Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 18, 1913, Image 6

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    Wert^
Keineswegs »Geschäfte" macht.
.Ulkt" auch nicht, daß alles lacht.
„Gleichwohl ich ihn ;
ganz beispiellos, ist Richter;
Solch ein Wirt ist Goldes wertl
j> Entgegenkommend.
Herrin: Eins muß ich Ihnen
»och sagen, Friedrich, Ihr Vorgänger
hatte ein Verhältnis mit einer Kö
chin!
Diener (gutmütig): Das werde
ich selbstverständlich auch übernehmen,
gnädige Frau!
Verzeihlicher Irrtum.
Der Hausherr unterhält sich mit
seiner schwerhörigen Tante. Ein
Kuchen, der gespendet wird. Da
mischt sich die alte treue Magd der
Verstorbenen in das Gespräch und
«rNärt schluchzend: „Ja, söll glaub
i scho! Den hent au die Leich' noch
selbscht backe!"
Schriftsteller: .Finden Si«
.den» in meinen Arbeiten gar nichts
Originelles!"
Redalteur: „O ja die Or
thographie!"
Feinsllhl -g. Vorsitzender:
.Und nun sagen Sie uns noch. An
qellagter, warum Sie nur Waren
nahmxn, die voll« Kasse aber un
berührt ließen?"
Angeklagter: .Ach Gott. Herr
Präsident, nun halten Sie mir
das auch noch vor!"
Knut Karsten und sein Weib.
Als ob seit Monden kein Tropfen
gefallen wäre, und nun die Wolken
ten, so stürzte der Regen hernieder.
Wie rasend, in langen Atemzügen
heulte der Sturm. Dazwischen
heulte der Donner durch die Nacht,
wenn er die Erde spalten wolle, rat
terte in boshaftem Knattern und
Prasseln, als schlüge er die Welt in
lauter kleine Stücke. Wenn der
Sturm aussetzte, hörten Knut Kar
sten und Jürgen, der Sohn, die
Tropfen vom Fensterbrett und von
der Stubendecke aus den Fußboden
ticken, denn die Fensterläden schütz
ten nicht gegen den klatschenden Re
gen, und in das Dach hatte der
Jetzt rührte der Junge sich nicht.
Er saß an Knut Karstens Bett, die
Ellenbogen auf die Knie gestützt, das
Kinn aus den vervigen Fäusten. Wer
aber das Gesicht hätte sehen können
beim schwachen Schein der kleinen
Hängelampe, der würde überrascht
gewesen sein von seiner Bewegtheit.
Da gewitterte die Ungeduld, grollte
verhaltener Zörn. stand für Minu
ten eine dmpfe Ergebung. Aber im
mer brach der Unmut durch. Dann
der Arche NoahS? Und die Männer
Den Knecht hatte der Bater mit dem
Vieh auf den Miillerberg geschickt,
salls das Wasser käme. Aber die
nicht sägen, wie schrecklich es sei, da
still zu halten. Aber eben darum
war er zornig .und haßte ihn in ge
wußte es nicht.
Da seufzte Knut Karsten, der sei
nen Sohn beobachtete, tief auf.
erinnert wurde. Aber heut sagte
er nur finster: „Ist's nicht genug,
daß ich hier auf dem Faulbett liege
mit solchen Fäusten?" Und er
schüttelte die geballten, sehnigen Hän
de. Die Arme und der Kops waren
Vater?"
Da sah Knut Karsten seinen Jun
sag' ich."
„Wenn aber das Wasser kommt?! —'
„Kannst Du es hindern, wenn Du
fast, des Vaters Rechte: „Nur einmal
hatte.
und sie rangen miteinander. Aber
aus dem Scherz ward Ernst, und sie
sagte mit verdunkelten Augen und
eisenharten Zügen: »Ich will doch
sehen, wer der Stärkere ist."
Wer der Stärkere ist! Das hatte
ihr Eheleben regiert, bis Trude ging,
als die Stärkere. Denn Knut konnte
es nicht verwinden, daß sie ihn al
lein gelassen, hatte heimlich gehofft,
sie werde wiederkommen. Aber sie
war fortgeblieben, sie war die Stär
kere. Und jetzt mußte er an sie den
ken. Plötzlich sagte er in die Stille
hinein: „Trude!"
Dann kam ein Spuk, daß er sich
an die Stirn fühlte, ob er wach sei.
Die Tür ging auf und seine Frau
trat über die Schwelle. Sie hatte
eintn weiten, dunklen Mantel an
und trug eine Laterne in der Hand.
„Knut!" sagte sie leise und trat
an sein Bett. Warme Finger faßten
die seinigen. Nun wußte er, daß es
kein Spuk war. Er machte die Au
gen zu und lächelte wie ein Kind
daß Knut die Wirtschaft vom Bett
aus regierte, daß Sohn, Knecht und
Magd seine Befehle ausführten, als
könne er sich jeden Augenblick vom
Lager erheben. Aber die Reue griff
ihr mit schwerer Hand ins Herz, als
sie den starken Mann so hilflos liegen
sah. Wenn er ihr jetzt Vorwürfe ge-
Damm gelaufen, sagte er, und Trude
nickte. Sie hatte es sich gedacht.
Damit waren sie beide mit ihren
bewußt bange in der Stube umher.
„Soll ich versuchen, Dich «ach
oben zu bringün?" fragte sie ganz
hinzu.
Knut Karsten seufzte. Das Leben
sah ihn im Augenblick so liebreich
Kopf, Trude bemühte sich, ihn zu
stützen. Aber die Kräfte der starken
Frau reichten nicht au«, diesen Rie-
Du gekommen bist."
„Und Du?" fragte sie. Durch
ihre Blicke irrte ein Zagen.
Er Gesicht nach der Wand.
„Geh' über den Müllerberg ins
Dorf, vielleicht findest Du dort
Hitte." LI d ' D 112
das Wasser vielleicht sein Werk hier
und wollte gl:ich Hilfe mitbringen.
Aber alles, was Kräfte hat, ist beim
Damm oder hat mit der Bergung
weit und starr.
„Das Wasser!" sagte sie heiser.
hüben und drüben aus der Bett
kante. Ihre Brust drückte sich an die
des Gatten. Dann ein Donnern.
„Du bist doch die Stärkste," sagte
Eide Japanerin über europäische
Frauen.
Akio Mossaus, die bekannteste Dich
terin, die heute im Laude der Chrq-
M.AX) Gedichte, außerdem Dramen
gend die beste Gewähr für die glück
liche Zukunft der Länder. Weniger
entzückt ist sie von den Damen der
besseren Stände, von denen sie
glaubt, daß sie ihre Pflichten dem
Gesamtwohl gegenüber vielfach ver-
Kinder fein; gerade in dieser Hin
sicht sei vieles bei uns schlecht be
stellt. „Die Familien der guten Ge
sellschaft verwenden bei der Kinder
erziehung noch Methoden, die in Ja-
Halten die Kinder von den Gefahren
des Lebens fern, anstatt sie früh
zeitig darauf aufmerksam zu machen,
treten können."
T«» ««t«
Auf einer Inspektionsreise kommt
IV. Korps, v. Meerscheidt-Hüllessem,
„Sechst links" (Ruf des Zielpostens
heißt der kommandierende General
unseres Armeekorps?" Worauf dir
biedere Pole, stolz auf sein Wissen,
dierende Meerschwein v. Hülsibutzi."
<sr weih sich »» helfen.
Der verstorbene Pierpont Morgan
Mut verliert, und es als Pflicht be-
Kandidat: „Die Frage nicht, Herr
Professor, aber die Antwort!"
Unter Aerzten. A.: „Na,
B. (Arzt In einer kleinen Stadt):
chen, 'ein Mensch ist trank."
Der Protz.
stücken gefüllt!""
Wenu schon,,denn schon!
trotzdem zwei Portionen Austern?"
Modern. Bettler: „Armer
Reifender bittet gütigst um einen ab
gelegten Aeroplan!"
Ein ungalanter Vater.
Tschter: „Warum wohl der Hund
A««r so heult, Papa, wenn ich sin-
Verfrüht.
Zahnarztgehilfen): „Abscheulich! Zetzt
Ihnen allein steht?' '
Zahnarztgehilse: „Lassen Sie sich
schnell einen Zahn herausnehmen! Da
Verkanntes Wohlwolle».
A.: „Du Host mi schö einig'rennt beim Staatsanwalt mit Dein da
misch'n G'schwätz!"
B.: »Aber von dem, dös i not g'sagt hob, von dem sagst sei nir. ael
Guter Rat. Onkel: „Hör,
Emil, durch Deinen leichtsinnigen
Lebenswandel hast Du mir schon
manche schlaflose Nacht bereitet, kannst
Nesse (welcher Medizin studiert):
„O ja, ich werde Dir ein Schlafmit
tel verschreiben".
Aus der Schule. Lehrer
(der seinen Schülern den Unterschied
wäre kaput, und ich würde sie jemand
für 20 Dollars verkaufen, was wäre
?in gulcZ At-
! Ein sonderbarer Be
trüger. Der Rentier Haselbach
geht an einem Restaurant vorbei, wo
gerade zwei Herren herauslommen.
„So," spricht der eine, „da geht ja
der Haderlump, der mich um achttau-
send Taler betrogen hat!"
! Zweiter Herr: „Ja wie so denn?"
l „Weil er mir seine Tochter nicht