Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 23, 1911, Image 2

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    Mn frechcr Spihbubc,
„Den werd' ich gleich von seiner
Uhr befreien!"
„O, verflixt!"
denn'^as?"
geblasener Frosch und haben nicht
einmal eine Uhr an der Kette! Pfui
Deibel!"
lu»g.
zig richtige!"
frommen.
Durch's Brillenglas verzwickter Logik
Ech D' d K bs' ll
einen schönen Kuß von mir."
Fritz: „Für „artig" oder für „un
artig"?"
— Nach der Auto - Wett-
Schlachtefeft zu feiern; jetzt ich
schon zum fünften Mal zur frischen
Wurst eingeladen!" Bauer: „Ja,
Sie wissen doch: gestern sein halt die
Die Platzfrage. „Mcine
Frau liegt mir schon seit Wochen mit
einem Auto in den Ohren."
„Na, das ist auch nur bei Ihnen
möglich!"
Frau, wollen Sie nun wirklich fiir
immer Wittwe bleiben?"
Die junge Wittwe: „Ach nein,
immer nicht, aber von Zeit zu Zeit
möchte ich'z wohl sein,"
Am Vorrath.
A.: „Weshalb schlägst du deine
Kinder, was haben sie denn verbro
chen?"
B.: „Nichts, aber ich muß jetzt ins
Geschäft gehen, und da bleibt mir
den ganzen Tag keine Zeit mehr
dazu."
Tic überlaufe»? Alm.
Die Kleinalm wird sehr stark besucht.
Der Aussicht wegen? Keine Spur!
In ihrem Umkreis sieht man nicht
Viel schönes von der Bergnatur.
Die Sennerinnen sind wohl hübsch? —
Auch das ist leider nicht der Fall;
Gewissenhaft.
Ein Sonntagsjäger reicht einem
angeschossenen Treiber einen Hundert
markschein als Schmerzensgeld.
Treiber: „Das ist ja zu viel,
Herr Baron; dafür können Sic mir
noch eins aufbrennen."
Zeitgemäsieo Stimmungsbild.
Im Herd die Flamme schon erlosch,
Doch hart ist noch der Braten;
Der Auflauf und das Krebsragout
Sind beide nicht gerathen.
Den Mittagstisch deckt man zu spät.
Weshalb Papa in's Wirthshaus geht.
Mit Lärmen durcheinander schrei'n.
Die Aussicht fehlt, wan merkt's genau.
Weil Köchin, Magd und Kinderfrau
Gemüthlich stehen vor dem Haus
Und schauen nach dem Luftschiff aus!
Ein Schlag.
Bricftastennotiz lesend): „Ihr Ge
— O diese Kinder! Mutter:
Wasch' Dich jetzt! Wenn es schön
bleibt, fahren wir am Nachmittag mit
Vater, Nachbars Katze hat vier Jun
ge gekriegt! t k> ' '
' — Glosse. Es öffnet sich die
Schuft.
Wie Doktor Miele berühmt
wurde.
netter Mensch und auch ein guter
Mensch. Das bewies er schon da
durch, daß er, der bereits seil einem
was Böses gethan hatt«.
Im Gegentheil die Patienten,
Frau gewesen und stand sich mit der
medizinischen Wissenschaft sozusagen
auf du und du.
Auch Bary, des Doktors zweiter
Patient, ein wundervoller Nepfund-
Er hatte sich einst an des Doktors
stisches Mittel seines Herrn dem Le
gehabt, des Doktors Ruhm aller Welt
Wollten.
Justus Miele neigte im Allgemei
nen zur optimistischen Lebensausfas-
W«rk.
Vielleicht
aufgeregt:
„Die Jungfer von der Frau Präsi
dent Märker ist draußen. Der Herr
Doltor möchte sofort zu ihr kommen.
Es wäre eilig!"
Der Doktor erhob sich in begreifli
cessaire mit medizinischen Instrumen
ten zu sich und folgt« dem Mädchen
mit Herzklopfen. Der erste Patient,
den er außerhalb der Familie, viel
leicht sogar mit Honorarforderung be
handeln durfte es war wahrlich
keine Kleinigkeit!
ten Gärtchen liegende Villa, die er
nach kaum fünf Minuten betrat,
konnte nur Leuten gehören, die sich in
pekuniär sehr angenehmer Lebenslage
erzählt, daß die gnädige Frau ver
wittnxt sei. Er erwartete also, eine
vornehm«, wahrscheinlich etwas gries
grämige alte Dame zu finden, und
sah sich statt dessen einer reizenden
jungen Frau von kaum 25 Jahren ge
genüber.
Sie lag in einem fpitzenüberriefel
ten NegligS im Bett, und ihre großen
blauen Kinderaugen blickten ihm
goldenen Rahmen das Oelbild eines
älteren Herrn, dessen faltenreiches Ge-
von auffallend ichwarzem Haup^t
tauert hatte, behilflich war.
„Verzeihen, Sie. bitte, Herr Dok
tor, daß ich Sie so spät noch bemüht
die Ratten im Pferdestall besorgt
habe!"
Der jung« Arzt hatte die Flasche
mit der ominösen Flüssigkeit an sich
Rezept enthielt.
Schon wollte ein Lächeln über sein
hübsches männliches Gesicht huschen,
da aber erinnerte er sich noch rechtzei
tig, daß er den fetten Trumpf, den
ihm das Schicksal in Gestalt der vor
nehmen Wittwe in die Hand gespielt
dürfe.
Er warf deshalb einen ernsten Blick
auf feine reizende Patientkn, einen
„Ich kann Ihnen nicht verhehlen,
gnädige Frau, daß diese Flüssigkeit in
der That scharf« Jngr«dienzen enthält.
Es ist somit sehr wahrscheinlich, daß
Ihr Herr Gemahl sich derselben zur
Vertilgung unwillkommener Gäste
„Um Gotteswillen, Doktor! Retten
mit ihren beiden weißen, weichen
Händchen die Rechte des Arztes.
„Wenn Sie indeß meine Anord
zurück.
Der junge Arzt wehrte fast verlegen
jedes Lob ab.
„Ich hoffe, das Richtige getroffen
der nach mir?" bat die junge Frau.
„Wenn Si« gestatten —"
„Aber das ist doch felbstverständ
das Fläschchen mit der braunen Flüs
sigkeit zu sich. „Um weiteres Unheil
zu verhüten," wie er sagte.
Auf dem Heimwege fühlte der Dok
tor so etwas wie Gewissensbisse. Das
Fläschchen in seiner Brusttasche ent
hatte.
s h. - d A
druckte Stellt des Abendblattes. Der
Doktor Mieles Wohnung still.
Was er früher zu viel gehabt hatte,
ben Jahre mit Frau Edith Märler,
seiner ersten Patientin, verlobt«, da
„Es ist zu langweilig, wenn ein
Arzt so viel Praxis hat. Die dum
men Patienten nehmen Dein« ganze
Zeit in Anspruch, Freilich, kann's
reitet!"
Merkwürdigerweise wurde der Dok
tor bei dieser doch gewiß natürlichen
Bemerkung immer verlegen. -
Vom Zusammenhalten.
Ueber die recht Art der Sparsam
keit plaudert ein« deutsche Hausfrau:
Die Frage: Wie soll man sparen?
drängt sich heute jeder Hausfrau auf.
Sie ist für eine Frau, die sowieso
mit dem Pfennig rechnet, schon beant
wortet. Aber es gibt ?ben eine
Menge Menschen, die schon lang« nicht
mehr mit dem Pfennig rechnen. Es
war an der Kasse eines Waarenhau
se, wo ich es erlebt«, und dann wieder
jung« sagte: Verwenden Sie
das Kupfer für einen wohlthätigen
Zweck, worauf die Kassiretin di«
Pfennige in die Büchse für di« Lun
genheilstätten that: die Dame aber
sagt«: Das Kupfer beschwert unnütz
ein Portemonnaie.
Die alte Großväterweisheit, daß
der Thaler aus Pfennigen sich zusam
mensetzt, besteht aber heute noch, aus
beschwerenden Pfennigen. Wer die
ses Kupfer zur Steuer der Wohlthä
tigkeit gibt, thut etwas Gutes, wer
sie gedankenlos zur Seite schiebt, ist
vielen anderen Kleinigkeiten nicht ach
tet, die schließlich «in Ganzes aus
mach««.
Anstrich. Aber sei's drum, sie schafft
Ich denke an «ine Bäuerin, der ich
begegnete, als sie vom Markte heim
kam. Sie hatte Butter und Eier
verkauft und eine Henne und getrock^
der Schürze, Sie hat!« ein paar
Nehren vom Stopp«lfeld ausgehoben,
die liegen geblieben waren, und einen
Apfel, d«r im Graben lag, der zu
hoch gehangen hatte, als daß er beim
Ernten hätte gepflückt werden kön
nen. Die Bäuerin kaut« die Körner
un!? aß den Apfel dazu. Ich neckte
sie mit diesem seltsamen Frühstück.
„Lachen Sie nur aber was blieb
einen Wecken kaufen wollte, sah ich,
daß mir das Kleingeld fehlte!"
„Aber Sie haben doch großes
Geld!"
„Um einen Wecken wechseln? Es
geht auch so glauben gar nicht,
zusammen!"
Jed« Hausfrau weiß, daß es in
der Wirthschaft Reste und Flicken
feinert ist. W«r di« Mittel dazu
hat. mag sich kostbares Mundwasser
kaufen, wer sparen muß, brühe sich je
den Morgen etwas Salbeithee auf
und gurgele damit. Eierkuchen mit
Milch angerührt, sind sicherlich ein
nahrhaftes Gericht, aber mit Wasser
sind sie nicht minder schmackhaft und
gesund, sie sind sogar knuspriger. Ist
die Butter fast unerschwinglich theuer,
Pfund Butter und drei Eßlöffel Oel.
Auch zum Braten der Kartoffeln ist
es sehr zu empfehlen.
würde tadellos geführt. Und gerade
in „theuren" Zeiten sollte diese Re
vision mit peinlicher Gewissenhastig-
Buchhändlers Leiden.
Kunde: „Was will denn die junge Frau mit der Suppenschüssel bei
Ihnen im Laden?"
Kommi s: „Ach, die hat diesen Morgen ein Kochbuch gekauft und jetzt
kommt sie jeden Augenblick sich beschweren."
und breit keine menschliche Stim-
Winter ist doch die schönste Jahres
zeit!"
„Der Winter?"
Unüberlegter Ausweg.
Fremder: „Ich wollte bei Tagesanbruch von einem krähenden Hahn
geweckt sein und habe leinen Ton vernommen?"
Bauer: „Entschuldigen 's, da wir keinen Gockel besitzen, so haben wir
einen Phonographen in Ihre Kammer gestellt, der schreit auch wie ein Hahn!"
Fremder: „Das ist alles ganz gut, aber wie ist es denn mit dem
Wecken?"
Bauer: „Da brauchen's bloß ein Zehnerl ins Loch »einzuwerfen."
Protest. Gast: Kellner! Die
„O. bitte sehr! Mäuse haben wir
hier sicher nicht, höchstens ein paar
kleine Kätzchen."
Ersatz.
Radler: Halloh! Da sitzt ja gar einer auf der Maschine!?
Zugführer: Jawohl, wir haben nämlich unterwegs einen Kes>
seldesekt g'kriegt, und weil wir kein Abdichtungsmaterial mit
had'n, so hab'n wir daweil unsern dicken Schaffner auf die lapute Stclle
Bermittler: „Es läßt sich
Sie vorgestellt habe, taprizirt sich dar
auf, seine Zukünftige muß blond i
fein!" I
Der Profes; or prüft zwei Studenten über "Themen aus der Legende.
Das Ergebniß ist höchst unbefriedigend. Schließlich fährt der Professor aus:
„Der weiß nix, der weiß nix. ich komme mir hier vor, wie das bekannte
Heubündel zwischen den zwei Eseln!"
Sträfling: „O ja, sonst wäre ich
nicht schon zum elften Mal hier!"
Der Urlaubsgrund.
Bei der Gesindel,: r
mictherin. Hausfrau: Auf hohen
Lohn soll es mir«nicht ankommen,
wenn das Mädchen nur fähig ist.
Vermieterin: O, die ist zu
""
„Ach, sei nicht böse. Ich glaubte
j nämlich immer, ich sei Dir noch waS
schuldig."