Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 08, 1912, Image 7

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    Eine großartige Leistung.
A.: Herrnse, uff was zielt denn der
dort?
B.: I. der will en Stern runter
schießen.
A.: Na, da werd er wohl keen l
Elick hab'n!
(Eine Sternschnuppe fällt!)
B.: Sehnfe, er hat doch einen ge
troffen!
.: Großart'g! Wemm'r sich iewer
lcgt uff die Entfernung!
Die schönste Weise.
Kein Lachen klingt so herzig-hell
Wie das von Deinem Kinde:
Dir ist's der reinsten Freuden Quell;
Den Gram verscheucht's geschwinde.
Dich dünkt's Musik: Dir tönt so
Das goldne Einst Dir rust zurück
Des Kindes fröhlichen Lachen.
Nock besetzt.
Kraxl er: „Sag mal, mein
Ein Schauspieler muß Selbstmord
durch Erschießen mimen; aber o
Ihren Jeist usf! Det wird '» knall-
Er: „Das Geschäft geht sehr flau;
darum möchte ich Dich dringend bit
ten, Deinen kostspieligen Sommer
ausenthalt abzukürzen."
Sie: „Was kann ich dafür, daß
der Arzt mir Klimawechsel verordnet
hat!" Er: „Klimawechsel! Du hast
das Klima, und ich habe die Wechsel."
Splitter.
Ein« Sammlung kann nie nach
Tausenden zählen, wenn nicht
Nullen darunter sind.
Wer immer festen Grund unter den
Füßen haben will, lernt nie schwim
men.
Nobel.
Sträfling (dem bei seiner Ent
lassung der Ueberdienst ausgezahl!
wird): Bitt schön, Herr Inspektor,
Neues Modell.
Man braucht nicht Motor, nicht Gon
del,
Man hängt nun todesmutig
Sich an den Ballon und fliegt.
Säuferlogik.
.Meine "nzige Sorge is, wo ick
immer den Schnaps herkriege, um di»-
s« Sorge zu betäube»." , ~
?ank.
u k t I
!k , t s" l cl e
Ter Unbekannte.
Maler Chastel und setzte dabei sein
halbgefülltes Weinglas auf den Tisch,
„ja, man hat manchmal seltsame Be
gegnungen in unseres! hastigen
Großstadtleben, das im Grunoe doch
recht absonderlich ist. Augen und
die man nicht kennt, mißtrauen, je
dem, der es versucht, sich an uns her
anzudrängen. Glücklicherweise habe
ich da ein System. Bei Leuten, die
ohne Empfehlung, ohne solide Re
ferenzen an mein Wohlwollen appel
lieren, bleibe ich äußerst verschlossen
und zugeknöpft. Meine Freundschaft,
meine Unterstützung, so gering sie sei,
behalte ich denen vor, die mir nahe
stehen. Und ich sage mit dem Eng
länder, der auf einem Schiff dem Er
trinken eines Mannes zusieht: Ich soll
ihn retten? Er ist mir ja gar nicht
vorgestellt!"
„Und doch haben Sie Unrecht, mein
lieber Chastel," erwiderte der Schrift
steller Forget. ver unter seinen Freun
den als Idealist galt.
„Jawohl."
Dichter sanft ein. Dann wechselte er
plötzlich den Tonfall:
„Wie finden Sie diese Havana?"
vorzuglich, sagte der
„Es gibt Fälle," fuhr Forget fort,
Er, der damals ein armer Teufel
war, ist heute Millionär. Ich werde
Ihnen übrigens dies recht eigenartige
„An einem Herbstmorgen, es wer
den jetzt etwa fünfzehn Jahre her
sein, bestieg ich den Expreßzug nach
garren bei mir ein Lurus. den ich
selbst mir nicht gestattet hätte ich
wollte sie meinem Wirt zum Ge
sich der Zug in Bewegung setzte, stieg
ein etwa dreißigjähriger Herr in
mein Coup<t. Er schien mich nach
legte einen Handkoffer ins Netz, nakm
Platz und zog eine Zeitung aus der
Tasche. Er war ein eleaanter Mann,
in Kleidung wie in Allüren, mit ei
nem offenen, ausdrucksvollen Gesicht,
und kokett gescheitelten Hciaren. Trotz
seiner korrekten Haltung hatte er et
was Scheues. Ungewandtes, ich
Und ich weiß nicht recht warum, ein
eigentümlicher Einfall: dieser Unbe
kannte, der vermeintliche Ingenieur,
iunger Mann zu sein, trotzdem er er
ster Klasse fuhr. Uebrigens interes
sierte er mich nicht absonderlich. Aber
als ich mir eine Zigarte anzünden
wollte, konnte ich nicht umhin, ihn zu
fragen, ob ihn das Rauchen auch
schmeichelt, daß er mich erkannt hatte,
und bemerkte, daß meine Zigarrenta
schc leer war. Wie ärgerlich. Ich
hatte noch eine lange Strecke zu fah
ren. Meine Raiichiust war so stark,
daß ich mich entschloß, eines der Zi
garrenkistchen, die ich im Koffer hat
te. aufzubieten. Der Unbekannte sah.
„Ach, mein Herr, ich fahre nur bis
Mantes. Wenn ich es wagen dürfte,
Sie zu bitten —"
Und dann wie jemand, der einen
plötzlichen Entschluß faßt:
„Würden Sie mir die große Ge
ften —"
Glück verdankt!"
Ich stellte mir seine Frau sehr
letzten Sendung stand unter dem Na
men des Absenders die stolze Bezeich
nung: Direktor der Aktiengefell
'erklärte sich mir alles
edle Seelen in die Arme laufen!"
Sin Gcmi»t«m«»isch
Man sagt dem Amerikaner oft ei-
Erfolge entdecken. Aber den Gipfel
Dienst praktischer Nützlichkeit zu stel
len, erklimmt doch eine Anzeige, die
Lebensgefährtin gefunden habe, die
M.IXZI) Dollars besitzt und bereit ist,
fchäftslokal No. . . . der Z. Avenue
Kindes, 3) ein Ammengesuch, 4) die
Absicht einer Wiederverheiratung, S)
Alter und Mitgist der erwünschten
Lebensgefährtin, 6) eine Reklame für
sein Geschäft, 7) einen Ausverkauf, 8)
-ine Gefchäftsverlegung, 9) einen
Die Pflegerin und die Kranke.
Sehr hilfreich für die Pflegerin ist!
ein kleines Merkbuch, !n das man so
fort die Verordnungen des Arztes
mer vor Augen hat. Auch das Be
finden des Kranken trägt man kurz
ein, um beim Besuch des Arztes nichts
zu vergessen.
Eine Pflegerin kleide sich nicht zu
dunkel, trage wenigstens eine helle,
saubere Schürze, über welche man
eine kleine Ueberschürze zum Schutz
bald man an das Krankenbett tritt.
Man gehe ruhig und rede erst mit
dem Kranken, wenn er uns sieht, da
mit er nicht erschrickt.
An Geschirr soll min nicht sparen,
Speise und Trank nur in ganz sau
berem Geschirr bringen Dasselbe
kann bei nicht fettigem Inhalt sofort
wieder kalt abgespült und gebrauchs
fertig an seinen Platz gestellt werden.
Man biete dem Kranken nur kleine
füllt» Teller den Appetit. Wünscht
der Kranke das Getränk ziemlich
heiß oder nur lauwarm, so richte man
stehe eine Klingel, damit er sich durch
lautes Rufen nicht anstrengt und
ungeduldig wird.
Bei belegter Zunge wirkt ein wie
derholtes Abreiben derselben mit ei
nem weichen Leinenläppchen, das in
Salzwasser getaucht wird, sehr la
bend.
Schmerzen in den Füßen, beson
ders Brennen der Fußsohlen, lindert
das Einreiben mit Vaseline; darüber
kann man ein leichtes Wolltuch brei
ten. Sehr angenehm wird es emp
funden, wenn man sein« Hände kalt
wäscht und nach leichtem Abtrocknen
auf die Hände des Kranken legt.
Ebenso angenehm wirkt es beim Wa
schen des Kranken, zulitzt den Wasch
schwamm über dessen Hände leicht
auszudrücken und diese mit dem küh
len Naß zu überrieseln. Will man
die Leibwäsche -ines sehr schwachen
Kranken wechseln, so hebe man ihn
zuerst und ziehe das Hemd im Rücken
hoch, um es dann über den Kopf zu
ziehen, wodurch vermieden wird, daß
er aus den Aermeln kriechen muß,
was sehr beschwerlich ist bei kraft
losen Kranken.
reibe man ihm schon nach einigen Ta
gen des Festliegens die Stellen, welche
besonders gedrückt werden, mit Zitro-
Stimme, eine weiche Hand und ein
freundliches Gesicht für den Kran
ken. Das sind alles kleine Wohlta
ten, die das Leidenslager eines
mit einem Ballon unternahm, spielte
sich beim Abstieg folgendes ab. Kaum
hatte der Ballon in der Nähe der
Station Sfchadnja die Erde erreicht,
ft»ngen, die der Ballon auf ihren
Feldern angerichtet hätte. „Aber der
Ballon hat ja nichts zerstört, wir
haben uns ja aus einen Fleck nieder-
Luftfchiffer. „So! Richtig!" höhnten
querfeldein nachgelaufen und haben
unsere Felder zertrampelt. Das ko
stet doch Geld!" Da half kein Wider
reden, und die Luftschiffer mußten
den Bauern für die Trampelei acht
Rubel bezahlen.
doppelte «u«fich».
Die Herzogin von Marlborough
drang in ihren Gemahl, Medizin zu
nehmen.
Der General, dem es auf dem
Schlachtfeld weniger an Mut gebrach,
als in den Kleinigkeiten des täglichen
Lebens, schnitt ein Gesicht.
Die Herzogin war eine entschlos
sene Dame, die leicht in Hitze ge
riet.
„Ich will mich hängen lassen", rief
sie, „wenn Dir die Medizin nicht gut
tut."
Der Arzt, Dokter Carth. stand da
bei und vernahm die Worte.
„Mylord", fugte er nun, „nehmen
Sie den Trank ein. Er ist zwar
bitter, aber. . . Sie können dabei
nur gewinnen. . . . geh' «s, wie es
! mag!"
Teutsche Lustschiffer in Rußland.
„Wir schweben über Rußland, ich höre Kugeln pfeifen." „Lassen
Sie langsam den Schnapsballast austausen."
Doppelsinnig. Buch
halter (als leichtsinnig und verschwen
derisch bekannt): „Herr Chef, dürfte
ich vielleicht um den vakanten Kassie
rerposten bitten?"
Chef: „Neils, Herr Schmidt, für die
sen Posten kann ich nur einen Men
tig" ist."
Paittosfclhcldcn.
A.: „Meine Frau hat mir empfohlen, nicht so spät nach Hause zu
kommen." ' b s hl *
Feind. „Gestern habe ich mit der
kleinen Goldschmidt famos geflirtet."
„Mensch, gewöhne dir doch bloß
diese ewigen Fremdwörter ab! Da
stert"?°" gut "it a,. «p°u>
Betrachtung. Glatzkopf
Frech.
Hausfrau (zum vorlauten Dienstmädchen): „Adele. Sie haben nur
dann zu sprechen, wenn Sie gefragt sind!" „Nanu? Bin ich etwa Ihr
Mann?!"
Fatale Auffassung. s
A. (Schauspieler): „Als gestern nach
meinem großen Monolog der Vor
hang fiel, rührte sich leine Hand!"
B.: „Ja, will man Sie denn sonst
immer gleich Hinauswersen?"
Zerstreut. Käufer (Dick-!
köpf): „Ja, auf meinen Kopf paßt
keiner Ihrer Hüte hier; mein Kopf ist.
zu groß." j
Verkäufer: „Hm. na dann nehmen
Sie doch zwei, mein Herr! >
.Sind denn die beiden Klavierspieler auch an der Rauferei mit
beteiligt?" . .
.Natürlich. die wirken ,ogar vierhändig mit!
Vlcinalbähnliches.
Passagier: „Oer Zug von Dachsbach
trifft aber gar nicht fahrplanmäßig
Perrondiener: „Ja, was moinet Se
mer werde Wega Ihne no a Fahrplän
le drucke lasse. Wenn Ihr aufs Zügle
net warte wellet, na gengat Ihr halt
hoim!"
Instruktion. „Wenn je
mand beim Revolververkauf so aus
sieht wie der, dann ..." „Dann
gibt man Platzpatronen." „Können
Sie nebenbei auch machen; vor allen
Dingen schlagen Sie aber 50 Prozent
Auch ein Vergleich.
Bräutigam (nach dem Eheschließungs
akt aus dem Standesamt zu seiner
Braut): „Sappermcnt, ging das
schnell, fast wie's Zahnausziehen!"
> Besonders günstig.
„Können Sie mir nicht hundert Dol
! Richter: „Wie
alt, Zeugin?"
, Zeugin (schweigt verlegen,)
! Richter: „Genieren Sie sich nur
nicht; ich habe auch eine Tochter, die
i schon dreißig Jahre alt ist!"