Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 25, 1912, Image 6

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    liche Person, dann komme ich Herun
ter und Sie sollen sehen
Deshalb. Lehrer: „Was hat
Dir denn gefehlt, Max, daß Du ge
stern nicht zur Schule gekommen
bist?"
Max: „Die Stiefel."
Kal.bliitig.
Gläubiger: „Fünfmal war ich
Wahrspruch.
Wer ein gutes Pferd will reiten,
! Der muß guter Reiter sein,
Und mit Narren sich zu streiten,
Fällt dem Weisen niemals ein.
» » .
Wenigstens etwas.
wieder?
Sohn (verschmitzt): Ja, Vater,
S ohn (grinsend). Itausgnchnni
„Aber Mährlich. da kiaben sich
ja wi»der einmal vlrrechnet!"
.»Ja. wissen Se, Herr Prin.iipal,
im Rechne» bin ich Sie nämlich ä
ben noch zu gehen?
Führer: A halbe Stund' cppa
iw.
Engländer: Aoh! in eine halb
auf die Gipfel?
abifall'n Ihar»
Er kann's besser. Pfarrer
zu «inem Bierverleger: „Herr Mil
chen Lebenswandel noch nie an Ihr
Seelenheil gedachi? Denken Sie an
Ihr einstiges Ende. Und wenn Sie
nichts treib!, dieses lasterhafte Leben
aufzugeben, so thun Sie mir's zu
Müller: „Nu, na, Herr Pfarrer,
gemacht als
Förster: „Ich liebe Sie und ge
denke Sie zu meiner Gattin zu ma
chen . . . ."
Fräulein: „O Gott, o Gott,
wenn Sie nur wenigstens dies eine
Mal die Wahrheit sprächen?!"
Galgenhumor. Räuber:
„Sie können ganz beruhigt sein, es
wird Ihnen kein Haar gekrümmt wer-
Bemmchen (sein Glatze zeigend):
„Das sagt nichts."
Ter Realist.
„Na, wie gefällt Ihnen unserm
neuen Stadtrath sein Speisesaal?"
„Hm erst 'mal sehen, wie's Es
sen ist!"
Protzig. „Aber. Rcsa. warum
rufst de denn immer „Johann", wenn
de Lait' verbeigehen?"
„Nun, damit sc sollen glauben,
mcr hätten 'nen Diener."
CS hat meine Hand mc mehr g°-
Oberieutnant Tachs und der
heiliftt Andreas.
Draußen schüttete der aschgraue
Wollensack unermüdlich immer neue
Wasserbächlein auf Straße und Pas
santen.
Das kleine elegante Caf» am
Marktplatz, in d-m sonst besonders
Offiziere und Gutsbesitzer mit ihren
Familien einkehrten, zeigte heute kaum
einen leeren Platz. Jeder halbwegs
anständig gekleidete Vorübergehende
huschte für ein Weilchen hinein, weil
er meinte, daß der große Sack doch
nächstens ausgeleert sein müsse...
An dem letzten der Fenster saß«»
zwei Offiziere. Ein älterer mißver
gnügter Hauptmann und ein etwas
hagerer, im übrigen aber strahlend
vergnügt ausschauender Oberleutnant.
Dessen "Blick« hingen mit verdächtiger
Beharrlichkeit an einem lieblichen
I Mädchen, das ihnen gegenüber .ndlich
' nach langem erfolglosen Suchen
einen Stuhl «rok«rt hatte.
„Ist sie nicht entzückend?" fragte er
endlich den Aelteren, welcher de» Vor
zug hatt« sein Vetter zu s«in. Haupt
mann Frisch zog ein Gesicht, als habe
er allzu scharf auf einen schmerzhaften
Zahn gebissen.
„Ich muß fort... nimm es mir
?Jetzt auf einmal? Was hast Du
denn?"
„Ich erllär« Dir das irgendwo an
ders. Tu mir den Gefallen und be
gleite mich ohne lange Widerrede."
„Sei kein Frosch, Frisch. Sie, die
ich seit einem Monat im Wachen und
Träumen vor mir sehe, ist ja erst vor
zwei Minuten gekommen."
„Es ist zu Deinem Frommen,
„Nun dann meinetwegen."
Es wurde hastig bezahlt, dann
standen sie auf. Oberleutnant Dachs
streifte das Tischlein, an dem die von
den fiel. Das war auch von Ihm !«-
, absichtigt. Er legte «s mit e>n paar
höflichen Phrasen an seinen Platz zu-
rück. Dabei begegneten sich blitzschnell
roth.
I ström trieb ihn unsanft vorwärts.
Ehe es ihm recht zum Bewußtsein
kam, stand er bereits draußen in t«m
Tonfall tiefs!«n Weltschmerzes.
„Du kennst sie. Mensch? Weißt
len vor Glück."
Junge."
„Ich versteh« nichts! Rede ..."
5 einquartiert. Reizender Wirt. Ist llbrig«ns
llbrig«ns Witwer. Einzig Tochter
i Tante Hella kochte mirSchleimsupttn.
Ach so wer Tante Hella ist?
> Tante! Aber doch nicht alte Tante.
heißt, ich hatt« noch niemals so vor
züglich« Suppen gegessen. Ich gebe
zu, daß ich galant wurde. Ich
Gesicht ich -- hat« sie auf das
plötzlich fürchterliche Angst vor dem
Halsl«der der Eh?. Ich riß also aus
und schrieb postwendend einen zchtsei-
sich k«in Offizier mehr in Linda sehen
lassen. Besuche sind einfach nicht an
gekommen und unerwidert geblieben.
D'r gegen zweier!«!
Tuch ist stad bekannt. Auch Deine
Marga teilt ihn. Ist Dir denn d«r
g^n?"
Was soll ich dageaen tun? Ich habe
hastig lieb. Frisch."
„Nichts zu wollen! Was ich bis
heit geworden Si« muß meine Frau
werden. Welche Schritte dazu ergrif
fen werden, zhne ich vorläufig noch
nicht. Jedenfalls werde ich meinen
morg«n beginnenden Urlaub dazu be
nutzen, um eine Entscheidung herbei
zuführen."
„Viel Glück, mein Sohn. Aber ich
kann Dir nur raten, bescheiden in
Deinem Hoffen und Sehnen zu blei
ben. Ja wenn Du Schwe'ne
bändler oder Tierarzt wärest, könntest
wirklich nichts zu machen ..."
Und der grau« Wolkensack schüt
tet« weiter se'ne hoffnungslosen Trä
nen h«rad.
In Linda saßen sie vier Tage
später beim Fruhlaffee und di«
erst« Post gelangte zur Verteilung.
D«r Oekononmrat las den einzigen
an ihn gerichteten Brief laut vor:
„Wie ich gestern hörte, sind Sie im
Besitze einer vorzüglichen, fast gar
nicht ausgenützten Jagd. Ich bin z.
Z. vier Wochen arbeitsfrei und biete
mich gegen eine von Ihnen zu be
stimmend« Pension zum B«schiegen
gehorsamst an..."
Tante Hella war entzückt. Denn
für die Füllung ihrer Speisekammer
konnte sie jedes Opfer bringen. Der
Oekonomiera! macht« die Bejahung
davon abhängig, ob er Skat spielen
könn«.
Als er dies in seinem nächst««
Briefe bejahte, wurde ihm zugeschrie
ben.
So hatte man nun also auf Linda
plötzlich «inen Pensionär.
Alle freut«n sich über den sehr an
genehmen und bescheidenen Hausge
nossen und, gewannen ihn wirklich
lieb ... wenngleich sein Geschäft «in
bischer« peinlich berührte.
S<Erwar naml.ch
j Beileibe nicht in gemeiner grüner,
die auf dem Lande unter verdeckten
nen herumgefahren wurde, sondern
in Veilchen, Goldlack und König der
Nachtduft.
„Natürlich Darauf können Sie
ruhig Ihren prächtigen Grand spie
len."
Am nächsten hatte der Pen
sionär eine kleine Reise vor. Er kam
'nirktlich zum Abendessen zurück und
bat gleich darauf den Oekonomierat
um «ine Unterredung.
Das Resultat war, daß der alte
Herr ihm sagt«: „Es ginge wirklich
nicht gegen seine Person hätte er
nicht das geringste einzuwenden, aber
gegen sein Geschäft Seif«
! nein andere, iber nur das
! nicht."
! Der Pensionär tat, als ob er sofort
abreisen wolle, ließ sich aber auf vi«-
les Zureden herbei, noch bis zum
nächft«n Morgen zu bleiben, da ihn in
der nächsten Stunde sein Vetter be
suchen wollt:
Der Vetter lam auch wirklich, stieg
aber sofort in das Zimmer des Pen
sionärs empor und lehnre jedes nach
trägliche Abendessen bescheiden ab.
Marga halte von dem in ihrem '
Interesse ausgeteilten Körbchen lem«
Ahnung. Sie war fieberhaft erregt!
und konnte nicht warten, bis alles im
Hause schlief. Genau um zwölf Uhr
stand si« vor dem größten aller Spie
gel in dem blauen Salon und starrte
zu jeder Seite von einer feierlichen
Kerze beleuchtet unverwandt in
fein Glas hinein.
Plötzlich wechselte >ie auffallend die
Farbe öffnete die Lippen gan, wei'
und wagte «s doch nicht, sich auch nur
ein wenig umzusehen. In dem blan
ken Glas wurde deutlich die schlanke,
elegante Gestalt eines Offiziers sicht
bar, der im strahlenden Glanz einer
tadellosen Uniform hinter ihr stehen
Da fühlte sie sich auch schon von
zwei starken Armen umschlungen und
«mporgehoben. Eine ängstlich gemie
dene und doch über alles geliebte
Stimme klang an ihr Obr.
Wenn ich nun gar nicht in
S«!fe reiste wenn ich nun bloß
Leutnant wäre und mich in falschem
Einband eingeschlichen hätte, weil >ch
Sie schon lange liebte und von mei°
nein Vetter Ihren Familienhaß gegen
das Militär kannte?"
Und sie konnte nicht anders sie
mußt« sich hochheben lassen. Und
küssen ließ sie sich auch! Ja
was tausendmal schlimmer war sie
küßte zurück, bis ganz in ihrer Nähe
aus einem der benachbarten Zimmer
ein durchdringender Schrei zu ihr
„Das ist Tante Hella," sagte sie
entsetz! und sti«g zur Wirklichk«it Her-
Tante Hella hatte auch den heiligen
Andreas befragt und auch e
schmucken Offizier hinkr sich erblickt.
810 ß, daß der sich als Hauptmann
herausstellte und Tante Hella nicht
emporhob, weil sie ein bischen reich
liches Gewicht hatt«.
Ab«r küssen tonnt« er auch ganz
niedlich.
Es war Hauptmann Frisch, der be
kannte Familientäuscher, der vor
wenigen Tagen Tante H«lla zufällig
im Städtchen wiedergesehen und so
gleich an seinen Vetter geschrieben
hatte, daß er ein Doppelesel gewesen
sein inüss«, als er es damals mit der
Angst bekam. Darauf war der Ge
fällige sofort zu ihm gefahren, um
ihm «inen tadellos ausgearbeiteten
Feldzugsplan zu unterbreiten.
So gab es jetzt zwei selige Braut
paare in Linda und der gute, alte,
heilig« Andreas wird es auf sich neh
m«n, wenn es nicht nur beim Küssen
der Ohrläppchen geblieben ist.
Etwas vom Kuß.
Eine jung« Braut hat zwar ge- >
sagt, man solle nie glauben, was an- !
dere vom Kusse erzählen, und ihrer z
Meinung tommt gewiß einige Auto-
rität zu; doch «ntbehrt es wohl nicht
für alle t«s Interesses, wenn man i
hört oder liest, was andere vom Kusse
denken, oder gedacht haben. Da gibt
z. B. ein Frauenzimmer-Lexikon aus
dem 18. Jahrhundert unt«r dem
Stichwort „Kuß" folgende Aufklä
rungen:
„Kuß oder Mäulgen, auch Schmätz
gen und Heitzgen genannt, ist eine
aus Liebe herrührende und entbrannte
Zusammenstoßung und Vereinigung
derer Lippen, wo der Mund von
zwey Personen so fest aneinander ge
drückt wird, daß die Lippen beim Ab
zug einen rechten und deutlichen Nach
klang zum Zeichen des Wohlge
schmacks von sich geben. Plutarchus
in seinen Quaestionibus Roinanis
will den Ursprung d«r Küsse daher
deriviren, weil denen römischen Ab
gehandelt, und etwa ihr nach Wein
riechender Atem ein Verräter solches
Verbrechens wäre, hätt« man Gesetze
gemacht, daß die nechsten Anverwand
te ihren Freundinnen bey dem Ein
tritt und Gruß ihnen den Muud bie
ten und sie küssen sollten, um zu er
forschen, ob selbige auch Wein ge
truncken. Wiewol auch einige die Er
findung der Küsse denen Trojanischen
Weibern zuschreiten wollen, welche
damals nach der Zerstörung der
Stadt Troja ihrer Männer .Schisse
auf dem Flusse Tyberius in Abwesen
heit der Männer, damit sie sich nebenft
ihn«n nicht weiter auf dem ungestü
men Meere herum placken dürfften.
angestecket und verbrannt; weil s»
nun ihrer wiederkommenden Männer
Zorn und Unmut verspüret, wären sit
ihren erzürnten Männern mit
streckten Armen entgegen gegangen,
hätten selbige freundlich umfangen
und geküßt, und dadurch den Zorn
wieder gestillet. In d«m Jure Feu
dali oder Lehn-Recht v«rlier-t ein
Vasall, der seines Herrn Weib küsset,
sein ganzes Lehn, wenn nemlich der
Kuß nicht aus Schertz, sondern em«r
geilen L ebe geschiehet. Die Clerici
und Geistlichen haben eine große
Praerogati» in diesem Stücke, ange
sehen sie sonder Straffe und bösen
Argwohn eine Frau oder Jungfer
tllssen durffen. weil die Rechte es gar
geistlicher Kuß um des Segens willen
geschehen wäre. Vor alten Zeiten irar
es capital (ein schweres Vergehen),
eine Jungfer zu küssen."
Ucbcrzciigcnd. H
Pfarrer: Niederbauer, Niederbauer, kommt Ihr schon wieder auZ
dem Wirthshaus?
Niederbauer: Ja freilich, Herr Pfurrer, i kann doch nit alleweil
Vorsichtig. Redakteur (zuin
Dichterling): „Warum sind denn Ihre
Gedichte auf Blech geschrieben, Herr
Schmachthahn?"
Dichterling: „Das thue ich aus
Vorsicht, damit die Redakteure sie
nicht verbrennen können."
E i n K e n n er. „Ich dachte eine
Hausfrau zu Heirathen, und nun stellt
sich Heraiis, daß sie weder lochen kann
noch will."
„Wie geht's denn Ihrem Moritzche bei Warschauer S Co.?" "
„Gut geht's em er hat schon de ganzen Bücher unier sich."
Aeltliches Fräulein (sehr heirathslu
kend): „Aber, Susi, hier auf dem
Lande haben Sie doch beinahe nichts
zu thun, und trotzdem sehen Sie wei
set! gefunden!" »
Stubenmädchen: „Aber. Fräulein
Jfabella, das ist ja ein guies Zeichen,
— Ich bin es selbst.
Ein echter Mann. Frau!
A.: Mir s'.yen uns doch morgen wie
der im Kränzchen?
Frau Wie tonnen Sic denken, ,
Frau A.: Wer wird so schwach
will. !
Manne!
»Sie werden doch zugeben, daß das Bier in der Stadt gesunder und
besser ist! Wenn ich Abends neun Maß trinke, geh' ich ganz hell nach Hause!"
»Dös glaub' i schon, weil in der Stadt die Laternen brenne»:."
Eine Verwechslung.
„Also Deine Brau! hat Dir den Ver
lobungsring zurückgeschickt? Wie kam
denn das so plötzlich?"
„Ach eines Kusses wegen."
„Eines Kusses wegen? Wieso?"
„Nun. wie ich zuletzt bei ihr war,
küßte ich sie u. sagte: Ach Annie, Du
Wesen sein?"
„Ja, sie heißt nämlich Metz."
Höchste Trauer. Pfarrei
(zum Jungen, welcher laut weint):
die ganze Wurst aufgegessen."
Die Gnädige. Frau:
„Mann, ich führe jetzt mein Moppel
armen Viecherl gut thun, Du
Mann: „Darf ich, liebes Frau
chen?"
— Das ist was anderes,
Frau: So, jetzt stehen wir da, und
! wissen die Hausnummer nicht. Ich
dich doch gebeten, sie zu mer
> ken.
i Mann: Hättest du sie dir doch lie
ber ausgeschrieben, da du doch weißt,
daß ich immer ein schlechtes Gedächt
niß für Zahlen habe.
! Fr.nn Davon merle ich aber nichts,