El« feine« Q««rtier. Manöverquartiere! Es ist viel -Slück, um nicht zu sagein Hazard, Sabei, wie die Manöverquartiere ausfallen. Kommt man in ärmliche Gegenden, wo der Boden schlecht ist «nd die Leute selbst nichts haben, dann sieht es natürlich böse mit dem Quartier auS. Aber selbst dor<, wo «ine arme Bevölkerung auf unfrucht barer Scholle sich mühsam abquält, tut man für die Soldaten, die ins Quartier kommen, mehr, als eigent lich d« Kräfte gestatten. Natürlich auch Ausnahmen kom «iti» bor; aber diese bestätigen nur die Regel. Von einer solchen Aus »c.hme will ich nach der Wirklichkeit das Folgende erzählen: Das Brigadeexerzieren. auf das sich unmittelbar die Divisionsübun gen anschlössen, war im besten Gan ge, und der einjährig-freiwillige Ge freit« Neumann lag mit seiner Kor» xoralschast von zehn Mann in einem zitmlich wohlhabenden Dorfe bei dem Mauer Borowka im Quartier. DaS >var ein Reinfall mit dem Quartier! Der Bauer Borowka war ein Geizhals schlimmster Sorte, der sich Verachtung und Anfeindung fei >>er gesamten Dorfgenoffen erfreute, und Töchter hatten das Haus »erlassen, um außerhalb Dienste zu nehmen, weil sie die Verhältnisse «icht aushielten. Knechte und Mägde hotte Borowka nur selten; denn sie liefen ihm nach wenigen Tagen da von. Ebenso krakeelig und schmutzig Als die Quartierzettel verteilt «ourden, «am der Ortsvorsteher, ein sehr verständiger Mann, an den «Zinjährigen Neumann heran, um ihm zu sagen, daß er es lebhaft be dauere, daß Neumann und feine Leute gerade in dieses Quartier kä mt». Er schilderte den Borowka in den schwärzesten Farben und riet dem Einjährigen selbst, sich nichts gefallen zu lassen und sich sofort zu beschweren, wenn ihm und seinen Leuten das nicht zukäme, was sie zu beanspruchen hätten. Neumann teilte feinen Leuten mit, tvelches Glück ihnen mit dem Quar tier beschieden war, und die Mann schaften ließen die Köpfe hängen mit Ausnahme des Polen Poliwka, den der Feldwebel den „Kerl mit dem falschen Namen" nannte, denn Poliwka heißt zu deutsch Suppe, imd der Feldwebel behauptete, der Poliwka habe keinen Anspruch aus solch anständigen und schmackhaften Namen. Der Feldwebel war Über haupt nicht gut auf Poliwka zu spre chen und hatte dazu seine Gründ«! denn Poliwka war ein listiger Bur sche mit bösen, um nicht zu sagen sofort fllrchl.r'.ich rab a:. Neumann berief sich auf das Quartierbillett und verlangte das den Mannschas- und einen abend: beleuchteten Auf enthaltsort. Der Bauer erklärte, es fiele ihm Kar nicht ein, sich wegen der unge betenen Gäste in Unkosten oder Um ständlichkeiten zu stürzen; aber als schränkte sich fortab auf passiven Widerstand. Der Gefreite Neumann erfüllte den Wunsch des Ortsvorste- Bvrowka, die Einquartierung in daS Dorfgasthaus auf Kosten Borowkas zu legen, und nun gab dieser wenig entschlossen, selbst aus dem Aerger zu ziehen. Am nächsten Tage wurde zeitig chen. Das führte sofort wieder zu einem Konflikt mit Frau Borowka, die sich weigerte, nachmittaggs noch einmal Feuer auf dem Herde zu ma chen. Erst nach langem Parlamen tieren entschloß sie sich dazu, was »lir die, Folge hatte, daß die Solda- ten sich sämtlich in die Küche dräng ten, um angeblich mitzukochen, eine DaS selbst zubereitete Essen er führen, nämlich am nächsten Tage in der Küche einen Salzhering in Stiefelwichse braten, wobei sich ein Geruch erhebt, durch den man hart gesottene Verbrecher zu Geständnis sen zwingen kann. Neumann verbot gen die Quartiergeber. Abends saß Neumann mit seinen Leuten im Dorfwirtshaus, und hier wurden ihm von allen Seiten von den lieben Mitbewohnern BorowkaS haarsträubende Sachen von dem Quartierwirt erzählt. Poliwka hatte eine ganz besondere Bekannt schaft gemacht: die eines Knechtes, welcher früher selbst bei Borowka im Dienst gewesen war. Er verriet Po liwka ein Geheimnis: Auf dem Bo den, auf welchem die Einquartierung schlief, befand sich eine kleine Kam mer; in dieser waren nachts die Ge wehre untergebracht. An der Rück wand dieser Kammer konnte man ein Brett verschieben, so daß eine Oeffnung entstand. Dann sah man in einen Luftschacht, in welchem der Bauer seine Schinken heimlich ver wahrte. Der Verräter war über zeugt, daß dies«! Wink b«i Poliwka auf fruchtbaren Boden fallen würde. In der Tat ging Poliwka früher heim als die anderen Kameraden, revidierte das Versteck und fand dort vier Schinken hängen. Er verschloß den heimlichen Zugang zu diesem Schatz wieder und verbrachte eine schlaflose Nacht. Es ging ihm ein Plan im Kopse herum. Am näch sten Morgen war er mit demselben fertig. Während des Gefechtsexer zierens kam Poliwka mit Neumann und zwei anderen Leuten der Korpo ralschaft als Seitenpatrouille in ein Dorf, wo ein Schlächter allerlei ver führerische Delikatessen in seinem Schaufenster ausgestellt hatte. „Kaufen Sie einen Schinken, Herr Gefreiter!" sagte Poliwka. „Er wird uns und Ihnen wohltun, und Sie werden es außerdem nicht be reuen. Aber lassen Sie sich eine Quittung über den Schinken vom Schlächter geben, damit Sie sich je derzeit ausweisen können, daß er be zahlt ist." meinte Neumann; aber Poliwka er kläre: „Sie sollen von nichts wissen, Herr Gefreiter, damit Sie jederzeit sagen können, Sie wüßten nicht, wer es gewesen ist." Das pfiffige Lächeln des Füsiliers ließ auf einen Streich schließen, der schon den Preis des Schinkens wert war. Neumann erstand den Schw eine schön geschriebene Quittung über den gezahlten Preis geben. De: Schinken wurde nachmittags, als man vom Exerzieren ins Quartier zurückkehrte, in einem Tornister ver steckt, auf das Gehöft BorowkaS ge bracht. Während die Mannschaften in der Küche ihr Essen kochten, lief Poliwka nach dem Boden und hing vermittels dem Bauern gehörten, ab und ver steckte ihn. Dann requirierte er trotz des Schreiens der Frau und de? dem Brunnen auf, und hier wurde getafelt. Das Hauptstück des Essens mächtigen. Das brachte ihm natür lich nichts ein als Püffe und Schlä ge, durch die Borowka derartig in griffen, warum ihnen Borowka ihr Bauern eine derartige Tracht Prii« Gel, daß er sich nur mühsam in sein Haus schleppen konnte. Die Frau, die mit Jammern und Schreien die Exekutive gegen ihren Mann begleitet hatte, lief schreiend und schimpfend durch das Dorf, laut verkündend, daß die Soldaten sie be siohlen und ihren Mann totgeschla gen hätten. Sie alarmierte den Ortsvorsteher; sie lief nach dem Gutshofe, wo der Hauptmann sein Quartier hatte und eben mit dem Gutsbesitzer und dessen Familie bei Tisch saß. Es blieb dem Kompagnieches nichts anderes übrig, als die Sache sofort zu untersuchen. Er holte den Feldwebel ab, der in der Nähk ein quartiert war, und beide begaben sich auf das Gehöft des Bauern Bo rowka, wo sie auch bereits den Orts vorsteher vorfanden. Die Mannschaften saßen noch im mer auf dem Hof und taten sich an ihrem Schinken gütlich. Neumann meldete die Korporalschaft zur Stelle, und der Hauptmann begab sich erst i,ach dem Wohnzimmer, um den äch zenden und stöhnende!', Bauern zu vernehmen. Dieser erklärte, daß er vier Schinken in seinem Versteck ge habt habe und die Soldaten einen davon entwendet hätten und verzehr ten. Der Hauptmann ging auf den woher er den Schinken hätte. „Ich habe ihn gekauft, heute auf dem Rückmarsch. Hier ist die Quit tung." Dies« Quittung war aber gerade etwas sehr Verdächtiges. Der Haupt mann warf deshalb einen strengen, prüfenden Blick auf das Gesicht deS Blick ruhig aushielt. Frau führte ihn, den Feldwebel und den OrtSvrosteher nach der Boden kammer und bis zu dem Versteck, wo richtig wieder vier Schinken hingen; denn Poliwka hatte natürlich, wäh rend die Frau Hilfe herbeiholte, den versteckten Schinken wieder an die richtige Stelle gebracht. Dem Haupt mann kam die Sache ab«? doch ver herausholen, und die Bäuerin be stätigte, daß diese Schinken ihr Ei gentum wären, da sie mit Kreuz kiert wären. Die Frau war selbst so verblüfft, als sie die Schinken in dem Versteck vollzählig fand, daß sie einquartierten Mannschaften, durch da« man erfuhr, wie sich der Bauer betragen hatte, und der Hauptmann Mannschaften in einemOuartter blei ben, wo sie an Leib und Leben be droht wären. Hause unterbringen zu lassen. Das solle in der nächsten halben Stunde , Standrede, in der er ihm klar mach te. daß er wegen Mordversuchs, Be schimpfung und Bedrohung von Mitgliedern der bewaffneten Macht die schwerste Strafe zu erwarten ha be. Dann ging er mit dem Feld ,,lrgendeine Teufelei ist da passiert. was es ist." „Ich möchte wetten: der Kerl, der Poliwka, hat seine Hand im Spiele", meint« der Feldwebel. „Er hat nichts als Schindluder im Kops und ist diskreditieren. Auf dem Gutshofe Ma»övrriiberr«sch«i>z. Von Else Krafft. Sie kam vor Sehnsucht nach ihrem flatterte. Tablett ein Glas Milch ins Zim fechs Seiten lang, „Liebe Marga! Du wirst sicher sehr erstaunt sein, daß Dir di« alte Pensionsfreundin endlich mal wieder schreibt. Aber höre und staune, waS mich heute aus meiner Dir ja be kannten Schreibfaulheit herausgeris sen hat. Du weißt ja, daß ich seit zwei Jahren meinen geliebten Hans bekommen habe, und mit ihm Onkel Pauls Scholl«, wo ich früher so herr liche Ferien verlebt. Aber, daß wir rem stillen Gutshaus Einquartierung, das weißt Du sicher noch nicht. Te legraphiert wird Dir das Dein müd inarschierter Schatz ja noch nicht ha ben. Er ist nämlich heute morgen Quartier, und hat natürlich keine Ahnung, daß ich Dich kenne und bei nahe einen Luftsprung vor Freude gemacht habe, als ich seinen Namen hörte, den ich ja lange weiß. So, und nun tue mir, und hoffentlich Dir und Deinem geplagten Krieger auch den großen Gefallen und reise, sobald du fortkannst, hierher, damit Du Deinen Mann überraschen kannst. Ich freue mich riesig aus Deinen Be such, aber kWile Dich sehr damit, da die EinquaWerung hier voraussicht lich nur wenige Tage dauert. Schicke mir ein zMtz»ck»m, wann ich Dich von Buchenau, daS ist die nächste Bahnstation, mit dem Wagen abholen darf. Dein Schatz darf natürlich Männer. Also, liebste Marga, auf Die junge Frau starrte auf das Briefblatt und wußte nicht, ob sie weiche oder träume. Dann, mit ei- Mein Munn holt die ältesten Marten schläft nämlich direkt neben der Ap felkammer dann stellst du dich in den Fensterwinkel oben auf der Diel« zweiten Male mitten in den langen Satz der Freundin hinein. „Das ist ja wie im Roman ... das ist ja... v Grete, Gerd wird ja direkt fas sungslos vor Glück sein, wenn er mich da so plötzlich witder hat." so laut und klingend, daß der alte Kutscher immer wieder die dünne Mähne auf seinem Bock schüttelte.... „Ja, ja, meine Herren," sagte der liebenswürdige Gutsherr in die fröh liche und trinktüchtige Tafelrunde hinein, „zweihundertdreiundsechzig Jahre steht dieser ehrwürdige Kasten schon, ob Sie mir nun das glauben oder nicht. Es sind ja im Laufe der Zeit eine ganze Masse baulicher Ver änderungen vorgenommen, aber das eigentliche Gutshaus haben die Eschenhagens schon Anno sechzehn hundert bewohnt und gegen die Franzosen oft genug verteidigt.'... „Alle Achtung", näselte der jüngste Leutnant mit erhitzten Wangen, in dem er durstig sein Glas leer trank. „Darauf komme ich unserm verehrten in dem alte, verblichene Oelbilder melancholisch auf die neu« Welt her niederblickten. besucht hat." „Das sind die Mäuse in der Aep pelkammer", wollte Karl Eschenhagen „Js ja Blödsinn." „Was Wahres ist an der Sache... Jetzt trat doch eine kleine Verle schweigend und ganz besonders dur stig sein Glas leerte. faul steht in Ihrem Hause ... Ick verdufte jedenfalls mit Ihrer gütigen Erlaubnis schon vor zwölfe. Mor fammenreißen in dem verregneten Lehm der Eichenhügel." .... „Warten Sie, ich komme mit", meinte der andere, der mit dem Ka meraden das große Zimmer auf dem rechten Seitenflügel teilte, während Oberleutnant Krüger links ein Ge mach für sich allein bewohnte. Und alle vier Herren sprangen gleichzeitig aus und wünschten sich lachend und mit sehr heißen Köpfen gute Nacht. Den heißesten Kovf hatte entschieden Gerd. Ihm war mitten in den Spukgeschichten sein süßes, verlasse nes Frauchen eingefallen, der er schon ganze zwei Tagt keinen Brief ge- Der Hausherr, der ihn bis vor sein Zimmer die Treppen hiniusge leiten wollte, wurde unterwegs von Also mußte er mit seiner flackern den Kerze allein seinen Weg suchen und durch das fremde Haus tappen. Das war gar nicht so einfach, wenn Aber da war ja schon die schöne, weiße, leuchtende Diele, von der auS Tür in sein Zimmer mündete. flüsterte da jemand und nun noch einmal, geisterhaft wiederhallend: „Gerd" .... Die Kerze in des Oberleutnants Hand begann zu wackeln. Arme aus, regelrechte weiße Frauen arme , . . lehnte da nicht eine Ge stalt im weißen Gewände an der weißen Wand? Himmel . . . war er plötzlich verrückt geworden von dem da wirtlich raunend und wispernd diese wahnsinnige weiße Frau . . . . Die Kerze führte jetzt einen regel rechten Jndianertanz in den schlot ternden Händen Gerds auf. „Satanas, entweiche!" entrang es sich entsetzt von seinen Lippen. Ein Griff nach der Türklinke, ein furcht barer Knall und der Schlüssel drei mal herum im Schloß . . . „So . . . unten auf dem Treppengang lauschen den Gutsfrau eine weiße Gestalt ver zweifelnd aufschluchzend in die Arme. Ganz betreten vor dieser unver hofften Erscheinung, drückte sich Karl Eschenhagen eiligst in den dunkelsten Winkel zurück, damit ihn die saf' „Grete . . . o Grete . . . nimm mich bloß für die eine Nacht mit in dein Zimmer und laß deinen Mann wo anders schlafen! Ich ... ich bin ja so unglücklich ... ich reise sofort morgen früh ... zu meiner Mutter ... o Grete." ... . „Um Gottes willen, aber was ist denn passiert?" fragte sie erschrocken. „Er . . . er, ich kann das gar -««cht, wiederholen", schluchzte Marga ver zweifelt Sa , . . Satanas hat er ... zu mir gesagt. . . . O Grete ... das überlebe ich nicht." . . . „Das verstehe ich nicht", meinte die Freundin unruhig. „Wer weiß, wie viel die Männer getrunken haben Armes Kind, dein Mann hat gewiß selber nichts mehr von sich gewußt. ... Sei doch vernünftig und beruhige dich erst mal. Ich bleibe ja bei dir. ... Warte mal, mein Mann weiß da passiert ist. Die an sitzen; aber wer denkt denn auch, daß sich die Männer gleich so betrinken werden, daß" . . . und konnte sich gar nicht halten vor Lache»? Bis sie's schließlich herausbekam — ein Blödsinn. ... Als sie zu der Freundin zurück kehrte, saß die noch immer in ihrem schönen weißen Spitzenkleide unbe weich. Und bis schließlich beide Korspiegelung falscher Tatsache». M „Donnerwetter, ist die lang!" Wie lang sie war. Pfiffikus. Und schmeißt zum Schlug daS Blattl koa Mensch I>ei dcra Gschicht, All s glaabt 'm Marltbericht. Teutliche? Wink. Gast: „He, Kellner, ist es wahr, daß die letzte Portion Hasenbraten fort ist?" Kellner (leise): .Jawohl! Wenn. Sprüh? hell der Mutterwitz, ans dieser Gute Gelegenheit. nicht LH bist Du augen- DollarS zu leihen?" Tierfreunde. „Jungen Werst doch endlich den Laubsrosck zum Fenster hinaus. Lange genue habt Ihr das Tier im Haufe!" Kinder: „Ach nein, Papa. wii wollen ihn behalten und ihm di> Gnadenfliegen geben." Verfchnappt. Dame: Jh> Höcker macht Ihnen wohl viel Be schwerd«. lieber Mann? Bettler: Namentlich det verwünsch-
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