Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 24, 1913, Image 5

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    Geranton Wochenblatt.
«,sch,I»Il,»«» D°»»nßa,.
>re».«. «»gier, Herau»geber,
U 7 Oaksord Lourt, Erster Stock,
Dtnit hi»t«i dt« H«ttt Im»,»,
»» »»« vpnice Straß«, Sna»!»», V«.
>D»Uch, t» d«» vn. Staate». »2.M
«ich« Monat«, " 1.00
Nach Deutschland, »»«tostet. 2LO
»«tfch«n Z't«ung"'Ä"dlN^^
>ile,e»»««, ««,«>««» I» »i«s«» Zh-tl« d««
««»all« «t»« will» «krd,«it»>>,,« gidi».
»t tt>» 0wo« >^L«»»to»
Donnerstag, 24. Juli 1913.
» Arrsi»»ige »l« Operusinge».
vi« Pariser Th«ot»zeitung .<lo-
Msibia' behaupt«, daß ilb«r die erst«
»«> alle» französischen OperetteaHer
»M, .Der Bär und der Paschv", »u
-ein Publikum vo« Jrreichawibe
»chevn »u G-richt saß: dt« »st» »uf-
Dhrsng d«» dchigcu Wirk» s»d
HSmlich i» l«, alt Zrrochau» lx
ftatt. d«r a» d« Ho-
AltalSK-ch« alt »t»tte,
stattfand, -!twa »n^-
hatte» d«n selte»«» Ge
«ß. di« Irre» de« Hoftitdal» aIMOPe-
Wtnnesäng«« »»d Opettttensiwqertn-
DM b«wuut>«n z» ki»ne». G» war
«cht merkwürdig«», ad«r sehr
M»«r leittt« da» Orchester:
Dtt aroher Kaltblütigkeit überwachte
D» au« Bewefflinge» und Gesten d«r
M Wort zu ober sang mit ihnen
BMb ernixrttert, st» durch Blick«. Un
»«gellsin», Awisch«ns<Ul« kamen mcht
all«» gi»g s«hr g«t u«t> hätte
i» «n«« regulären Theater
«ticht besser g«h«n können. Die Dar
p»il«r sang«» und spielte» ihr« R-I-
Ickcht «in«r bii«b stecken. Zuletzt gab
M« Sänger u7«d Sängerinnen «rschie-
IM,, «o p> danken und sich zu ver
«iqen, I» dies«« Augenblick, kam
Ww«r der D»P«S», etn»«^er
d«r Hauptrollen g«spielt hatt», sprang
ot« vorbahn« und schri«: .Mein
»«pSckl Mein »«p»ckl Ich muß
Mliisini M»in« Familie «ooart«t
Tv» war seine fix« Idee,
Dw«t Wärter taucht»« aus und pack
im, di« Nuonner ZW beim Arm;
MM, beruhigt« man Tachot durch ein
Dchchst «insache» Mittel: man steckte
M» ei» Stückchen Zucker in den
«intrat I «r ivurd« nach
d«e> U»fführu»g«abend viel ruhiger
»M bi« »erzte meinten, daß die Bes-
s«ine» Zustande» aus den hyp
maischen Einfluß der Musik zurück-
Dohren sei
Die »«schichte der Brrlobxng»-
Wenn sich «u Beginn >de» 18, Jahr-
zw« gebunden und
dt» Berlobmig ojisisiell daschlojjeii
»»ttk«. dann war es die Bhrenpjttchi
per Brauteltern, sich aus den Wag zu
«ochan mild allen Verwandten u>»d
pl»chrn« Kund« t» biegen. Aber
piiche beschwerliche Verpflichtung kaen
»ald au» d«r Mod« würbe durch
>v«lü»rf» der modernen Verlobung»-
Dreisen ersetzt, D« Eltern der
Briiurleute, so erzähl! die Revue
d«i«da>re, gristen »ur Fader, teilten
stt» Verlobung schriftlich mit, zugleich
mM dem Dawm der Hs<i«eit: und
Sttoner unid Lakaien trugen diese Mit
«ik«g au«. Oft wunden ldiese hai»d
»Bchri«h«»en Verlabui»g»ai>»ergen mit
v«S>«rseichnm»gen unld Bildern ge-
und Ähnlich sing e» mit den
HochzerwmHeige«, .Der Herr Her
«g dov Richelieu", so lautet eine von
W»i«n, am 7, August 1756,
um 6 Uhr im Schlosse von
wdo«t«i in Buvgund b« Moeue Toch
t» Z»»tz«ph Anna Maria« vonLothrin-
W«, Prinzen von Guij«, Gras«n von
jvano-r« gsh«i,o»et': «tnig«
Mick« später w«od«« diO« .illuini
ickr«»»'' damdichrvstiichen Bri«fe durch
jMbexckt« Mllett« «vs«tzt, Herr und
W»l»» von Po»« und Frau von Eastrl
»»» «e»ren die «rften, di« bei der Hei-
D»<i»»dt,n H«u»« gewimet di« An
»ck>» durch «« Inserat in d«n Zei-
MD»», im-n« mchr und
«» Mrchrich». di« sich «ti«t a»f einen
»»«> von gen be
trinkt», dri«gt, Shnlich «i« di« To-
vo« he-t«. tu dt« breiteste
6»,
Kon Aichard Wagner.
Si«e»heUr« de« ftrißen Meister» i»
da Sohl seiner Hansgewä»der.
In Briesrn und Memoiren der
Bayreuth« Intimen wird mitunter
erwähnt, daß Wagner bald seinen
violetten, bald seinen rosenroten Tag
hatte, und daß an solchen Togen die
Vorhänge im Zimmer, dt« Decken
und sogar die Kleidung de» Meister»
von der gleichen Farbe g-wesen seien;
doch mit wie peinlicher Genauigkeit
Wagner selbst da» alle» bi» in» klein
ste bestimmte, dürste nur sehr wem
gcn bekannt sein. Die mißliche peku
niäre Lag« veranlaßte Wagner, an
Frl Bertha inWien nicht immer sorg
lose Bestellungen, sondern astmal«
vorsichtige Anfragen zu richten. So
lautet z. B. ein kuz«s Schreiben Wag
ner«:
Fräulein Bertha! Geben
Ei» mir doch genau an, wie viel Geld
ich Ihnen »u schicken haben würde,
wenn Sie mir dagegen einen Haus
rock nach der beiliegenden Angabe
lieferten. Die Farbe würde rosa sein,
nach einem der beiliegenden Muster,
welche ich mit 1 und L bezeichnet
damit Sie mir die Preise von
beiden berechnen, von denen ich ver
mute. daß sie verschieden sein bürs
ten, Der von Nr, L ist «kva» steil
und im Rücken gering vermutlich
österreichische» Fabrikat doch i>>
mir die Farbe recht angenehm."
Bald daraus trug Wagner nach
einem weit prächtiger«, Rock Verlan
aen und machte folgende, ganz aus
ftthrliche Angaben:
.Rosa-Atla», Mit Eiderdaunen ge
füttert unb in Tarrs» abgenäht, wie
die und rote Decke, welche ich
versteht sich Ober» und Unterstoff zu
sammen oibgenäht! Mit leichtem
weißen Atla« gefüttert. Die untere
«ockweit« aus fech» Bahnen Breite,
also fehr weit. Dazu extra angesetzt,
nicht auf da» Gesteppte aufgenäht!—
eine geschoppte Rüsche von gleichem
Stoff, ringsum von der Taille an, soll
die SW che nach unten zu in einen im
mer breiter werdenden geschoppteu
Einsatz (oder Besatz) ausgehen, wel
cher da« Vorderteil abschließt, Se
hen Sie genau hiersür die Zeichnung
ani unten soll dieser Aufsatz oder
Schopp, welcher besonder» reich und
jschön gearbeitet sein muß, aus beiden
Seiten bi« zu einer halben Elleßreitr
g«nd bi« zur Taille sich in die ge
wohnliche Breite der ring» einsassc»
d-m geschuppten Rüsche verlieren, Zui
drei ti»- -vi«
schön« Maschen vom Stöfs. Die Aer
mel, wi« Sie mir dieselben zuletzt in
Kens gemacht haben, mit geschippter
Einfassung. reich; vorne ein« Ma
sch« und eine breiter«, reich«, inwen
big unten am herabhängenden Teil
Dazu ein« breite Schärpe von füni
Ellen Länge, an den Enden die volle
Breite des Stoffe«, nur in der Milt.'
etwat schmäler. Die Achseln schniä
ler. damit di« Aermel nicht herabzie
hen,"
AI» e« ihm pekuniär besser ging
bestellte er bei Fäuiein Berta noch
alle« bi» zum geringsten Detail Noch
Wagner dieLeistungssähigkeit des Wir.
ner Atelier« und bestellte vielerlei
Dinge, deren Verwendung einem ge
»»ähnlichen Sterblichen zum teil voll
kommen rätselhaft bleibt, z, B, hun
derte von Ellen Atla« in ven leuch
4—lo Gulden pro Ell«: serner un
»ählige Stiesel au« buntsalligem At
la«, kostbare Spitzenhemden, sowie
weißen Atla», Man w«iß nicht
worüber man mehr staun«n soll, ot
Wagner Rechnungen von 2600 bis
Mit) Gulden erhielt,
geld»»if»rm für deutsche Armee
kelblauen «in« seldgrau« Uniform
»ur Einführung, Da» Anlegn, die
ser neuen Uniform ist den B«am
ten im Fri«d«n für all« Gelegenh.l
ten freigestellt, zu denen di, Offi
x.ere Feldgrau tragm müssen oder
dürlen Im Mobilmachungtfall muß
tie feldgraue Uniform vcn den bei
Kannst du nicht, wa» du au» rei
nem Geist willst, so odl«, wa« du
mußt. O. v, Leisner.
4 X) / Achtet darauf, daß
// §7/////> die von euch ge-
» kauften Hüte vor-
// -, / > stehende Handels- 5
5 marke haben, da
F / 5 dies eine Garantie
-» und der herrschen-
v^?wwwwwv^
Für Ihre« Säugling
der ein gute« Nahrunglmittel nttthlg hat, od» sür Ihre Familie, wenn Sie
wllnschen reiche, reine Milch, gebrauchet
Dr. Lange's Lactated Tiffue Food
E» ist nicht, wa« wir sagen, sondern wa« die Milch thut, welche» die ganze
Geschichte Ihrer Populitritiit erzählt.
Fraget den Apotheker dasiir oder schreibt an'
Nr. »AtTsr^
SIS J«ff«rson Avenue, Scranton, Pa.
Gebrüder Ares;.
Die feschesten Pumps u. Oxfords in der Stadt
von K2.OV aufwärts.
Alle feiner, neuer Frühlings Borrath.
Prächtig im Ansehen.
Noch prächtiger im Tragen.
Wrvr. Vre?»« ZlSSpnice Striche.
Das Bier von Bieren
seit über dreißig
Die höchste Errungenschaft in
der Braumeister-Kunst ist ange-
und überzeugend demon-
E. Robinson'S Söhne
WM Pilscntr Bicr
Es ist ein wirklich gesundes
Bier mit einem reichen, vollen
Geschmack, der ganz sein eigen ist
—k'" fehlerfreies Bier, daS Sie
nicht mehr kostet, wie die „ge-
wohnlichen" Gebräue.
WjM AMMW - «use« 47V „alte," Rufet 542 „nrm,."
daher vorzüglich.
Die größte Schöpfung
Die ganze Welt
berühmte
ea. pinaua's Liiac
'.!» ' n-rk'cht?
Parfnmerie Ed. Pinaud, Dep't M.
Ed. Pinaud Building, :: :: New Aork Eity.
Abonnirt auf das „Seranton Wochenblatt."
Mkschter Druckerl
Ich le» alleweil so diel vun „Se
rum". Ich b-rb erscht gemeent, sell
wären Druckfehler un mißt „Jerum"
heeße. Unser Ichulmeester Hot es
mir «wer explehnt, daß „Serum"
verklich recht i», Sell wären neie
Sort Mebisen, wo mer die Gesunde
«ispritzt, daß se net krank werde däte,
und die Kranke, daß se net todgehne,
Gege, jede Krankheit dät e» en besun
der Serum gewe. Ufikohr», es dät
net alle Mensche Heise, Wann eem
sei Zeit uff wär. mißt mer ewe geh«,
Wber, was Herzkloppe hat (so was
mer Datterich heeßt), kennt e» net
wol riSke, Er Hot geslcht, «« wär so
ähnlich, wi« des Impfe, s«ll
Serum theier?" hcK> ich gefragt.
,Ds» will ich meene," Hot er gesaht
.Wie em Fränk sei kleener Bich
letscht lohr des Diptheria gehat Hot,
d« Hot d'r Dokter ?km zeh Thaler
w»rt Serum eingespritzt. Well, d'r
kle« Kerl i« driwer kurnme. awer er
i» alleweil noch net recht gesund
Herz i» schwach un d'r Fränk
segt, er glalcht, e» kummt vun sellem
Serum, obwol d'r Dokter segt, e«
dät net, sundern wär vun seller beese
Krankheit,
Kerzlich i» en Dokter vun Deiksch
lanb kumme. Wa» dehahbt Hot, er hät
so en Serum, wa« die Auilzehring
kuhrt. Es i» in die Zeitinge en groß
Wese driwer gemacht worre En
ganze Anzahl Leit hen sich dernrit
impfe lofs«, w«il se geglahbt hen, se
kennte wieder gesund werr«. Wer
Strohhalm, En Woch oder z»vee
drus Hot e« geheeße, se däte all besser
geswrt worre, weil se ge
denkt hen, do wär Geld drin. Alle
weil awer heeßt ei, daß e« noch en
Weil ncmme dät, bi» mer weeß, eb
sell Serum werklich ebbe» wert i«
oder net, Un schun wieder kummt
Eener, was behahbt, er hät en Serum
erfunne, wo mer d'r Krebs heel«
kennt dermit. Des wär schür en
groß Ding, «ver erscht muß mer'«
schn«, eb mer's glahibt. Die beede
KrsiMeei«. die AuSzehring un d'r
Kreb», sen schun so alt. wie die Welt,
un die schmärtste Dökter hen es noch
net ferrig gebracht, s« ,u heele. Wann
aiwer werklich so en Mittel erfunne
werd, dann denk ich, sell ksscht so
viel, daß ein armer Deiw«l net
asorde kann, eS zu brMnere, Die
Dökter hen alleweil ab en Junien for
d'r Parpes. die Breise nirfzudreiwe.
Wann eener !>veds noch die 6 Uhr
pelt, Ihr Hahbtbisni» i» allmieil
.Operehschen". En Sohr, was mer
srieher mit en bisse! Salb gHeelt hat,
muh alleweil opcreht werre, For so
en Operehschen braucht mer dann e»
Speschelkst, un do beeßt es dann,
hunnert Thaler oder gar Kveebunnert
misfe grad werre, eb des
grohartig, was es all for Schpesche
liste gebt: sor Ahge, for Ohre, for
die Nahs, sor d'r Hals, for die
Mm, korz, for jeder Theel Vinn
Kerper: ei, es gebt rwens Apesche
liste sor Kräkieahge, Un sehen all
ihr speschel Breise, Es gebt arg
schmärte Männer, sell is allrecht:
awer e« gebt ah große Bakscher Ei.
ich hab gebeert vume Speschelist. was
eine Mann. waS die Peils gehat Hot,
en Briell verschriewe Hot!
Die Dökter hen schon viele Men
sche des Lewe gerett, sell is fchuhr.
awer grad so schühr i» e«, dah en
mancher Mann noch le>we dät, wann
er ken Dokter gehat hät, En Mann
Hot mol zume berichmte Dokt«r ge
saht: „Sag mol, Dokter, ich glahb.
Du kannst dorch un dorch en Mrnsch«
gucke un weescht grad, wa» ihm
schlt," „Nee," segt er, „enihau net
allemol, Ss geht mir wie eme
Nachtwächter us d'r Straß, Er s«hnt
en Licht ime Hau«, awer deswege
weeß er noch lang net. Wa« in sellem
Hau» vorgebt!" De« war enkhau
noch en ehrlicher Kerl. D'r Dru
wel mit viele junge Dökter i«. wenn
se mol ihr Leizen« oder Diplom
Howe, dann ineene se, se wißt« nau
alles un bleichte nix meh zu lerne,
Groth's ihne allrecht: groth'» net,
dann Erd driwer, Keener verroth
den Annere. bekohs er weeß net, wie
bal er selwert ah en Batsch macht.
Des muß wohr sei, bekohs en Dokter
Hot es mir selwert mol gesaht, For
en armer Mann is es Sati»-
werd. ,
alt Hansjörg.
Heilschwindel.
Quacksalber und Scharlatane Mrb
wa» sie sich noch vor einem Jahrhun
dert in Rom herausnehmen durften,
dürfte in den Annalen der fogenann
ten Volksmedizin nicht leicht seines
gleichen finden. Da« Volk von Rom
verließ sich noch vor wenigen Jahr
zehnten selbst bei schweren Srkrankun
gen aus Behandlungsmethoden, di«.
wenn sie auch den Patienten nicht im
mer sosort in» Jenseit» beförderten,
den unglücklichen Kranken doch min
desten» genau in derselben Lag« lie
ßen, in der er sich vor Beginn der Be-
Handlung befunden hatte. Der „Mef
fagro" erwähnt eine Anzahl Heilmit.
tel und .klinischer Methoden",
die ein Bild geben von dem rührenden
Vertrauen, da« die Kranken den Psu
schern und Quacksalbern entgegenge
bracht haben müssen.
Da» beste Mittel gegen Migräne
bestand dorm, daß man dem Patien
ten zwei, drei oder auch vier lebendige
Fröschlein aus den Schädel legt«: man
mußt« aber dafür sorgen, daß die
Frösche di« Berne m die Lust streckten,
weil sonst die Kur nicht« nützt«! und
überdies wären die Frösche wahr
scheinlich weggesprimgen, wenn man
st» nicht aus den Rücken gelegt hätte
Ein Gerstenkorn am Auge ließ sich
auf höchst einfach» Weis« beseitigen:
man brauch», nur «in« «tngesädelte
Seidel »u nehmen und so »u tun, als
-h man mit dem Trauring, der da
mal» in der Medizin offenbar «ine
groß« Roll« spielte, da» Zeichen des
Kr«v» machte. Gegen Ohrenschmer
»en wandte man ein paar Tropfen
Fravernnilch an. und gegen Taubheit
oaS «» nicht» Bessere» al» Räu
cheeungen mit Kamille, Bei be
sonder» heftigen Zahichhmer,?"
brauchte man nur einen auf heißer
Mche gewärmten Pfirsichirrn in den
Mrmd zu nehmen, und der Schmer?
hörte sofort aus, Zahllo» warm
di, Behandlungsmethoden für Hal?-
und Brustschmerz«,! wenn man sie
all« auszählen wollte, könnte ma:
glpV» Seiten vollschreiben. Bei Hals
»ntzündungen hielt num ein Frosch
laichpslaster für angezeigt, Nieren
schmerzen schwanden, wenn mar
Schweinespeck auf die Nierengegen'
legte i Schusterpech hellt den Bruch:
der Tasche zu tragen: die Blutungen
hörten dann von selbst aus. Solche
imd ähnlich« Mittel bkstrderten da?
Volk von Rom in eine andere bessere
Welt hinüber. Der „Messagero" er
innert bei dieser Gelegenheit an einen
AuSsprnch, den der französische
Schriftsteller Edmond About während
sein«» Aufenthalt» in Rom getan hat
Der Franzose sprach einmal über die
überaus traurig« Loge der römischen
Aerzte, die für einen Krankenbesuch
nur wenige Groschen bekämen und
in Gruppen in SanitätSwache»
sehr tüchtig«, dan«ben aber auch sol
che gebe, di« von den Fortschritten
der modernen Wissenschaft kaum je
mals etwa« gehört hätten und daber
wohner von Rom", sagte About zum
Schluß. ..sind die am besten purgier
ten und am besten zur Ader gelassenen
entliebt den Unglücklichen, die von
Wechselsiebern befallen sind, so lange
Blut, bis sie das Fieber und das
Heilmittel zugleich IoS sind und sich
Enkelmörderin a»s freiem F»he.
Der Enkelmord in Wendisch-Rictz
Hot die Gemüter der Dorfbewohner
Rietz:
„Das ganz« D»rs atmete aus. als
Frau Richter, die auf so entsetzliche
Weise ihr Enkelkind lebendig begra-
Rietz eintraf und ihre Wohnung be
zog, alt sei nicht» geschehen! Heute
kehrt der Vater de« ermordeten Km
sich nicht an der Mörderin seine»
Töchterchen« in der Erregung ver
greift? Und wer kann dafür bürgen
daß die Irrsinnige ihre Drohung
nicht wahr macht.auch noch die an-
Bevölkerung in Wendisch-Rietz über
die Freilassung der Frau Richter ist
außerordentlich große. Solange st»
allein aus die Straß« zu schicken.
Diplomat u.Weltmam»»
lil»»f verchtold, Le»ker de»
tigea Politik Orsterreich».
Persönliche« vom Grase» V i«chd»l»
erzählt ein Mitarbeiter von
Biail", Graf Berchtold. der Letter
der auswärtigen Politik
ist. so schreibt er. ein a«<»«r scht-vter
M«« mit einem schon
Kopse: sein angemh««, charottrr»
volle» Gesicht verrät durch die «en
sten Falten, welch« Lost do« v»u»t
Wartung der Minister »u traym» tat.
Gras Berchtold neigt da»», setz,
Gesicht zu einem etwa« sMlWhe»
Lächcki zu verziehen, oiber «» W ack»
begreiflichen Gründe» kmg« her,
man ihn hat lachen sehe».
Gras Berchtold ist »iih»
Politischen Tätigkeit,
zialer »nd
Er soll au<se»eichn«t Kadter sPAOe»,
Neigung zur Maierei habe» «6
schließlich diel lesen, und zwar dcki«
der« gern Werke der englischen Lite
ratur, Die englische Slpeache be
herrscht «r besonder» gut, »nd da» er
klärt sich daraus, dlch seine Gattt»,
die Tochter d<« früheren Ssler reichlich
ungarifchen Botschafter» in
de» Grasen Karolyi, Englisch al»
Muttersprache spricht, Z>n Wiea
glaubt man. dah GrastSerchtold sicher
lub »icht au» Äivgeiz der Nochiota«
d«4 Grafen Ashronchal geworde» ist,
vielmehr soll er den Verantwortung»»-
reichen Posten ans d«
Wunsch de« Kaiser» übernimme» ha.
be». Die öffentliche Meinun^h^fwr
u»d besonder« schätzt sie an ihm drei
Dinge: feine Absicht, s»ine »»b»-
dingte Ehrlichkeit und seine Gerad
bett. seiner Untergebenen", so
bemerkt der Mitarbeiter de» Qoeckv
ner Blatte», „sagte »ir eiust. «cht«
könn« den Minister mthr verietzen,
ai» die Zumutung, er meine nicht
jede» Wort so, wi« er 0» spreche."
Alle Diplomaten, di« mit ihm>»u
tun gehabt haben, sollen auch ȟber
einstimmend sagen, er gebrauche kerne
maskierten Worte, und das. Wa« er
öffentlich äußert, betätigt, daß er sich
ungewöhnlich gut auszudrücken ver
stecht und unter den Diplomaten viel
leicht am meisten gerade heran»
ftn-icht. ohn? zu viel zu verraten.
Dabei wird dem Grafen Berchtold
ein gewisser demokratischer Zug im
Umgänge zugeschrieben, Im vorigen
Jahr« weilte der Minister beispiel
weise in- der Nähe Wiens zur Kur,
Am gleichen Badeorte hielt sich ein
aus Wien auf, dessen Ge
biet di« internationale Politik gerade
Gefährten! Die Freundlichkeit de»
Diplomaten, di« ständig mit ihm ge
schäftlich oder dis Mich zu tun hat>«n.
hoch. Die Wiener schätzen in dem Gra.
fen Berchtold nicht nur den Politiker,
sondern auch den eleganten Welt-
Urteil Graf Berchtold der bestgeklei
dete Herr der österreichischen Haupt
stadt ist. Gras Berchtold soll sich übri
heraus, die sich ein Mann seiner Gtel-
Fällen in der BekleidungSfroge etwa»
gehen lassen. Der Mitarbeiter der
.Daily Mail" will ihn einmal be
merkt haben, wie er da» Auswärtige
Amt in einem Ueiberrvck betrat, der
den Pförtner zu einen, mißbilligen
den Blick veranlaßte.
In Spvrtkreisen ist Graf Berchtold
eine bekannte Persönlichkeit Er ist
Besitzer eine« nicht unbedeutenden
Aarben sind häufig aus der Renn
bahn in der Freudenau zu sehen. Jetzt
find es allerdings wahrscheinlich viele
Wochen ber, daß Graf Berchtold «it
seinem Rennsiall überhaupt » Be
rührung gekommen ist Gegenwärtig
ist er nichts als Politiker,
Do« 16. T»rufest i» Geth«.
Der V C,, der Verband der sar
«oo Studenten und alte -Herren der
60 rur»erfchasten teilnahmen. Den
Mittelpunkt des Festes bildeten die
und Gotha wurde «n
Abend des ersten Tage» «in glänzn
der Fack«lzug dargebracht. Am foi
zendeii Tage wohnte der Herzog zwei
Stunden dem Turnen bei und »ahn,
Silverine, zum Putzen von Silber
gegenständen, bestht au» I Un»« g«»
schlimmter Kreide, Z Unze Salmiak
geist. Unze Sprit und Wasser so
viel, daß die Gesamtmeug« !l Uo»en
ausmacht.