen Frau malen Us- V." »Was selige Frau? Ka merad sind doch seit kurzem zum er sten Male verheiratet." A.: „Nun ja, Frau ist selig, daß Unter Schülern. Mit de? Arbeit, die uns unser Mathema tik-Lehrer für die Weihnachtsarbei eine harte Nuß zu knacken gegeben. Ja, das hat er jedenfalls in An betracht dessen getan, weil Weihnach ten doch die Zeit ist, wo man Nüsse knackt. Protz. liche Rotweinflasche'n? Ich sagte chm Beim Aufleiern des Schiffstau „Jetzt drehe mer „Du, ich glaab, die Racker von Fisch hawwe 's abgebiss«." Hieb. Herr: „Finden Sie nicht, daß ich eine große Ähnlichkeit mit mei nem Freunde Meyer habe?" Fräulein: „Ach ja, ich wollt« Sie schon darauf aufmerksam machen Das Ehc-Schicksal. Kellner (der die letzten Worte gehört hat, leise): „Es steht schon wieder vor der Tür und wartet auf Sie, Herr Müller!" Glosse. Manche Schrist- Die Kugel. Als er den S«ssel nicderstellte, stöhnte Julien Salmache leise. „Ihre Kugel macht Ihnen wieder zu schaffen?" fragte ich. „Sie lachen? Jawohl,, m«in Kuge, macht mir wieder zu schaff««!" „So «!>> Duell hat oft unangeneh „Stimmt!" halten: „Julien!" sagte ich, „ich mei ne, Sie icnnen mich nun schon lange genug, um mir di« Wahrheit zu er zählen!" „Sie kennen die Geschichte meiner wohl was läuten hören und wollte Sie schon längst danach fragen, aber —" ,Na schön! Stecken Sie sich eine Zigarre an! Die Geschichte mit dem Duell ist natürlich Mumpitz, die Ku gel war mir eigentlich gar nicht be stimmt; ja, was das Komische an der Sache ist, ich selbst habe sie sei nerzeit getauft und bezahlt . . . Ha ben Sie Francis Vernier gekannt?" „Persönlich nicht, aber man sprach mir einigemal von ihm, und zwar n<nn ich nicht irre, in Verbindung mit ihrer Kugel." „Francis Vernier, der Held meiner Gcschichtc litt nämlich an der Selbst mordmanie. Nicht, als ob es ihm etwa irgend schlecht gegangen wäre n«in, nur aus Snobismus, um sich aufzuspielen. Ich sehe ihn noch vor mir. in feinem geschmacklosen Cutaway, eine Riesenchrysantheme im Knopfloch und höre ihn schmach tend sagen: „Bester Freund! Wir Menschen ha ben unbeschränkte Macht über das eigene Leben! Das allein unterschei det uns vom Tiere!" Ich, für mein bescheiden Teil hielt den Ker' stets für einen Idioten? aber sehr viele andere hörten ihm „Ja, wir haben die Macht uns zu gleich, der uns schuf! Welch göttli ches Gefühl, ihr Freunde, welch gött liches Gefühl! Dieser fein ausgeklü gelte, dieser verwickelte menschliche Ich will Ihnen den Unsinn nicht Wort für Wort wiedergeben! Zum Schluß lam dann der Haupttrick: mit geschlossenen Augen blieb er dann kurze Zeit. Das nannte der Schafs kopf, auf der Schwelle vor dem Ab sen. „Ach!" seufzte er dann. „Lasset mich den Schwindel auskosten, bevor ich mich m den Abgrund stürze! Wer den Tod fürchtet, versteht das Leben Sehet Ich halte den war er jz dazu! Vernier lächelte hohnvoll. Er nahm «ine leidende Miene an und hauchte: „Bald! Bald!" Ich schwieg klüglich, was Bernier wieder Oberwasser gab. „Lassen Sie mich!" seufzte er .Lassen Tie mich erst den Wein ver suchen; lassen Sie mich erst seine glutrote Farbe bewundern, eb' ich dcn Becher leere! Wer wollte wohl volltrunkcn sein, eh« er die Selig- kauft hatte und schon längst mit mir herumtrug. Dann lief ich schnell zu den an- hatte meine Abwe- Kapsel ab. Natürlich! Das hntte ich ja ge wußt! Blinde Patronen! Blinde Va- ivi« sie bei jedem Wassen den und Entladen der Pistole zu Vernier war also kein Esel, son ger Poseur! Ich schüttelte mich vor Ll-chen! Das sollte «ine Hetz werden! Ich würd: den Kerl schon hineinle st die aber diesmal freilich ohne sei? Wissen scharf geladen war. Ich bohrt« meine Augen sest in die se'nen: >,H«, Francis!" sagte ich. „Spielen Sie uns doch kein Trauerspiel vor! ter: „Geben Sie doch mal einen Schuß in die Luft ab! Dann wird's sich ja zeigen!" Er hob die Pistole. Ich sprang si-n: „Verrückter Mensch! Tun St« die Pistole weg!" Vernier ließ nicht locker: mich. „Jetzt kosten Sie einmal d«n sü ßen Schwindel vor dem Abgrund des wenn m«ine Hand nur ein wenig zit iert, so —" Paff! Die Kugel stak mir in der „Er hatte also nicht die Absicht ge aus?" Ich lag lange krank. Zwei Tage vor der Verhandlung erfuhr ich durch einen Zufall (denn der Arzt hatte verboten, mir von aufregenden Din- lch ließ sofort den Höhe: .Ich danke dem Himmel!" rief «r pathetisch, „daß mein großherziger freund noch nicht vereidet wurde! über ich verschmähe seine edle Lüge! Ich weise sie weit von mir! Mein Browning war immer scharf gela den!" Jahre ab!" Zärtlichkeit. Die liebliche Bliite der Zärtlichkeit loste? Wie manches arme Waisenkind sehnt sich mütterlicher Liebko eine glückliche Kindheit, in der eine zärtliche Mutter die Herzen der Kin der innig an sich fesselte, tönt noch wie Und doch, wo Liebe fehlt, da fehlt auch ihr Kind, die Zärtlichkeit. Darum mahnt unser gemütvoller Die Welt ist kalt und Helle. samen Mutter etwas Seltsames. Eines ihrer Kinder wollte die Mutter küssen, worauf sie unwillig das Kind liebe sie lm Jahre 18t>4 hatte keit für die Hilfeleistungen, die ihm die Mission Georges Perrot hatte zu teil werden lassen. Der Gelehrte Individuelle Ansicht. Kouleurstudent (vor einer Goethe- Büste): „Wie bedeutend wäre Gesicht schmisse aufwi«se!" Tie Erbtante. „Um Gottes willen Tante!" Ueber stimmt. „Wie alt ist „Ich weiß es nicht genau. Aber Beim Geographie-Un terricht. Lehrer: „Wenn ich nun ein Loch durch die Erde grabe, wo Ter junge Äalif. Von dem goldenen Throne der Kalifen war Harun Alraschid der Ge rechte, den Allah in den siebenten Himmel aufnehmen möge, in die Gruft Da trat Abufeda Jbn Ali, der bucklige Geschichtsschreiber des toten verzeichnet standen. „Auge der Welt, das Schwert der Gerechtigkeit führst du", sprach listig der Versucher. «Siehe! Das sind die Männer, die schlecht von dir sprachen, als dein erhabener Vater noch lebte. Strafe sie, Herr!" .Gut, doch wo hast du die zweite Liste?", fragte lächelnd der Kalif. .Welche Liste, o Liebling Allahs?" „Die Liste der Leute, welche gut von mir sprachen. Denn, wo ich stra fen muß, da will ich auch lohnen". Da neigte sich Abufeda und ging, und man sah ihn nie mehr an dem Hofe des Kalifen. O diese Männer. Mann: Meinst du nicht auch, liebes Frauchen, daß durch mein fortwährendes Rau wenn sie verderben sollten. Frau: Du bist eine Perl«, Männ chen; der beste und sorgsamste Gatte, das Muster eines Ehemannes! Na türlich leiden die Gardinen. Nicht Tapfer. . .Wer ist denn der feige Kerl dort, der sich vor unserm Truthahn auf den Baum ges'üchtet hat?" Direktor des Sommertheaters: .Das —? Das ist unser erster Held!' > Katheder. Der Primaner Schoppemann hat die scharfe Rüge mit anschließendem Ar rest. „Ja, so sind Sie," donnert ihn der Klassengewaltige an, .in der Weshalb arbeiten Sie nicht Ar-
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