bricht. Und machn» Tie feine Zigarre. Bon Eg>i> t>. Filet. Eigentlich hatte der Frühling nicht die offizielle Erlaubnis, in das Bu reau des Hofrnts Lehmann zu kom mmz aber er kam doch. Man merk te sein Erscheinen an verschiedenen Anzeichen. Zunächst daran, daß die staul,blinden Fenster von Amts we gen der österlichen Reinigung unter zogen wurden. Weiters an den Ge krrachen der Herren Beamten. Die Zungeren redeten fast nur mehr von Urlaub und Sommerfrischen. Und die rangsältesten Herren klagten über Ndeumatismus. Auch der alte Bureaudiener Ho rak spürte den Frühling. Nicht in seinen Knochen, die sehr widerstands waren; auch war es ihm gleichgültig, vb das liebe Hiinmelslicht durch ver staubte Fenstertafeln einfiel oder durch gewaschene, weil er in seinem Amtsvorzimmer ohnehin das ganze lohr hindurch bei Gaslicht arbeiten :n!ihtc. Aber der Frühling war für ihn die Zeit, da er für seinen Chef, den Herrn Hosrat Lehmann, die Ur laubsreise zusammenzustellen hatte. Der vielgeplagte Mann konnte sich liich! mit solchen Kleinigkeiten ab die Notizen dem Horak. Und der suchte aus dem Kursbuch, dem BL deker und der Landkarte ulle Augs anlchlüsie, Distanzen und Sehens würdigkeiten heraus und schrieb sie auf einen Zettel mit jener gewis senhaften Uebersichllichleit, durch die standcnen Aktenstücke und Referate auszeichneten. Hofrat Lehmann verließ sich darum auch in solchen Dingen stets auf den alten Diener. Eine dunkle Jugenderinnerung sag te dem alten Horak wohl, daß es draußen in der weiten, weiten Welt so etwas gebe wie Lerchenschlag, Blu menduft, grüne schattigliihlc Wälder vnd blaue Berge mit sehnsüchtiger 'Aussicht in die Unendlichkeit des Raumes. Aber in seiner fünfund zwanzigjährigen subalternen Bureau tärigkeit verblassen auch die lebhakte sien Jugendcrinnerungen. Aller dings merkte FranzHornk in jedem Frühjahr, wenn die alten Herren Rheumatismus, die jungen Urlaubs ftkin'rzen bekamen, ein eigenartiges Kribbeln in der Herzgegend, und er düchte regelmäßig daran, auch einmal irgendwohinans aufs Land zu fah ren? dann ging er ein Paarmal in den Prater, setzte sich in, dritten Kas jeihaus an einen hübschen Beobach »viigSplatz, lauschte dem Rauschen in den Baumwipseln und der Militiir niusik im Pavillon, fand aber zum Wölkchen nachsah. Das war fem «inziger Luxus. Man von Böcklin. daß er ftillt, statt rote Flammen schlagend und Funken sprühend, In Licht und Wärme zu verlodern. Reiserouten war der Horak einfach unschätzbar. Er wußte sämtliche Haupt' und Nebenlinien der öster «r, der nie in seinem Leben weiter gekommen war, als bis Kurkersdors «der Mödling, konnte die Sehens würdigkeiten von Venedig und Nürn berg in der Reihenfolge des Bädekers an den Fingern herzählen und hatte alle SchnellzugSanschlüsse im Kovf. Sogar die Ankunsts- und Abfahrts zeiten der Fernzüge wußte er. Da rum war auch der Hosrat Lehmann mit ollen Urlaubs reisen, die er nach dei>> System Horak unternahm, im höchsten Grade zufrieden, ebenso der ' Horak mit dem dafür empfangenen ' Trinkgeld. Heute mußte dasselbe ' besonders reichlich ausgefallen sein. D'nn als der Alte wieder aus dem . Bureau des Gewaltigen trat, strahlte sein verrunzeltes Angesicht und die Gläser der Hornbrille glitzerten s» fröhlich wie der Horak nie. Und er hielt außer einigen Silberstücken dies- ungeheuren Dimensionen, von einem breiten rotgoldenen Leibgürtel um- schlössen, gleich einem festlich ge- ' schmückten Torpedo, eine Zigarre, wie sie der Horak bis jetzt nicht ein- mal gesehen hatte. Ein paar Exemplare dieser Sorte waren auf dem Tisch des Herrn Hofrats gelegen, als Geschenk eines freundes von der Tabakregie. Die le Spezialitäten gelangten ihres ho- ! lvn Preises wegen gar nicht in den clsentlichen Verkehr und wurden nur Nr Kuriosität halber in beschränkter Menge erzeugt. Und weil die Au gen des alten Horak beim Anblick tieier Pfosten begeistert aus ihren Hi'chlen traten und beständig daran hasteten, hatte der Hofrat in einer Anwandlung guter Laune gesagt: „Na, Horak, da haben Sie eine von diesen Canaillos oder Despera do? oder wie das Zeug heißt . . . Sie wissen ja ein gutes Kraut zu «rindigen . . . hehe . . Es war ein denkwürdiger Abend im ereignislosen Leben des Alien, als er nun in seinem kleinen Zimmer sah. die Reste eines dürftigen Nachtmahls ?or sich, und mit bedächtiger Lang samkeit di: kostbare Zigarre zwischen den Fingern drehte. Wo brannte EZ '»ar auk beiden Seiten so ver dammt fpiyig richtig, das mußte da» passende Ende sein. Horak zog sein Federmesser heraus, öffnete es. betrachtete die Zigarre noch einmal und leg'e sic wieder hin. „Warten wir noch ein bissel," Auf dem Tisch lag ein Brief. Der enlbielt eine frohe Nachricht. Der Hans hatte seine erste juristische Der Alte lächelte vor sich hin. Er sah beinah« jung aus in diesem Au genblick. Der Schnellsieder. in dem dus Teewasser brodelte, gab einen leisen, singenden Ton? die Petroleum lampe warf einen milden goldgelben Schein in das ärmliche kleine Zim mer, auf die uralten Möbel, die sich ängstlich an die Wände drückten, auf die schleckten Oeldrucke des Kaisers und des Kronprinzen, aus das Kru zifix, das unter einer zersprungenen Gasglocke auf der Kommode stand, und auf das schmale wurmstichige Betl. Ein dumpfer Geruch umwit ter'e alle Möbel. Und doch lag keit 'lber dieser Bude eines alten, einsamen Gewohnheitsmenschen. Ach ja, wenn damals seine Eltern d.is Geld gehabt hätten, ihn studieren zu lassen, dann wäre wohl etwas an vor Demut erstarben. Der .Hans hat die Staatsprüfung Die Alabasteruhr auf der Kommo de ticti und tickt. Und ihre leisen Pendelschläge erzählen alte Geschich ten von Sorge und Liebe. Gelegenheit, die Zigarre zu rauckien Der Alte n'.mmt das Frdermesser will mit cimm scharfen Schnitt die Kopf und !>gt Messer und Zigarre Nein Noch nicht. Bis der Hans fer. Nur recht gut aufheben! Und renschachtel, polstert sie mit Watte Dit Zeit verging. Der Herr Hof rat machte seine Ürlaubsreis« und die I rangsci.'iisten Herren pflegten ihren > Rheumatismus; einige schieden aus dein Bureau, neue traten ein; nur 1 der Horak war dir ruhende Pal in 1 der Erscheinungen Flucht. Eines Ta ges gab's im Parlament eine böse - Krisi, Der Minister wurde gestürzt ! und ein anderer trat an seine Stelle, der sich e'n.'ir Stab von neuen Mit- gliede'n hiranzog; da ging der Hof rat in Pension. Nun faß sichter daraus hervorguckten. Wen» ein Orkan den Wald ver wüstet, so bricht er die großen Baum riesen nieder, aber das Strauchwerk und das Schilfrohr in der Tiefe ist geschützt vor seiner Wut. Da? neigt sich und beugt sich und Nammert sich an die Erde, bis das Furchibarste glücklich vorüber ist. l'en nicht, wäre es eingefallen, den Horak zu stürzen. D«r tat sein ewig q'kiches Tagewerk, unverdrossen Gesichts an Zahl zunahmen. Ruhig lag die kostbare Zigarre in ihrem kleinen Sarkophag und er wartete ihr Schicksal. Sie halte 'inge zu warten. Von Zeit zu Zeit nahm sie der Alte heraus, sreute sich I'nch mii den Fingern das seine Deckblatt auf und nieder. Dann '-Zte <r sie wieder sorgsam auf das weiche Lager von Watte und schloß den ?<ckel. der Hans >u Besuch. Groß war er. viel größer als der gar stolz einen kurzen Quartschmiß auf der linken Wange. Es war et- Was Hartes in seinen Zügen und das Auge blickte nicht ganz frei und offen !» die Welt. Aber man muß wohl verjchlagen und zäh werden und frei von S«ntimentalität, wenn man als armer Teufel den Nahekampf mit gen bösen Bestie, die keine Ruhe läßt l«i Tag und Nacht. Es gehört ein Strock Rohheit zu diesem Kamps. Der Vater hatte sie nicht besessen. Das :.ar vielleicht der Grund, wa rum Va«cr und Sohn sich nicht im mer ver'ti.nden . . . De' Alte saß auf dem schmalen Sopha u»d dielt die Hand des Soh nes seinen kühlen, trockenen sten, die je?! glücklich bestanden war. von den Aussichten für die Zukunft. Der Haus aollte zur Finanz gehen. „Mußt dich halt nach der Decke Oh ja. d,'.s konnte der Hans schon, > Dot h.>tt>, er gelernt in den Jahren voll Arbcit und Entbehrung, wo er »:n sich das Geld für die Bude und l einen besseren Anzug mühsam ' tonst war alles. Ein ban > ge- Grfühl, dem er keine Worte ver > leih?« schnürte seinen I so viel vcrüberzieht, was die Jun gen nicht chncn. t Da stand er auf. ging zum Schrank und holte die f«ine Zigarre > Herder. Unschlüssig schaukelte er sie Mischen den Fingern. Irgend et t was !n seinem Innern rief unabläs t stg: Heute! Heute! Er streifte dem ' ltngetüm sorgfältig die breite Leib - binde ab. Aber als er das Messer > ansetzte, fiel ihm ein: Warum halte r er d>e Zigarre nicht dem. Hans ge- schenkt? Der hatte doch noch viel < mehr k>as Recht, sich etwas Gutes zu leisten" - nio! ein und die Gäste rauchten d drauf los i>> der Minuna, echte Im - Porten im Mund« zu haben. Horak Selig .ächelnd blickte er den krau silnden Wöltchen nach und träumt« von der Zukunft seines Sohnes. Wann wird der Tag kommen, da sich diese Träume erfüllen der be ste, der schönst« Tag seines Lebens? .. Und es kam ein Tag, da waren di« Borhänge des kleinen Zimmers ge schlossen; es duftete süßlich nach Weihrauch und Blumen und vor dem Kruz'.tix kniete eine Nonne und be tete. Aber in der Mitte des Rau mes stand ein Sarg, da lag der Al te und üb«r sein wachsgelbes Ge sicht zu>l!e der Schimmer der beiden weißen Kerzen hin, die rechts und links von ihm in ihren hohen versil- Aus dem Schreibtisch lag die kost bare ?igarre Sein letzter Wunsch tcrnden Fongern hatte er sie betaste! und unverständliche Worte dazu ge murmilt, bis die Nonne sie aus sei nen Hänsen nahm und an ihre Stelle ein Kruzifix brachte. Dann war er still geworden und hatte nichts mehr gesagt ... Ein junges Gesicht beugte sich über den Toten und eine Träne siel F uge'. Der Junge konnte weinen Noch wußte er nichts vom Tode. Zum letzten Male sah er sich um in d«m ärmlichen Raum, der das Lebe» dieses Einsamen umschlossen hitte. Er t.at zum Schreibtisch und /.ahm das an ihn adressierte Paket, Es gab wohl nicht viel zu ordnen in kr kleinen Hinterlassenschaft Ab-r hier konnte er doch nicht blei- Da fiel der Mick des jungen Men schen auf die dicke Zigarre. Er zuckte die Achseln. Sonderbar, daß der Vater solchen Luxus getrieben, während er ihn doch immer zur Sparsamkeit ermahnt hatte son derba,! Und im innersten Herzens winkel r?ate sich eine leise Bitterkeit, kroch i>us ihrer Höhle heraus wie ein töses Tier, wenn er auch den Gedan ken immer zurückscheuchte. Was hat te :-.n armer Bureaudiener mit einem so kostbaren Kraut zu tun? Mechanisch nahm er die Zigarre, wühlte mit den Fingern in der We stentasche, suchte vergebens s«in Fe dermesser. Da trennte er mit einem scharfen Druck der Fingernägel di« Spitze ab und warf sie in eine Eckt. Wie? Die Zündhölzchen hatte er auch vergessen? Zu dumm. Er nä herte sich den flackernden Kerzen, stand einen Moment still, warf einen scheuen Blick auf die Krankenschwe ster, die im Geb«t versunken, ihm den Rücken zuwandte und zündete die Zigarre an. War ein Lächeln über das tote Antlitz geglitten? Unsinn. Ein Lichtreflex, nichts weiter . . Und mit raschen, leisen Schritten verließ er den Raum. Draußen im Vorzimmer blieb er stehen, seufzte leicht und schüttelte den Kopf. Dann aber schritt er, hoch aufgerichtet über die enge dunkle Treppe hinab, hinaus in den Lärm der Straßen, in sein Leben, das er vor sich liegen sah im klaren, hellen Sonnenlicht der Jugend und Tat kraft. Die hellbraunen Wölkchen stiegen in die Lust empor und in tiefen Zü gen sog er den Duft der köstlichen Zigarre ein. Langsam ward es zu Asche, das fremde, seltsame Kraut, das in fernen Zonen, unter glühen der Aequatorsonne gewachsen war und ein wunderbares Aroma aus hauchte; verglomm und verging gleich dem Leben des alten Mannes, der es seil vielen Jahren aufgespart, für den Höhepunkt feines armseligen Da seins. Aranzöfis»« «ntldoten. Ein junger Mann kam nach Paris. Er wollte es „erobern". Zu AurSlien " „Ich fürcht" nichts. Ich bin bereit zum Angriff. Meine Koffer sind voll von Ohrfeigen!" „Gewiß Ihre Ersparnisse?" be merkte der Chronist. » « » Scribe hatte eincm befreundeten Journclisten 500 Franken geliehen, Der verfallene Schuldschein wird nicht ' eingelöst; Scrib« trifft seinen Schuld ner mehrmals, der ihm ausweicht. ; Da endlich läuft er zu ihm hin und sagt: „Bon den SOV Franken wollen wir nicht mehr reden; aber dagegen ver- wahre ich mich, daß sie mich auch noch einen Freund kosten sollen." » » » " Der Marschall v. Bassompierre . reist« wiederholt als Gesandter. Er erzählte Heinrich IV., in Madrid sei , er auf einem allerliebsten Maulefel , chen, das ihm der König geschickt habe, eingezogen. „O. muß das schön ge i Wesen sein," sagte der König, „einen , Escl auf ein«m Maulesel zu sehen!" , „Sehr wohl. Majestät." antwortete Bassompierre. „ich vertrat Sie!" , ... Z Ein Schmarotzer, der zum Mittag - essen eingeladen war, stopfte verstohlen , aen Nachtisch in die Tasche. Der r Gastgeber bemerkte es. ergriff eine . ! Weinkaraffe und goß ihren Inhalt e in die Tasche deS Tellerleckers: e „So —! Sie hat genug gegessen, nun soll sie auch einen Schluck tria- l«n!" Zu Tal. Aus der Ferne klang Glockenge läute. Das tiefe, friedliche Summen fügte sich harmonisch dem Gutenacht zwitschern der Vögel «in. Die bunten Vlütei, an Baum und Strauch, die unersättlich das Licht des Tages getrunken, gaben es nun mit ihrem Duft als Begleit dem rosig erglühenden Himmel wie der. Man wußte bei diesem Aus' tausch von Zärtlichkiiten nicht, was schöner war: die warmen Bluinen sarben des Himmel? r,der der unir disch anmutend« Glanz auf allen Din fchmachtende Bank auf der Höhe der Straße bevölkerte sich langsam. Was für «inen entzückenden Freiblick bot sie aber auch in das von den Reflexen des Abendhimmels sanft golden über hauchte Tal mit seinen heimeligen, grün umsponnenen Häuschen, den am B«rge hinaufkletternden Tannen, die eine Gruppe silbriger, laubschleierum hargener Birken in n,re Mitte genom men! Der schöne, ältliche Herr mit den frohen Kinderaugen ge> oß heute den Zug der Vorübirwcndernd:n mit noch mehr Anteilnahme als gewöhnlich. Hatte er doch vor Stunden von seinem behaglichen Balkon aus zwei ihm sehr lieb«, junge Menschenkind«! schmollend und finsteren Angesichts die Höhe er klimmen sehen. Auf die wartete er nun. Ob der Spaziergang sie zusammen führt? Oder bedurfte es erst des Zaubers dieser Verführungsstunde und seiner, des Paten, Vermitt lung, um Lelie unk Heinz zur Raison zu bringen? Wie sehr sich der Mann ein«s fühlte mit der vertraut ihn anlächelnden, schönen Natur! Vielleicht hatte er in einer seiner Präexistenzen schon ein mal ein so überaus glückliches Natur» dasein geführt? Am Ende als Gärt ner unter vielen, vielen Rosenkindern! Nur eines quälte ihn bei dieser Vorstellung. Damals mußte er, der Glückliche, eine Gefährtin in Freud' und Leid gehabt haben; in diesem Leben hatt« er sie nicht wiederfinden können. Wie eine Ahnung hinter Schleiern wandelte ein Schatten an ihm vorbei, verdichtete sich zu lebenswarmem Bild«, das Lelies Züge trug. Ja, Lelie! Der Professor gab sich einen strafenden Klapps auf das Knie. Lelie entsprach der Vorstellung, die er sich von seiner verlassenen Gefährtin machte. Er seufzte in komischer Sclbstverspottung tief auf, konnte es aber nicht hindern, daß seine gute Laune plötzlich von ihm Abschied nahm und er zu dem Vermittleramt, das wahrscheinlich auf ihn wartete, ci.if einmal keine Lust mehr verspürte. Da kamen die b«iden, H«inz und LU:e schon den Berg herab; zwischen ihnen die nicht ganz kleine Entfer nung, die wohl die seelische Distanz, die zwischen ihnen entstanden, markie ren sollte. Lelies tiefblaues Kleid, ihr rotgar niertrr Hut, leuchteten gegen den gel- Mohu in einem Aehrenfeld. Das Gcsich'chen mit den schmollend herab gezogenen, zuckenden Mundwinkeln war sebr blaß. Die kleine Hand, die einen Buschen Enzianblüten umklum mer hielt, zitterte merklich. Der Professor vergaß bei diesem Anb'ick, daß er soeben die Absicht er wogen, vor den beiden auszurücken. Er >a,ritt den Brautleuten mit der ihm eigenen Elastizität, die seiner hohen, prächtig gewachsenen Gestalt so gut stand, entgegen. Heinz sah zu dem ihn um ein Be trachtliches Ueberragenden finster em >or, und der Professor hatte wieder das seltsame ölefühl, als hätte er diese an Feuer der Empfindung nichts nachgab. D«nn, was aus Heinzens Augen schaute, war nach allen Re geln der Kunst Eifersucht und ' zwar auf ihn, Leües Pa - ten! ' Der Professor wußte alles, ehe er noch eine Frage und sein golde- der sonderbaren Befangenheit, die ihn ergriffen hatte, heraus. > den aus ° mich, Lelie? Sieh nur, wie schön die jungen Blüten zum ernsten Dunkel des Alters passen!" e Heinzens Augen verdüsterten sich noch mehr, während Lelie in peinlicher , Der Professor faß!e die beiden ge- mütlich unter d«n Arm und zog sie r ans die leergewordcne Bank nieder, e „Könnt Ihr Euch denken, daß ich , vorhin hier regelrecht eingenickt bin? - Ja. so was passiert alten Leuten, wenn sie sich verschnaufen wollen. - Da hatte ich einen seltsamen Traum, den ich Euch doch erzählen will. Mir war es, als wanderte ich in einem großen Zug' von Menschen, die nicht wie diese friedlichen Talbewoh ner hier ihren Wohnungen in der Niederung zustrebten, sondern den Aufstieg zu freien Höhen suchten. Sie liefen und stiegen immerzu ich mit ihnen in's Endlose, wie das im Traume so ist. Durch das flirrende Licht, das auf den Bergen eine Grenze zu stecken schien, hindurch immerfort, ohne an ein Ziel zu Viel taufend Jahre mußte es her sein, denn die Menschen trugen Ge- Jch fühlte beim eifrigen Mühen, vorwärts und aufwärts zukommen, eS, Lelie." sich ein wenig an der nur aus Höflich keit unterdrückten Wut im Gesicht des jungen Mannes. „Wie gesagt, viel taufend Jahre mußte es her sein. Denn ich war da mals nicht Dein Pate, Lelie, sondern jung wie Du und wie ein anderer, In Todesangst hielt ich Euch fest. Aber endlich hatte ich's geschafft, wandern. Filsgrotte Ihr kennt sie ja in weiche GesichtchkN, „Du bist so gut, Eberhard," sagte die süße, leicht bebende Mädchen ! Paten Ausdruck g?ben? In ihres Er erhob sich und reichte Heinz und t „Bleibt doch noch sitzen! Diese ! Bank ist eigens für Brautleute hier - ausgestellt worden. Vielleicht habt > Ihr beide in der Zeit meines , Traumes auf diesem Platze schon Versöhnung gefeiert . Verblassen war. nahm seine hohe Ge i stall auf. > Langsam schritt er d«m Tale zu. r Wandernden. Wie ist Gottes Schöp > An einem Rhododendrönstrauch, r dessen tiefviolette. schwere Blüten so feierlich starr wie ein Opser-Meßge- Wissensdrang. Ein Parvenu, bei dem das An wachsen der Bildung nicht mit dem des Geldes gleichen Schritt gehalten, läßt sich, um das Versäumte nachzu holen, durch einen Lehrer Unterricht in den verschiedenen Fächern des Wissens erteilen. Nachdem in der Geschichtsstundt der Lehrer bereits dreiviertel Stun den Vortrag gehalten hat, unterbricht ihn endlich der Schüler, der mit of fenem Munde erstaunt zugehört hat te, mit den Worten: „Ja, hören Sie mal, jetzt erzählen Sie mir nun schon dreiviertel Stunden immerwährend von vor und nach Christi Geburt, über Sie haben mir noch gar nicht gesagt, wann Christus eigentlich ge boren worden ist." Aha! »'! ' > ich Dich bis in Deine Wohnung bringen!" B.: „Nee, um Gottes Willen nicht, sonst merkt meine Alte gleich, daß ich einen Affen heim bringe!" Sehr empfehlenswert. Reklame - Reisender (zu einem Kauf mann): „Wenn Sie diese bewegliche Reklame in das Fenster geben, da kriegen Sie einen Rummel beim Laden, daß überhaupt niemand in den Laden hinein kann!" Nai»er Wunsch. Klein städter: Hier dieses Haus mitten im Wald ist unser Krankenhaus. Städterin: Wie wunderbar schön daS liegt, hier möchte ich auch krank sein! ' Erster Student: „Was klebst Du denn da für einen Zettel an Dei , nen Wasserkrug?" Zweiter Student: .„Aeu ßerlich" der Vorsicht halber, sonst könnte ich 'mal, wenn ich in der > Nacht mit einem Riesenbrand heim , komme, davon trinken!" , Modern. ' „Du bringst aber auch wirklich die . Hälfte des Tages vor dem Spiegel zu!" .„Mein Gott, wenn ich den gan- >en Tag auf den Sofa liegt und Ro- mane lese, kann ich nachts nicht schlafen."" ' Ein schlauer Junge. Mutter (zu Fritz, welcher zum Ge- Konfekt gefüllten Marktstand bekom , inen und denselben in kurzer Zeit . K-. seinen Magen entleert hat): Aber , Junge, du hast ja von den schönen . Sachen kein Stück mehr und schon clles aufgegessen, was wird denn da . lie Tante sagen? Fritz: Ach, Mutter, weißt du, da
Significant historical Pennsylvania newspapers