Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 28, 1911, Image 3

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    W Mal vom Atmeichs.
Roman von H. d. Erli».
(14. Fortsetzung.)
„Madeleine! Du das hast Du
gethan! Hast sie ahnen, sllhl«n las
sen —?"
„Nein," fällt sie ihm ins Wort,
„ich habe ihr ehrlich gesagt, was ich
also beantwortest Du mein»
Offenheit, die Grotzmuth von Dir
erbat."
„So antworte ich Dir," fährt si
fort in müder Gelassenheit. „Und
meine Antwort wäre in Deinem Sin
ne gewesen, hätte ich ein Weib gefun
den, das Dich mehr liebte, als ich Di 5
liebe. Ich fand dieses Weib nicht
fand ein thörichtes, haltloses Wesen,
das weinend bereute und mich weinend
anflehte, ihm zu helfen, zu rathe«,
seine Torheit gut zu machen, Ihr
Brief an Dich war die Wirkung m«i
nes Rathes."
Mit langem Blicke sieht er sie an.
„Dein Rath. Und hast ihn klug
verschwiegen bis heute. Hast Dich
nur ganz im Stillen der H«ld«ntha!
gerühmt, ein furchtsam hilfloses Kind
in Angst versetzt zu haben, datz eS
nicht anders tonnte, als Deinem
Willen sich beugen."
„Meinem Willen" wiederholte
sie langsam. „Was glaubst Du wohl,
was ihr Wille gewesen wäre? Dein
Weib zu werden, mit Dir zu fliehen
in die Welt hinaus, Dir anzugehö
ren, unbekümmert um Glück und Un
glück glaubst Du, daß das ihr
Wunsch und Wille gewesen wäre?"
Ihre Hand schleudert er zurück,
die sich bittend zu ihm erheben will.
„Du die Du wieder «inma!
Schicksal hast spielen wollen!"
„Wieder einmal —"
Sie neigt den Kopf gegen ihn vor,
als verstehe sie ihn nicht. Da hallt
es dröhnend:
„Ja, wieder einmal! Denn auch
in mein Leben hast Du als Schicksal
gegriffen, bist zu unselig schwacher
Stunde gekommen, hast dem Einsa
men, Weltfremd«» des Lebens ge
füllten Becher gereicht. Tausendmal
verflucht sei der Trank, den ich da
raus gethan!'
„Hartmut — "
Aus dem Hintergründe des Zim
m«rs, wohin Madeleine geflohen war,
klingt wie ein Geschrei aus Todes
noth „was habe ich Dir gethan,
als datz ich Dich liebte?"
„Als datz Du mich liebtest?" Em
höhnisches Auflachen, durch das sein
Gesicht sich verzerrt.
„Als datz Du ungerusen überall
mir in den Weg kamst, auch als
ich Dich nicht im Unklaren Uetz über
meine G«siihle für Dich und ein«
andere. Liebe! Das Deckwort für
Deine Selbstherrlichkeit, die es nicht
ertrug, datz einer der Sieggewohnten
Stunde der Reu« sehr schwer."
Mehr als jede Abwehr, jede leiden
schaftliche Empörung es vermocht hat
sie
aus. Weiß! Du, was das ist? Mein
Leben an Deiner Seite ist voll da
das Blut schamerglühend in di« Wan
gen steigt. „Ein Mensch, der Schic
ksal spielt, ein Weib wie Du, das d«s
Mannes Schwäche kennt, das hat
bis —"
„Jetzt ist's genug!" Ein Klang,
als schlage eine eherne Pforte zu.
„Du bist frei."
Gestalt geht
„Madeleine —"
Si« rührt sich nicht. Die eherne
Pforte hat sich geschlossen, und was
er auch dagegen schleudert in Zorn
und Tollheit, er weih es, sie öffnet
sich nicht wieder.
„Weißt Du es auch, waS Du ge
sprochen, und daß ich es Dir danke
„Es ist ernst."
Steif und langsam wendet sie sich.
schr«itet still durch die Thür und
drückt die Klinke hinter sich in das
Hartmut aber steht und stiert au?
die Thür, durch die Madekine ver
schwunden ist. Unheimliches Schwei
gen. Alles bliebt still todt«n
still.
Fort! Fort! Er eilt in sein Zim
mer, reißt Hut und Mantel an sich
und stürmt hinaus ins Freie.
sen, jagt er dahin, bis er mit keuchen
der Brust einen Augenblick rasten
muß Wohin denn?
Und sei es in den Tod mit Dir! Ich
für Dich wie Du für mich."
2 4. Kapitel.
Der schöne, sonnenhell« Oktober
das lustige, bübsche Gesicht befliss«n
ihr Blondgewck. Ein reizendes, wehmü
thiges Lächeln spielte um ihre Lip
pen, und so oft es anging, hob si
festh!«l!"°' faßt- und
„Ich kann das nicht sehen," sagte
er kurz „lst es nicht
thig Gesichtchen.
„Das brauchen Sie ja gar nicht,
Herr Doktor Ortless."
„Nicht?" si«l er ihr ins Wort und
führt. „DaS heißt, Ihr siitzer E^n
„Wehe Ihnen? Ich würde Sir
„Mich, Ihren Lebensretter! De:i>
Das Köpfchen zur Seite geneigt,
blickte si« mit schalkhaftem Lächeln zu
ihm herauf.
Dichter singt: „Ach, der Löhne Hoch
genuß ist ein einz'ger süßer Kutz!"
Und sich dicht zu ihr beugend, blick
fort —"
aber zu jenem Manne geeilt, d«n sie
vergessen sollte nach Madeleine?
Wunsch und Willen. Sie hatte sei
ner gedacht in jener heimlich zärtlichen
Gluth, die er in ihr wachgekützt.
Sehnsüchtiges Träumen, gestaltloses
Wünschen, aus dem sie holdselig süß:
Märch«ngebilde sich spann von Liebe
und künftigem Glück. - da
träumte sich's am besten, da wußte
sie einen verschwiegenen Platz in einem
Borkenhäuschen, von Rankenwerk
überwuchert, von allen Seiten einge-
Buschwerk.
Dahin hatte sie auch jetzt di«
Schritte gewandt, setzte sich auf die
Bank vor der Hütte und blickte träu
merisch auf die spiegelklare Fläch«
des Sees. Rasch sich nähernde
Schritte ließen sie aushorchen; sie hob
den Kopf empor.
folgt? Vorsichtig erhob sie sich und
spähte durch das G«zweig. Im
nächsten Augenblick war sie emporge
sprungen.
Er hier Hartmut! Um Gott,
was war geschehen, was wollte er
von ihr? In Blitzesschnelle schoss«n
Gedanken, Befürchtungen durch ihr
Hirn, dann schwand die Welt um sie
her, und zwei Arme breiteten sich ihr
entgegen, rissen sie an sich und über
sie hin stürmte Leidenschaft wie ein
Orkan, in dem ihr ganzes kleines Ich
in nichts verwehte.
„Angela, Kind Geliebtes!«!
Was hast Du gethan? Was hast Du
mir anthun wollen —!"
Sein ganzer mächtiger Körper zuck
te und bebte. Wie im Taumel, hald
besinnungslos, war er hierher gekom-
was er ihr sagen, was ih:
verschweigen sollte. So hatte er im
Seehof nach ihr gefragt und dann
selbst im Freien nach ihr gesucht.
„Angelika, sprich doch, sprich, Du
Aermste, Du Liebste Du wie Hai
Sie hatte sich »on seiner Brust los
gemacht und stand schwankend, mit
großen, wirren Augen ihn ansehend,
da. Nun stammelt« sie fassungslos:
„Aber ich versteh« ja überhaupt
nicht gar nichts daß Sie hier
sind was Sie meinen —"
Er athmete ein paarmal schwer.
Die wilde, über alle Dämme brechen
„lch erst heute von dem
Unglücksfall, der Sie betroffen
wahnsinnige Angst hat zu Jh-
Die Spannung ihrer Zung« hatte
sich gelöst, sie begriff, was er von ihr
wissen wollt« und nickte bedeutungs
voll:
„Ja, es hätte mir beinahe das Le
ben gekostet."
nach einer Stelle am Seeufer, wo
zwischen d«m Schiff ein schmaler Steg
tn das Wasser hineinragte.
selbst das Gleichgewicht, die kalte
Fluth hatte mich sofort gefaßt uns
meine Glieder gelähmt. Nur schreib,
konnt' ich noch zum Glück, und so
wurde ich mit knapper Noth gerettet."
Eine Aeußerung d«r Theilnahme
auf.
„Angelika, es geht das Gerücht,
Ihr Unglücksfall f«i „auf unerklär
liche" Weise geschehen. Wie konnten
solche Gerüchte entstehen? Seien Sie
stand" si« da: das Bild holdseligster
te."
Seligkeit.
sie hinein in di« Hütte.
„Angelika, liebst Du mich?"
Keine Antwort kam auf die beben
de Frage, nur zwei gefaltete Hände
streckten sich ihm entgegen.
„Gehen Sie, lassen Sie mich
ich darf ja nicht. Ich schrieb es
Ihnen ja doch!"
Dir aufgezwungen ich kenne ja
die Entstehung dieses Briefes, weih,
wie er in Wahrheit nicht von Dir
geschrieben, nicht aus Deinem eigenen
„Sie wissen! Madeleine hat Ihnen
flautet?"
Stimme drang schmeichelnd auf
! Lippen:
wir uns nie wiedersehen
denken sollten, und dah ich Ihnen
gut bliebe!"
„Angelika!"
Er rih sie in seine Arme und hilf
los ruhte sie an seiner Brust. Nicht
wie er sie gekützt und umarmt unter
den Weiden, da des Mannes Leiden
schaft noch zurückgedämmt wurde von
glichen seine Liebkosungen einer lo
dernden Flamme, die sie versengt-;
das war wilde, gewaltige Leidenschast
di« ihr kleines, zaghaftes Herz erstickte.
Sie schauderte vor der Gluth, die sie
nicht mehr wärmte, das sie ver
schlang. Endlich vermocht« sie sich aus
seinen Armen zu lösen und streckte
in entsetzter Abwehr die Hände gegen
ihn.
„Nicht um Gotteswillen nie.
nie wieder! Ich Sie Sie dür
fen das nicht!"
„Ich darf es, Angelika darf
Dich lieben, denn ich bin frei! Made
leine selbst hat das Wort gesprochen,
das uns scheidet."
ten."
„Ist alles aus? Unwiderruflich?"
„Ja. Als ich hierher von Falken
„Was erschreckt Dich so, Angelika?
herausschreien, aber sie schämt sich
des Wortes, hat Furcht vor der Lei
denschaft, die ihr „Nein" wieder ent-
Du auf mich, Angelika, und micki
weiter lieben. Willst Du das ver
sprechen?"
„Ja doch, ja!" Sie stößt es her
hört« klum ° was'!r'"n°^''u
ihr sprach, Worte der Hoffnung aus
herüber strich es feucht und kalt, Ne
belschatten zogen grau und schwer
zum Abschied.
„Auf Wiedersehen, Angelika. Du
wirst von mir hören, sobald ich den
ersten Schritt auf dem Boden gethcn
habe, aus dem ich unsere Zukunft
bauen will. Gedenke mein ——"
der Abendwind mit hohlem Pfeifen
durch die Zweige strich, wie mit lei
sem Glucksen die Wellen des Sees
im Uferschilf sich brechen, starrte auf
Hilfe!"
Einen Augenblick war es, als sehe
sie wieder den herbeieilen, der schon
ja er würde es werden, sobald sie es
wollte, ihr Retter aus jeder Noth.
Aber jetzt konnte sie ihn doch nicht ru
f«n.
Was sollte sie thun? Wer half ihr?
Wer —? Madeleine!
Ja ehrlich wollte sie sein und Ma
deleine würde Hilfen! Ihr schreiben!
Angelika war emporgesprungen Ja,
sie wollte es thun! Wollte selbst zu
Madeleine gehen, so wie diese einst
zu ihr gekommen. Morgen, in al
ler Frühe wollte sie zu ihr!
2 6. Kapitel.
Das hohe eiserne Parkthor hatte
sich hinter Hartmut Bravand ge
schlossen. Er stand noch eine Weile
und blickte hinüb«r nach dem Haust,
in dem Angelikas lichte Gestalt ver
schwunden war, dann wandte er sich
und schritt scharf seines Weges vor
an. Mit freiem, weitem Blick schau
te er vor sich hinaus. Er war «in
anderer geworden in einer kurzen
Spanne Zeit; erlöst in einer Minute
hoffnungsvollen Glückes von aller
Bitterniß, di« in ihm gewüthet, feit
er sein Vaterhaus verlassen und di»
leben mit Madeleine.
Da stand ihre Gestalt plötzlich vor
ihm, wi« er sie zuletzt gesehen, und
sein Herz schlug hoch auf, daß er
den Schritt hemmte und aus atlen
Zukunftsträuinen zur Wirklichkeit
erweckt Querfeldein hatte er
Und hinter sich das alte lassen.
Nicht zurück wollte er, aber durfte
«r so gehen? Zwei Wege ihm zur
gen. Dort zwischen Aeckern und am
Buschwald vorbei in Vielsachen Win
dungen eine W«g, der hinfiihrie
ner gedachte wohl wartete, daß er
kam, ein letztes Mal noch.
Ein rascher Entschluß, und zur
als er dort wieder anlangte. Kein
Augenblick des Zögerns, des Ueber
legens. Durch das Wohn^emach
ser, immer le?ser, wurden seineSchri!»
te, als sch«ue er ihren Widerhall in
dieser stummen Einsamkeit. Und
geflüchtet?
leuchtete die Nacht und am bedeckten
Wo war Madeleine?
Er fuhr zusammen und eilte zur
Thür, an die es geklopft hatte. Nur
der Diener kam, um zu fragen, ob
nicht zurück.
„Meine Frau ist si« ausgefah
ren?" Stockenden Tones fragte er es.
„Nicht gefahren, Frau Baronin
sind zu Fuß fortgegangen bald nach
dem gnädigen Herrn."
„Zu Fuß —"
Hartmuts Gesicht ward plötzlich
„Im Mantel —?"
„In Hut und Mantel."
„Es ist gut ich werde warten."
Fortgegangen zu Fuß !n
Hut und Mantel! Was war denn so
doch me. nie mehr feit sie oerheira
Beide Fensterflügel hatt« Hartmut
lelheit.
Er sieht plötzlich ihr geisterhafte»
Gesicht vor sich hört ihre Stimme:
„Du bist fr«i" „Es ist mir ernst"
danke! Nicht, um Gottes Barmherzig
keit willen nicht!
Sie war ja nur fortgegangen und
sie kam wieder. Mutzte, mutzte ja
Warten! Warten, bis sie kam, aber
nicht hier in dem Zimmer, dessen
stehen.
Sie suchen will er? Im Dunkel
ohne Leuchte?
Weges Leuchte."
„Madeleine Madeleine!" Ein
sie selbst in das ewige Dunkel hinein
gegangen ist?
Bater im Himmel, nein, nein! Der
in ihm hebt sich empor in wilder,
verzweifelter Gegenwehr
Nein! Das hatte sie nicht gethan!
das nicht dieses Grausamste
ihm. den sie ja liebte!
Aber wohin war sie gegangen zu
dieser Stunde?
Wieder sah er sie vor sich, geifter
bleich, reglos still und hörte, wie sie
es sprach:
„Es ist mir ernst."
Und «r irrte hier wie ein wahn
sinniger Tor ziellos, zweitlos imDun
kel umher.
Zurückgewandt hat er sich im ra
senden Lauf, hat kein Fragen nöthig,
als er auf dem Gutshof die Leute
stehen und aufgeregt reden sieht.
Madeleine war nicht zurückgekehrt.
Eine Stunde steht er, die Zähne
in die Lippen gebissen, die Händ«
zusammengeballt, als müsse er sich
Halt und Kraft geben, und dann
Fackeln, sattelt Pferde
nach meiner Frau zu suchen."
Minutenlang ein tosendes Durch
einander, Rufen, Schreien, den Boden
stampfende Rossehufe, dann auflo
dernde Fackeln, mit zuckendem Feu
erschein den Hof erhellend, Gruppen,
die sich formen, zu Futz, zu Pferoe,
eine wild aufgeregte Menge und in
ihrer Mitte, vom Brand der Fackeln
umloht, Hartum. Bravand. Di« Ge
stalt hoch aufgereckt, in jeder Sehne
gestrafft, steine« Unbeweglichkeit a,,s
seinen Zügen, nur die Augen strah
len gleich wilden Flammen. So
gibt er seine Befehle, ordnet die Leu
te, zum ersten Male als ihr Gebie
ter sich fühlend, ihr Herr der
Herr auf Falkenhagen.
Bon den beiden Inspektoren gelei
tet. ziehen sie truppweise hinaus, nach
verschiedenen Richtungen sich zerstreu
end, Hartmut steht im Thorweg,
starrt ein paar Augenblicke nach, wi«
es im Dunkel leuchtet und slammt,
wie Jrrlichterglanz.
Dann hat er selbst sich auf das
Pferd geworfen und stürmt davon,
alle überholend, in die Nacht hinein.
Hierhin, dorthin schwingt er die bren
nende Fackel, seines Dunkels Leucht».
Und immer wilder, immer verzweifel
ter schreit es in ihm
„Madeleine Madeleine!"
Einmal hat er laut, gellend ihren
Namen hinausgerufen, und dann ge
lauscht in namenlosem Grauen, wie
der Ruf sich in der Stille verlor und
dann noch einmal zu ihm zurüi.'.
klang, leise, wie ferner, klagender Gei»
slerhall
„Madeleine —"
Nicht so ihn strafen für das, was
er ihr angethan nicht so.
Angelika wenn Madeleine z«
ihr gegangen wäre?
(Fortsetzung folgt.)
Junge Frau: .Meine in
nere Stimme sagt mir..." Gatte:
„Um Gottes willen, eine innere
Stimme hast du auch noch?"
Für die Kuiyt.
Gefüllte Eier. Zehn Eier
werden hart gekocht und nach dem Er-,
kalten vorsichtig halbirt. Die Dotter
nimmt man heraus und streicht si»
durch ein Sieb. Man vermengt dich
Eigelbmass« mit ein paar «benfallz
durchgestrichenen Sardellen, eine!«
Etzlöffel voll verwiegter Zwiebel«
und Petersilie, einem Löffel
nach Geschmack Essig, Salz und eine»
Prise Zucker. Diese Masse wird wie«
der in die Eiw«itzhälften vertheilt.
Gebackene Kalbshirn-»
schnitten. Ein schönes grohe<
Kalbshirn wird gewässert, geputzt
und gehäutet, in siedendem Salzwas«
ser abgewellt und nebst einer gefchäl-»
ten Schalotte, zwei bis drei entgrät«!
ten Sard«llen, zwei Löffel fein go«
fchabtem fetten Speck, Salz, weis;«i>U
Pfeffer und etwas Petersilie recht feil»
gehackt, vermischt und abg«schm«ckt,
Jnd«sscn hat man «inige Milchbro«
oder Semmeln oder ein länglich-H
glattes Kaviarbrötchen in nicht zch
starke ab«r auch nicht zu dünn« Ecke«
ben geschnitten, streicht die Farce j«
auf eine Scheibe, deckt eine zweitck
darüber, wendet di« Schnitten in zeo»
quirltem Ei, bäckt sie in siedendeiO
Schmalz und schichtet sie um beliebt«
ges feines Gemüse als Beilaae.
Spinatsupp«. Man"wascb«
und koche Peck Spinat so
datz man das Gemüse durch ein Sie«
streich«» kann. Hat man 2 Tassech
starke Fleischbrühe, so erhitze mach
diese, andernfalls nehme man vo»
dem Wasser, in dem der Spinat gv«
kocht würd«. Aus 1/2 Eßlöffel But4
ter und eben so viel Mehl bereit»
man eine Einbrenne, fügt Tajft»
Milch und eine halbe Tasse sützÄ
Rahm und Salz und Pfeffer Hinz»
und vermischt dies alles mit dem i»
der Brühe befindlichen Spinat. Dicst
Suppe ist schmackhaft und g«fund.
Fisch mit Kartoffelsalat.
Man kocht die Kartoffeln in deH
Schale und schneidet sie nach dem Eo«
kalten in zierliche Würfel. Auf H
Theile Kartoffeln rechnet man 1 TheiH
eingemachten Lachs, der von den GrS-«
Gabel in kl«in« F«tzen zerrissen w
Man mengt Kartoffeln und Fisch be«
hutsam mit einer guten
>/> Stunde eh« man den Salat ser«
Viren will. t
Grüne Erbsensuppe miß
Klötzchen. Zu dieser
ckenden Suppe koche man 4 bis »
Tassen grüne Erbsen in 2 OuartH
lochenden Wasser mit 1 Tasse gehackt
ten, frischen kl«in«n Gelbrüben gar.
Dann gibt man 1 bis 2 Etzlöffe»
Zucker, 1 Theelöffel Salz. 1 Etzlöffe»
fein gehackte Petersilie hinzu und setz»
kleine Klötzchen auf folgendem Teigs
in die Suppe: 2 Etzlöffel Butte»
reibt man zu Sahne, gibt 3 Eigelbs
'/> Tasse sütze Milch, '/? Theelöffel
Salz, 1 Tass« Mehl hinzu unds
schlägt die Masse tüchtig, zuletzt rühr»
man den l«icht geschlagenen Schne»
von den 3 Eiweitz hinzu, s«tzt eine»
kleinen Bersuchsklotz in di« Supp»
und gibt entweder mehr Mehl oder
mehr Milch hinzu, falls txr B«r«
fuchsklotz zu weich oder zu ftst sei»
sollte. Sind die Klötz« eingesetzt, so
rührt man 3 Etzlöffel Butter glatt
und gibt 2 schichte Etzlöffel Mehl hin-»
zu, rührt dies in di« Erbs«nsuppe, dich
man, sobald di« Klöße gar sind, voM
Feuer hebt und servirt.
mit zwei bis drei Eiern, zwei bis
Löffeln Zucker, etwas geri«b«n«
Muskatnutz und . Citronenschale,
Pfund M«hl und etwas geriebener
Semmel vermischt. Aus diesem Teig
formt man flache Klötze, bäckt sie i«
Gefüllter Mürbebraten.
Man spaltet 2 Mürbebraten einmal
der Länge nach, ist aber vorsichtig
Auf dem flach ausgebreiteten Fleisch
l Tasse trockenen Brotkrumen,
Tasse gekochten, gestampften Karlos
-1 Ei, 2 Eßlöffeln geschmolzener But»
Scheiben geschnitten schmeckt dieser
Braten sowohl heitz wie kalt gegessen,
vorzüglich.
Kalte Rhabarberspeise.
Man schält und hackt B—9 bittere
Mandeln, fügt sie nebst dem Saft
und der abgeriebenen Schal« «iner
halben Citrone zu Pfund fein ge»
schnittenem Rhabarber und l'/L
Pfund Zucker und kocht dies mit s»
viel Wasser, datz d«r Rhabarb«r knapp"
bedeckt ist, unter beständigem Rühre»
zu einem Mus. 12 Gramm Gelatine
hat man indessen Stunde in kal
tem Wass«r nxichen lassen, rührt diese
unter das Mus und giebt alles in eine
ausgespülte Form. Man läßt die
Speise aus Eis erstarren, stürzt sie
und garnirt sie mit Schlagsahne uns
Makronen. B«li«big kann man de»
Rhabarb«r auch durch ein Sieb st»«i>»
chen. .