Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 17, 1913, Image 6

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    Ter ängstliche Hausbesitzer.
Was treiben denn Sie da auf dem
Dache, Herr Meier?
Habe einen Etagenbewohner im
Te.dacht, daß er heimlich ausriicker
will!
(Altbayrisch.)
Sunst war r.'ir loa Berg z'hoch.
In das Adlernest
Nach der Bescherung.
Der kleine Paul: Gott sei Dank,
daß ich meine Geschenke habe,
nun darf ich wieder unartig sein!
Ter Wecker.
.Was tust du, Kurt?"
„Ach, mir ist mein Bein einge
schlafen!"
In den Flitterwdchen
Junge Frau (zur Freundin): Jede?
Morgen werkt mich mein Mann mii
einem Kusse! Stehst du dann so
fort auf? O nein; diesen Morgen
habe ich miq dreizehnmal Wecker
lassen!"
Beim Zahnarzt.
.Aul Das schmerzt!"
.Was denn?"
.Der Fuß!"
Was sind Sie? Brettkünstler?
—
Sind Sie so einer?
So einer?
So einer?
Oder so einer?
Aus der I n st r u k t i>. n s
slunde. Leutnant: Wieviel Geld
bekommt der Soldat täglich, Woc
zek? Woczek: Dreiundzwanzig Pfen
nig, Herr Leutnant. Leutnant: Was
macht der Soldat damit, Woczek?
Woczek: Er tut sich kaufen Butter,
Herr Leutnant, für zwölf Pfennig.
Leutnant :Was macht der Soldat
weiter? Woczek: Hat Soldat noch
elf Pfennig, Herr Leutnant, tut
Soldat sich kaufen Brot für acht
Pfennig, Herr Leutnant. Leutnant:
Es bleiben noch drei Pfennig, was
macht der Soldat damits Woczek:
Die darf Soldat nicht verprassen,
Herr Leutnant!
Kindlich.
Junge oder ein kleines Mädchen?
Aller Anfang ist schwer.
Geschäftsreisender: Anfänglich ist's
draußen!
Ter Bcgriisjungsstock.
Neuestes Patent für Leute, den«
r 5 ibr Leibesumfang nicht gestattet
Ei« Blick t» den Himmel.
Frau Landgerichtsdirektor Wepp
ner trat zu ihrem Eheherrn und legte
leise die Rechte auf seine Schultsr.
„Damit Du es weißt, Karl....
ich sehe endlich mal nach Frau Ge
richtsrat Gerstel ... ." Der Vielbe
„Wahrhnstig, Minna . . . ich werde
alt. Ich wollte es Dir sofort er-
Gerstel . . . hat . . . gestern ?. .
ihren Mann ve.Ässen .. ."
„Wie feierlich Du das sagst, Karl
„Darum handelt es sich ja gar
nicht . . , Von dieser Reise wird sie
voraussichtlich laum wieder in unsere
Stadt zurückfinden."
„Wenn Du willst, daß ich dies al
les verstehen soll, mußt Du Dich
schon etwas deutlicher ausdrücken..."
gemeinsamen Nachhausewege mit
' ls d'ß s ' eFr^
„Nichts, meine Beste ... Er bat
seine Wohltaten so vergilt."
„Von welchen redest Du, Mann?
Mir will scheinen, daß sie ihm
die sanfte Schwester und . . . fortan
wurde es besser mit ihm. Ich habe
sie ehrlich bewundern gelernt und mich
was übereilt, liebe Minna! Sie war
zu jung für
„Nein, Karl... das nicht!
alle an falscher Stelle . . . Wenn
könnte . . ."
Aber selbst wenn dieser Wunsch
der warmherzigen Frau in Erfüllung
Gerichtsrat Gerstel faß auch mit
nachprüfte, eine Antwort kam ihm
nicht. Er rief sich seine Werbung
um sie mit allem, was er damals ge
sprochen, pflichtgemäß ins Gedächtnis
zurück . , , „Ich bin kein Jüngling
mehr", hatte er ihr gesagt . . . „und
heiße Liebe für Sie empfände. Aber
ein herzliches Wohlgefallen und eine
starke Dankbarkeit ist vorhanden. Ge
nügen Ihnen solche Gefühle, dann
werden Sie meine Frau . . ."
Was sollte er da Wohl tun . . .
So war sie denn wirklich aus sei-
Die alte Köchin hatte
die vergessenen Sachen nachschickn!
würde. Denn Frau Meta Gerstel
hätte alles zurückgelassen, was ihres
hatte.
Nähtisch stand . . Und sie hatte
sonst sofort das Zimmer, als ihr
Herr an den Kaffeetisch trat ... sie
stand vielmehr verlegen vor ihm und
Obwohl Gerichtsrat Gerstel sofort
zu holen ... Ihr Zug wo gegen
Wenn er richtig überlegte, handelte
sie sehr vernünftig. Nur sie selbst
Mitleid der Kollegen ...
anhoben zu locken,
. . . das stärker war, als sein Wille.
Er blieb stehen und sagte mit An
„Jch kann nicht weiter, meine Her
ren. Mir steckt wohl ein tüchtiger
Schnupfen in den Gliedern. Hier im
fein?
darstellte ...
Es war sein Bild, das einzige, das
überhaupt von ihm gemacht war ...
Sie hatte es sich damals, als sie
am Tage des Verlöbnisses bis zur
Dies Bild holte sie sich heute. . .
Affenliebe.
tcrn und ältern Verwandten, das
man Affenliebe nennt. Die Be
zeichnung ist der Beobachtung der
Afsenmütier entnommen, die sich in
eifriger Pflege und Lieblosung ih
rer Jungen nicht genug tun können.
Sie verrat zwar eine starke natürliche
Zuneigung zum Kinde, aber st« ist
nur zu sehr mit Eigenliebe, Eitel
keit und Willensschwäche durchsetzt
ind entbehrt jeder wohl überlegten
erzieherischen Absicht. Vielleicht das
ausfallendste Merkmal solcher Liebe
ist die ständige Sorge um die augen
blickliche Befriedigung von Wünschen
tes Zöglings. Um dieser Sorge
Millen wird ihm keine Bitte abge
schlagen, kein erfüllbarer Wunsch
versagt, wird jede ernste Anstren
gung des Leibes wie des Geistes ver
mieden: er wird mit einem Wort
verhätschelt und verwöhnt. Die Ei
genliebe solcher Eltern stellt das
Kind über alles, weil es eben ihr
Kind ist: ihre Eitelkeit läßt sie sei
ne Fehler übersehen oder beschöni
gen, ihre Willensschwäche macht sie
Eine derartige Behandlung muß
die übelsten Folgen zeitigen. Ein
von Affenliebe umhätschelter Mensch
wird niemals lernen, Regungen der
Die Affenliebe ist sehr verbreitet,
als auf väterlicher Seite. Kränk
liche Kinder verleiten ihre Eltern
eher zuAeußerungen dieser Liebe, als
gesunde und kräftige. Ihre Bekämp
fung ist schwer, da die von Affen
liebe Erfüllten kein Unrecht darin
erblicken wollen, daß sie bei der
Führung des Kindes „dem Zuge des
Herzens" folgen.
Umso eindringlicher muß man im
mer wieder auf das Wesen wahrer,
erziehender Liebe hinweisen, die auf
die körperliche, geistige und sittliche
Entwicklung des Kindes mehr bedacht
ist, als auf sein augenblickliches Woh
lbehagen, und die ihr Verhalten zum
Zöglinge leiten läßt von immer wa
cher Sorge um seine Zukunft.
Wenn wir schlafen.
Unser wahres Gesicht zeigt wohl
nur der Schlaf. Sind die Lider erst
über Augen, die so viele Gefühle
und wechselnden Ausdruck vorlügen,
gefallen, ist die Energie, die sonst un
sere Züge beherrschte, der Macht der
Müdigkeit gewichen, dann erst er
scheint unser eigentliches Gesicht, so
wie es die Jahre, die Leidenschaften
und Erlebnisse gemacht haben. Gleich
einer Maske ist es mit in der Ruhe
seltsam scharf geprägten Zügen; die
Erfahrungen unseres Lebens spiegeln
sich darin wieder. Ein junges, nie
getäuschtes Vertrauen wird auch im
Schlafe offene Züge zeigen, während
ein geprüfter Mensch, dessen Augen
und Wesen uns Jugend und Jung
sein vortäuschen können, im Schlafe
derer Augen zu verbergen, und die
jeder glücklich preist wie herzzer
reißend ist der Ausdruck ihres
Schmerzes im Schlafe. Niedere Lei
der Ruhe des Schlafes. Die Intel
ligenz aber spricht bei vielen nur
durch die Augen. Sind diese ewig
sollten. Ich selbst sah einst, so er-
Wesens bildete.
schc biegen soll!"
Selbstbewußt. Wamperl
wollig
Unter Kollegen.
stolziert?
Doktor B.: Das ist der hiesige Tierarzt, der bisher keine Praxi»
hatte. Gestern wurde er nun zu einem Kanarienvogel gerufen, und heute
Geduld genug. Sonn
tagsreiter (zum Pferdeverleiher):
„Sie sagten, der Gaul sei sehr ge
„Nu! Ist das nicht Geduld ge
nug?"
Vor der Abreise.
Hotelgast: we^ der dort? mich doch gar
nicht bedient!"
Wirt: „Dem sollten Sie trotzdem schon aus Danlbarleit etwas geben.
Der hält öffentliche Vorträge gegen das Trinkgeldunwesen."
Der Ueberprotz. „Meine >
Tochter Ida hat von Ihrer Frau j
Taufendmarkschein gefunden, den
möchte ich Ihnen persönlich zurück
bringen,"
von Goldheim: Lassen Sie ihn
drin liegen, das sind Lesezeichen!
Im Zweifel.
Der alte taube Buchhalter: Sie, Fritz, schimpft er mit mir
oder mit Ihnen?
Ein guter Mensch. An-
i Noch besser. Haben Sie
j schöne Eindrücke mitgebracht von Jh
l rcr Alpenreise?
Dan! der Nacksrag'z wenn ma