Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 10, 1913, Image 2

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    Mi? spickenden Winden im Tanz.
Z>er flüssige« Silber
Tri» Stolz.
Eine holländische Geschichte von Robert
Wendlandt.
„Roos, haben Sie daran gedacht,
tie Liste abzugeben?"
Er stand still, den kleinen bleichen
Kops dem dichten grauen Haar
vornübergebeugt, in den sanftmütigen
Clauen Aug«n einen beinahe vor
wurfsvollen schmerzlichen Ausdruck.
„Die Liste? Die Liste?"
Die anderen Lehrer standen im
Klur beieinander; er sah sie an, in-
er langsam den Blick von einem
.zum andern wandte und ängstlich be
müht war, seine Gedanken auf die
Hrage zu richten.
„Die Liste? Ach. nein! Ich
„Lassen Sie nur Roos! Ich werde
"sagte der andere mitleidig.
Er nickte schwach, etwas wie Dank
tarkeit im Blick; dann ging er wei-
FI
aach, wie er mit gebeugtem Rücken,
«W trüge er zu schwer an seiner Last,
Üangssm dahinschritt.
„Mit dem alten Roos steht's
schlecht; der macht's nicht mehr lan-
meinten si«.
Und sie sprachen noch lange mitlei
dig über den „Fall", der in der
Schule Aufsehen erregt hatte.
Der alte Roos, der seinen einzi
gen Sohn auf See verloren hat!
Jeder auf der Schule kannte seine
Geschichte.
.Der alte Roos", so hieß «r schon
»or dreißig Jahren, und er war da
inals doch erst zweiunddreißig Jahre
alt. Er war auch seitdem immer
derselbe geblieben, war nur wenig
verändert, das alte saubere Männ
ehen, dessen ganze äußere Erscheinung
etwa» peinlich Ordentliche» hatte.
beliebt und geachtet, obwohl er seine
Alasse nie recht in Ordnung halten
tonnte und sein Unterricht darunter
Ntt. Aber er hatte etwas, was ihn
Sen Kindern, die ihm das Leben da-
Hroßen viereckigen Tisch, der eine
winkle Räuberhöhle vorstellte; er
mannte mit dem Drachen, als hinge
sah er, daß sein Vater dem Spiel
niit derselben Aufmerksamkeit folgte
vne er.
.ugigen freundschaftlichen Fröhlich
AaterS.
„Ich werde schon dafür sorgen,
ivürdest Du das finden, Vater?"
?iocs gab nach. Tapfer verbarg
er vor Evert den schweren Kampf,
i>rn e» ihn kostete, seine eigenen WÜN'
sche zum Opfer bringen zu müssen,
und der Junge zog auf die Marine-
fiel.
~Es ist hart für den alten Roos,
feinen einzigen Sohn zur See gehen
lassen zu müssen," hieß es in der
Schule.
Ferien zu leben, und das waren dann
doppelt glückliche Zeiten, Wenk der
Junge ihm von seinem Leben dort
ailei erzählte, von den vielen Freun
den, die er dort hätte.
Beschäftigte ihn aber eiwas ganz be
sonders, dann kam er damit zu sei
nem besten alten Freund, zu seinem
Vater.
untreten.
Roos brachte ihn fort. So
lange wie möglich blickte er dem
Schiffe nach, und Evert behielt von
a!l den Menschen die kleine schmächti
ge Gestalt seines Vaters, daS bleiche,
aus ihn gerichtete Gesicht als leben
dige Erinnerung stets vor Augen.
Er fühlte sich bitter einsam und
verlassen, setzte sich ans Fenster, blick
te aus Everts Bild und lauschte auf
die Erinnerungen, die in ihm wach
zusammengefalteten Stellen schon
ganz zerrissen waren. Des Mor
gens, wenn er seine Kollegen im
o:>r^
wieder einen Brief," hieß es dann;
denn sie daß sie ihn unwei
gerlich mit anhören mußten, daß es
Aber wenn er dann anfing und
stolz-glücklich sagte, .nun sollen Sie
b.oß mal hören, der Junge
schreibt," lauschten doch dlle immer
wieder geduldig, und es hatte nie
mand das Herz, ihn um die Illusion
zu berauben, daß sie den Brief eben
so 'chön fanden wie er.
Everts erster Urlgub, als er von
seiner Reife nach Hause kam, wär
ein Gliicksrausch für Roos.
zählungen des Jungen zu lauschen.
Die Kleinigkeiten, die Evert für sei
nen Vater mitgebracht hatte, legte er
als kostbare Schätze in ein besonderes
Fach in seinen Schrank. Am lieb'
stew hätte er jeden mit nach Hause
genommen, um ihm zu zeigen, was
sein Jonge ihm Schönes mitgebracht
t^itte.
Als die Urlaubszeit vorüber war,
stand Roos wieder auf dem Steg und
blickte dem Schiff nach, das ihm sein
ganzes Glück entführte.
Aber auch hieran gewöhnte er sich
langsam, so wie er sich mit der Zkit
Und dann war es passiert!
Evert ertrunken beim Ret
hen eines Kindes des SlihnchenS
v»n einem Passagier an Bord.
Roos bekam die Nachricht, als er
eines Tages aus der Schule kam.
Er sank nicht uqr, er weinte
Nicht einmal; aber den ganzen Abend
über und die ganze Nacht hindurch
saß er da, unbeweglich zusammen
gekauert wie in qualvollen Schmer
zen, den Kopf in den Händen, das
Entsetzliche herausschreiend:
„Evert tot! Tot!"
Nie kann er mehr zu ihm kom
men. nie mehr hier die Treppe her
aufspringen; nie wird er seine Stim
me hören, nie mehr seines Jungen
srohes Gesicht sehen. Der Knabe,
der ihn „Vater" gerufen hatte, als
er noch kaum plappern kannte, den er
mit sorgendem Bemühen von Leid
und Enttäuschungen zu schützen ver
sucht hotte, der frische fröhliche Jun
ge. der nun bald seine Stütze sein
sollte, zu dem er in uneigennütziger
Vergötterung ausgesehen hatte, sein
Glinge war tot!
Und er, er lebte, saß hier allein.
Ein leidenschaftliche» Weh brannte
in seiner Seele.
Das war nicht möglich, da? konn
te nicht sein! So stand der Junge
de und wehte ihm seine Abfchieds
arüße zu, und jetzt er konnte oh
ne ihn nicht weiter leben!
Er konnte nicht. Er wußt«,
er hätte ei besser tragen können,
wenn Evert krank gesvesen, und er
Aber jetzt hatte er nichts.
In der Schule erweckte der Fall
drohe Teilnahme. Die Kollegen la-
sagten ihm ein paay herzliche und
mitleidige Worte, und Roos hörte
sie ruhig an und nickte nur still mit
hatten -Mitleid.
Aber Roos merkte die Ruhe fast
.Dann sorge ich für Dich, dann
sollst Du es gut haben!"
Den Morgengang zur Schule emp
von Evert zu erzählen, zu ihnen trat,
uiy ihnen einen neuen Brief von ihm
vorzulesen, alle diese Bilder quälten
sein müdes Herz.
" Jetzt glitt er mit einem stillen
Gruß vorbei und ging rasch an sei
ne Arbeit in dem einsamen Gefühl
tiefster Verlassenheit.
stieg Roos die Schullreppe herauf
und fühlte, daß die andern ihm nach
sahen und über ihn sprachen.
Ach, daß er auch die Liste verges
sen konnte das wäre ihm früher
nicht passiert. Er hatte
eben sein« Gedanken nicht mehr bei
sammen.
Und gleich darauf fegte ein Ge
fühl der Gleichgültigkeit, da» er doch
als etwas Schmerzliches empfand,
feine Sorge über die Liste fort.
„Was kam denn auch darauf an?
Was kam für ihn überhaupt an?
Nichts mehr, nichts; dtnn
Evert war fort! Ob es viele Men
schen gäb, die, so wie er, nichts mehr
hatten, wofür sie auf der Welt wa
ren. für die alles leer war?
Stolpernd lief er nach Hause.
Das waren wenigstens keine Men
schen, — das allein war Erleichte
rung. . -
Polternd stieg er die steile, dunk
le Treppe langsam hinauf: oben im
Flur erwartete ihn seine Wirtin.
„Herr Roos, da ist ein fremder
Herr, der nach Ihnen fragt; ich ha
be ihm gesagt, daß sie bald kämen.
Er wartet drinnen hier ist seine
Karte."
Roos nahm die Karte und la»
'Mühsam im Dämmerlicht: „Van
Wele." ,
„Van Wele, das war Everts Ka
pitän, der weiß alles."
Die Karte siel ihm aus der Hand.
Mit zitternden Händen hastete er
»ach der Türe, und tastete unsicher
nach d«r Türklinke.
des Zimmers stand Van Wele und
sltrtte nervös und verwirrt zu Roo»
bivüber, der mit schwanken Knien
>.or ihm stand und sogar zu grüßen
vergessen hatte. Das verzerrte klei
ne Gesicht zu ihm ausgehoben, starrte"
e5 ihn in namenlosem Elend an.
„Das war also der Vater don dem
Jungen, von dem er so viel Aufhe
bens gemacht hat —"
Roos nicht ins Gesicht sehen, fühlte
.ES ist hart, sehr hart in Ihrem
Alter '
sagte Roos: .Wie ist es geschehen?
Wollen Sie mir alles erzählen? Ich
weiß nichts weiter alt —"
Van Wele schwieg; es wurde ihm
schwer, über alles zu sprechen, hier,
standen Zeugen eines stolz-glück
lichen BaterS.
Endlich sagte er mit einfachen, bei
nahe trockenen Worten:
.Es war des Morgens; der klein«
Junge von Frau Berger siel über
wollte er seinen Sohn von der Tat
zurückhält«. ,
Van Wele neigte den Kopf. Die
se einzige Gebärde drückte so viel
Schmerz, so viel machtlose Hilflo
sigkeit aul, daß er verstummte.
Dann fuhr er fort: .Er hatte
ihn sogleich ersaßt, er war ein aus-
Icnnteii. Wahrscheinlich ein
Krampf —"
Van Wele schwieg; still blickte er
„Ist er ist er haben Sie —'
Ban Wele begriff sofort, was der
Er fühlte, daß Roos von Angst
gefoltert wurde, Everts Todesqual
konnte groß gewesen sein. Er hat-
Ei selbst tonnte das Bild nicht
Ruhig sagte er: „Er hat nicht ge
litten; er ist plötzlich bewußtlos ge
'' w' 'ch b w
los? Hat er nicht noch gerungen?"
„Nein, absolut nicht; er versank
plötzlich und kam nicht wieder zum
Dorschein."
Ernsthaft forschend, als wollten sie
die Wahrheit ergründen, blickten
Aan Wele hielt den Blick au» und
dachte: „Ich hoffe, daß, wenn ich das
Unglück haben sollte, einen Sohn so
mit einem eisernen Blick vorzulü
gen."
.Also hat er nicht gelitten? Sie
ter —"
.J°"hatte er e.nen leichten Tod.
,Uni> da» Kind?" -
.Es konnte werden."
Die schwachen Schultern d«S Alten
sanken zusammen; er preßte die
schmale, geballte Hand an die Stirn,
Gesicht.
Al^s!"^
Van Wele blickte ihn mitleidig
an; er wartete dann, bemüht, die fa
tale Gleichgültigkeit der Frau Ber
ger. die nicht einmal an d'en Vater
SeS Retters ihres Kindes geschrieben
zu bemänteln.
- sie wollte Ihnen das nicht selbst
in Indien, deshalb stehe ich vor Jh-
Roos''Gesicht verzerrte sich; schwei-
Mutter hat ihr Kind; aber
Van Wele fuhr fort: „In fei mm
selbst, und eins von Ihnen., Frau
Berger hat mich gebeten, das Bild
in Lebensgröße für Sie hier nach
bestellen."
„Ein Porträt von ihm? Ach, ich
danke Ihnen Sie wissen nicht
kns ist —"
bedürfte es dessen nicht; aber viel
leicht tat das dem Alten wohl
liebte, seinen Vater so sehr. Ja,
So sprach er weiter, und sah mit
Genugtuung, wie ein trauriger Stolz
langsam das Gesicht des Alten be
deckte.^
lcrhand Unsinn machen. Gott, eS
sind eben Kinder, nicht wahr? Ich
bin nie sehr streng gewesen, konnte
so aus Neckerei. .Das schadet nicht,
dann trage ich Dich", erwiderte er
mir dann. Er würde es getan ha
ben, und konnte mich unter den Arm
nehmen und davonlaufen."
Der andere lauschte still; er sag
te nichis, sondern sah nur ehrerbietig
aus das kleine, geduldige Gesicht, über
das langsam die Tränen zäunen.
Und er dachte, wie bitter es war,
daß der große, starke Junge nicht
sür das kleineMännchen sorgen konn
„Fällt das Stundengeben Ihnen
schwer?" fragte er.
Roos schüttelte den Kopf; die gati
ze Hrit hindurch hatte er gemeint,
e- könnte nicht mehr; nun war fei
ne Geisteskraft aufs neue erwacht.
.Nein, das ist nicht so schwer, was
solüe er denn er ist ins Meer
gesprungen! Das hatte er getan.
Wenn ich das nun nicht einmal tun
sollte."
Van Wele dachte: Da lebt in der
bescheidenen Seele kein einziger Ge
danke an das eigene Ich. Er'be
ttelst selbst wohl gar nicht, was für
Mut und Ausdauer dazu gehören,
einer Klasse von Kindern dreißig
Jahre lang dasselbe beizubringen,
Kindern, die mit seiner großen Gut
mütigkeit Mißbrauch treiben. Das
alltö war für ihn nichts im Ver
gleich mit dem einen mutigen Au
genblick des Jungen.
Roos streckte ihm über den Tisch
die z' 'ernde Hand hin.
.Sie ahnen es nicht, wie wohl Sitz
mir damit getan haben, daß Si?
hergekommen find, um Mir alles zu
Nun weiß ich wie al
cuch, daß er nicht gelitten hat. Gott
sei Dank nicht, Gott fei Dank nicht!"
pickte er vor sich hin.
Van Wele stand auf. Roos ging
mit ihm bis zum Flur; dann schritt
er langsam zur Tür. Van Wele
verabschiedete sich, und der arme Va
ter saß wieder allein in seinem Zim-
Doch die alte, starre Verzweiflung
war von ihm gewichen.
.Nu«: tann ich wieder leben, jetzt,
da ich alles weiß. Wenn er auf
eine andere Weise gestorben wäre,
hier kei mir, hätte er einen viel
schlimmeren Tod gehabt, und dann
würden auch nicht alle so an ihn
denken wie jetzt. Das kann mir
niemand nehmen. Ich habe
ihn verloren, ober er hat mir etwas
Schöne? zurückgelassen."
» » »
In her Schule fiel es sehr bald
aus, daß Roos verändert war.
Der alte Stolz kam wieder zurück,
unendlich traurig in dieser Gestalt
aber er war wieder da: der Stolz
auf Everts Tod.
Und an einem Morgen fing er
wieder im Turnsaal aus eigenem
Antriebe an zti erzählen, alles, was
Everts Kapitän ihm von seinem
Sodn berichtet hatte, wie heldenhaft
er gewesen wäre, sein Junge, wie sie
ihn alle betrauerten, und wie sie an
vorgesetzten, die Passagiere, alle,
Er erzählte das alles mit beben
der Stimme, und es gab ihm einen
webmüii-zen Trost. Es war, als
ob noch lebte, als wachte wie
der eiwas auf aus früheren glückli
chen Tagen. Damals standen sie
euch a'le des morgens so um ihn
herum unk lauschten auf dai, was er
ihnen von Evert erzählte.
Un> einer nach dem andern mußte
mit ihm nach Hause gehen, um das
große Bild zu bewundern, das Van
Wele für ihn hatte machen lassen.
„Es wär? zum Lachen", svgten sie
dann, „wenn es nicht zum Wein?n
Ware. Er muß selbst mit seinem
toten Jungen noch prahlen."
>Äe ahnten es nicht, wie darin
alle-.n das Leben des alten RooS
gipfelte, wie er mit der eigenen jäm
merlichen Leere nur weiterzuleben
vermochte in deili Stolz auf seinen
rten Sohn.
Hausfrau gelegentlich auch in her
Zardmenpredigt vertreten kann.
Lritntalischc Eisenbahnbilder.
Der gebildete Professor.
Der Kondukteur mit der großen
Serbenmützc ist sehr höflich zu uns
und sagt .Merci bien", als er mir
di». Fahrkarte zurückgibt; mit mei
nem R-isegenossen, der sich als ser
bischer Professor aus einer ungari
schen Provinzialstadt vorstellte, wech
selt er einige freundliche Worte
liegen zwei Jünglinge mit langen
dunklen Locken in den Pliischfesseln.
Sie halten jeder ein Rollenhest in
Klass'. wenn Sie haben ein Permis
rührt sich. .Sie lesen deutsches Buch
und wissen deutsche Sprach. Wenn
Absicht, bis zu unserem Ziele, Wien,
regt den Professor denn doch auf.
„Sie müssen Ihnen schämen, zu ma
chen den arme Mann Unannehmlich
keit", und mit einem letzten verach
tungsvollen Blick wendet er sich "i.
Aus der ersten Klasse aber ertönen
nehmen sie auch ihr Gepäck mit. Der
Herr Professor aber tritt mit dem
Herrn Leutnant in das freigewor
dene Abteil, schließt die, Tür, und
Ri Plätze.
»r De 4 t
Ein ' Sonntag-Nachmittag führte
.Wohjst gehst Du?" .Nach Stam-
Du bist wohl ein Deutscher?" .Ja
wohl. mein Herr!" .Sehr gut!" Und
che kannst Du nirgends kaufen! Ich
litbe die Deutschen!" .Warum
denn?" .Deutsche und Türken gehen
Deutschen trinken Bier und singen
Lieder." Eine Weile später geriet
mein neuer Freund in die fröhlichste
Stimmung. Wir fuhren langsam
an einer Holzbaracke vorüber, vor
Hüte, wie man sie in den
Bergen sieht, und jeder hatte ein
großes „Dtaß" vor sich. Die Eisen
massen und Gerüste in der Nähe des
Flusse» zeigten, daß sie an einem
Brückenbau arbeiteten. Da vernahm
Ziehharmonika den Kneipgesang der
Bierseligen: .O Susanna, wie ist
das Leben doch so schön..Der
Offizier trat ans Fenster und
klatschte in die Hände. „Maschallah"
(herrlich) sprach er, „sieh, das sind
Deine Landsleutt!" und er Zeigte
auf einen meterhohen Flaschenhau-
„wie sie trinken und singen kön
„Jaschassin Hurriett!" (Es lebe die
Freihrtt), und ihr Freund sagte elii
mal über das andere: „Maschallah,
maschallah!"
—Einwand. Mutter (zu ih
rem Töchterchen, das hinter ihrem
Schauspieler begonnen): „Bedenke,
was der , Lebensphilosoph und Men
schenkenner Jean Paul sagt: Die er
ste Ljebe fällt gewöhnlich auf einen
Unwürdigen."
.Aber, Mamachen, das
SPlag fertig. Kunde:
Herr Schummler. die Maschine, die
Sie mir verkauft haben mit vier
Pkerdeträften und Sparfystem, arbei
tet in Wirklichkeit ja nur mit zwei
Pserdekrästen und
Fabrikant (entrüstet): Na, ist da»
etwa nicht sparsam?!
Ziitreffend.
Schau sp «zum Zbealer,
diener, welcher eben mit bitterbösem
Gesichte eingetreten ist und alle seine
Taschen durchsucht): Na, was gibt'»?
Der Direktor ist ohnedies schon
fuchsteufelswild heute.
Diener: Eine Absage von
Fräulein Schmallenberg; kann das
verflixte Billett aber nicht finden.
Schauspieler: Auch das noch.
Da» ist ja dann das reinste „Gewit
ter im Anzüge", was Sie da
bringen!
Berechtigte Frage. „Na,
Moosbauer, was hockst du denn do
so sinnierlich am Graben? Ueber
was denkst du denn nach?" .Ja,
schau, jetzt Hot mir meine Alte zwei
Mark mitgeben, für die i ihr aan
Topf kaufen soll, den'» morgen mit a
Rahmsauce machen wollt. Nu hab
i aber die zwei Mark verkneipt und
bring ihr aan Affen mit, jetzt denk'
i halt drüber nach, was für 'ne
»Sauce" sie mir dazu machen wird."
Stimmungswechsel.
„Kellner, ich hatte ja Helles be
stellt, und nun bringen Sis mir doch
Dunkles; das hat der Arzt mir aufs
strengste verboten!"
.Der Preis ist derselbe!"
.So so na, warum
sagen Sie da» nicht gleich?" '
Komischer
In einem Dorfe fingen vier Stro
mer, als sie vom Gemeindediener in»
Spritzenhaus abgeliefert worden, da
selbst an zu singen: „Gott grüße
dich!" Wütend darob schreit das Au
ge des Gesetzes: »Halt'S Maul, hier
Nacht träume ich von Ihnen."
„Aber das viele Schlafen muß
doch Ihren Geisteskräften nachteilig
sein."
Vorgebeugt. A.: Den
ken .Sie, meine Herren, heute wurde
B.: Es, wieso denn?
A.: Sehen Sie, mitten in der
Nacht steigt, ein Kerl zum Fenster
herein und durchsucht die Taschen
Weidmannslust.
„Prosit I"
„Und die Frauen!" .Prosit!"
„Und die Hasen, die vir heut
schießen wollten!" „Sie sollen le-