MvarmenUkst. Nomen von E. von Wi«t«r!cld- Warnsw. 13. Forlsetzung.) „Er ha! eS gewünfchi, aber nir gends benimmt. Er bat uns die Zie gelei und das Huus vermacht, damit wir hier wie bic-ber zusammen wei terleben könnten, daiNit wir ein Heim hätten. Er bat nirgends gesagt, daß wir nun alle hier leben müßten. Das H«!m bleibt dir, wie es allen Ge schwistern bleibt. Willst du aber hier nicht leben, so steht dem nichts im Wege." „Kkara!" „Nein, Gilfe, du sollst deinem Wunsch« folgen können. Ich werde dir «in Taschenneid aussetzen, das dir er laubt. in Berlin jn leben. Dein Ver mögen kann ich dir natürlich nicht auszahlen. Das ist mir so rasch nicht möglich. Das wirst du verstehen, und es wäre auch direkt gegen Vaters Wunsch. Und nun, Schwester, hof fe ich. wird dein Mißtrauen gegen mich schwinden. Ich jedenfalls habe nie daran gedacht, euch unter meinen Willen zwinaen zu wollen oder e»ch eine Ueb«rleaenhe!t zu zeigen, die wahrlich nicht vorhanden ist." „Doch. Klara, die Ueberlegenheit ist da, denn du bist besser als ich Ich habe dir noch immer gezürnt, ick> habe dir unrecht getan, ich fühle es jetzt. Komm, sei mir nicht mehr böse. Ich danke dir. Klara. Mir ist leichter ums Herz, nun ich denlen darf, daß ich hinaus lann aus der Enge, binaus ins Lehen. Vater hätte das Wort vom „warmen Nest" nicht schreiben sollen. Ich kann es nicht hören Ich muß stets an ein kleines, dumpfes, enges Loch denken, in dem ich. ein l freier Voael. eingesperrt werden soll. Aber ich will den Flug versuchen in di- Selbständigkeit, in das freie, köst- Ein h?ller Schein glitt über ihre schönen Züge und verscheuchte wie im Nu die letzten Schalten der Krank Kräfte hätte! Wenn ich doch bald anfangen lönnte!" Ein schmerzliches Gefühl durch zuckte Klara. So hatte sie es. möchte sie die Trauer um unseren Vater von sich werfen? Aber sie ver schwieg dielen Gedanken. Wozu neue Kämpfe anzetteln? Es nukte zu nichts. Gilfe mußt« ihren Weg ge hen. Laut sagte si« nur: „Erst müssen wir dick aber noch ordentlich vsleaen. muß iekt zu Willens. Ich habe ihn Ltute nicht warten lassen. Klara reicht« der Schwester die Hand. war äußerlich die Verlöh b«ilen. Gilfe blieb allein auf der Veranda zurück. Mit strahlendem Lächeln blickten ihre Augen über das kreie F«ld das si'b jenseits des Wassers vom Doktor her. „Ab. der ?>ktor mit seinem klei nen G.it, daß er gerade setzt kam. Er sollt? ihr bestätigen, daß Dann wnrde die Tür zum Eßsaal geöffnet. un>> Doktor Jenssen kam ei'en's auf sie zu. eS endlich verbucht haben." M>« a»«aestreckter Hand trat «r zu ihr, und sie reichte ihm die ihre niedersah. Gan> selbstvergessen hielt er dann auch ihr? Hand viel länaer fest, als es nöti!i war. Sein Blick tauchte tief i" 'bre strahlenden Augen, hing Wie f'swedannt an ihren rosigen Mas war mit ihr geschehen? Was hatte sie so sichtbar verändtrt? Herr Doktor! Sind Sie zufrieden mit mir?" »Ob ich zufrieden bin?" Er gab sich fast sichtbarlich einen Ruck und ließ sich dann auf dem war, als müßte er Zeit gewinnen, ehe er-als Arzt mit ihr sachlich und »bjelnv über ihr Befinden sprechen könnte. »vor sie ihm nicht die deste. waS eS auf d«r Wtlt Aber sie sah ihn wartend an. und er mußte antworten. Mechanisch er griff er ihre Hand, um den Puls zu suhlen. Wieder durchzuckte cS ihn wie ein eleltrisckier Schlag. als er diesen zar ten, weißen Frauenarm mit seinen wöhnung kam als Rettung. Mecha nisch zahlte er die Pulsschläge, und nun wurde auch der Arzt in ihm Der Puls gefiel ihm nicht Viel zu unruhig war er, viel zu flatternd .Sie sind so seltsam erregt heute, gnädiges Fräulein. Sie hahen sich über irgend etwas aufgeregt. Ick, hat te doch so dringend um Ruhe ge beten." ist freudige Erregung, Herr Doktor. Die schadet nie. Ich kann Ihnen ja auch sagen, was es ist. Sie sind uns in diesen Wochen ein Freund gewor den, Sie wissen auch sicher durch Doktor Ewald von dem Testament unseres Vaters, das uns hier an den lin zu gehen und meine musikali sche Ausbildung dort zu vollenden, um mich dann der Bllhn« widmen zu „Der Bühne?" Doktor Jenssen wiederholte es ton los. Wunsch. Ich bitte Sie nun heute, .Das kann ich Ihnen nicht sagen, Fräulein Gilfe das will ich Ihnen nicht sagen!" Erregt sprang der junge Arzt auf. Er vergaß alle ärztliche Vor sicht. Er fühlte nur, Gilfe wollte fort, sie, die er seit Wochen liebte. Er hatte seine Patientin von dem ersten Tage ihrer Kranlheit an ge liebt. Er hatte um ihr Leben gerun ben des eigenartigsten, schönsten Ge schöpfes, das er je gesehen hatte. So war sie ihm schon erschienen, als er sie noch vor dem Tode des alten Herrn lernte. So erschien sie ! sinnung. und in seine Hand nächst Gott war ihr Leben und ihre Ge sundheit gegeben. Aufopfernd hatte er ! 'ein Amt versehen. Jeden Tag war sie sein erster Gedanke gewesen ihr galt sein erster Besuch. Und nun hatte er si« nicht für sich gerettet? Sie ahnte fühlen. Bühnensängerin! Für Tausende sollte ihre Schönheit blühen, jeder sollte sie kritisieren dürfen, jeder durf te ihr mit Huldigungen nahen! .Aber Herr Doltor, was ist heute nur mit Ihnen? Ihre Gedanken müs sen ganz wo anders sein. Haben Sie daß Sie so aeilteSabwesend und" sie lächelte wieder „so wenig höf lich sind?" Er hatte sich abgewandt gehabt und auf den Kanal Hinausgel,arrt, „War ich unhöflich? Verzeihen Sie! Jbre Frage kam mir sehr über raschend. Es ist wohl auch nicht so eilig mit der Entscheidung?" „Doch, «s ist eilig. Was soll ich hier? Den Betrieb der Ziegelei lenkt Clara, ich bin hier überflüssig. Und ouß'ldem. ich will hier auch nickt blei ben ich Hass« dieses Kleinfladtle ben!" „Sie hassen es?" „Ja, ich hasse diese alberne Wich tigkeit, die hier jedem Huhn imd lieben Gctt bittet, daß er schönes „Am Liebkosenviertel! Ist nicht Lachen? Vielleicht, aber be- Rusen. Dazu das Plätschern am rauschenden Mehr. Ich weiß nicht was Sie entbehren, Fräulein Gilfe? nach dem mcdernen Babel an der Spree. Was wollen Sie dort? Wer ein so schönes Heim hat wie Sie. der ruhe und Rastlosigkeit d«r MiUio- nenstadt. Wer in 112» warmem Nest s'd- . . „Nennen Sie das Wort nicht, unterbrach sie ihn heftig, „ich kann es nicht mehr hören! Ich will nicht im kleinen Nest hocken, ich will hi naus, will meine Kräste betätigen!" „Das können Sie hier auch." „Hier , als Klaras Vasallin?" „Nein, als mein Weib!" Nun war es doch heraus, das Wort, das er nicht hatte sagen wollen, nicht sagen dürfen, wenigstens heute noch nicht. Es hatte ihn überman «l, Die Leidenschaft hatte ihn fortge rissen. Jetzt stand er selbst fast er schrocken, nachdem er es gesagt hat te. Gilfe aber starrte ihn an, als wis se sie nicht, ob sie wache oder träume. Sein Weib? Sie, Gilfe Brachmann, die hinaus wollte auf die weltbedeu tenden Bretter, die die Welt zu ihren Füßen sehen wollte, die Frau eines einfachen Arztes einer kleinen Stadt? Wie lächerlich das war! Und si« lachte wirklich schrill auf. Doktor Jenssen prallte zurück, als habe er einen Schlag erhalten Sem schönes, junges Gesicht, das eben noch blaß vor Erregung gewesen war, überzog sich mit dunkler Glut. Sie lachte, so höhnisch, so häß lich! Darüber konnte sie lachen? „Fräulein Gilfe, ist das Ihre Ant wort?" „Meine Antwort? Nein! Meine Antwort ist klarer und deutlicher. Verzeihen Sie, Herr Doktor, ich ha be Ihnen viel zu danken, Sie haben mich vielleicht vom Tode gerettet. Aber Sie hätten dieses Wort nicht sagen sollen. Damit löschen Sie alle meine Dankbarkeit in meiner Seel« aus. Wenn Sie wüßten, wie es in mir drängt nach Freiheit, nach wolle als Ihre Frau, die Frau eines Arztes in einer Kleinstadt." „Und Ihre Stimme? Sind Sie ih rer so sicher? Wird Ihre Gesundheit lausbahn gewachsen sein?" ! „Wenn der Geist will, muß der Körper folgen." I „Gilfe, ist das Ihr letztes Wort? Sie werden kein Glück finden in je ner Welt des Scheins und der Ka balen. Sie können auch hier der Musik leben. Vergessen Sie das Wort, das ich sprach. Ich will nichts weiter als Ihr Freund sein, ober bleiben Sie hier, lassen Sie jene Pläne von Künstlertum und Bühne. blutig ritzt." „Kein Wort weiter, Herr Dok tor,-Str"fpr?chen vergeblich Ich gehe, sobald ich kräftig genug bin." Doktor Jenssen biß sich auf die Lippen. Seine Rechte preßte sich fest um das eiserne Geländer der Be wand sie auch hiiiderle, alles zu ver stehen, so hatte sie doch genug ge sehen und gehört, um zu wissen, um was es sich handelte. Sie hatte in Aufreaung gebebt, als sie sein Wort hörte: „Mein Weib!" ten Züge. Gilfe wies ihn ab? Sie wies Dok tor Jenssen ab, den „himmlischen lich. Aber j», es war Wirklichkeit; denn er ging im Zorn. Und dann kam er wenn sie auch mal krank werden wür de. Und sie hatte sich schon heimlich eine Krankheit, so eine kleine, un schuldige Krankheit, gewünscht. Gertrud glitt von ihrem hohen blickt« sich scheu um, ob sie jemand ge sehen hab«, denn Klara schalt immer, wenn sie noch solche Backfischltreiche beging Dann lief si« wie gejagt in gerade noch einmal der Ton der j bupr herüberschallt«, da barg sie ihr Gesicht in Heid« Hände und weinte bitterlich. « » » Ob Klara wußte, weshalb Gilfe vie Vorbereitungen zur Abr«is« nun doppelt rasch betrieb? Ob sie wuß te, weshalb nach einigen Tagen Do'» Tor Ewald in Vertretung seines jun ge» Kollegen herauskam auf die Zie gelei, um sich nach Gilses Befinden auf Herz und Lunge zu prüfen? Er stellte ihr das Zeugnis aus, daß sie reisefertig sei. Jedenfalls fragte Klara nicht und sprach keine Ver mutungen aus. Sie betrachtete nur sorgten Blicken. Das Kind hatte jetzt so oft rot geweinte Augen. D«r Schmerz um den Vater war nicht mehr so heftig, wenn sie ihn auch ge wiß nicht vergessen hatte. Ab«r di«s« Tränen schienen einen andern Grund Was bewegte sie nur? Die Abreise der Schwester? Auch das schien Kla ra nicht wahrscheinlich. So nahe standen gerade Gilfe und Gertrud sich nicht. Eigentlich hatt« Gkrtrud gelebt hätte. Jetzt wurde Klara sie nun ganz allein in dem großen Hause bleiben. DaS dünkte sit gar zu schwer und zu tinsam. Jttzt W2r ja H«nning noch hier zu den Ftrien. Aber er mußte ja auch bald zurück auf die Universität. Und wenn Wil helm auch öfters herüberkam, so ge schah das doch stets nur zu kurzen allerhand. Da ging «in Mensch vor über, der sehr seltsam aussah. Die Mütze saß ihm schief auf dem Kopfe und war weit nach hinten ins Genick gerückt. Ein rigtntümlich schtuer g«rlich nach. „Ich verstehe nicht, Klara, wie du dir solch' einen Menschen in's Haus „Nein, Wilhelm, der Emil ist kein seiner Mutter hier ins Krankenhaus kam. Die Mutter blind und alt, und er einem Tiere ähnlicher als einem Mtnschen. Die Kinder liefen hinter ihm her, wenn er durch die Straßen torkelte und mit feiner rau hen Sprache unverständlich« Worte murmelt«. Dag«g«n ist «r jetzt aller dings halbw«qs vernünftig. Aber unheimlich bleibt «r mir doch, und ich vrrstehe nicht, wie du so «inen Menschen um dich haben kannlt." gängin gebrauchen. Ich geb« ihm «inen Zettel mit, auf dem steht, was er ho len soll, und er besorgt mir alles. Frei werden konnte, ist er's geworden. Er kennt Arbeit und Tätigkeit und ist unermüdlich darin." Hol, lagen. Klara rief ihn an: "„Emil, du sollst nachher noch in die Stadt aehen!" „Wohl, wohl, Madamchen. Emil aehcn, gehen! Du upschriewe, up schriew«, Zettel migew«!" „Ja, Emil, ich schreib's aus." Der Blödsinnige schob die Mutzt Geistesschwachen vorhanden sein muß- DaS Siechen- und Ar- harmlose S«tl«. Er war schon als Kind hier aufgewachsen und jetzt bald 60 Jahre alt. So hatte er sein Le stand des Hauses die Guste, die der Frau Inspektor in der Küche zur Hand ging. Di« andern wechselten. So war vor zwei Jahren der Emil mit seiner alten Mutter hingelom inen. Aus furchtbarem Schmutz und völliger Zerlumptheit hatte sich der Hausvater die beid«n auf Verlangen der Polizei abholen müssen. Die alte, blinde Mutter war dann bald ge- W«rk d«r Nächstenliebe,'und wirllich gelang es, aus dem halb tierischen Wesen einen Menschen heranzubil den, der zur Tätigleit, zum geregel ten Leben, zu einer gewissen Art von Ueberlegiing besähigt wurde. So lernte ihn Klara kennen, und als dann die weisen Väter der Stadt gemeint hatten, nun könn« der Emil sich auch allmählich sein Brot sel ber verdienen, er sei ja ein kräfti ger, starker Mann von 30 Jahren, für den im Krankenhause kein Platz mehr sei, da nahm sich Klara Brach mann seiner Gewiß, «r war ?«- hätte. DaS sühlt« Klara, und das sagte auch der Hausvater aus seiner langjährigen Erfahrung heraus Da mit nun die Resultate aller Mühe nicht umsonst gewesen sein sollten nahm sich Klara seiner an. Das war noch zu Lebzeiten des alten Herrn Brachmann. Der war ganz einver standen. daß Klara ihren Schützling hierher brachte und ließ ihr darin völlig freie Hand. Sie gab ihm Ar beit im Garten und auf dem Hof. und !i«ß ihm darin völlig freie Hand, wenn er auch in d«r ersten Zeit von wurde, so hörte das allmählich auf. Jeder kannte ihn bald und wußte, daß der Emil unter Fräulein Brach manns besonderem Schutz stand Na türlich war er in vielen Beziehungen nicht viel anders als ein Kind. So durfte er z. B. kein Geld in die Hände bekommen. Er hätte es fo wurde wieder zum Tier, sobald er gttrunken hatte. Wollte Klara ihn für einen Gang ertra belohnen, so erhielt er einen Zipfel Wurst, dann tannle sein Glück keine Grenzen. Sie hatte sich jetzt so an seine seltsame Art, an seine stotternde Sprache ge wöhnt, daß sie ihn fast entbehrt hät- Treue eines Hundes an ihr. Da gegen konnte sich Wilhelm Brach fühl, als ob ihm ein Reptil über den Weg gelaufen sei. Es war wieder einmal ein Punkt, in dem Bruder und Schwester nicht übereinkamen. Und nun gar erst die schöne Frau Eva! Die nahm die Schleppe zusammen und machte te das. er sich Emils Unzufriedenheit zuge zogen. Da hatte er d«r Kleinen «ne Burg gebaut mit Aussichtsturm, ß«r Speer dazu kommen. Weil Henning ihn glatt hobeln wollte, soll te Emil den Stab halten. Emil tat würd« er unruhig und murrt«: ..Nich Mord spele, Henning, nich Mord spele.' Lütt Dirn nich Mord spiele!" Henning lachte und meinte: „Jh, Emil, weshalb denn nicht? Mord wollen wir ja auch gar nicht spielen, bloß Krieg!" Aber Emil beharrte dabei: „Nich Mord sptle iS nich gut!" In Hennings lustigen Augen sprüh en hundert Teuselchen. Er wollte ge rade lachend erwidern, daß dies« Holzinstrumrnte sehr wenig geeignet teien. einen Mensch«» zu «rmord«n, da sah «r Emil »«rstörteS .Gesicht. Er hatt« ganz v«ry«fl«n gehabt, daß er einen nichtnormalen Menschen vor sich hatte. Jetzt lenkte er begütigend «in: „Laß gut sein, wir spielen nicht scheu Waffen in unsere Burg, nicht wahr, Kleine? Und da schmücken sie die groß« Wand." Die Burg war am Ende des Gar tens an «inen, großen Kartosfelleller angelegt. Rot«: Wein rankt« sich um das einsam« Plätzchen, dos Henning -um Tummelplatz für sich und di« Kleine erwählt hatt«. Hier li«ß sich'« h«rrlich spielen. Einige Steinstufen führten aus ein kleines Plateau. Dort stand eine einfache Holzhonk, die sich vor Jahre» Gilfe dort hatte anlegen lassen, >"»iin i>e sich zurück- Bühnen Heldin nachzuhängen. Hier sich die ersten Rollen eingeübt. Dann stand das Plätzchen lange ein Auge auf die Wirtschaft tziben; denn selbst, wenn sie sich an einem schönen Sommertage in's Freie setz» t«, wollte sie eine Uebersicht Lber Haus und Hof behalten. Sonst hätie sie keine Ruhe mehr gesunden. So legte ihr der Bater die hüb sche T«rasse am Haust au. Da war sie gleich im Freien, genoß Luft und Mutter für all ihr« Arbrit«r. d«rel> Interesse sich nicht nur aus die L«iite üb«rtrug. die ihr persönlich unter- Familien. Es war schon zweimal vvraekom men, daß sie hilfreich hatte eingrei fen müssen. DaS ein« Mal war «S im Haus« ihres Ziegelmeisters Thie ine. Thieme hatte eine groß« Familie, und die Kinder folgten sich wie die Orgelpfeifen. Aber si« wtiren frisch und gesund und wurden von der Mutler zu Ordnung und Tätigkeit cngehalten. Der Kleinste, Otto, war ein kugel rundes K«rlchen von vier Jahren d«r Liebling aller. Auch Klara hatt« sich oft über den drolligen kleinen Mann gefreut, der so stramm anf seinen dicken Beinch«n swnd und so '.ustige Augen hatte. Sie hatte ihm manchen Apfel in die Hand gesteckt. Eines Tages stürzt« di« Frau schreckensbleich in das Herrenhaus und bat um den Arzt, der Otto sei ous der Bodenluke gefallen, gerade auf den Kopf und lieg« wie tot. ES wurde nach Doktor Jenssen telephoniert, doch der war über Land g«fahren. Der alte Doktor Ewald aber hatte weder Telephon noch Wa gen. So mußten erst di« Pferd« im Herrschastshause angespannt werden, und bis der Arzt zugegen sein konn te, verging sicher ein« ganz« W«il«. Deshalb sagte Klara: „Warten Sie, die ganze Stube voll jammernder Frauen. Die anderen Kinder wein ten laut. Das verunglückte Kind lag unbeweglich auf einem Bett. DaS Gesichtchtn hob sich fchneebleich von dem buntkarrierten Bettbezug ab. Klara halte zufällig vor kurzem gehört, man dürfe einen Menschen, der auf den Hinterkopf gefallen sei, nicht einschlafen lassen. Er entschlummere dann, um nie wied«r zu erwachen. Und hi«r standen alle ditst Frau«» und jammerten, und keine rührte eine Hand zur Hilfe. Sie sagte zu Frau Thieme: .Brin gen Sie doch diese Menschen hinanZ, sie stören nur, und die Kinder sollen nicht so viel weinen." Die skrau tuschelte aufgeregt mit Waller ins Gesichtund richtete das Köplch«», dos immer wieder kraftlos zurückfallen wollt', auf. .Otto. Otto, wach doch auf! Sieh, was ich dir mitaebracht habe! Otto. V?»tter. „Wo ist Essig od«r Sal- Jbr Mädcken erschien und brach te Salniiakaeist. Essig. Matte und Verbandsstoff, die die sorglicb« Ger trud der Schwerer eingepackt kxitte. Klara ließ den Kleinen dir Essenz einatmen und rieb ihm die Schlä fen mit Essig ein. Endlich schlug er blinzelnd die Au zu schließen. „Gottlob, ein Leb«nZz«ichin!" Das nächste Symptom des «rwa «erung, wi« Klara gefürchtet hatt«. Wieder lag der Kkine bewußtlos, jetzt noch vi«! tot«niihnlich«r denn zuvor. Wie verfallen das sonst so runde Kindergeld tse« war! Die Mutier wollte wieder mit Jam mern beginnen; aber Klara wurde „Er darf nicht stilliegen, trogen Sie ihn. fprrchen Sie mit ihm. Ih re<Stiinme kernt «r, die hört «r «her/ Die Frau sagte gehorsam: «Ott», mien Jung, hörst du mi? Otto, siarw nich!" > Dann schluchzte sie: „Ach n«, Fräulein, he starwt!" Gcrts«tzung folgt.) Für die Flockenklöße mit Ob st. Man bringt ein Quart Milch mit lU> Unzen Butter, 2 Unzen Zucker und einer Prise Salz ins Kochen, gibt dann 6 Unzen Haferflocken hin ein und »och» dies unter Rubren zu einem d!cke» Brei. Man läßt ten Hrei nblühlen. gibi dann mehrere Sanze Sier und etwas Citronenschali daran, sticht init einem Eßlöffel Klöße davon ab und brät in heißem Schn.alz auf beide» Seiten lichl braun. Man legt die Flockenklöße zum Entfetten auf Löschpapier und bestreut sie beim Anrichten mit sei nem Zucker. Maskiertes Fleisch. Rind sieischreste schneidet man in möglichst große Scheiben, wendet sie in Ei und bestreicht sie dann aus be den Seiten dick mit den R.st n eincZ Kartosfelbr«ies, unter den man et- N»>s weichg«rührte Butter und ein Ei mischt. Di« Kartcfselmasse muß d«n Scheiben gleichmäßig dick anhaf ten. Die Scheiben werden erst in Eiweiß und dann in einer Mi schung voi» Semmelkrumen und Par lyesantäs« gedreht. in Fett aus bei den Seilen goldbraun gebraten und mit grünem Salat zu Tisch gegeben. Frische Heringe mit Sah ne nsau c e. Die Heringe werden sehr sorgfältig zurechtgemacht, aus genommen, abgetrocknet «in bis zw«, Lössel Niehl gar, ver s« zit seimiges Sauce, salzt si«, fügt zw«i bis dr«i Eßlöffel dicke, saure Sahne daz» und schmeckt die Sauce, die heiß über dir Hering« gefüllt wird, ab. Dazu Kartoffeln in > der Schalt. das Schulterblatt dazu. Das Fjejfch muß gut altschlachten sein; es wird g«klvpst. gthäutet. nach Belieben—ge spickt od«r ungrspickt gelassen/- Kit Salz bestreut und in oie Psai«Zin t«rlaffen<, gebräunte Butter und'zer lass-nes Hammelfctt gelegt, Zu erst auf beiden Seiten angebrölint z werden. Dann g'bt man 4 3 Löffel getrocknete Pilze sowie paar Brotrind«n und ein Stückchen Speckschwarte in die Bratbrühe "und gießt beim Einbraien immer etwas h«ißes Wasser, geg«n Ende Verität» zeit etwas saure Sahne dazu. Die Sauce wird mit etwas Wasser von der Pfanne loSgekocht. durch ein Sieb gerührt, mit saurer Sahne und Kar toffelmehl s«imig gemacht, abge schmeckt und »eben dem Braten ge reicht. Saurer Rinderbraten. Ein schönes Stück Rindfleisch («in Schwanzstück) wird gut geklopft und für zw«i bis drei Tage in n ilden aufgekochten Essig gelegt; dann trock net man es ab. spickt es gleichmäßig, bestreut es mit Salz, legt es in eine Pfanne mit gelb gemachter Butter, lem Mehl verlocht. Nach Belieben wird si« »»r dem Verkochen mit Mehl durch ein Sieb gerührt. Kartoffelsuppe aus Brühkartoffeln. Man äitßt zuvor die Brühe von den Kartoffeln egal durchschlagen, und oben von den „Chop"-Knochen alles Fett sorgfältig ablösen. Das Ganze bleibt so doch besonders gerne, da eS sehr alkurat blcrchgehackt werden muß, d'amtt sich iv«mal eine Rippe genau durchschnei- I>ren FlklschgeschZft zu b'stellen, welch»? Uebung" darin hat. Gebraten wird das Attisch, jed«S andere
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