»ag. Von Wilhelm Wolters, Wie ost bräunt ich des Nachts die Und loa mit ossncm Aug im Bett »nd Fragen, , , Die Uhren hört' ich fern >n>d ferner Im alten Zchranl und ei» U»d ach. de» ganze-.i schmerz UmlUimnuitt ,n.»> Mit Und Men'« ster. Die kühle Frühlus« strömt' duichs ottne li d.. Lt» He Herr Oberleutnant von Meyer. „Also Du willst mir wirklich nicht zwanzig Mark schenken? Auch nicht, wenn ich Dir sage, daß ich absolut keinen Pfennig Geld habe?" Meine kleine Frau fragt es mit bebender Stimme und Tränen in ih ren großen blauen Augen. Ich sehe „Nein, Lizzie, Du mußt Dich bes ser einrichten lernen mit Deincm Wirtschaftsgelde!" Sie zuckt aus drucksvoll die Achseln. „Bitte, versuch Du's mal, D>ch mit den paar Kröten einzurich ten! Und überhaupt, ich brauche dies mal das Geld gar nickt für die Wirt- schast, ich muß mir «inen Hut kau fen!" „Einen Hut! Aha! Lizzie, ich bitte Dich, Du hast ja schon sechs Hüte!" „Und nun brauche Ich eben den sie „Jch finde auch, Du siehst ohne Hut viel hübscher aus!" sage ich etwas ver legen und versuche ihr zärtlich in die Augen zu sehen. Sie muckst und zuckt abermals ausdrucksvoll die Achseln! „Na, denn nicht!" Etwas unsanft fällt die Tür in's Schloß, ich bin allein. Kissen unter meinem inüden Haupte. Ein schüchternes Klopfen an der Äür. Anton, mein Bursche, steckt seinen weißblonden Kopf durch di« Spalte .Js sich wer da, Herr Rittmeister!" „Wer denn?" „Weiß ich nicht", sagte er, „kennt «r ist nnt Anton produziert eine Visitenkarte,, die er sorgfältig mit km Zipfel fei ner Drillichjacke Überwischt. „Oberleutnant von Meyer" steht darauf. Und «in Freund meines Vaters, oer mit einem Gruß meines DivifionS fcken eilig etwas und begebe mich 'n . unser Besuchszimmer. Unterwegs mir meine Frau! kei mißtrauisch sind! Mit diesen salbungsvollen Wor ten erhebt sich bei meinem Eintr tt ein kleiner, alter Herr aus einem un serer Biederm«iersessel. Ein sehr würdiger alter Herr! Weißes Haupt fichts. Einen merkwürdigen Kontrast zu diesen Zeichen des Alters bilden die etwas stechenden Au geblich zergrübelte ich mein Gehirn. Er tätschelt indessen zärtlich meine Hönde. gen?" besinne ich mich endlich auf meine Pflichten als Hausherr. ja" —i er legt gern ab. er will et sich recht gemütlich machen. „Und womit kann die nen?" sage ich «Sie, mir hat Zeit bis später. Lassen Sie u-:S Und von Ihnen! Ja, ja —. hier auf diesen meinen Knien habe ich Sie schon g«schaukelt, als der liebe Papa in wie sagten Sie doch in Voin ach nein, richtiger, in Köln stand! Hm, hm" er verschlückert sich wie der. Ich kann mich auf diese „Schauke lei" beim besten Willen nicht besinnen, aber die Erinnerung an meine Kind- Reden. Was er alles redet? Vieler Himmel, ich weiß es nicht. Vermut lich erzählt er seine Lebensgeschichie. Einige Worte, die er mit besonderer Betonung spricht, bleiben mir unwill kürlich im Ohre heften. „Im Kriege verwundet", lange Krankheit", „Ab schied nehmen müssen", „gänzlich ver in den man einen Groschen gesteckt hat. Die stechenden schwarzen Augen in dem kleinen Gesichtchen hypnon ! fier«n mich förmlich. Jetzt lächelt er mich an, höhnisch > oder wohlwollend ich weiß es nicht recht--, dann nimmt er eine gio ße schwarze Ledertasche. die er vorhin auf die Erde gestellt hat, hoch und öffnet sie. Mechanisch betrachte ich ' den Inhalt. Döschen, Flaschen, B'ir- „Sehen Sie, lieber junger Freund, mit dem Verkauf dieser Sächelchen mich sich nun solch alter Soldat wie Mitleid ich bestell« sie. Seufzend Meyer!" stes" Gesicht. gisch-d „Gott, ist das ulkig, hoffentlich h'st doch glaubwürdig!" Sie lacht haltlos. „Na, ich danke! Hoffentlich hast Du ihm nichts abze kauft!" Ich fühle, wie ich erbleiche. Sie „Was hast Du ihm abgekauft?" „Ach. sieh' Lizziechen, er hatte so schönes Veilchenparsüm, und wo Du doch Veilchen so liebst." „Wieviel Flaschen hast Du ge kauft?" schen!" „Wie teuer war die Flasche?" „Na ja doch, fünf Mark kostet die Flasche, er bringt die vier Flaschen morgen, dann kannst Du Dich nach LizzieS blau« Augen schleudern förmlich Blitze, sie sinkt entgeistert in einen Sessel und ringt die Hände, oer! Ach!—" „Aber Lizziechen!" .Laß mich!" von Mey«r packt mich, eine unbänd:gi Wut auch auf mich selbst. Was soll ick anders tun! Im Ge zwanzig Mark auf dem Altar des Familienfriedens, wofür sich Lizzie ihren „unschuldigen Hut" kauft. Ge nau gerechnet sogar dreiundzwanzig Mark und fünfzig Pfennig, denn ste braucht zufällig noch ein Paar Hand schuhe. Daß wir di« vier Flaschen Vcilchenvarfüm von Herrn von Mever Angela» mit dem neuen „unschul digen" Hut führe ich ineine Lizzie vier Tage später in den Zoologischen Garten. Wir treffen uns da mit verschiedenen Regimentssamilien und auf und ab Pen aus, denn jeder fühlt sich insgche'm als ein Opfer besagten Oberleut nants. Bei jedem ist er im Laufe »nd als Kriegskamerad des betref fenden Vaters. Und Lizzie lacht und erzählt auch gute Lizzie, nicht wahr? Tie wsse. Das Gosebi«r, das bei älteren Ber in guter Erinnerung steht, soll um vom „Alten Dessauer" nach Eutritzsch bei Leipzig verpflanzt wor :rwähnten Weis« Abhilfe schaffte und «einen Augen" das Gosetrinken zu einer unvergleichlichen Kunstfertigkeit, die auch eine sorgsame Pflege des «d -.en Stoffes forderte. Die gute Gose die rechte Mitte zwischen „Birnen brühe und Essig" halten. Es darf im Keller nicht zu kühl und nicht zu behaupteten sogar, herausschmecken zu können, an welcher Stelle es gestan den, ob es Zug bekommen habe usw. die „Flaschengase" aus langhalfigen „Bocksbeuteln", die vom Bier selbst tätig durch einen abgesonderten Hefe pf'opfrn verschlossen wurden, bei Hal le dageg-u mehr die Stöpselgose aus Flamen mit Korlstöpfeln. Als Ur heimat der Gose gilt die am Gosebach gelegene Stadt Goslar, die es früher auch stark ausführte. Ob es, wie angeblich das Berliner Weißbier und das vortrefflich« Münchener Bier, ei nen Teil seiner Eigenart der Beschaf fenheit des Wassers verdankt, mag dahingestellt bleiben i sicher aber zeigt auch die Gose, daß menschlicher Fleiß taktlose Wasser für Menschen genieh damit Verbreitung einem einsichtigen Fürsten. Lange bevor z. B. ein Ber nauer Bürger aus der Masse hervor de-n Bären, dem hier der Sage nach .'in vortrefflicher Trunk kredenzt sein >oll. „Glück u»ler teu H'iuir.tl." Skizze von H, M. Apcll. Durch die Straßen von fr,hr der Wasserwagen, Ein seiner pulveriger Staub flog von den hellen heiser vor Trockenheit. Der kleine Russe machte das Fenster zu. Er stand in seinem Experimentierzimmer len einer großen Sommerbiene, Der kleine Russe arbeitete still vor sich hin. Er sah aus die Meßinstru- Schemel und sing an eine Zigarette zu drehen. Wie er dies alles tat, sah er aus wie ein Mensch, der eins mit fragte er barsch. Das halb- Reisekleid und das Weiß ihres Ihre ganze Musik?" fragte sie heraus fährt nicht umsonst S<XX) Werst, selbst keln: „Weil das Jahr 365 Tage hat,^ osen, d-r verlassen weilerglühie. M murmelte ein paar russische WoW und schaltete mit einem scharfen R>W .>!n paar Zahlen in sein Notizbuch. „Sie hätten mit dem nächsten Zuge kommen sollen!" sagte er dabei. Die Frau sah ihm mit einem Ge misch von Spott und Aerger zu. .Sie sind nicht sehr höflich" meinte sie. Er setzte sich wieder ihr gegenüber hin. lich finden hier Auch die Stadt ist bringen. Wenn Sie drei Tage darin find, werden die Mauern ansangen Sie zu drücken, und Sie werden auf den Pfiff des Zuges warten, der Sie :n Ihre Kultur zurückbringt." „Das werde ich nicht tun," sagte d.e Frau, „denn ich werde bei Ihnen leise. Die Frau stand auf und ging zwecklos in das Zimmer hinein. Als st? nah bei dem Digestorium war. i> den Mund, sodaß sie husten mußte. „Kann das nicht aus?" fragte sie und will auf den kleinen Brenner. „Nein, 'sagte er, „das kann nicht Er lächelte. „Es ist nur einer von den 365, Sie wissen ja!" Und hen Sie, wenn Sie bei mir blieben, so würde ich alle 365 verlieren. Ich würde es niemand sonst sagen, aber Er ließ ihre Hand wieder los, aber sagte er leise. „Und es ist nicht hier zeigen!" Bett, ein Schrank, ein Tisch und zwei Stühle darin. „Meine Bib liothek ist unten und mein Salon ist ab. matter geworden, und das Surren der Reibmüble war still. Eine Tür '» einem Hörsaal stand offen und sie s--hen die kleine Annufchka auf dem Noden hocken, wie sie die Bänle ab- Hocker zurecht. „Glauben Sie nun, daß es nicht geht?" fragte er weich, wie man ein Kind fragt, dem man les anders machen, bis Ihr Leben „Ich weiß das," sagte er schnell, den Blumen in die Vasen stellen, so viel wie man sie hier zu Lande nur bei Begräbnissen sieht." Er hatte das letzte mit starker Ironie gesagt und die Frau richtete Flamme aus. Dann öffnete er daS Fenster, als wollte er den Dunst hinauslassen. Die Sonne stand „Tchernika" aus. Er öffnete das Fenster weit. Die laute Gleichgültigkeit der Straße es so. „Gehen Sie nun," sagte er, „es wird spät. Und schlafen Sie gut diese Nacht, schlafen Sie gut und ru licren nicht wieder den Kops über Ih ren grünjoppigen Zigarettenmacher und einen Brief, der nicht lustig ist." ter, als begänne er die Stille zu „Ich werde nicht fahren," sagte sie endlich, „ich werde warten, bis Sie „Warten Sie nicht," sagte 'r lei denschaftlich, „ich bitte Sie, warten Sie nicht! Gehen Sie einmal durch die Stadt, gehen Sie von einem Ende bis zum anderen und denken Sie, daß Sie das 365 Tage täten." „Aber tuen Sie es nicht auch?" sagte sie wie im letzten Kampf. „Das ist nicht dieselbe Sache. Ich bin ein Mann und ich habe anderes zum Leben n»tig als Sie. Eine gute Arbeit und ein Stück Brot, was braucht es mehr!" Er sah zu seinem kleinen Ofen hin mit dem schlanken Heizrohr, aus dem tas letzte Verglühen kam, „Mein Le- Tllr. „Leben Sie wohl," sagte herb, „Gott weiß, warum sich Men schen lieben müssen, wenn sie nicht die Nacht. Es war eine halbhelle wartende Stille. Der kleine Russe den seinem hellen Fenster fiel der herber Süße mischte sich der Duft des Hollunders mit dem Geruch von Erde dem Hollunderbusch Er stand auf da ist." daniU das K.nd Augen ka. Es war eine Weile still. Hr stand stand still, als wartete es. Ihre Au vengras. .Geh, geh," sagte er, .es gibt auch uns noch genug Glück unter dem P'nfcsssr Dreh schreckliche Tatsache und ruft entsetzt: „Aber, Herr Professor, sind Sie bei Guter Rat. Zischbesteck für sechs Personen?" In der Eile. Rentier Meyer (welcher mit beiden Füßen in einen Stiefel fahren will): „'s ist doch ein Skandal, hat der infame Schuster wieder die Jagd fliefel so verteufelt eng gemacht.' Streng logisch. Neger: möchte hier auch ein Bad neh men." Badeaufseher: »Das lassen Sie lieb«r gut sein, denn entweder wird's Bassin schwarz, und das schadet uns, oder es wird nicht schwarz, und dann hilft's Ihnen nichts." M früher? Ja gewiß, bei Ihnen geht's wie geschmiert! Druckfehler. (Aus einem Eriinderprofpelt): Der Betrug der neuen Zeichnungen soll zur Sanie re rftand fehlte. Die Handlung ist originell und wackelt sich gut ab. Obwohl das Papier gut ist, strengen die kleinen Lettern das Auge an. Kurzum, ei nen schelchteren Dreck als dieses Buch kann man sich kaum denken.
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