Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 17, 1912, Image 6

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    Vennkirudcrs Lustreise.
' > -z/.
Ick lag uff eenen freien Feld
Besah von unten mir die Welt!
Und Lehmann's Riele hielt mir Stand.
Man spannt beim ersten Tropfen
nicht sieht,
. blau ist.
Splitter.
Sich selbst treu bleiben heißt, in
Fräulein Protzig läßt sich malen,
Sie, die hoch die Nase trug.
Mußt' ihr Bild recht hoch bezahlen.
D:nn ihr war nichts hoch genug.
Backfischchen A.: „Denke Dir,
meine Mama sagt, das neue' Theater
stück dürfte ich nicht sehen, es wäre
Backfischchen B.: „Und dabei
steht auf dem Theaterzettel: Sitten
stück!"
Daß Du ihm nicht einmal
Einen Kuß erlaubst?"
„Ei" so sagt die Holde,
Blinzelnd voller List
Erst recht.
Ja, die Ehe habe ich erst recht
Umschrieben. Bauer (der
im Wirtshaus gehänselt wird): „Du
Sepp sei a bisserl stad mit
Dei'm Maul! Du könnt'st mir a
Klag' wegen Körperverletzung zu«
zieh'n!"
Boshafte Frage.
als ihre Herren!"
B.: „Ihr H«ktor ist wohl so einer?"
Enfant terrible. Tante:
heut auch verheiratet."
Der kleine Fritz: „Nich' wahr,
Tante: bloß 'n Bräutjam?"
Ihre Taktik. Hausbesitzer
(zu seiner Frau): „Der junge Dok
tor aus dem dritten Stock schien
Absichten auf unsere Lina zu haben;
aber er zieht sich allmählich wieder
zurück, und die Miete schuldet er auch
schon für dreiviertel Jahre."
P 112 e r Die» ist also Jhee
entschieden!
Kandidat: Auch nicht schlecht!
?«r Strom »er W«lt.
I ch s h
Krallc.
Die Verlobunnsciche.
Nachtübung! Wie verschieden sind
doch die Gefühle, die dieser Begriff
in d«n militärischen Menschen hervor
ruft! Der Laie, besonders aber das
schöne Geschlecht, wird bei diesem
Wort« in Schrecken versetzt. Schon
glauben sie nächtlich« Gespenster vor
sich auftauchen zu sehen, das soge
nannte Gruseln tritt bei ihnen ein.
Bei anderen dagegen, die Nacht
übungen mitgemacht haben oder noch
mitmachen müssen, steigt bei diesem
Begriff das schreckliche Wort
Hans v. Rochlitz. Wie oft hatte er so
Wenigstens nach seiner Ansicht. Bei
der heutigen Uebung aber hatt« er sich
die Sache anders zurechtgelegt. Das
Unglück hatte es gewollt, daß sein
Freund und Kampfgenosse sein G«g
ner war. Das aber kein Hin
ten Eiche, unweit des Bahnwärter
häuschens, zu treffen. All« Vorberei
tungen waren dann für den Morgen-
Röder lag am linken Flügel. Den
linken Flügelzug befehligte Rochlitz.
Nur in einer Hinsicht stimmt« der ge
die Turmuhr: Es schlug elf. Jetzt
nur rasch zur Eiche! Aufrecht, nicht
des Feindes achtend, so schritt er
todesmutig dem Treffpunkte zu. So
...!" so dachte Rochlitz für
Minuten kam Rochlitz zu späl.
„Hallo!" Alles blieb auf der ande
re? Seite stumm.
„Macht nichts, alter Junge. Aber
Nacht ließ aber Rochlitz das Gericht
„Also, lebe wohl, Franzenberg.
Schweige über das Gesagte. Ich
muß zurück ins Gefecht hinein. Leb«
vor sich hersummend, schlich Rochlitz
Es klappte alles. Der andere Tag
wir der Ruhe geweiht.
Laub zu bitten.
Der Oberst von Br«skow empfing
ihn lächelnd. Eine gute Vorbedeu
tung. Also jetzt nicht schüchtern.
Lieber zwei Tage mehr nehmen, ge
di«se Worte.
„Gestatten Herr Oberst, daß ich mit
Genehmigung meiner Herren Borge-
Urlaub bitte!"
»Jawohl, Herr Oberst, habe eine
dringend« Aussprache mit meinem
Vater."
„Jawohl, Herr Oberst!"
Url^ub?"^"
Was war dies? So dacht« Hans
für sich. Sieht man dir denn an,
was du willst? D«r Oberst ist doch
nicht etwa ein Hellseher!
der Oberst fort. „Bielleicht ist es
den?"
Kommiß, in drei Tagen auf Weder-
Groß war d«r Schreck d«s Leut
nants v. Rochlitz, als er am nächsten
Regiment erhielt: „Sofort zurück-
Was war geschehen? Der Mut
Garnison meldete er sich beim Ober
„Jawohl, Herr Oberst!"
kurzen Zeit. Ich wußte es. Erst
Eichen?"
Das war zu viel. Bei diesen Wor
ten errötete Rochlitz fast wie ein
hatt«. Und als der Oberst sagte:
sind?" ""H bu lp«ch«n
Hell lacht« der Oberst auf.
„Ich wußte alles, mein lieber Roch
litz i denn ich war neulich nacht der
Leutnant Franzenberg. Ihre Offen
heit, dem Freunde gegenüber, gefiel
Haus. In zehn Minuten bin ich so
weit."
„Danke gehorsamst, Herr Oberst!"
Wie eine Erlösung kamen diese
lich«n Abschlusses ihre Strahlen in
fallen.
Auch eine Atodekrltik.
Eindrücke über deutsche Sitten und
Zustände wiedergeben läßt. Der Ne
ger Lukanga, der Kleidung überhaupt
sich, daß er sich kein Urteil über die
Gestalt der deutschen Frauen bilden
Mädchen so gut wie nackt, und nur
«in Teil des Körpers ist mit Klei
dung bedeckt. Sie dürfen es nicht
nicht aufrecht gehen.
Das Gerüst ist wahrscheinlich «ine
uralte Erfindung der Männer. Sie
bewegt. Und wenn sie erst di« bewe
gungslose Masse ihres Leibes auf ei
nen Sitz schiebt, wenn die Glieder
wie Mitleid solch mißhandeltem
Geschöpf. Ich denke oft an die bieg
samen Gestalten der Mädchen von
Kitara, wie sie sich über die Feld
früchte neigen, wie sie mit bauchigen
Tonkrügen auf dem Kopf« einherge
hen, und wie ihr Leib die unruhige
Last des wogenden Wassers im Gehen
zur Ruhe bringt."
<sine wirkliche Tarne.
genschaften zu erfahren, die zu einer
wirklichen Dame notwendig
sind. Unter den unendlich vielen Ant-
Frau mlkß auch ein gutes, treues Herz
haben und stets zur Hilfe ihrer Mit
menschen bereit sein. Sie darf nicht
Handlung einen anderen Menschen
beleidigen kann. Dabei muß si« höf
lich, nachsichtig und aufrichtig fein.
Takt muß sie in hohem Grade be
sitzen. Auch muß sie andere Menschen
dahin beeinflussen könn«», daß sie sich
immer von ihrer besten Seite zeigen.
Ihre stille Würde muh ihr die Ach
tung ihrer Mitmenschen erwerben
Sie muß ihrer Dienerschaft gegenüber
väterlich und freundlich sein und sich
nicht einbilden, daß sie besser ist, als
di« ihr gesellschaftlich niedriger Ste
henden.
Ein Herr schreibt dem Blatt, daß
seiner Ansicht nach eine vornehme Da
me zuerst an andere denken und alles
tun muß. um ihre Umgebung glück
lich zu machen. Ferner soll sie mtt
ohne zu klagen, die Schicksalsschläge
hinnehmen, die ihr beschieden wer
den, und schließlich muß sie eincn so
sein entwickelten Takt besitzen, daß
losigteit zu begehen.
> Druckfehler. Kümmerlich
lebte die Greisin von dem im Laufe
der Jahre mühsam gesammelten
Spargel. (Spargeld).
Wozuislmanver sichert?
Brandlhuber: „Was lest denn da
Nazerl?"
Bub': „Da steht: Messer, Gabel,
Bater: „No, mit'm Licht
„Mensch, wie siehst Du denn aus?
Du bist wohl unter die Mörder ge
fallen?"
„I wo? mein Onkel ist doch ge
storben, und da war heut Testaments
„Na und?"
Im vegetarischen Tpeischaus.
Fräulein, bitte, Erbfenpuree mit Sauerkraut.
So —! die mitgebrachten Blutwürste werden sehr gut dazu
Läßt tief blicken. „Du
hast eine Käfersammlung, Kleiner?
Wo hast du denn die?"
Franzi: Im Bette!
Zerstreut. „Hatten Sie
nicht vorige Woche Hochzeit, Herr
Professor?"
Professor: Nein, meine Frau.
Starkes Stück!
Profi ssor (der bei einer Obstfrau Früchte gekauft hat, ergreist
plötzlich den Riesen-Schutzschirm der Alten): .Da hätte ich ja beinah« wie
der meinen Schirm stehen lassen!-
Seine Auffassung. Frau
(Iriumphierend zum Gatten): „Denk'
nur. Manne: gestern bin ich für Dei-
Briefliche Bekannt
schaft. „Wie sieht denn Deine Er
das Aeußere bangt!"
Ein profitabler Gast.
Fremder (aufbrechend): „Ich habe
zwei Glas Bier, Herr Wirt!"
Wirt: „Jawohl: eins von vier bis
f.'chs und das zweite von sechs bis
Mißtrauisch. Bäuerin
(zu ihrem Buben): „Was heulst
denn, Peperl? Der Herr Dollar
wird Dir nix tun!"
Peperl: „Ja i weiß scho: wie
mit unserer schwarzen Kuh! Da war
auch einer, und drei Tag' später war
s' hm!"