Als einst sein Herr ging auf die Reise Befiehlt er's Haus ihm klugerweise: „Nun lebe wohl, mein li«bes Thier, Halt' gut verschloss«» stets die Thür!" Und als der Herr dann kam zurück, War groß des Wiedersehens Glück: U d"h """" Doch jener zeigt vergnügt di« Zunge: „Bedaure sehr, jetzt hab' ich Junge!" Groß war die Ueberraschung sehr, Zäh'waih. Ulmer Dialekt aus „Auh. Hairet Se!" Von Robert Kien. „Herr Apetheker, daß Sia send So guet, und miar au ebbes gent Fürs Zäh'waih, möcht' i bitta." So sait a Bauer, mau oi's Tags Kommt in a Apethek' schnurstracks Ganz g'schwend und schloinigscht g'schritta. D'r Apetheker läßt dean Ma', Daß dear fällt us de Boda na'. An ebbes Goiftig's schmecka. Es dauret scho' a gueta Frischt, Bis ear nau zua se komma ischt, So grauß ischt gwea d'r Schrecks. D'r Apetheker sraugt de Bau'r, Ob iatzt d'r Schmerz au neinm« Noblesse oblig«. ron: „Okme Mittag muß ich also bleiben. Meine gesellschaftliche Stel — Stoßseufzer. Herr Ham perl (der sich z>> Hause wieder ärgert): „Teufel, so schöne Schimpfwörter Dreist. Herr (der im Wirths haus eingenickt war, zornig): „Wie können Sie sich unterstehen, mir den Hausierer: „Verzeihen Si«, ich wollt' nur mal sehen, ob Sie vielleicht können gebrauchen e schöne, preiswer the Haarbürste!" Der kluge Pelikan. In Bagamoyo lebt' ein Mann, Und jener hat aus diese Art D«n schweren Marltkorb sich erspart. Mit manchem selbstgefang'nen Fisch Versorgt er seines Herren Tisch. Und solche, die nicht zart und fein. Warf er ins Wasser wieder 'rein. «I» . 5-1 ' Wenn d«r Gerichtsvollzieher kam. Der Herr ihn flugs beiseit« nahm. Indem er seine Werthobjekte Idaldli«». Berliner Zungen. Fritze und Max« hockten oben auf der Umzäunung d«s grozen Reit platzes, auf dem die Kavallerie ihre Uebung abhielt. Trotzdem sie erst seit zwei Jahren die Schulbank drückten, übten sie hier scharfe Kritik, denn das bunte militärifche Bild war ihnen kein neuer Anblick. Sie waren Stamm zaungäste und paßten gehörig auf, daß alles korrekt vor sich ging. Be quem war ihr erhabener Sitz freilich nicht, deshalb kam es zuweilen zu ei nem kleinen Wortwechsel: „Rutsch doch e«n bißken hin, Fritze. Du hast ooch immer den besten Platz. Ick sitze hier jrade us de spitze Latte!" „Du sollst d«t Schubsen lassen, Maxe. Soll ick denn us d« Brenn nesseln fliesen?" „Nee, kiek doch bloß, wie der Hin te» druffhackt. Der fällt ja beinah hinten ab. Na, ick sollt' Dein Unter offzier sind." Peitsche. Au feste det Biest will übern Zaun wie det steigt. Hurrah! Da liegt eener!" Der abgeworfene Soldat war aus deni losen Sand heraus schon wieder auf den Beinen. Er bemühte sich, seinem in wildem Lauf davonrennen ab«r «in leichtes Hinken nicht verber gen. Als er in die Nähe der beiden Kritiker kam, intonirte Fritze nach dem Rhythmus des Kavalleriesignals: „Pieske lief. Piefke lief Piefke lief de Stiebeln schief" Der also Angesungene schlug im Vorbeigehen kraftvoll mit der Faust gegen den Zaun. Gewandt flogen durch eine Drehung um die mittlere Achs« die unteren Extremitäten der beiden Bengel nach der ungefährdeten Straßenseite hinüber mit lustigem Hurrah. Bei dieser Wendung fiel Fritzens Blick auf einen Bäck«'jungen, der eine Platte mit Kuchenstückchen auf d«n er hoben«« Händen balancirte. Er stand tung und schaute begierig durch einen Spalt zwischen txn Latten, d«r erst gestern mit Hilf« von Maxens Ta schenmesser zu einem richtigen Guck loch erweitert worden war. Das Ku chenbrett war schon in eine bedenklich schiefe Lag« gekommen. „Du, Kranzler," schrie Fritze, „paß usf! Da is schon eben 'ne Pklaum« runterj«salln!" Der w«ißgekl«idete Jüngling blickte erschrocken nach seiner Last: „Schafs kopp, ick hab' ja gar teen«n Flaumen kuchen druff. Warle man, bis ick Jetzt lag der weite Platz friedlich. Pferdestampfen, l«in Kommandorus war mehr zu hören. Nur zwei Sol aufgewühlte Reitbahn wi«d«r zu ebnen. Einer saß auf s«in«m Ps«rde, das in schläfriger Gangart hin und her und auf und nieder mit der an geschirrten breiten Egg« leichte Fur chen zog: der zweite Soldat stand s«-'. Schwere und er höhen, und li«ß sich g«mächlich daraus mitschleifen. Das Betreten des militärfiskali schen Geländes ist den Civilpersone» verboten also auch den Jungen: d«r triftigst« Grund für Max« und Fritze, besonders dann über den Zaun zu klettern, wenn drüb«n ein vaai Aufpasser waren. Mehr im Scherze als im Ernst versuchten die vom zwei für die flinlen Nichtsnutze das höchst« d«r Gefühle. Was waren alle India ner-, Sherlock Holmes- und Räuber- lend sich loszureißen versuchte, mit festem Griff am Arm gepackt haltend, marschirte der Soldat im Taktschritt zwanzig Wasser und Brot." „Det is ja allens Quatsch," b«- hauptete Emil. „Ueber Nacht behal- macht g« Angst je Als er sich so im Mittelpunkt« des „Angst ick? Woso denn? Dat Eis«- zu, daß in diesen sich schier der N«id regte. „Haste die da drin j«kri«gt?" .Ja." „Un weiter war nischt?" „Doch!" „Na, nu red' ooch e«n Ton. Mensch!" „Erst hab' ick müssen sechs Paar Giiebeln putzen." Maxe abwägend: „S«chs Paar Stie beln d«t sind zwölf Stück Don nerwetter!" fehlte die Unterschrift von der Mut us Arbeet." ken?" der Schul« kam, war Großvater am Herde beschäftigt, das Töpfchen Essen, das Mutter aestern von ihrer Wasch stell« mit nack> Hause gebracht hatte, „Wat kochst'n, Jrozvater?" „Ooch zum Sattessen?" „Dicke. Wenn De nich jenug hast, kriegst« noch 'ne Schmalzstull«." Fritze kniff das eine Aug« ein. „Woll Berliner Bratenschmalz mit Mau" er duckte sich schnell un- Hand se schwänz«?" „Bengel, Du kriegst «ins, aber'n Ding, wat'n Pfund wiegt!" Als si« beide beim Essen saßen, fragt« der Alte: „Na, Kle«ner, haste Hiebe jekriegt von Deinem Lehrer?" Fritze nickte kauend, ernsthaft und bed«utungsvoll. „Haste ooch jeweent?" „Nich zu machen, Jroßvater. Ick hab' de Zähne zusammenjevissen und hab' mir nich jemuckst sonst denkt Marke haut!" Alt werden. Ob wohl die alten Leute sich selbst alt vorkommen? Ich denke immer, sie täuschen sich «twas über die Sta tion, an d«r sie stehen. Denn wir leben zunächst davon, daß noch ein großes Stück Ackerland vor uns liegt., das wir mit Samen bestreuen kön nen. Daß aber unser einstiger Be sitz rückwärts zu liegen kommt und wir auf die eigene Vergangenheit bli cken. das ist schon halbes Sterben. Schrickt man nicht ordentlich zusam men bei dem G«danken. alt zu wer den? Es mag gewisse Eitelkeit des Menschen mit im Spiel s«in, der seine Fähigkeit zu täuschen auch auf diesem Gebiet gern ausüben möchte, wobei ihm die" Natur freilich meist einen Strich durch die Rechnung macht. Aber es ist nicht dies al l«in. was uns innerlich erregt. Die Gewißheit, fertig zu sein, in lauter angefangenen Arbeiten abbrechen zu müssen, des Lebens Lust und Weh nicht m«hr verspüren zu können, die se Gewißheit drückt. Man empsin oet. daß man nicht dazu gehört. Als ehrwürdige Ruin« wird man zwar verehrt. Aber daß diese epheu umsponnenen Stein« noch ein leben aber im voraus und doch demselben Schicksal anheimfallen müssen, das macht die Empfindung alt zu werden so h«rb. Es mag bei denen anders sein, die alt sind; aber das Altwerden, jene Jahre von den ersten Anzeichen bis zur vollen Wirk lichkeit hin. Weh wußtseins. Ob «s doch wahr ist, daß alle Glie der veralten, nur das Herz nicht? Gewiß altert es mit. Großvaters H«rz schlägt anders als seines Enkels leidenschaftliche Pulse. Für vieles ist leine Kraft mehr da. Aber desto reicher ist das Verstehen geworden. Das Herz des Menschen muß sich ooch füllen mit all den Erlebnissen der Jahre. Erst an ihnen lernt es die Mannigfaltigkeit des Lebens. Was hat so ein alter Mann in seinen Jah alt« Mutler durchlebt! Und das alles ruht nun in dem Herzen drin als wirklich« Erfahrung. Solches Er fahren macht milde. Es nimmt et was von der frischen Lust zu handeln. Aber es rückt uns dem Sinn des L«- Unbegreisliches verstehen; das Urthei len gleicht dann dem Licht d«r Abend sonnen. das noch alles mit Hellem Schein verklärt. So erleben dies« alten Herzen kein Alter; si« gewin nen neu« Weltansicht und gerade, w«il sie etwas an der Seite stehen, wer den sie nicht jeden Augenblick gesto ßen, sondern haben Z«it, das Trei thun?. >xr seine Schätz« vor den al ten Augen össnei, läßt das Herz gar nicht verkümmern: im Gegentheil, er erfüllt es. er belebt es. Das Her, wird nicht alt. vorausgesetzt, daß man kläglichsten Gestatten die inZ Alter. Mama: „Fritzchen, weißt Du nicht, wo der Papa sein mag?" Fritz: „Der is! draußen bei der Amme, sie unterhallen sich mit einan der; ich glaube, sie erzählt ihm ein Ammenmärchen." Zwei Unglückliche. Der kleine Fritz (der eben von der Mama Prügel bekommen hat, zum Bater. der Mama nicht geheirathet hättest!" Durch die Blume. Jun ger Dichter: „Hier erlaube ich mir, Ihnen zwei Billets zu der heutigen Ausführung meines Stückes zu brin gen." Ede: „Gestern bin ich mit 'nein Herrn gesahrn, der hatte eene goldene Uhr ne, so wat Schönes!" Glosse. Oft kostet Freund schaft schweres Geld: Geselligkeit ver langt die Welt. Thut Feindschaft uns Ein Schadenfroher. Frau: „Deine Glatze ist wirklich gar zu schrecklich; Du solltest Dir doch ein Haarwuchsmittel kaufen!" I» der Acgyptischcn Ausstellung. Alte Kokette: Diese Mumien sind wohl schon sehr alt? Diener: Na, ich sag' Ihnen, dagegen sind Sie noch ein Kind! Heimlehr von der Jagd. Rückkehr von einer Vergnügungs fahrt. Was alles zu machen ist. mische Erregung" verlangt, ein Schau spieler so heftig mit den Armen, daß sein viel zu enger Rock auf dem Rill ten aus der Naht geht. Am andern Tage ist im Lokalblättchen mit Bezug auf diesen Vorfall zu lesen: Beson ders das Spiel des Herrn Schreyer war von edlem Feuer durchglüht. In der Ausruhrszene ist ihm sogar der Rock vor Wuth aus dem Rücken ge platzt. Kathederbliith«. .Bon der Beredtsamkeit eines Demosthenes können Sie sich am Besten ein Bild Moltke's als Reden betrachten!" Abhilfe. Er: „Das Rauschen der See ist köstlich, ich höre es zu gerne und werde es später sehr ver missen." Sie: „Wieso? Du brauchst mir doch nur einige neue seidene Kleider zu Mit mittelmäßigen Menschen geht es uns manchmal wie mit schlechten Bildern: Sind sie in Gold gefaßt, vergessen wir oft ihren wirtlichen Werth. g wachen. Hoffnung hat für Gram und Schmerz Manchen Sterblichen entschädigt, Hoffnung stärkt des Mannes Herz Während der Gardinenpredigt! » Müßiggang ist aller Liebhab«»» lünste Anfang.
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