Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 14, 1912, Image 6

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    ' WaS Garstige».
, „Die Medizin wird aber sehr
schmecken! Könnt Ihr was
Schule r l e b n is. Der Jn-
Ein Spaßvogel neben ihm sagt lei
se: „Sag', der Herr Inspektor ist ein
Esel!" Der Inspektor hört, daß vor
gesagt wird und schreit: „Nicht vor
sagen, er wird schon selbst darauf
ko>: men!"
In den Flitterwochen.
Junge Frau: „Ach, Hans, ich
glücklich, ich hab Dich
Gatte: „Ich hab Dich noch viel
lieber."
Frau: „Ach geh, das gibt es ja
gar nicht."
Gatte: „Aber, Schatz, ich ver
sichere Dich ...!"
Frau: „Was, Du willst es im
Ernst behaupten! Das leid' ich nicht!
wieder zurück vom Bran
»Ist der Brand vorbei?"
„Nee, er schäst 'n grad aus."
Unerhört!
„Fünf Minuten vor zwölf und
da habe ich noch mal eingetaucht?!
Ich sag's ja: man bringt sich durch
seinen Ueberreifer um das letzte biß
chen Familienleben!"
Tie gestörte Siesta
«D),
oder:
Der Hornist in tausend Aengsten.
Die gefährliche Stelle.
Ein Führer führt schon seit einigen
Tagen mehrere Touristen, die aber
deren Touren meist in einem gemüt
lichen Gebirgswirtshause verlaufen.
Da eines Tages ist man zu
einer Hochtour aus dem Wege; knapp
ehe der Ausstieg beginnt, stehn noch
einige Wirtshäuser, doch man geht
nach kleiner Debatte vorbei. Da meint
der Führer: „Gottlob, meine Herren,
an der gefährlichsten Stelle sind wir
vorüber!"
Widerruf.
nen das Bild?"
Kritiker: „Es könnte schl-ch-
Maler: „Ich hoffe, Sie werden
das Wort zurücknehmen!"
Kriti k e r: „Also gut: es könnte
incht schlechter sein!"
Splitter. Es ist mitunter
kein Lob sür den Hund, wenn sein
Herr von ihm sagt, daß er so ge
scheit sei wie er.
Bitter.
Dichter: Wie kommt das, daß
dein Vater jetzt zu unserer Verlobung
ter als Schwiegersohn?
Sie: Ja er hat jetzt deine Ge
dichte gelesen
Sie: fand er, daß du gar
iein Dichter bist.
stlug der S««l«.
Von Alfons Pct! olb.
l«rau überstäubt steh' ich im AlltaiiZ-
Tom Haß gepflastert ist mein Straßen»
" ' Flug.
sst alles nur eii Werl der armen
Zeit.
Doch meine Seele siebt die Tinge rei
s-l blt s eivmlci,
Doch Arm IN Arm zu ihrem
Durch den Hnnd auf die Heirat.
Mein kleiner Foxterrier, ein etwa
ein Jahr alter, äußerst munterer Ge
selle, von straffem, dabei doch schlan
kem Gliederbau, war gewöhnt, mit
mir in der Frühe des Morgens einen
kürzeren und am späten Nachmittage
chen. Gewöhnlich lenkten wir unsere
Schritte hinaus aus dem Wirrwarr
des Straßengewiihles in eine einsa
mere Gegend, wo die Unrast des
städtischen Lebens allgemach in die
still-friedlichen Töne noch unbebauter
Flächen, grünender, mit vereinzelten
Bäumen geschmückte: Wiesen aus-
Ningt. Dort konnte sich das Tier
chen nach Herzenslust auslaufen, und
ich konnte mich seiner unermüdlichen,
ausgelassene Lebenslust atmenden
Sprünge erfreuen.
Als wir eines Tages sein die
Nerven zermürbendes Werk lag be
eine Dam«, die gleich uns Erholung
in der Natur zu schöpfen schien. Ich
rnuß gestehen, daß ein mit seinem
scheinung besondere Beachtung
schenkte. Mein sonst so gehorsamer,
streng« Zurückhaltung übender Fox
sen zu haben; vielleicht erinnerte er
sich auch des alten Satzes, daß Aus
nahmen die Regel beweisen. Kaum
beugte, schluchzende Freudentö
ne ausließ. Ich schaute auf: Die
Dame war mir durchaus unbekannt;
empfundene große Freude hatte in
meinem Innern jegliche Anwandlung,
den schroffen Ton eines
dcnn, nachdem ich mich einmal vorge
stellt hatte, mit ein Paar freundlich
höflichen Worten, während Fox, mit
Eines Morgens ich hotte das
Haus früher als gewöhnlich verlasse»
müssen und deshalb die Haushälterin
Als ich heimkehrte, teilte sie mir trä
nenden Auges mit, wie das Vieh oh
ne ersichtlichen Anlaß mit einem Male
Gebläss meines Köters. Als «r-
Haushälterin in oer Tür erschienen!
strahlenden Antlitzes hatte sie haltge
macht, um die Freude des Wiederse
,lich dem reuigen Sünder in etwas
ernsterem Tone Ruhe geboten hatte,
überreichte sie mir ein Briefchen, das,
lerbriiaerin des Hundes, einem klei
nen Midch«n, zur Ablieferung an
mich übergeben worden wäre. Ich
i?sfnet< und las, während Fox, zu
aufblickend, zu meinen Füßen aus
gestreckt lag: ,
„Sehr geehrter Herr; Fox hat
mich gebeten, Fürsprecher sür ihn bei
seinem Herrn zu sein. Der kleine
liebe Kerl sah mich heute morgen und
ließ sich durch kein Mittel der Welt
habe ihn während des Tages bei mir
behalten und sende ihn jetzt, nachdem
ich ihn ernstlich verwarnt habe, zu
seinem Herrn zurück, damit dieser
ihn nicht vermisse. Bitte, üben Sie
Milde und zürnen Sie auch nicht
zu sehr der eigentlich Schuldigen,
Ihrer hochachtungsvoll ergebenen
S d b ''de
kurz« Entschuldigungsschreiben las,
hatte ich gefunden, daß Foxens
Freundin ein liebes, gutes Gemüt
daß das Leben eines Junggesellen
auch durch den Besitz eines Hundes
noch nicht ausgefüllt werde, daß eine
Frau des Mannes natürlichster Ge
fährte sei, daß na ja, daß ich in
Lisbeth noch verliebter sei als der^fo
ren Reich, wie mit so sträflicher Leicht
fertigkeit behauptet wird, die Ehen
geschlossen nxrden, wollten mich ge-
Ein bußfertiger Sünder aber, so
spann ich den Faden weiter, dürfte
sicherlich auf Gnade rechnen. Ich be
trat also den mir von Fox gewiesenen
Pfad.
xens folgendes Brieflein:
„Liebe Tante! Papa hat mich gar
nicht gezüchtigt. Er ist auch Dir
zar nicht böse. Im Gegenteil! Es
wäre doch zu köstlich, wenn ich immer
bei Euch beiden zugleich sein könn
te. Dazu müßtest Du freilich meine
Mama werden. Was meinst Du da
zu? Es bittet Dich herzlich
Dein Dich sehr liebender
Fox."
Darauf wanderten Fox u. ich zum
Blumenhändler und beauftragten ihn,
Morgen in die Wohnung bestellt. Er
fimd sich pünktlich ein, mußte Fox,
der für die Gelegenheit fein neues
! Als der vierbeinige Heiratsvermitt
! le? mir am Abend wieder zugeführt
wurde, trug «r, am Halsbande brse
stigt, ein paar meinem Strauß« ent
nommene Blumen.
Lisbeth ist seit drei Jahren Foxens
Mama, wie das treue Tier es sich
gewünscht hat. Wenn auch noch zwei
kleine, herzige Mäulerchen diesen
Eine achtjährige „höhere" Tochter
>m Elsaß hatte über das Thema „Der
Soldat" einen Aufsatz zu schreiben.
Die inhaltlich wie stilistisch gleich be
merkenswerte Arbeit lautete wört
lich:
hat ein Schießgewehr und einen Sä
bel aus Silber oder Gold. Der Sol
mal wird er auch totgeschossen, oder
auch schwer verlezt, das ist sehr
schlimm, wenn er nur verlezt ist. Die
fen."
wurde Gustav Adolf getötet?"
Vom Kasernenhof. Der
Relrutenofsizier verliest seinen frischen
Zöglingen die alten Kriegsartikel,
Euch Kerls leben wird, ist mir sehr
zweifelhaft.
Handarbeiten in Italien.
Das berühmte, oder besser gesagt,
das berüchtigte „Dolce far niente"
der Italiener, das in den Tag hinein
Faulenzen, scheint aus der Mode zu
tung außer Arbeitern, welche die hei
ßen Mittagsstunden verschlafen, oft
sehr rührige, tätige Menschen. Be
sonders die Frauen sind es, welche
selbst während des Erholungsplauder
stündchens vor den Häusern die flei
dem sie oft den ganzen Tag schwer in
der Wirtschaft oder bei glühender
Sonnenhitze in den Weingärten, auf
Gleich beim Eintritt in Italien
fühlt der Fremde sich gefesselt durch
die strickenden Frauen und Mädchen,
welche, sobald es kühl wird, vor der
Tür erscheinen und das malerische
Nähen.
In und um Venedig, wo die Glas
industrie in hoher Blüte steht, wer
den sehr viel Frauen in den Fabriken
beschäftigt, besonders bei den müh
seligen Arbeiten des Spinnens und
des Flechlens der gewonnenen schön
farbigen, aber unendlich spröden Fä
den, deren Splitter selbst bei größter
Vorsicht nur zu gern in die Haut
verursachen. Da braucht es Geduld
und diese ist Frauentugend. Beim
Zusammensetzen des Glasmosaik fin
det man oft Kinder schon von 10
Jahren angestellt, deren geschickte Fin
ger Gänseblümchen und Vergißmein
nichtbouquets meist ohne Vorlag«
nur durch Uebung und Geschmack
geleitet auf das zierlichste zusam
mensetzen. In den einsamen Stra
zenklöpplerinnen, deren wundervolle
Points besonders von Pariser Ge
schäften gern und billig gekauft wer
den; leider sind den emsigen Vene
zianerinnen in den vielen Fabriken
Konkurrenten erwachsen, um derent
willen sie den ohnehin gerinaen Prei?
immer mehr herabsetzen müssen, wol
len sie nicht ganz auf diese Verdienst
quelle verzichten.
Stoff geben, der seiner Haltbarkeit
Rom Ist die Stadt der Kunst —-
ahmen, ost mit täuschender Wahrheit.
Bei Neapel «ist es hauptsächlich die
Baumwollenzuchl. welche die Bewohn
ner beschäftigt. Ueber der alten To
die gefüllten Fruchtkapseln im Winde,
und hier sieht man häufig die eigen
llricken. "lme sich vorher die Mühe de?
knäuelwickelns zu machen.
Wer erst mit Wein die Lippen näßt,
!üüohl nimmermehr das Nippen läßt.
„Wilhelm, Du hast die Köchin geküßt? Ist das denn möglich?"
„„Ja, was ist auf dieser sonderbaren Welt nicht alles möglich?!"
Aus ein er Hamburger
Schule.
In der Geschichtsstunde fragt der
Lehrer: „Woran erkennt man die
Germanen?" Zufälligerweise wendet
ei sich an einen Schüler, dessen Va
ter dem Schwiinmklub „Germania"
angehört, und erhält die Antwort:
„Die Germanen haben ein G in der
Tadehose." ,
„Wozu laufen denn nur heute so viel Menschen zum Brunnen, um
Wasser zu schöpfen?" . . .
„Ja, der Herr Kraftnudel kann feine Hanteln nicht finden und nun
übt er am Pumpenschwengel!""
Der Schatz.
(Orientalisch).
Zwei Glatzköpfe sahen zu gleicher Zeit
Einen Beuwl auf der Straße liegen.
Sie griffen danach. Sie gerieten in
Streit
Und rauften sich wütend geraume
Zeit.
Tie letzten Haare sah man fliegen.
Tann enteilt« der Sieger mit seinem
Gewinn
Im Beutel war ein Haarkamm drin.
Freie Hand.
„Musik, mei' Liaber, dös wär' nix für mi; aa Hand muaß i mindesten»
allweil frei Hain."
Uebertroffen. Anwalt
lder einen Förster verteidigte): „Nun,
wie hat Ihnen meine Verteidigungs
rede gefallen?" Förster: „Brillant!
Sie können wirklich noch besser lü-
Landstraße; der eine Autler
Indern in dessen Wagen nach Hause
geführt. „Danke vielmals," sag,
er beim Aussteigen, „hoffentlich kann
Kaltblütig. >
Gast: Hopple! Nicht ainalim Wartesaal Wim ma teil, Bier »U
Ruhe trinken! . ,
Rangordnung. Minister
(zum Bürgermeister, nach dem Fest
diner zu Ehren des durchreisenden
Landesfürsten):
„Weshalb habt Ihr denn den Fri
seur und den Kommis bei der Ta
fel zu beiden Seiten Sr. Gurchlaucht
sitzen lassen?"
Bürgermeister: „Weil die zwei
inimer so schön nach Veilchen riechen!"
Berechtigte Forderung.
Fritzls erste Mama starb, von d«r
zweiten ließ sich Papa scheiden. Als
Fritzl hört, daß Papa wieder zu hei
raten gedenkt, meint er: „Papa,
wenn du wieder eine Mama nimmst,
da sei so gut und lasse mich ein bis
se! mit aussuchen!"
Splitter. Vielseitig ist das
Schweigen es kann klug, feig,
dumm, sogar mutig sein.
Ihre Auffassung
Tourist <d«r abgestüzt ist und nach
langer Bewußtlosigkeit in einem
Bauernwirtshause erwacht): „Ja, ja,
jetzt komnit mir die Erinnerung...
ich bin da an der Felswand abge
nün schon bei Ihnen?" Wirtin
(gutmütig): „Ach. das ist ja gar nit
so eilig, wir Haben's' aufgefchnelen.
Sie können's ja nacha alles z'sam»
men bezahlen!"
Widerspruch. „Gold ist
ein schweres Metall ..." „Ja,
und trotzdem läßt es sich am leich
testen damit leben!"