Eine Jagd auf Riese». Ich kg noch im süßesten Morge»- I'chl,immer, als mein Wirt, ein Wal .lch bin sofort fertig!" rief ich "durch den Türspalt und begann, mich anzukleiden. Dabei erinnerte ich mich, was wir vorhatte,». Richtig! Sine Wals!schjazs, und ich hatte de» ölten Svendsen gebeten, >n!ch ei.nn.il zu wecken, wenn sich jemals eines die ser Riesentiere in der Nähe der Küste zeigte. Bald stand ich am Strande in der feuchtkalten Nachtluft, vom Turme der nordischen Dorfkirche schlug es zwei Uhr morgens. Ein prächtiger Voll mond goß sein bleiches Licht in die silberne Schüssel des Meeres. Mein Wirt stand schon auf Izxm Holzbalken, an welchem die verschie densten Fahrzeuge verankert waren. ' „Welches Boot nehmen Sie heute?" fragte ich. „Den „Olaf"! Soll ein großer Kerl sein," entgegnete er in seiner wortkargen Art. „Zwei HeringSft scher haben ihn gestern abend ge sichtet." Plötzlich schien der Alte erregter zu werden. Er warf den Nauchstummel Bei Seite und rief den beiden Ka meraden zu: „All right! Er liegt an hundert Faden vor der Nadel." Die Nadel war eine Felsenklippe, die steil und spitz aus dem Meere aufragt. „Kommen Sie!" rief er mir zu, vnd wir kletterten auf den schrägen Brettern an Bord des hochrandigen Motorbootes, das am Strande lag und auf dem schon die beiden Ge hilfen an der Reeling lehnten. „Macht klar!" kommandierte der Alte. Der eine hob die Trosse über den Anlegekopf, während der andere in kleinen Maschinenraum hinun terstieg, der nur durch eine schmale Wir stießen ab, und bald kam der «Olaf" in schnellere Fahrt. Unser Boot war eines jener brei ten, unten fast kugelförmig verkielten Fahrzeuge, in den Kielräumen mit Senktanks ausgerüstet, die bei stür mischer See gefüllt wurden, um dem Boote mehr Tiefgang und eine grö ßere Sicherheit zu verleihen. Jetzt, da diese Tanks des schnelleren Fort kommens halber leer waren, schau kelte das Boot bei jeder kleinen Welle in weitausgeholten Schwankungen Herüber und hinüber. Es bot in seinem ganzen Gehaben «ln glitt« Pendant zu seinem Be sitzer Svendson, der ebenso breit und Harpunenkanone stand,' mit weitge spreizten Beinen, wie angeschmiedet an sein Fahrzeug. Wir hatten einen kräftigen Motor. Obgleich er ganz alter Konstruktion zu sein schien, seine hundertzwanzig Pferdekräfte mochte er jetzt noch ent wickeln; denn der mit einer starken, scharfkantigen Stnhlfchiene versehene Kiel überfiel das Wasser so plötzlich, daß es wie zerschnitten rechts links ausschäumte. Die Walfischboote der nördlichen Länder haben eine scharfe Kielschiene, weil sie nicht selten in Treibeis gera ten und dann mit ihrem stählernen iGebiß sich tapfer zur Mehr setzen um nicht zerpreßt zu werden. der Motor sein lilke, likke, likke, likke .. . und wenn eine größere Welle den Hinterteil des Fahrzeuges soweit <ni« dem Wasser hob, daß die Schrau raste, dann durchlief den stählernen Körper des „Olaf" für kurze Zeit «in Vibrieren, das auf mich den Ein steht. - Jetzt legte auch sen! Jetzt tauchte wie in Dunst und Wasserstaub gehüllt, in der Ferne «in Felsen aus, der seine zackigen , funlelstcin auf. Ich trat zu Svendson. ..Ist das die Nadel?" .Ja!" Ich bemerkte, daß der Alte etwas lebendiger geworden war. Er knöpfte sich den Oelrock zu und blickte sich zur Harpune hinab, deren blankgezogenei «aus sich wie das angestrengt lau schende Organ eines Raubtieres ein Stück über den Rand des Deckels hinausschob. so mehr einem zur Kanone vergrößer, len Jagdgewehr. Ich hatte mir die ses Geschütz schon früber erklären las. Glück unS hold war im Gefecht stw>- Lf w 't ' Beide sollen sich im Kampfe un terstützen. Die Granate ist der ei gentliche Mörder jener Seeriesen. Si, ihrer ca. 200 Meter langen' Stahl trosse den Zweck hat, das Boot i» dem mit seiner Wunde oft noch mei lenweit fliehenden Wale zu veran kern. Beide werden zu gleicher Zeit abgeschossen, und die Rohre sind so eingestellt, daß ihre Projektile auf Geschütz. Ich betrachtete sie und bare Wirkung vorstellte. Der etwa 60 Zentimeter lange Schaft bestand auS GebirgSesche, dessen elastisch und fest ist wie De genstahl. Auf den vorderen Teil war eine schlanke Stahlspitze aufgesetzt, an ausstreckten und sich nach allen Sei ten in das Fleisch de? erlegten Wales Harpune auf. Sie mochte an fünf zehn Pfund Gewichts haben'. schlänge. mer weiter, in die Mondnacht hin aus. Plötzlich richtete sich Svendson fast vorn. „Da ist er!" Seine Stimme klang fast heiser ahnte, daß eS der mächtige Rücken unseres Jagdtieres sei. Jetzt drang durch die nächtliche zwei Fontänen die mächtigen Athemdllnste des Riesen bis an sechs Dkter hoch in die Luft. „Er spritzt", flüsterte der Gehilfe, Wassers. Stück heraufgekommen und steckte sei nen Kopf durch die Deckluke. „Wir kommen bald zum Schuß," füllen?'' Wassers, ließ. weitere Tiere, welche sechs bis die Alte tummeln. Von Zeit zu Zeit tauchte die ganze Familie aus längere schein, kehrte aber immer in großen Kreisen wieder zurück, nichts ahnend »on der furchtbaren Gefahr, die dicht zin?" fragte Svendson rückwärts. „Falls er uns seewärts schleppt!" .Sechs und eine halbe Kanne!" kam die Antwort. „DaS reicht! Treten Sie zur Seite!" befahl er mir. „Wenn er wieder herankommt, kriegt er's." Svendson stand vor mir. Er hielt die rechte Hand am Zllndhebel. Jetzt jetzt tauchte der Riesen körper wieder aus der Flut auf, nicht allzu weit entfernt, langsam, maje stätisch. Svendson bückte sich. Er zielte einen Augenblick. Dann stieß er den Hebel herab. Fast gleichzeitig fuhren die beiden Schlagbolzen durch die kupfernen Spiegel der Ziindkam mern. Ein kurzer Doppelschlag, und im selben Augenblick zerriß ein hef tiger Knall die friedliche Nachtstille. Zischend wie eine gereizte Schlange sah ich das Seil auffahren und ins Dümmer deS Mondlichtes hinaus schießen. Dann war einige Augen blicke Ruhe. Jetzt aber erfolgte vor uns ein dumpfer Krach wie das Ber sten einer alten Mauer, dann trat plötzlich peitschte der Riese die Ringelwellen bezeichneten die Stelle, wo sein Körper aus den Grund gesunken war. Bald straffte sich das Seil wie eine genug eingedrungen ist. Dann reißt sie sich das Tier aus dem Fleisch und verschwindet naturlich aus immer aus Jetzt ließ das Ziehen wieder nach. Das Seil wurde wieder locker. Ich sah, die wenige Meter vor dem Kiel ein blutigroter Schleim aufquirlte und das Wasser in weitem Kreise purpurn färbte. Luftblasen stiegen auf. Ihnen folgte der Kopf des Tieres. Es hob ihn hoch über die Wasserfläche und im Winkel ihres Netzes das verwun dete Opfer belauert. ' Wir sahen in der Bollmondbeleuch dieseS stattlichste Geschöpf des Erd die beiden Kleinen aufgeregt um die Jetzt gab Svendson Befehl, die Nun ging es wieder landwärts. Die Leine strafft« sich allmählich, und jetzt begann unser Boot, die tot- einige Male suchte Tier dann furchtbar arbeiten, um mit sei nen stählernen Gliedern dem Wider stände des riesigen Geschöpfes stand zuhalten und nicht rückwärts gezogen zu werden. Allmählich aber mußte der Blut verlust den Riesen erschöpfen. Ein breiter, roter Streifen bezeichnete un seren Weg, Schließlich ließ der Wi derstand ganz nach. Mit ziemlich langsamer Fahrt, bei der mir der Vergleich mit einem Lei wiedtr an, von den Kameraden mei nes Wirtes sreudig begrüßt, al« wir mit unserer Beute in Sicht kamen. Die Rache der Edelsteine. Marie war ein ioses, übermütiges Ding. Nicht schlecht, aber oberfläch lich, verwöhnt und daher anmaßend, zurück, so war gleich ein anderer da, bereit, alle Launen des Fräuleins zu ertragen und zu versuchen, ob sie sich nicht dennoch eines Tages ergeben und ein liebes Frauchen werden würde. Sie war eine von denen, die mit dem Feuer spielen, ohne sich arg Ihre Wundsalbe, ihr Heftpflaster waren neue Erfolge bei den Män nern. Je kühner sie ihren Fuß auf die völlig gekrümmten Nacken setzte, am Gängelbande führen zu lassen. Königin des Lebens und der Lebens freude also, genießend ohne aus schweifend genußsüchtig zu sein. Sie wird doch noch an den Rechten koin ihn vorher behandelt hatte. Zunächst aber irrten sich diese Her ren. Der Rächer ihrer Niederlage wollte sich noch nicht zeigen. Die enttäuschten Freier und Anbe ter aber trugen im Grunde genom men selbst zu Mariens Erfolgen bei. Sie verschwanden, noch ehe sie deren giert hatten, daß ein Bruch in eine herzbrecherische Katastrophe ausgear tet wäre. Sie waren vorsichtig. Sie nicht so blind, um ihr Urteil und die Erkentnis der schließlichen Un impfindlichkeit ihres Idols ganz ein zubüßen. Sie waren keine Schmet terlinge und Motten, ließen hatte, daß er die eigenen nicht mehr hätte losreißen könmn. Folglich blieb diese Mamsell Uebermut mit aber keineAsra waren, sondern schnö de Egoisten der Selbsterhaltung. Wer würde sie darum tadeln wolle'»? Die Waffe besitzt der Mann wenigstens gegenüber dem loketten, zu selbstbe wußtem und mit Männerschicksalen spielendem Weibe: er wendet sich, Trost suchend, anderen Sternen zu. Und er findet sie zu taufenden. Son nenglut ist. zu cht. immer gut, auch der Mondschein erquickt, noch besser selbst mit seiner ewig gleichen, mil- Mari« hatte auf diese Weise schon viele Stürme aus ihre Person, ihr geführten Anbeter sich als Rächer Justus war wohlhabend und schenkte gern. Ei gibt Menschen, de nen es ein Herzensbedürfnis ist, an beschenkte sa her Marie. Blu- recht auf ihr Herz und ihre Hand, dasselbe Recht, ihr Aufmerksamkeiten durch ähnliche Geschenke zu erweisen, was sie auch taten. Justus aber liebte, liebte Marie anders als jene, jede Faser seines Wesens zitterte hafteres und sichtbareres als Zeichen der Zartheit und der Kostbarkeit sei ner Liebe. Und so brachte er Marie bei einem festlichen Anlaß ein Schmuckstück, ei geben von phantasievoll gefaßten Diamanten. Er bat Marie ob sei ner Kühnheit um Entschuldigung. In beredten Worten erklärte er ihr, er sähe es so gern, daß dieser Ru bin, der sein Herzblut darstellt, un ter dem warmen Pochen ihres eige nen Herzens noch glutvoller erröte. Marie bewunderte den herrlichen Schmuck, aber noch mehr sich selbst, daß sie lachend und scherzend im stande war, seine Annahme zu ver weigern. „Nein, nein", wehrte sie sich im heitersten Tone von der Welt. „Ich schlage Ihnen die Bitte nicht etwa ab, weil der Anhänger zu kostbar ist. Ich weiß, es tut Ihnen nichts, solch reiche Geschenke zu machen. Ich ver kenne auch die Gefühle nicht, die Ihnen diesen liebenswürdigen Ge danken eingaben. Ich bin selbst überzeugt, daß ich Ihnen kein Gegen geschenk dafür zu bieten brauche, daß e! Sie einfach glücklich machen würde, es mich tragen zu sehen. Nun sehen sie, das will ich eben nicht. Ich will Herrin meiner selbst blei ben, Aufmerksamkeiten meinetwegen, die aber mit dem Tage, an dem sie erwiesen, verschwinden und vergehen. Fast so wie meine guten Freund«", schloß si« schelmisch. „Und werden Sie nie eine Aus nahme machen, nie jemanden bevor zugen, dessen Liebe und Treue mehr verdient?" „Nie ist ein großes Wort; zunächst allerdings nie." „Mein Schmuck also?" „Bleibt bei Ihnen, bis die Rich tige kommt. Oder'bis Sie sterben, dann dürfen Sie ihn mir verma chen", lachte Marie. „So bin ich wenigstens sicher, daß er in den be sten Händen bleibt." „Dann aber würden Sie ihn tra gen?" „Gewiß, dann bin ich sicher schon ein altes Großmütterchen und von allen Narrheiten geheilt." „Ich habe Ihr Wort? Auch daß .Mit tausend Freuden." Justus dachte über diese Unterhal tung lange und eingehend nach, na mentlich, wenn er das düster glü hende Auge des Rubins vor sich hat te, und das geschah so oft als mög lich. Und dieses merlwürdige Auge brannte sich tief und tiefer in sein Denken und Empfinden ein. Es führte eine geheimnisvolle Sprache mit seinem verliebten Herzen, in das es ein loderndes Begehren versenkte, nicht nach Mariens Besitz, ein Ideal, das ihm unerreichbar dünlte, sondern nach der großen Ruhe ewigen Genie ßens durch den magischen Willen der Uebertragung. Seine Gedanken vermählten sich mit dem Tode und liebäugelten mit ihm. Es war keine Blasiertheit dar in zu finden, daß er sterben wollte, auch keine Art stillen Wahnsinns. Es war auch nicht die Verzweiflung des abgewiesenen Liebhabers. Ein Zart gefühl eher, welches ganz der Lie benswllrdigleik seines Charakters entsprach. Auch vielleicht die nicht völlig falsche Ueberlegung, daß ein als Mädchen innig geliebtes Ideal unter Umständen oft jeden Zauber in der Ehe, im Rahmen der tägli- Jn Schönheit verschwinden und im Zeichen der Liebe! Viele vornehme und edle Geister haben' in diesem Gedanken ihr Leben von sich gewor fen. Wenige hatten Glück würde, hatte sie geschworen. Nun gut, sie sollte deshalb nicht erst war ten, bis sie Großmutter geworden sein würde, sie sollte ihn schon in all ihrem Jugendreiz tragen. Dieses Justus nahm auf diese Weis: von ihr unzertrennlich zu wissen, ein blitzendes, bleibendes „Gedenke des Toten". Innig drückte er ihn an zücken das nun ihr gewor dene Schmuckstück. Aber diese Be wunderung war nicht frei von einem blickte ein Gesicht, das dem des Ver lar es wie von Glut und Blut über gössen. Marie verschloß eS eiligst in das Etui und legte dieses zu !,en übrigen Wertsachen ihres Besitzes. dasein keine rechte Freude an der Verehrung ihres Hofstaates auskom men ließ? Der Rubin auf ihrer Brust. Wieder und wieder nahm ihn, in welchem die Lichter des Sa lons und ihr Widerschein seltsame Verzerrungen an ihr ach so bekann ten, einst so mild blickenden Zügen vortäuschten. Der Rubin war eine seltsame Spiegelung sie immer wie der anlockte. Der freiwillige Tod von Justus erweckte in ihr lein tiefes Bedauern Bereuen. Sie fühlt« legen. Sie wehrte rille» ab>und ver bohrte sich in stille Zwiegespräche mit dem Rubin und seinen blitzenden Trabanten. Sie lehnte sich gegen deren Tyrannei auf, es half nichts, sie waren stärker als sie, und je hef tiger sie sie abstießen, desto verlan gender griff sie nach ihnen. Eines Tages jedoch wurde dieses Verhältnis zwischen Marie und der bösen Hinterlassenschaft von Justus arg vernichtet. Aeußere Umstände sette geöffnet und in das Rubinauae geblickt, als wollte sie bei ihm Ruhe Brillantfeuerwerk mehr lebte »n!> magische Wunder trieb. Sie war wahnsinnig geworden. machen. So drückte er denn aus einer Station, in- der selbstverständlichen Voraussetzung, daß das Personal ihn Recht ha» sie. Gast U d Un, versteh, spricht: L?eb' 'das s-tztt B-rsedlter Trost. ES saat beim Abschied von der Resel Der .stürzte einmal ein riesiger Löwe aus mich zu. Unbewaffnet, wie ich war, wäre ich zweifellos ein Opfer seines Blutdurstes geworden, wenn nicht im Augenblicke der höchsten Gefahr ein herrlicher, rettender Gedanke mein Hirn durchzuckt hätte. Ich erinnerte mich nämlich der mir innewohnenden krümmte sich dagegen voll Wus, aber «s half ihm alles nichts; meine Hyp nose wirkte mit unwiderstehlicher Kraft, die Zehnpfenttigniarke verfehl te auch nicht ihre Wirkung, und das Untier zog sich immer mehr und mehr in sich zusammen, bis endlich gesetzt auf sein Nervensystem wirken den Willenskraft eintrat und der Löwe sich flach wie ein Brief in den nächsten Postkasten —Z w ei felha st. Mutter (zu der Begrüßung einen Kuß. Ella (nachdenklich): Ich würde es schon tun, Mama, bist du aber ge soll, ein Mädchenkuß angenehm sein wird? Ein böser Traum. ch ld) b^ Kritik. .Der Witz ist vo« .»Für so alt hätte ich Sie aber
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