ZmvsrmenMst. Aoman von E.»»« Wmterleld (ll. Fortsetzung.) „Ach nein, von allen wurde ich nicht geliebt. Der eine, der mich einmal lieben sollte, der hat es nicht getan. Und damals war ich gar nicht bescheiden und gar nicht zufrie den. Ich war so anspruchsvoll, meine Augen zu einem zu erheben, der viel zu klug und viel zu gut für mich war. Und der. den ich lieble, war unser Prediger, der so herrlich predigen konnte. Sehen Sie. da mals bin ich gar nicht zusrieden ge wesen. Ich haderte mit meinem Ge schick. das mich nicht schön und nicht reich und nicht talentvoll gemacht hatte. Und als da mein gutes Mutterchen starb und mir ihre »ei ne Pension nun auch fehlte, da glaubte ich verzagen zu müssen, be sonders. als unser Pastor heiratete und nun alle Hossnung sür mich zu Ende war. Ich sing an, seine Handarbeiten zu machen, um mein Leben zu sristen. Da lernte ich die junge Frau Pastor lennen, und ge rade sie war es, die mir zum Glück und zum Frieden verhalf. Sie sah mein« Handarbeiten und war ent- zückt und begeistert, und sie setzte es durch, daß ich als Handarbeits lehrerin angestellt wurde. Damals brauchte man dafür noch lein Exn- > men zu machen. Erst wollte ich ihr zu nichts verpflichtet fein, aber dann tat ich es. des Verdienstes wegen, um das armselige bißchen Leben. Und es wurde mein Glück; denn als ich erst meine Kinder hatte, da war ich zufrieden und lebte nur für sie. Und so bin ich die Tante Linchen ge worden, die ich heute bin." .Und Sie haben nie wieder Kämpfe zu bestehen gehabt durch Ihr« Liebe?" ! „Nein, das war vorbei, als ob es Sünde geworden wäre. Und die liebe Pastorin hat so viel Leid und Not lennen gelernt, so viel Krankheit und Tod bei ihren Kinderchen. Ich hab« ihr oft beim Pflegen geholfen, und nun find sie beid« schon lange tot. Ja. ja, es waren liebe Men schen!" ! Gilfe hatte die Hände in den Schoß sinten gelassen. Was predigte ihr diese schlichte Lebensgeschichte? Ein Leben, das in so einfachen Gelei sen verlaufen war, und doch redete es lauter zu ihr als manches welt bewegende Ereignis. Dies stille Leben eines stillen Mädchens war so gleichmäßig dahin gegangen und hatte doch so vielen genutzt. Wie viele der Frauen im Städtche» sprachen nAch mit Da»h 'barken von und in wie manches Kindrrherz den Samen des Guten gesät. Beispiele wirken mehr als Worte. lind das Beispiel ihres freudigen, pflichttreuen, bescheidenen Wirkens war ein Same, der gewiß schon Hun te. Es gab ja keine verschiedeneren Naturen als die Gilses und di« des allen Fräuleins. Gilses Sehnen Aber Gilfe wußte es jetzt, daß die Nützlichere, Bessere, Wertvollere für di« Menschheit das glückliche, alte Fräulein war. denn sie schuf unver gänglich« Werte. Gemeinsam hatten sie die letzten der Mädchen Gedichte aufsagten und dann von allen „Stillt Nacht" ge lungen wurde. Heute aber ertönte her!" ' kleineren Kindttlacht-n^wirk^ der?" Di>. und zeigte auf Gilfe. die jetzt beim Verteilen der Geschenk« half: „Das ist der schöne Engel! Frage itin mal, vielleicht singt er Da« kleine Mädchen aber schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Tante Linchen, das ist Fräulein Brachmann von der Ziegelei. Was da gesungen hat. das war der Weihnachtsengel." Und dabei blieb es. Gilfe war über diesen Erfolg glücklicher als über den größten Beifallssturm, den sie von der Buhn« herab errungen hatte. Die Feiertage sollten noch aller land Aufregungen für Gilfe bringen. Doltor Jenssen war nun schon zu sehr Hausfreund in der Ziegelei ge worden, um in den Festtagen über- gangen zu werden. Klara hatte ihn eingeladen, und er war gelom- men, trotz seiner Furcht, daß der! alte Zauber wieder zu mächtig über !hn werden würde. Nun weilte er in Gilses Nähe, und wenn auch anfangs sein Herz in lauten Schlägen geklopft hatte und fein Blut heiß zum Herzen strömt«, so wurde er allmählich ruhiger, als er merlte, daß auch sie ganz ruhig war. Sie war sogar herzlich und freundlich. Und doch war sie eine ganz andere geworden. Er fühlte, daß sie viel durch Leid gegangen war, und daß ihr Herz ihm serner denn je. Auch ihm war sie fremd geworden. Ihr Leben hotte sich nun schon zu lange in jener Well abgespielt, die er nicht kannte und nicht verstand. Dagegen war Gertrud in all seine ärztlichen Sorgen eingeweiht. Er sprach viel mit ihr von seinen Kran kn. Doktor Jenssen hatte gesürchtet, Gilfes Gegenwart würde ihn aber mals zurückwerfen in seine alten Zweifel und Kämpfe, und das Gegen teil war der Fall. Gerade ihre An wesenheit ließ ihn fühlen, wie tief Gertrud mit seinem Leben verwach- sen war, wie jetzt seine Liebe einzig und allein ihr galt, und wie seine Leidenschaft für die schone Gilfe wie ein schwüler Traum hinter ihm lag. Gilfe bemerkte die Sinnesänderung des jungen Arztes wohl; sie freute sich auch, daß die Schwester das Glück finden sollte, das sie einst von sich gewiesen hatte. Und doch wurde es ihr schwer, sich daran zu gewöh nen, daß sie nun auch von ihm ver gessen sei. > Leise trat sie hinter die große Weihnachtstanne. Die Feier war er greifend gewesen für alle Teilneh mer. Zum ersten Male war Elfe Hauses. Doktor Jenssen hatte sie auf seinen Armen heruntergetragen. Und dann hatte das liebliche Kind mit glänzenden Augen unter dem Christbaum gesessen, hatte ernst und andächtig das .Stille Nacht, heilige Nachts mitgesungen und war so Nacht zu tragen haben würde. Die Lichter waren ausgebrannt. Stille herrschte in dem festlichen Zimmer. Elfe ruhte auf dem Lese stuhl, Eva ließ sich von ihr Bücher zeigen. Klara war hinaus gegangen, um für das Festmahl zu sorgen, an dem heule auch Thieme und Willens teilnehmen sollten. Wilhelm war noch einmal nach dem Sägewerl hinausgeradelt. Auch Ger trud schien durch häusliche Pflichten ferngehalten, und Gilfe wollte sich zu kurzem Alleinsein hinter das dunkle Grün des Weihnachtsbaumes -»rückziehen. Da fand sie hinter seinen tief hängenden Zweiaen Dok tor Jenssen stehen in seinen Ar men hielt er ein schluchzendes Mäd „Und liebst du Gilfe nicht mehr?" „Nein, mein Lieb, das ist über wunden. Jetzt liebe ich nur dich, und ich weiß, daß bu mir nie jene frühere Leidenschaft wirst Vorhallen müssen. Du sollst niemals glauben, daß ich nach an jene Zeit denken könnte. Du sollst niemals glauben, daß ich einmal andere Hoffnungen hatte. Willst du darausbin mein Weib wer den. Gertrud? Willst du es mit mir Sie war vergessen vergessen die Zeit, da er sie begehrte! Sit hatte es ja gewollt und doch, wie schwer Da hörte sie Elses fröhlich jubeln de Stimme: „Tante Trudel, Tante dist 5u eine WeibnachlSbraut. Jetzt Ein Glück, das sie selbst ver- hinaus in Welt und Leben! War sie schon flügellahm? N«in. noch nicht! Und sie saß bald darauf mit den anderen beim fröhlichen Mahl«. Si« trank auf die Gesundheit des jungen Paares. Und Klara kam sich vor wie «ine Brautmutter, froh und doch seltsam bewegt. Ihr „Kleines" flog hinaus in das Leben. Aber gottlob, sie blieb ja hier in der Näh«, sie braucht« sie nicht ganz fort zugeben. Eben stieß Doktor Jenssen mit ihr an. zen haben Sie schon lange Ihre fe sten Platz. lieber Doktor. Nun will ich Sie auch gern mit bemuttern." schließlich.noch immer umsatlcm. ! Er hob den Kopf. „Nein, Tante Klara. Ich habe das Reifezeugnis sür Prima. Ich bin jetzt abgehen von der Schule, wenn ich zur See gehen will. Was soll ich denn noch länger mit Latein oder Griechisch? Englisch muß ich ler- Kriegsschiff." „Wenn du nun aber erst, wie dein Dater es will, dein Abiturienten examen machst, dann gewinnst du die Zeit im Avancement später wieder, und du tust ihm doch den Willen." „Nein, damit ist's nicht getan. Ich soll dann auch studieren, soll Jurist Irxrden. Zum Studium hel fen uns alle die Familienstivendien. Ich würde fast kostenlos studieren. Und Bater sagt, die Marine kostet zu viel, erst di« Ausbildung und dann die Equipierung, und später die Zeit, bis ich keine Zulage mehr brauche." „Als Jurist gebrauchst du auch noch lange ein« Zulage vom Vater." „Ja, ja, das wohl. Ach, es ist ja überhaupt mehr der Wunsch, daß ich nicht auf's Meer hinaus soll, was auch Mutter zur Gegner!» des Ge dankens macht. Aber solange^ich binaus, und Onkel Eberhards Bei spiel hat den Wunsch nur verstärkt." „Ja. mein Junge, aber g«rade Eberhard wird dir sagen: Male.es dir nicht zu schön aus. Es ist manches Schwere dabei. Der Dienst ist schwer und anstrengend. Die langen Wo chen, wo man nur Meer und Himmel siebt, sind nicht leicht. Manchmal kommst. >- Dvis alles sollst du wissen. Bruno. Du denkst nur an die begeisterten Er zählungen für die Jugend vom Le ben des Marineoffiziers." „Nein. Tante Klara. Ich war in ron dort bin ich mit hinausgefahren auf das Meer. Ich war in Warne münde, ich war in Kiel. Mich lockt das Meer, und ich werde es nie mals eintönig finden. Ihr hab! mich natur wäre. Jedenfalls weiß ich nur, dc.ß ich als Jurist unglücklich werde Diese trockenste aller Wissenschaf ten" „Trockenste? Ich habe sie stets „Möglich, daß es dich locken würde Tante Klara. Du bist ja selbst ein wenig Richter in so manchen Din- Schule!"''^""'"^"''^ lassen. Glaubst du, daß' das so leicht ist?" und wenn es als Schiffsjunge auf einem großen Kauffahrteischiff sein müßte." „Nein, Bruno, das sollst du nicht. Und wenn «s vielleicht nur am Geld- Konto sür dich angelegt. Mein F«riensohn sollte wissen, daß seine „Vizemama" nicht nur in den Fe rien an ihren Jungen denkt. Sieh. Bruno, deine Eltern haben ihr Gehalt und das Vermögen deiner Mutter? aber sie stehen mitten drin im Leben, gen. Ich habe stets das Gefühl ge habt, daß ich bevorzugt worden sei vor ihnen allen. Deshalb muß ich auch einen Teil der Schuld an sie wo ich lann. Die Gelegenheit da zu bietet sich in einer so großen Familie ja stets. Und wenn es zu „Tante Klara!" Der jubelnde Zuruf enthielt so sie ihm lächelnd die Hand hinstreck te. Er wollte sie an die Lippen ziehen. Ab«r sie sagte lachend: „Das lass' nur mein Junge. Du weißt, die Handküsse überlasse ich den Respekl»- „Und bist du keine Respekts i'ur die alte Tante Klara, die dich herzlich lieb hat." Professor Hansen hatte Gilfe ge schrieben, das es das beste wäre, haben, wie alle großen Sängerinnen. . Diese Herren haben doch mal das Heft in Händen, und unserem« kann nichts machen ohne ste. Ich empfehle Ihnen Herrn Nickelsohn in Hamburg. Uebrigens läßt «r sich gern Mister Nickelson nennen. Er marliert den Englander, trotzdem er d»s schönste Deitfch spricht, das Sie sich wün schen können. Ab«r in seinem Fach ist doch England Trumpf, und da Mr. Nickelfon tiptop in allem ist. muß es natürlich auch seine Ab stammung sein." schSo hätte Professor Hansen ge burg am Alsterbasin entlang. Die Lichter der Straßenlaternen svieael :?n sich in dem stillen, großen Wasser, die Dampfpfeifen der ll«inen Dam pfeifen der kleinen Dampfer schrillten herüber, und slink glitten di« Pas sagierboote von User zu Ufer. Morgen früh wollt« Gilfe zu dem Herrn gehen. hatte ste Analt gebaot vor diesem Besuch, wie stets vor allen» Neuen; doch als si« dann am andern Tage vor Herrn Nickel fon stand, da war er ihr fast ko misch in seiner wichtigtuenden Le iendigkeit. Ein kl«in«s Männchen mit schwar zem, zur Bürste verschnittenen Schnurrbart, der wie ein Strich in dem scharfen Gesicht mit den kleinen, lü'tifchen Ratt«naugen wirkte. Das Korihaar so kurz geschoren wie nur möglich, höchsten» «ine» Millimeter lang waren die kurzen, schwarzen di« nur die Umrisse des Hinterkopfes andeuteten. Die Klei dung aber war wirklich tiptop. Das ncuestem Schnitt, die Büaelsalte im Takchentuch, dessen Rand das aleiche Muster zeigt« wie das Sportbe-nd steckte in der Manschette des Ober „Fräulein Brachmann," sprach er sie an. „ich habe Si« erwartet, lange erwartet. Jeder neue Star kommt zu mir. Wer sollte Ihnen denn ein« Bühne besorgen, wenn nicht der Mister Nickelsohn? Das machen wir machen wir alles! rii-it ü I»N V»» ?!»!-- li-,l>? Selbstverständlich! Na. also! So nehmen wir London, Covent Garden, oder New Aork, was mei nen Sie? Hab« Si« auch einmal sin- hören, jawohl! Mit Klaußner. vk>i»v siiii»! War inkog nito da. Ja, ja, haben mich nicht na, wozu auch? anhören. Aber Sie dann fraaen, rb ich Ihnen was besorgen sollte?! I bewahre, dat dut der Nickelson denn doch nich! Nee. meine Schönste, jon, jewiß nicht! Sie kommen mir loch! Sie kommen mir alle! Aber nun «rst mal nichts von Ge schäften. Für heut« sind Sie mein Gast keine Widerrede! Das Auto ist schon bestellt. Nun fahre ich Sie erst mal nach Harvestehude hinaus und nach Uhlenhorst, zum Hafen und nach Bergedorf. Sie müssen unser Elbflorcnz doch kennen lernen." Er klingelte. Das Stubenmädchen meldete, daß der Chauffeur frage, ob er vorfahren solle. Sie bekam ihren Auftrag und verschwand wieder. Gilfe war es «in gräßlicher Ge danke, mit diesem unaufbörlich fangs weigern? Sie dachte an Pro fessor Hansens Lehren, daß sie nicht s.' zimperlich sein soll«, und so ergab äaolein funkelten sie so frech an. Aber t>e Fahrt wurde schöner als sie gcv.'cht hatte. Hamburg zeigte dt hübschen Villen an der Harveste- huder Allee lagen in ihren großen, freundlich da, oder sie blickten aus ' d>„ noch unbelaubten Baumpartien hervor. Manche präsentierten sich in vornehmer Größe und in einheit lichem Stil, andere waren lustiger und bunter. Bei einer besonders balle die Phantasie seines Erbauers sich allerhand Schnörkel geleistet, und im Garten stand sogar «in großes, steinernes Schiffsmodell, in dem man Platz nehmen konnte. und Glanz in den Augen, und der üll. Zauber ih'er Schönheit wirkte auch auf den Mann an ihrer Seite. Sie waren zuletzt durch St. Pauli g'fahren, dessen Leben und Treiben Gilfe amüsiert beobachtete, und end lich landeten sie in Pfortes Keller, kelson ein Diner zusammenstellen lassen, das selbst dem verwöhn- > testen Gaumen gemundet hätte. Gilfe aber war durchaus nicht ver wöhnt. Sie hatte nie viel Wert auf das Essen gelegt, und so schmeckte ben auf ihren Wangen hervor, daß ihr lebhafter, schwarzäugiger Be gleiter immer unruhiger wurde. l dächtigen Glanz«. ! Als er einmal Gilses Hand, die neben ihr«m Glas auf dem Tische lag. festhalten wolle, zuckte sie vor diesen heißen, feuchten Fingern zu rück. als sei ein N«ptil über ihre Haut gekrochen. ' j Um Gottes Willen, es wurde höch ste daß diese intim«^Satzung zu sten anderen. 810 ß auf's Jeld sind dürfen Sie mir nicht damit kommen. Hier bin ich Mensch, hier will ich's sein!" „Ach, larifari! W«iß ich ja, oder Berlin oder New Dort. Also, legen, „werden Sie doch nicht un'«- mütlich! Ich mein's doch nur gut." > j Da in diesem Augenblick ein neu gieriges Kelln«rg«sicht um die Ecke blickte mit der Frage, ob die Herr schaften noch einen Aesehl hätten, fuhr Nickelson wütend herum und verstanden?" ! ! Der Befragte verschwand eilends. ! ! Nickelson streckte Hand . stand sie jetzt aufgerichtet. j ! „N«in, H«rr Nickelson. ich möchte jetzt gehen. Sie sind heute nicht zum „Freilich. I zurück, daß Gilfe selbst erstaunt "" j darf Sie doch begleiten? Sie sin kend heute abend darf ich Ihnen ein L'-.u-t zum Theater besorgen? Sie müssen doch auch unsere Bühne se- hen. Berühmt genug ist sie ja. Biel leicht lockt es sie, hierzubleiben. Ich könnte Sie auch hier anbringen." „Ein Billett bekomme ich doch aus, sicher im Hot«l durch den Por tier." „Nein, nein, das dürfte sehr frag lich '!!». Heute ist „Rheingold" da ran. Wir spielen hier augen blicklich den ganzen /,Ring" herunter, da ist alles besetzt und lang« vor lestellt. Also ein Billet mW» in .fia>,nover das Engagement durch ilre Flucht verscherzt hatte. Sie 5"-? na siib zu einem freundlichen Sie sind alltia. Ich nehme es also mit an." Als Mr Kellner die Rechnuna ordnete, schlüpf te Gil'e schnell in ihren Mantel. Sie wol!t> t'm Jm"relario die Gelegen heit nebmen, ihr helfen z» könmn. Gesicht: aber er halte sich aller Höflichkeit brachte er st« bis zu ihn-« Hctel und sprach unter meg°> »cn dem hiesigen Theater und se'n.-n Bllhnenqrößen. Er erzählte dabe> so rmiisant von srülieren Ster nen der Bübne, von der Klafski und Remertl.ioen und über das Funkeln I seivr sie listig anblinzelnden klei nen Naitenäualein.' kel flog Blick plötzlich wieder sc sinnlich lüstern über ihre Gestalt, daß «s sie unangenehm überrascht« Aber in demselben Augenblick senk ten sich die Lider. Er faqt« ihr kurz und ärmlich Adieu und ver sprach nur noch, ein Billett schicken zu wollen. Da er zu Anfang ihres Beisam menseins ron «iner Verabreduiig ge sprochn l alte, die ihn für d?n Äbeyd binde, bv'fte Gilfe, das Tbedter lein be>uch«» zu können. Sie dankte ihm nochmils und verabschiedete sich mit den Worten: „Also morgen früh um zehn Uhr in Ihrem Bureau!" Sckmunzklnd schritt Herr Nick«l son s'iner Wohnung zu. Gilfe aber legt« sich ein Stünd chen zum Ruhen hiy. Die vielseitigen Eindrücke des heutigen Tages hatt«n sie müde ge macht. Bielleicht war auch der Wein schuld daran. Sie schlief fest ein. Als sie erwacht«, war «s höchste Zeit, sich für das Theater anzuklri- Sie hatt« sich k«ine elegant« Toi lette mitgebracht, nur eine weiß seiden« durchbrochene Bluse hatte sie hier. Doch hätte sie gar nicht schöner und frischer aussehen können, als sie es jetzt nach dem «rguickenden Schlaf in der lichten Bluse tat, die ihren zarten Hals etwas frei ließ. Der Portier h>«lt das, Billett für sie bereit und hatte auch für eine Amodrofchke gesorgt. Sie hielt schon vor der Tür, und Gilfe konnte gl«ich einsteigen. Erst im Theater sah sie. daß ihr Billet auf Proszeniumsloge lautete. Der Logendiener öffnete ihr di« das Theater sonst schon ganz gefüllt war, und das Orchester soeben ein setzte. Da wurde ihr schreckhaft klar, daß es sicher Herrn Nickelfons eigene Log« war, in die er sie gebracht hatte. d»ß «r anderweitig te sie hoffentlich allein den Genuß und zugleich die glänzend« Wieder gabe des Abends haben. Bald nah men Wagners Musil und zugleich die glänz-nde Wiedergab« des Werkes sie gefangen. Sie blickte gespannt auf die Büh ne und horchte auf jeden Ton. So hatte sie auch nicht bemerkt, daß die Logentür leise geöffnet worden war. Plötzlich aber wehte es ste wie ein heißer Atem an. Beklommen saß sie und wagte nicht, sich umzusehen. Dann spürte sie den süßen, schwe ren Dust von frischen Rosen, und plötzlich lagen einige langgestielte, berrliche La France in ihrem Schoß. Nun blickte sie doch scheu hinter sich. Do sah ste in Mr. Nickelfons schwarze Aeuglein. die sie aus dem Dunkel der Loge anfunkelten. „Unser Diner gut bekommen, Fräu lein Brachwann?" - „X<>, ni.v <l«>-v-!" lachte er. „War ich, war ich! Ab«r wozu gibt's denn Autoe? Bin schleunigst hingefah ren, habe di« Sache geordnet und habe nun meinen Abend frei ganz frei für Sie!" , Er lächelte ein - Il«in winlg bos haft. ES machte ihm Spaß, daß si« sichtlich so besangen war. (Fortsetzung fol,«.) ' Aur die Küchr. Rindsfilet. Für sechs Perso nen nimmt nmn ein Filet von drei ! Pfund, befreit es von allem Fett uno der Haut, reib! es mit Sulz uno Pfeffer ein und spickt es mit sein-» Speastreisen, legt es in eine Brat pfanne mit einer in Scheiben ge schnittenen Zwiebel und ein pa>ir Scheiben Karotten, gießt ein wen!.? geschmolzene Butter über das Fleisch und stellt es beiseite. Vierzig Minu ten vor dem Anrichten stellt man dk Pfanne mit dem Fleisch in ein?!, heißen Ofen und läßt es 30 bis 85 Minuten biulen, legt dann das fleisch aus eine Schüssel, gibi Eßlöffel ! aufgelöstes Stärkemehl dazu, läßt unter Riihrung einiqe Minuten über Sieb und richtet in einer Sauciere an. Eiersauce für Sülze. Man zerquetscht in einem Ponellannapf Eigelb, gibt 1 bis 2 rohe Eidotter dazu, verrührt alles sehr glatt nebst Salz unfeiner Spur feinem weißen Belieben hinzufügt, und kann zuletzt mit etwasLiironensafl würzen. Sardinen und Eiersalat. Auf ein Bijchschen Sardinen, dis etwa eine «eine Tasse der Fische ent hält. rechnet man 4 bis 6 maß g hart gekochte Eier, entschält sie und schnei det fie der Läng« nach in Viertel. Man schlägt ein rohes Ei, gibt 1 Tee löffel Zucker, '/s Teelöffel Salz. >/» Teelöffel Fleischextralt, eine Pris« Pfeffer und 1 Tasse lochenden Essig ! Ist der Essig zu strenge, muß man denselben mit Wasser verdünnen. Hummersuppe. Dcn gut ge reinigten, gebürsteten Hummer locht man gar und bricht ihn, sobald er nicht mehr zu heiß ist, aus den len. Da« Fleisch schneidet man in Stücke und st«llt es beiseite, während man die Schale» und B-ine zer stampft. Schalen, Beine und ein Teil des Fleisches werden in 2 bis 2'/» j Quart Milch über gelindem Feuer ein« halbe Stunde langsam auszetccht und die Flüssigkeit durch ein Sieb gerührt. Nun würzt man sie mit Pfeffer und Salz, fügt ein Stück frische Butter dazu, verkocht sie, sie nicht dicklich genug ist, mit etwas in Butter gelb gedünstetem Mehl und schmeckt ab. Man richtet die Suppe über dem »ein geschnittenen Hummer« sieisch an. Hamburger Nierensuppk. Man gebraucht zwei Schweinsn eren Kalbfleisch mit Curry nicht fett ist, schneidet 2 Pfund da rühren. Ist das Fleisch schön ge bräunt, so gibt man 1 Eßlöffel Meh! h nzu, 1 Teelöffel „Curry - Pulver ', Salz und Pfeffer und 2 Tassen ko chend Wasser. Man deckt den Kessel fest zu und läßt das Fleisch auf schwachem Feuer 3V bis 4? Minut:n dämpfen. Man servie't bierzu in Wasser gar gedünsteten Reis. reichlich Wasser gar, wenigstens bis M Minuten, gibt sie in kalte» Wasser und darnach aus einen Durch Saures Kalbfleisch. Zwei Pfund gyjes Kaldslnsch wird in Scheiben aeschnitten und gekloost. In läßt man Un Zwiebel gelb, legt die Fleisck'scheiben drsi>Eßl»ff«l Mehl darüber, läßt es d«mit durchziehen, süllt eine bis zwei Obertassen lochendes-Waller dazu, . legt ein Lorbeerblatt und einiie Nei das Fleisch weich dünsten. Zuletzt
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