Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 15, 1912, Image 6

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    (.'ine «N: Seele.
Sagen Sie mal, Minna, weiß
m«ine Frau schon, daß ich die Bas«
zerbrock en?
Ja, Herr Professor: aber ich
hab' es auf mich genommen.
Aber Minna!
Ach, wegen dem bischen Geld!
Und mich darf sie doch nicht hauen.
Hilft alles nichts.
Professor: Was sagst du nun?
burtsstadt ernannt bin.
Gattin: Den Hausschlüssel be
kommst du abcr doch nicht!
Zu viel verlangt.
»Mit dem war ich auch schon m^.l
Ter Vatcrlands-Erhalter.
Der Konservenfabrikant Bernhard
Goldmann war Heereslicserant gewor
den. Dieses Ereigniß wurde von der
Familie und dem Personal festlich be
gangen. Am Abend gab »s sogar ein«
Illumination. Ueber dem Fabriksthor
prangte ein Transparent, auf dem,
weithin sichtbar, zu lesen stand:
Bernhardus Goldmann,
Conservator Patriae.
Kindermund. Klein-Lies
chen: „Also, daS sind Ameiseneier,
Mama, die Du den Bögelchen gibst?"
Mama: „Jawohl, mein Kind."
Klein-Lieschen (nach einer Pause):
. Mona, sage mir doch nur, gackern
?e"en?"
Eine lieb« Seele.
-
„Na n-arum sind'S denn so trau
bab'."
?e> geprellte Wirth.
Ein Bubenstreich in 4 Bildern.
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in.
parzellenweise weiterverlaufe und auf
diese Art Güterschlächterei treibe.
Die Anzeige findet folgende Erle
digung: „Dem i. k. Gendarmeriepo
slenkommando in N. zur Erhebung
und Relationirung, ob der Jngenann
te als Schlächter einen Gewerbeschein
besitzt."
Ihre Mitgift.
LieZchen: „Na steh doch, alle
Der Weltverbesserer.
(Fabel.) „Wenn es doch kein Miß
ß A-s-i'Kir?
Li«« LicbeScrNäru»ft in SV Jahre».
lk' > ck
S w" 't eitsteht
Und waZ titt?^ fliege»
Ter Poli;rtwachtmeistrr.
Elizzc von Nosan w.
Der Winter war so kalt und
rauh, daß die Wohnung nicht warm
zu machen war. Allerdings halte
der Junggeselle Werin sich in den
Kops gesetzt, ein neues Einzelhäus
chen zu mieten, das gerade an ver
Ecke gegenüber der Kieche lag und
von allen Seilen dem Winde ausge
setzt war. Er untersuchte mit dem
Zollstock die Dicke der Wände und
kam zu der erfreulichen Ueberzeu
gung: „Hier muß es warm sein.
Wind und Frost können keinen
Durchzug sinden."
Sowie die erste Kälte einsetzte,
war es aber in den Zimmer» schon
sehr unbehaglich.
Mehr als je wurde Brennholz
verbraucht, und dennoch blieb es
kalt.
Werin war Lehrer und gewöhnt,
sowie er aus dem Gnmnasium kam,
l sich an den Schreibtisch zu setzen und
zu schriststellern. Auf diese Beschäf-
tigung, die ihm viel Fieude bereitete,
zu verhängen, um die Kälte fern
zuhalten.
Draußen schien die Sonne und
und Werin befand sich in der besten
Stimmung, bis die Kälte feine Fin
ger krümmte. Er fing wieder an,
sagte:
„Es wird mehr als genug geheizt.
Das Holz ist bald zu Ende, und der
Herr kann schon neues laufen."
Wichen,
halten?
scbwächlich aus de: zweien Elx'
aber sehr sleik,g, Mathema
tik ihm schwer. Da wollte ich
b sich s b hl
stunden zu fördern, ader nur mit
Willen und Billigung des Mathe
malillehrers.
«Es ist kalt," begann Werin die
weitere Unierbaltung einzuleiten.
„O ja, recht kalt."
„Gu!, wenn man zu Hause sitzen
.Mir ist es versag!. Ich muß
wcht leilbt."
„Inwiefern?"
.Sie wollen die Steuern nicht
.Wie meinen Sie das?"
Geistlicher!"
„Was Geistlicher?"
l w d 's / dz
vertauschen."
„Das ist ja schließlich eine ganz
äußerliche Sache."
„In die'em Falle nicht. Früher
hatte ich ein Wohltäter zu sein, und
der Segen, der von mir ausgehen
sollte. Ich kam mir wie ein Verbre
cher vor. Meine Seele 'ollte sich an
Crobheiten gewöhnen, und Ich wein
> „Aber warum denn warum
taten Sie es?" fragte wißbe
gierig und sah, daß die Augen des
Polizeib«amten feucht waren.
„Es kam eine Stunde, die bitte
rer war als der Tod. Ich hätte ja
gern meinem Leben damals ein
gestorben und hinterließ mir vier
kleine Kinder. Das Haus war leer
und kalt, und ich wußte nicht, WZ
I reu zu wollen."
l Beide schwiegen, bis der Gast von
selbst wieder anhub:
„Ein geistliches Amt bekleiden,
ohne ein Geistlicher zu sein, ohne für
die Wohlfahrt der Gemeinde z.l
sorgen, das war zu viel für mich/'
„Wenn ich nicht i re, zieht der
Rücktritt vom geistlichen Amt schwere
Folgen nach sich und schließt jede
Anstellung im Staatsdienst aus."
„Zu jener Zeit beschäftigte ich
diesem Winkel aus und verlieh dein
präge.
in der Welt durchsetzen."
Als Werin später mit der Kamill«
am zierlich aedecklen Teetisch saß
und den gut erzoaenen kleinen Kin
scltenes Wohlaesübl. Er beariff
daß der redliche Mann recht gehan
delt batte.
Frauenschönlieit kinst und jetzt.
In einer englischen Zeitschrift
wurde vor längerer Zeit die Frage
aufgeworfen, ob es heute schönere
Frauen gibt als vor fünfzig Jahren.
Die darauf eingegangenen Antworten
sind zum Teil recht interessant.
Während einige SchönheitZkenner be-
Bureau, Geschäft, Arbeitsstube und
Ihrige dazu, die Schönheit des weib
lichen Gesichts und der weiblichen
Figur zu beeinträchtigen. Die im Be
freilich sehr weit vorgeschritten: auch
ibr Intellekt steht unzweifelhaft auf
einer bedeutend höheren Entwick
falls nicht auf einen Rücksckiriit hin
gelangen zu lassen.
zaubernden Mädchen und Frauen
fehlt es im 20. Jahrhundert wahrlich
ein anderer den man vor
fünf oder sechs Jahrzih.iten hatte.
Ein mittelmäßig hübsches Gesicht,
Sicher wird eine weniger von der
Natur mit Reizen bedachte Frau, die
sich mit eleganten Schick zu kleiden
versteh! und vor allem eine sehr hiib
genden Mitschncster voraushaben.
Und das diene der heutigen Damen- !
welt als Trost dakür, daß weibliche s
Schönheit wie die Sachkenner be- j
Häupten -- 'in Niedergang begriffen
ist.
Berschnappt. Freundin:
.Heute war ja der Polizist, Dein Ju
endqeliebter, bei Euch: de: wollte
?ich wohl endlich holen?"
«Nein... ineiinn Bruderl"
Sich so!
Warum macht denn Siesel immer so an Umweg mit die Knödel?
Ja, wissen S', Herr Gevatter, sie schielt halt a bisserl, und da
trifft s' uns net glei'!
Er: „Was ist denn das da in der
Schüssel?"
Sie: „Nun Kopfsalat."
Er: „Kopfsalat?! Aber wie sieht
. - > ,
Gut is ganga, Onkel, gut! G'rad in Verlegenheit sind s' komma,
die Herrn Proseyors, weil s' gar nimma g'wußt Hain, was s' ini fragen
Irrige Anslasiuuz.
,O, mein Fräulein, Sie ahmn nicht, wie an Ihrer Seit« stürmisch?
Empfindungen in mir «oben welche Schmerzen und Qualen mein In
neres durchwühlen!"
—Aha! Heirathsvermittler: „Bor
einiger Zeit habe ich eine Partie ver
mittelt, bei der ich Hunderttausend
! verdient habe!"
i Kunde: „Alle Wetter, das ist ja
! enorm! Wem haben Sie denn die
! reiche Frau besorgt?"
> Heiratsvermittler: „Mir selbst!"
Bei Tisch. Mann: Nun,
heute bringst du schon wieder Leler
auf den Tisch, wir huben doch erst