Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 14, 1912, Image 5

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    Gerautou Wsche«blatt.
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«7 Oakford. Eourt, Erster Stock,
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Donnerstag, 14. November 1912.
Abnormale Geburt.
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! - ?»
Ein merkwürdiges Gegenstück zu
ben berühmten siamesischen Zwillin
gen erregt gegenwärtig in Wien gro
ße« Aufsehen. Es handelt sich um
jfwei Kinder, die mit den Köpsen fest
«usammengewachsen sind. Die Köps«
d«r beiden Mädchen gehen ineinander
llter, und die Körper der Kinder bil
den in ihrer normalim Lage ein» g»-
»gl» Lini». Di« köps« sind so
»iTmnder verwachsen, daß da«
»ine Kind auf der einen Seite liegen
Muß. wenn da« andere die Rücken
lag« etnnii»i»t. Naturgemäß erregt
ber merkwürdige Fall da« größte In-
bnrffe der medizinischen Welt, turd
eingehend E»
bat sich bei der Untersuchung mit
Röntgenstrahlen herausgestellt, daß
ö«id« Kinder nicht, wi« ähnliche frü.
k«re Erscheinungen, ein, sondern zwei
mnerlich fast völlig von einander ge
kennt» Lebewesen bilden. Jede« der
Kinder hat ein völlig ausgebildete«
Normale« Gehirn, dem Ge
hirn de« anderen in keinerlei Verbin
dung steht. So kommt es, daß zwi
schen den beiden Kindern im.Empfw
dung«leben, im Auffassungsvermögen
«nd im Denken kein« Uebereinstim
mung herrscht, sondern daß beide in
nerlich von einander verschieden sind
U« kommt vor, daß ein» der Kinde:
weint, während das andere über das
Gesicht lacht. MerkwüMg ist
beiden Geschwistern gemeinsam sind,
sodaß eine Blutzirkulation durch beide
Körper stattfindet. Die ärztlichen Un-
Trennung der beiden Schädel uninög
sich ist, da sie nur eine gemeinsame
ilchädeldecke besitzen. Die beiden
Wesen werden also für gan^S
irgend «ine Weise zu laufen, ist unge
wiß, eS scheint aber als ausgeschlossen,
wenngleich die Eltern damit rechnen.
Veränderung eintritt, die es ihnen er
möglichen wird, mit je einem Fuß den
Boden zu berühren und auf diese Art
wenigstens ganz Primitiv von ihren
Füßen Gebrauch zu machen »nd sich
fortzubewegen. Die Aerzte sind der
Meinung, daß für die Lebensfähig
keit der Abnormität gute Aussichten
bestehen, die Kinder sind völlig ge
sund und haben, soweit sich das heute
schon beurteilen läßt, auch gesunde
verstlnrdskräfte. Die Länge der bei
den Körper von den Fußspitzen des
einen bis zu denen des anderen be
trägt 1.80 Meter, obwohl das Alter
der Abnormität jetzt erst 8 Monats
beträgt. Es ist also damit zu rech
nen, saß die Kinder spater, vorausge
«n recht großen Raum beanspruchen
großen, eigens für sie angesertigten
Korb untergebracht, in dem sie sich
können, ist nicht anzunehmen. In
teressant ist daß die Eltern der Kin
der völlig normal gebaute Menschen
seiner Gemahlin in Chicago aus. Er
hat im Blackstone Hotel Absteigeguar
tier genommen. Dr. von Noordeu
pazifischen Küste unternommen, und
befindet sich aus der Rückreise »ach
seiner Heimat. Er wird sich bis mor
halten, und die Krankenhäuser unt
medizinischen Institute Chicagos in
Augenschein nehmen.
NVrrt»«»f»«b i» N»».
WWW», ««« >» »«»WM
Auf Anregung Pros. Rodolfo La»
ctani«. der di« Oberleitung der Reg»-
vtrunaSarbeiten für di« Passeggiata
«cheologica hat. »u d«r auch di« Ca
rmallathermen gehören, find s«it
einem Jahr« große Ausgrabung«« in
di«s«ln autgedehnten Ruir>enkornpler,
Rom« unternommen worden. Du
Srg«bnisse di«s«r Forschung«» find
über alle Erwartungen wichtig. Man
fand nicht nur zwei schöne archaisch«
Hermen eine« Apollo und ein«« indi
schen Bacchu« unversehrt vor, fondern
auch di« Fragment« einer kostbaren
Aphraditesiatue praritelischen Stil».
Die Ausgrabungen, di« Dr. Vall« I«i
-tete, um da» großartige Schleusenst»-
führt. In ihnen erkannte man mit
Leichtigkeit da» größte MitraSheilig
tum RomS. Aus verschiedenen Vor
räumen und einer Art von ideiner
dreischiffiger Basilika bestehend, ent
hält das HeiligtOm des asiatischen
Gottes, zu dessen Kultu» sich so viele
in Rom seit den ersten Zeiten des Kai
serreichs bekannten, nicht nur Frag
anderer großartiger Räume geführt,
lang und 20 Meter breit sind, so daß
monatiger Dauer beendigt worden.
Der Untersuchungsrichter Gilbert hat
seine Akten geschlossen und sechsund
mentoff. Andre Soudv. Caroun, ge
nannt Lehlane, und Metze. Zwei
Frauen, Marie Echos, die Geliebte
Garniers, und Bartie Leelerc, die
Geliebte Metzes, find der Mitschuld
angeklagt. Es handelt sich bei der
ungeheuren Affäre um fechsundzivan-
Peibilse zum Mord und auch die üor
desstraf/ bedroht. Der Prozeß wird
im Dezember vor die Geschwor?nen
Bewährte Zucht.
Herr W. E. T. McTagart, Super
intendent des Büsfelparks zu Wain
wright, Kanada, das; in bie
der Reservation aus !20(i stellt. Die
diesem Jahre um 25 Prozent größer
als im vorletzten. Alle Tiere befin
den sich in guter Verfassung und sind
jetzt sehr zahm geworden. Wenn man
durch den Park fährt, so gehen sie
nicht einmal mehr vom Wege ab,
wenn sie dort zufällig stehen und
akvr irgendwelche Angriffe aus die
der Brunstzeit sind sie allerdings
sehr leicht eregbar. Me^Bllffe^erde
Montana dorhin geschafft und für
einen Spottpreis erstanden.
5 // F Achtet darauf, daß
// s?////>1 von tuch ge- l
F» > kauften Hüte vor-
? F« / I stehende Handel«-
marke haben, da
< i? dieS eine Garantie
< /H/ > des rechten Preises
-» und der herrschen-
den Mode ist.
SS« «--.«.NN.«»«..... Groeer. »-"^'7.^..^
Unser aus dem Geschäft gehender Verkauf
von Hauseinrichtuugeu
»sz«,va« werth Möbel, Fußteppiche, Rüg«, etc.,
die Kleinen^
!W An Kolik leidende, wimmernde, schlaflose Kinder sofort erleichtert und M
»U schlaffe Muskeln, sowohl wie entkräftigte Lebenskraft bei Jung M
und Alt neu angefacht durch den Gebrauch vou M
H Ol?. Mi
-OOH>.
Das Bier von Bieren
MM seit über dreißig
Die höchste Errungenschaft in
der Braumeister-Kunst ist ange
nehm und überzeugend demon-
E. Robinson's Söhne
WW Pilftncr Bier
V-DUj/yHAA" >.. Es ist ein wirklich gesundes
Bier mit einem reichen, vollen
Geschmack, der ganz sein eigen ist
""kiu fehlerfreies Bier, dasfSie
nicht mehr kostet, wie die „ge
wohnlichen" Gebräue.
Rufet 47V „altes" « Rufet 542 „neue«."
W. V. Nednso lorset verleiht
K/ gutentwickeltcn Figuren graciöfe, schlanke
Linien. Es reduziert die Hüften und den
Unterleib um «inen bis zu fünf Zoll. -?/
Einfach in der Machart, formt das Re- i
von Bändern oder fonsti
gem unnöthigen Beiwerk die Figur voll» /V
Das Gewebe ist von starkem, dauer» /
! haftem Material, und bestimmt, den An- /
forderungen für strapezierendes und lan-( X
ges Tragen zu entsprechen. <Ls giebt ver- V «MM
schieden« Style, um den Bedürfnissen von
all«n starken Figuren zu entsprechen.
770 (wie Zlbbildunz)
von »3.U«. b>^P»«.«o.
»».«»bis »5.««.
2»» Verna«» I« all»« bessere» g«s»»N<«.
Mifchter Druckerl
Ich gleich alfemol en Oi ,n esse,
im Winter noch lxsser wi« im Sünuner,
»wer d'r Druwel i«, daß di« Oier im
Winter so arg theier sen. Met Koscht
frah Hot mir schun g«saht, se dttt denke,
daß die Oier bi« »» dt« Ehrischtdage
«baut finf S«nt de« Stick werr» düte,
de« m«ent tn annere Worte, daß mtr
lxmn de« Maul faulxr geholte werd.
D«« Ding Hot mich gar net gefuht,
«n ich hab ihr d'r Borschlag gemacht,
mtr wotte seiwert Hinkel halt«. .Mtr?'
hab ich gesaht. »D'r Blatz geh«ert
ufkohr« Dein, awer wann Du en biffel
Holz kahfst, dann mach ich en Sittliche,
wo Du enthauen Duhed Hinkel drin
iwerwintere kannst. Te sen alleweil
billig, bekohs bie Baurehen meh, a«
se selweN behalte welle, un Du Wersch!
lehne, eb be« kalt Wetter kummt, fange
se schun ah zu lege. De« Futter is
net arg theier; en Büschel Korn lttscht
un» lang. Dann gebt e« ah allerhand
Abfall vum Difch un in d'r Kich, un
alfemol geroth ah de« Backe« net so gut--'
—Ma« i« sell? Met Backes geroth
alsomol net? Do kmnmst Du mit
ah iwch schien» I" Hot s« un
„Well, de« nächst Mol sag wa« Du
will, dann muß e« «n ordentlicher
Stock sei, net so kommene Mischthinkel."
Wie ich dann gesehn« hab, daß se willen«
i«, in die Bi«ni« neizugehne, do hab
ich ihr d'r Vorschlag gemacht, ich wol
niwer us die Allentaun Weltau«stel
ling, so wa» se Führ heeße, dort dät'S
allerhand so Gethier» gewe. Un wann
ich kennt en Bargen kriege, dann diit
ich en Dutzed kahfe un ah en scheener
Hahne." —,For wa» brauche mer dann
en Hahne? Geller sreßt juscht, awer
er legt kee Oier." —„Sell i« wol wohr,
awer wann mir im nächste Friehjohr
junger Stock rebse Welle, misse mit
„Well, mit sellem Hot e« noch Zeit.
Wann Du wit uf die Fähr gehne, dann
Dir, bring mer kee Lumpestoss heem,
sunscht kannst Du se grad wieder fort
nehme."—,,!), ich bring se net grad mit.
Uf d'r Fähr werd nix verkauft, sell
sen juscht ZämpleS, noch seile SämvleS
wa« Du gleiche dätst," sag ich. —„Ich
en Dhaler de« Stick." —Ich hab ihm
kriege sor finfunfiebzig Sent. „Well,
dann geb ich Dir se ah sellerweg; Du
kannscht se awer alleweil net grad hawe,
wann die Fähr verbei i», bring ich se
Dir." —„Sell suht mich grad, ich muß
enihau noch erscht en Stall baue.
er gesaht.—Am nässte Dag hab ich
Stick vun d'r Lot einfenze. Wann
halte e« ü? dorch dorch,
sunscht Heer ich de« End net. Oftmal«
hab ich schun so en Ahning, a« wann
ich mit beede Fieß neigedappt wär. Ich
will awer noch net die Hoffning ufgewe.
De« Viehzeig i« nau do un muß getend
sei. Schasst'«, dann i« e» allrecht,
schafft'« awer net, dann werd ich ah
zuwerre.
D'r alt Han«j«rg. '
der
Sihentwürdigkeite» »ad «nrrschlos
s«n« Rat»rschönhciteu Brasilien».
Da« einstige Reich Dom Pedros ist
so ungeheuer groß und dabei noch so
wenig im Innern erforscht und noch
so dünn besiedelt, daß nur ganz we
nige seiner natürlichen Schönheiten
und Merkwürdigkeiten bisher er
schlossen sind und für den gewöhnli
chen Reisenden in Betracht kommen.
Am bekanntesten ist, abgesehen von
der wundervollen Bucht mit ihre»
und unvergleichlichen
Blicken, das prächtige, in steilen Fel
sspitzenden gipselirde Waldgebirge, an
da« sich die.Stadt Rio de Janeiro an
lehnt. Der eigenartige, steil abstür
zende Gipfel de« von einem Pavillon
gekrönten Coreovado, die auf der
Spitze einen riesigen,, quadratischen,
sargähnlichen Felsblock tragende Ga
vea und die drei Gipfel der Tijuca
fallen jedem Besucher Rio« zunächn
in« Auge. ES ist dem Reisenden leicht
gemacht, diese Berge näher kennen zu
lernen. An den Fuß und aus die halbe
Höhe des etwa BU!>—Meter hohen
Corcovado führen vom Herzen der
Stadt elektrische Bahnen. Den Rest
des Weges kann man aus breiten!
Zickzackwege zu Fuß oder niittels
einer Zahnradbahn zurücklegen. Un
terhalb des höchsten Gipsels liegt ein
in der heißen Zeit vielbesuchtes, ganz
in Urwaldgrün eingebettete« Loin
merhotel. Der Gipfel des Berges, der
eine unvergleichliche Aussicht aus Rio,
die Hafenbucht mit ihren zahllosen
Bergen bietet, wird mehrmals wö
! ck<entlich bei Nacht elektrisch beleuchtet.
Die Lichter heben sich wie ein neues
Sternbild vom südlichen Nachthim
mel ab, den der Orion, da« Kreuz
! de« Süden» und die wie eine feurige
Wolke glühende Milchstraße beherr
schen. Zur Gavea bringt alle Viertel
> stunden eine elektrische Linie, die am
Fuße des sonderbaren, bekannte»
> Zuckerhuthügels vorbei hinaus and
ofiene Meer sührt. In das großartige
Urwaldgebiet der Tijuca hinein sino
ebcnfallsTrambahnlinien gelegt. Mit
Vorliebe saufen aber die Touristen
durch diese Bergwelt aus' teuer de
zahlten Automobilen. Diese ganze
malerische Berggruppe ist von schö
sind Pslanzgärten, Pavillons und
! dergleichen angelegt. Die Wasserläufe
und Quellen sind gesaßi und speisen
die Leitung, die die .Hauptstadt mit
! Schmetterlinge jeder Größe.
! Nicht weniger schön ist ei» Ausflug
nach dem zwei Stunden Bai,»fahrt
entfernten Petropolis. Früher würd,
der Weg halb z» Wasser
Heut führt von einem entlegenen
Teil Rios die Bahn durch das gan-,
verwachsene, mit Mangroven Und
Papnrussümpseii bedeckte Tiefland
im Norde« der Bai »ach den schönen,
grünen Bergen, in denen 1000 Me
ter hoch die an Baden-Baden erin
neritde freundliche Kleinstadt einge
ist. dem blumenUbcrgosse'
cke, einst blühende Städte/ Ein
troßer deutscher Unternehmer ius
Düsseldorf ist aber jetzt am Werke.
mit Hilf« mächtiger Bagger diese»
Land wieder trocken zu legen und der
Kultur zurückzugewinnen. Al« Bog
»er werden dabei ausrangiert« m>d
der Tiefebene der Zug mit
Hilfe des Zahnrads durch schöne Tä
ler über Schluchten und durch
Einschnitte allmählich zur Höhe. Dj-r
Blick auf die Bucht und Rio ist dam»'
klaren Bächern. Nach allen Seiten
öffnen sich angenehme Spazierwege.
Blühende Gärten, in denen bunt -
Kolibris wie lustig« Hummeln um
di« Blumen schwirren, umgeben die
Stätten, in denen die Vertreter de
verschiedenen Staaten Hausen. Den
Mittelpunkt bildet die Ruine der von
der Jnfantin Jfadella kurz vor de»,
Sturz des Kaiserreichs begonnene
großen Kirche, vor der eine
erhebt. Ganz in der Näh» liegt die
Villa de« deutschen Gesandten. Da?
früher von der deutschen Vertretung
benützte schön« Palais der Jnfantin
ist von Amerikanern übernommen
worden.
Walire Sehenswürdigkeiten sind
auch die Bahnlinien, mit denen von
Santo« und Paranagua aus di« Hohc
Kette der Uferberg« überwunde!
wird. Die Bahn von Santo« nach
Sflo Paulo bezwingt di, gewaltige
«teigung mit Hilfe eines von mäch
tigen Maschinen bewegten Drahtseils.
Die Fahrt an dem steilen BergeShan
Sao Paulo liegt, erinnert an di.'
schönsten Stellen europäischer Mittel
gebirge. Nur sehlt dort d« Blick am
den langgestreckten Hafen der Stad:
Landsmann Professor v. Jhering
dem Direktor deS Museu Paulisla
ein großes Stück Urwald zu natnr
stellt. Das leichte Geführt gleitet in
„Meißner Tageblatt". Es will d
nisrichti., den besten Erfolg und volle
Häuser."
Glänzend«! Stellen, die beim Tr»-