Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 29, 1913, Image 6

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    N«S der Rolle gefallen.
Erster Schauspieler: „Da
7iegt er nun, durch meine Hand ge-
Zweiter Schauspieler: „Au,
Vi« Ochse haben mich ja getreten."
Ja, ganz gewiß!
Waldbach und Bittersüß sind LiebeZ
leute,
Sie lacht mit roten Lippen früh und
Si 'lt 'h ch "b ht
«ibt ihm auch wohl mit zum
Ja, ganz gewiß I
llster tah
«aldbach und Bittersüß sind Liebe?'
leute
Ja. ganz gewiß!
Idyllisch.
Fremder: Na, wie sieht denn
«ure Kirche aus, warum wird denn
der altersschwache Turm nicht abge
rissen? Das sieht ja lebensgefährlich
aus!
Bauer: Was glauben's denn,
Herr!? Mia wern doch unsern Kirch
turm net abreißen! Der Burgamoa
fta hat g'sagt: Der bleibt so stehn, wie
er is, nacha ham ma auch a Sehens
würdigkeit, die für uns de dummen
Fremden anlockt.
Druckfehler.
Der Schlächtermeister mußte We
yen Unwohlsein einige Tage lang da»
Fett hüten.
ES ging sehr fröhlich her und der
Jubilar wurde von allen Seiten ge
meiert!
Zu seinem Ehrentage erfreute den
Hutmacher se-ne Frau durch ein Ge
«richt schmackhaft zubereiteter Filze.
Der berühmte Kritiker Horn ha»
sich in hohem Grad« tobend über die
Arbeit ausgesprochen.
Ein glücklicher Strohwitwer.
S-, Ihre Frau ist also zur Erho
lung bei Verwandten; warum hat sie
denn Sie nicht mitgenommen?
Nee, hären S«, da bin ich ganz
froh! Die nimmt mich so schon ge
hörig mit!
,
lind der Arzt Liste» führet,
Mt dem Wischstock schreibt^ —
Er kennt ihn.
L ihrer: Vater sich
500 Dollars borgt und jährlich S 0
Dollars abzahlt, wieviel ist er nach 5
Jahren schuldig?
Schüler: 600 Dollars, Herr
Lehrer!
Lehrer: Aber, Jungt, fei nicht
Schüler: Na, ick kenn' doch mein
Bater!
Schüttelreim eines Wein
trink e r s.
Ich stellt' mir gern noch eine kalt,
Hätt' ich zu Hause keine Alt'.
Angemessene Korrektur.
> II
Herr Müller, imLeichenbestattungs-
Bureau die Todesanzeige seiner eben
verstorbenen Schwiegermutter aufset
zend, dikiiert dem Beamten . . . „hat
es dem Allmächtigen gefallen - oder
schreiben Tie lieber: hat es dem All
zütizea gefallen . . ."
Der Beweggrund. Rich
ter: „„Schnörgel, Sie gestehen also
ein, daß Sie dem Kläger drei Bund
Heu entwendet haben. Was hat
Sie nun aber dazu getrieben?"
Angeklagter: „Der Hunger. Herr
Richter!"
Unter Vorbehalt.
' 5
Backfisch: .Solch herrlicher, sii
her Sommermorgen! Vogelsang, blu
mige Wiesen mit Schmetterlingen, ach.
so möchte ich sür immer durch das
nicht allein!"
Schlau gedreht.
„Papa, der Lehrer hat mich einen
„Wende Dich an die Mutter!
All« Leute sagen, den Kopf hättest
Unverbesserlich. Der
Herr Oberförster ist gestorben. Als
sich seine alten Aieunde und Stamm
tischbrüder zum Leichenbegängnis ver
sammeln, verdüstert sich plötzlich der
Himmel. sagt da leise der
Amtmann Binder, „jetzt hat unser
alter Freund Wälder den Engelchen
natürlich das Blaue vom Himmel
heruntergelogen!"
Am ««>g«n »«»
Bon I. Warner.
Der vierte Mau».
zählte über tausend Einwohner, ruhi
ge, häusliche, sparsame Bürger, die
sich des Abends im Sommer in Ge
sellschaft der Nachbarn auf der Bant
vor der Tür und im Winter im trau
ten Stübchen nach d:s Tages Mühen
ausruhten und sich den Luxus, ins
Gelegenheiten erlaubten.
Die drei Junggesellen aber fühlten
sich nur im Caf6 de la Terrasse ge
mütlich, wenn sie ihren Absinth oder
ihr Bier tranken, dem sie tüchtig zu
sprachen, rauchten dabei ihre Pseifei
und waren außerdem leidenschaftlich?
gen und Unannehmlichkeiten ihrer Ta
gesbefchästigung vergaßen. Jedoch der
Umstand, daß sie nur „drei" waren,
bedrückte sie täglich aufs neue. Zu
einem ausgiebigeren Spiel, zu ihrem
herrlichen und interessanten L'hombre
gehörte ein vierter, der neue Finessen,
Um den vierten Mann zu gewin
nen, forderten sie alle Junggesellen des
Städtchens auf, überhäuften sie mit
Einladungen und Aufmerksamkeiten,
aber alles war umsonst, alle Ausgaben
für Lagen Bier und Likör weggewor
senes Geld. Der Apotheker Collier
war während acht Tagen an ihrem
Tisch erschienen, aufregende und er>
giebige Spiele wurden in diesen acht
Tagen gemacht, aber am neunten
Abend hatte Collier ein Spiel, das
er sicher zu gewinnen glaubte, verlor
ren der zweite Bube war ihm ge
schnitten worden und er geriet dar
über derartig in Wut, daß er einen
Syphon auf der Erde zertrümmert-,
eine derartige Spielerei für unerhört
erklärte und die Tür hinter sich har!
warf.
Abend? erschien im Caf<! de la Ter
rasse ein anständig gekleideter Herr in
den vierziger Jahren, der mit größter
Höflichkeit grüßte.
„Aha," murmelte Pierre.
„Wer mag das wohl sein?" fragte
Gabourin.
Der Unbekannt« ließ sich in der
Nähe der Spieler nieder, bestellte ei
nen Absinth, verfolgte während «ini
ger Zeit das Spiel und ging kort.
„Es wird wohl ein Reisender ge
wesen sein," vermutete der Wirt.
Am nächsten und folgenden Abend
erschien der Herr ebenfalls wieder.
Das war in der Tat ein Ereignis.
Valentin hatte auf seinen Erkundi
gungswegen erfahren, daß der Unbe
kannte Rentier sei und seit acht Ta
gen im Hotel zur Sonne wohne, Du
pont heiße und beabsichtige, sich dau
ernd im Städtchen niederzulassen.
Am nächsten Abend als Herr Dupon!
wieder erschien, verstand Pierre es,
mit ihm eine Unterhaltung anzu
knüpfen, und schließlich nahm er auf
seine Bitte an ihrem Stammtisch
Platz. Gabourin gab zur Feier dieses
Ereignisses eine Lage Bier zum besten,
Herr Valentin folgte dem Beispiel,
dem sich schließlich auch der Wirt an
schloß. Aber Dupont spielte den
Noblen und ließ eine Flasche Cham
pagner auffahren. Man stieß an,
trank und stieß wieder an. Herr
Pierre erzählte einen lustigen
Schwank, Gabourin eine noch saftigere
Punkt für gekommen, um plötzlichem,!
Dupont?"
Geistreich, witzig, ein stets angenehmer
Gesellschafter, vorzüglicher Spieler,
ausdauernder Trinker, kurz ein Mu-
Herr Dupont hatte ein Geschäft in
Pari« gehobt, sich sin kleines Vermö
gen erspart und beabsichtigte nun, sich
leginheit böte, würde er ein kleines
Häuschen mit großem Garten kaufen
und sich darin gemütlich einrichten.
Inzwischen lebte er im Hotel, mos
ihm aber nicht besonders gefiel. Und
sti nahm er ohne Umstände die freund
da es ihm auch langweilig war, allein
zu speisen, dinierte er bald bei dem
einen, bald bei dem Herrn.
konnte. i
Herr Valentin wollte ihn mit aller
Gewalt zum Stadtverordneten oder
wenigstens Beisitzenden vorschlagen.
Eines Abends erschien Herr Dupont
sehr niedergeschlagen im Cas6 de la
Terrasse und nach der Ursache seiner
Verstimmung gefragt, erklärte er
schließlich: Er wäre gezwunger,
schleunigst nach Paris zurückzukehren,
sein Nachfolger befände sich in augen
blicklichen Gefchäftsschwi rigkeiten und
stehe unmittelbar vor dem Konkurs,
wenn er nicht innerhalb 48 Stunden
einen fälligen Wechsel von 6000
Francs einlösen könne. Da er ihm
selbst mehrere Gefälligkeitsalzepte ge
geben habe, so würde er alles verlie
ren, wenn der Konkurs angemeldet
würde. Er verfüge hier nicht über so
viel flüssiges Geld und wäre deshalb
genötigt, nach Paris zu fahren, um
sich bei seinen Freunden solches zu be
schaffen. Er bedauere sehr, die ihm
so angenehme Gesellschaft, wenn auch
nur auf unbestimmte Zeit, verlassen
zu müssen. Aber diese schrecklichen Ge
schäfte, am Ende müßte er das seine
auch noch wieder selbst in die Hand
nehmen.
Pierre, Gabourin, Valentin waren
ganz niedergeschlagen und bestürzt.
Dieser famose vierte Mann, der ihnen
sozusagen vom Himmel gefallen war,
wollte sie plötzlich wieder verlassen!
Die Angst wieder wie früher nur
zu dritt zu spielen, drückte sich ordent
lich auf ihren Gesichtern aus.
„Müssen Sie wirklich reisen, Herr
Dupont, Sie spaßen doch nur?" mein
te Pierre betrübten Tones.
„In der Tat muß ich fort daZ
Geschäft geht vor", antwortete Du
pont. „aber seien Sie versichert, daß
ich deswegen ebenso betrübt bin wie
Sie."
„Senden Sie doch Ihrem ver
dammten Nachfolger die 6000 Francs,
damit er sich allein aus dieser un
glücklichen Klemme herausbringt!" rief
Gabourin.
„Sie haben gut reden. Wenn ich
das vermaledeite Geld hätte! Ich
habe mein ganzes Vermögen im Ge
schäft stehen lassen, da ich meinen
Nachfolger als ehrlichen Mann kann
te und Verluste nicht zu befürchte?
hatte."
Gabourin nahm wieder das Wort:
„Herr Dupont, ich werde Ihnen ei
nen Vorschlag machen. Wollen Sie,
daß wir Ihnen die 6000 Francs vor
schießen? Ich bin überzeugt, Pierr-
und Valentin werden sich mir an
schließen. 6000 Francs ist ja kein
so großes Kapital, und Sie werden
sie uns in sechs Monaten zurückerstat
bleiben Sie bei unii."
Pierre und Valentin stimmten dem
Vorschlag bei. Aber Dupont wellte
wäre nicht zu denken. Er hätte nie
gen.
„Es soll auch kein Darlehn sein/
Also zieren Sie sich nicht langt und
sagen Sie: ja!"
„Es geniert mich doch schrecklich
Er hatte es ja auch gar nicht so
eilia. Der letzte Zug nach der Hauvt
station ging erst um 12.16 Uhr nachts
Inder Instruktion »-
stunde. Unteroffizier: .Was kann
passieren, wenn der Lapf des Ge
wehres nicht ordentlich gereinigt ist?"
Rekrut Piefke: „Der Schuß könn
te stecken bleiben!"
Unteroffizier: „Falsch!"
Rekrut Mudicke: „Die Flinte könn-
Untttosfizier: „Falsch!"
Rekrut Stöpsel: „Der Schuß
tonnte hinten rausgeben!"
Unteroffizier: „Alles Quatsch!
ganz gehörige Ohrfeige appliziere
(appliziere)!"
Der Kust.
Der Kuß ist so alt wie die Mensch
heit, und er wird in Ehren bleiben,
schen gibt. Cr geht mit ihnen durch
Freud und Leid des Daseins, streift
die blühende Jugend und berührt daS
sterbende Antlitz als ein Zeichen der
Liebe und Freundschaft. Gar viel ist
über den Kuß geschrieben und gesun
gen worden, und gar mannigfach sind
die Erklärungen über sein Wesen.
Am treffendsten erklärt ihn wohl
Beliebtheit. Darwin ha! festgestellt,
lis in Afrika und die Eskimos. Bei
haben. Aus dem Altertum erzählt
Valerius MaximuS als Merkwürdig
keit, daß die numidischen Könige
nicht küßten. Die Völker, die den
ausschließlich das Zeichen eines herz
lichen Verhältnisses zwischen Weib
auch die englische Sitte des Weih-
Gebrauche ab. Im Mittelalter exi
verlobungskusse erhalten geblieben
Der Kuß ist ein Massenartikel?
im ersten Jahre die gewaltige Zahl
von 36.000, das sind pro Tag etwa
100 Stück: im zweiten Jahre vermin
ten Jahre war die Leistung täalich
etwa 10. Nach fünf Jabren zählte
tauscht. In der Ehe scheint also
Die Gesch'chte führt Beispiele da
lier des französischen Hofes beglück
te. eine Anweisung aus 100,000 Fr.
der Reis« ,die sie gerad? unternahm,
öffnen wollte. Es stellte sich heraus,
daß der Brief einen Scheck über
P 125,000 enthiel^^
sichtslosiakeit". Von der unwidersteh
lichen Macht des Kusses auf die
Üch
„Wieso?"
„Ich gebot ihm aufzuhören, und
für einen Augenblick glaubt« tch, er
würde «s wirklich tun"
Ga t Meic^
wurde heute nacht auf dem Heimwege vom Wirtshause von einem herabfal
lenden Ziegelsteine verletzt.
Gattin: Na, da sieht man doch wieder, wie gut es ist, daß du den
Hausschlüssel nicht kriegst!
Zu stark. A.: „Baron Ju
lius soll ja für einen Verschwender
erklärt worden sein."
B.: „Wie der's aber auch getrieben
hat ... in der letzten Zeit lieh er
sich jeden Tag zweimal rasieren."
Noch richtiger. A.l.Ha
ben Sie schon bemerkt, daß Leute,
welche einen Selbstmordversuch ge
macht haben, nie wieder einen bege
daß Leute, denen ein Selbstmordver
such geglückt ist, nie wieder einen be
gehen."
Ein Elefant In Afrika,
Potz Blitz, etwas ganz Neues sah!
Die erste deutsche Eisenbahn.
Die Passagiere sind entsetzt:
„Ei weih, was soll das werden jetzt?
Dieweil doch solch gewalt'gem Biest
Zunächst für sie ist's Kleinigkeit
Setzen das Ganze sie beiseit.
Der dritte bläst die Heizung aus.
Hopp, hopp! hopp, hopp! Schon sieht
die Kleinen
Im Trott zur Stelle man erscheinen,
Wo von den Alten teils geschoben.
Teils mit den Rüsseln hochgehoben,
Schon IoS die schönste Schaukelei,
Das ist ein Auf- und Abwärtssliegin.!
Die Biester quitschen vor Vergnügen, j
Herr Dernburg selbst, der für die
Bahn
Er hätte sich 'nen Ast gelacht.
Wenn er gesehen, wo» erdacht
Sein Bescheid. Händler
(mit alten Kleidern handelnd, zu ei
nem Kunden, der ein paar Hosen
kaufen will): „Diese Hosen z. B.
sind in letzter Saison sehr viel ge
tragen worden."
Kunde: „Ja, das sieht man ihnen
auch deutlich an!"
Diese Fremdwörter.
Parvenüs - Gattin (als dieser sich
bei Tisch wieder einmal vergißt und
die Finger zu Hilfe nimmt): Aber,
Josef, was muß ich wieder sehen,
wirst du dir endlich vornehme Wal-
Trara! Trara! Gleich lockte er
Trompetend di« Genossen her,
Die, wie nun Elefanten sind.
Im Laufschritt nah'n mit Weib und
Kind.
Die Elephas vor allen Dingen
gtn.^
Und fragen, sich verschnaufend, dann:
„Was fängt man mit dem Spielzeug
an?"
Für uns're Elefantenküken."
Unter der Passagiere Wettern
Das Dach des Zuges sie erklettern,
len,
Der Dinge harr'nd, die kommen sol
len.
iVon ihrem Schrecken sich erholend,
Stimmen, ob dieses Anblickes johlend,
Die Passagiere im Berein
!Nun auch in diesen Trubel ein.
! Allhier das heim'sch« Rüsseloi«h,
iDas flugs mi' Schläue und Genie
> (Trotz allen Künstlern von Beruf)
>Diegrößt«Ba b yr i»t.sch b ah »
j schuf.