Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 17, 1911, Image 2

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    > Goethe auf der Alm.
uns
Hinan."
Zwei Prahlhänse stritten miteinan
«rlebt habe. Der Erste sagt: „Der
Theil Islands, wo ich vorigen Som
mer war, ist so kalt, daß das ganze
Jahr über der Boden so hart gefroren
>ist, daß man die Leichen nur bestat
geschoß— keine Leiter, keine Rettung
Treppe verbrannt. Aber Kops
nicht verloren: Badewanne zum Fen-
« »
Au!
Aron: Du, Mosesleben ich
hätte Lust, zu kaufen de Wolle.
Moses: Gerechter! Was biste
Keine Gesahr. Tourist (der
Ihnen im Morgengrauen durch. Herr
Wirth, will ich das Logis gleich im
Voraus bezahlen!" Wirth: „O,
das ist der bestellte Gulasch."
Ersatz.
Gemüthlich.
Logier gast (im Fremdenbuch
eine Wanze erblickend): .Zessas, san
dö Viecherln ei dera Großstadt g'-
scheidt, gar ei's Buch schauen's eini,
was ma für a Zimmernummer hoat!"
A' Remontöruhr 'kauft.
Der Handler hat eahm garantirt,
Daß s' guat a Jahr lang lauft.
Un wie er kimmt voll Freuden z'Haus,
Da bleibt das Werkel steh'».
Und was er schüttelt, horcht u. sluacht
Es will nit weitergeh'n.
Und mit 'm Knicker stiert er um,
Und z'reißt die Federn gar...
Wia alles hin war, fallt eahm ein.
Daß d' Uhr net a u f'z o g'n war.
In der Sprechstunde.
Jung etablirter A r zi(lei
Sei die Meine!"
Und büßt jetzt fürchterlich, weil sie
seit Mai die Seine.
Hautgout.
Doch hielten sie die Nasen hoch.
Kindlich.
chen?"
„Nun, weil ich gar keine Oper
„Was halten Sie für das beste Be
„Die PritMion."
Wir ki der dil^
Blmncn"crstcs' Blühn
Dünkt mich un fremde» Lande trübe.
Das abgekühlte Europa.
An einem jener grausam-schönen
Sommertage, an denen ein wolkenlo
ser Himmel dem Tagesgestirn gestat
tet,> ungezählte Millionen Kalorien
auf die Erde zu strahlen, saß der Ta
pezierermeister Marek in einer öffent
lichen Anlage auf einer Ruhebank. Er
hatte heute ein gutes Geschäft zu En
de geführt, einen ansehnlichen Betrag
einkassirt, befriedigend zu Mittag ge
gessen und durfte wohl jetzt in der un
menschlichen Mittagshitze der Ruhe
pflegen. Friedlich faltete er die Hände
über seine gutgenährte Leiblichkeit,
lehnte sich sanft an den Rücken der
Bank, streckte die Beine aus und dachte
an allerlei kühle Dinge, wie Helles
Bier, Gletscher. Gefrorenes, Alpenluft
und Schneefelder, wobei er sanft ein
schlief.
Er genoß das Vergnügen des
Schlafens nicht lange. Schritte auf
dem knirschenden Kies erweckten ihn.
Ein junger, blasser Mensch kam daher
und setzte sich gerade auf die Bank,
die Herr Marek inne hatte. Das war
„Gestatten Sie", sagte der junge
Mensch, und Herr Marek erwiderte
etwas brummend, was ebenso gut
„wegen meiner" als „Hol' Dich der
Teufel" heißen konnte.
„Eine Mordshitze!" sagte der An
gekommene und fuhr sich mit dem
Taschentuch über Stirn und Wange.
„Hm..hm.." machte Herr Marek
unwillig über die Störung.
„Man ist förmlich in Schweiß auf
gelöst", setzte der jungt Mann das
Gespräch fort.
„Ja ...ja ~
„Was mich anbeirisst", wandte sich
der junge Mensch an seinen Nachbar,
„so muß ich sagen, daß mir der Win
ter lieber ist, als der Sommer."
„Kann schon sein," brummte Marek.
„Gegen die Kälte kann man sich
schützen. Aber was soll man gegen die
Hitze thun?" wiederholte der Tapezi
rermeister.
„Sie leiden auch sehr unter ihr?"
„Allerdings", erwiderte der Gewer
betreibende, dem der Schweiß über
Stirn und Wange perlte.
„Wir leiden alle unter dieser fürch
terlichen und überflüssigen Hitze. Man
sollte sie sich nicht gefallen lassen. Es
wäre die höchste Zeit, daß man etwas
gegen die Hitze thut!"
Diese energisch gesprochenen Worte
rissen Herrn Marek aus seiner Schläf
rigkeit. Er sah den jungen Menschen
verwundert und mißtrauisch an und
sagte dann: „Ich begreise nicht, was
Sie daherreden. Was wollen denn
Sie oder was sollen denn die Men
schen gegen die Hitze thun?"
„Das ist doch ganz einfach! Man
muß den Sommer abschaffen!" ent
gegnete mit größter Selbstverständ
lichkeit der junge Mann.
Das war nun für den guten Ta
pezirermeister zu viel. Er rückte etwas
von dem Sommerfeind ab und sah
sieht, von dem man vermuthet, daß
es in seinem Oberstübchen nicht ganz
richtig ist.
Der junge Mann lächelte und be
merkte mit großer Ueberlegenheit:
.Ich habe erwartet, daß Sie sich über
meine Worte wundern werden. Ich
weiß auch, >aß Sie mich in diesem
Augenblicke für verrückt halten. Aber
wird doch den Sommer abschaffen
müssen, um der fürchterlichen Hitze
beizukommen."
als wundere es ihn, daß es noch im
mer Menschen gibt, die nicht wüßten,
wie man den Sommer abschasst. Er
gemessenem Tone zu sprechen an:
„Nichts ist leichter als den Sommer
abzuschaffen. Man bedient sich dazu
nur der Erfahrung der Wissenschaft.
Passen Sie mal auf. Sie werden die
Sache gleich verstehen! Was thun die
reichen Leute im Sommer?"
„Ganz richtig sie gehen aufs
Land, ins Gebirge, an die See. War
um thun sie das?"
„Weil es dort lühler ist."
„Ausgezeichnet weil es dort küh
ler ist. Da haben wir es schon. Wenn
man also den Sommer abschaffen
! noch näher.
i „Wie entsteht der Sommer?" be>
! zann er das Gespräch weiter zu füh
! :en.
„Durch die Sonne", entgegnete
Marek.
„Nicht ganz richtig!" bemerkte der
junge Mann, „der Sommer entsteht
durch die Hitze, denn im Gebirge
Das sah Herr Marek ein.
„Das mit der Hitze," ergriff der
junge Mensch wjeder das Wort, „das
verhält sich so: Im Frühjahr blasen
die Winde aus dem Süden und brin
gen die Wärme der heißen Gegenden
mit, die in unseren Gebirgen den
Schnee schmilzt und das Eis aufthau
en macht. Das gelingt aber den war
men Winden nur bis zu einem gewis
sen Grade. Wenn sie alle Wärme ab
es im Sommer da draußen so ange-
Herr Marek wischte sich den dick
perligen Schweiß von der Stirn und
dachte mit frommer Sehnsucht an die
Eis und den angenehmen Schnee gibt.
„Jetzt passen Sie einmal genau
auf." fuhr der junge Mann fort zu
doziren, „es ist also bewiesen, daß das
Geschäft des Schneeschmelzens von
den warmen Winden aus dem Süden
daß sich im Sommer die erhitzte Luft
intensiver abkühlen würde... Merken
Sie etwas?"
„Nein", sagte der Tapezierermeister.
Geduldig setzte sich der junge Mann
zurecht und fing zu erklären an:
zine der europäischen Wärme sind.
Würde man diese Wüsten kassiren. so
bei."
seufzte der Tapezierermeister.
„Man kann es," erwiderte bestimmt
der Erklärer. „Man - braucht die
Wüsten nur zu bewässern, was mit
Hilfe des Ozeans sehr rasch und sehr
billig geschehen kann. Wäre diese Be
der Schnee bliebe auf den Bergen lie
gen, die Gletscher würden sich weiter
ins Thal erstrecken, und die Macht
der Sommersonnenhitze wäre gebro
chen. Die Menschheit würde aufath
men, die Landgemeinden wären vom
Gespenst der Trockenheit befreit, und
die Regierungen würden viele Ausla
gen ersparen."
DaS leuchtete dem Tapezierermeister
Marek ein. Er berauschte sich an dem
Gedanken eines kühleren, angenehme
„Die Idee ist großartig!" sagte er
„Ob großartig oder nicht darauf
kommt es mir nicht an," erwiderte
dieser. „Ich beurtheile eine Idee nur
darnach, ob sie ein Geschäft ist. Und
diese Idee ist ein Geschäft."
„Ein Geschäft?"
„Bei dem großen Interesse, das
ganz Europa an der Sache hat, müß
ten alle Regierungen zu dem Projekt
Stellung nehmen, sobald sie erführen,
daß eine Unternehmung an der Aus
führung scheitert. Millionen kämen
in's Rollen, Millionen, die einen ent
sprechenden Verdienst abwürfen. Denn
ob die Leute dafür oder dagegen sind
Niemand könnte an dem Unterneh
ner Existenz verschließen. Nehmen
wir an. die Regierungen wären dage
gen, so müßten sie uns gehörige Ab
standsgelder zahlen, daß wir von dem
Projekte ablassen. Oder sie witren da
für, dann würden sie in ihrem eigenen
Interesse unser Unternehmen fördern
... Geld gäbe es auf jeden Fall."
Marek sah sinnend zu Boden. Er
erinnerte sich, schon oft gelesen zu ha
schätzte. Wenn sich ihm heute die Gele
einen Antheil zu nehmen, und er es
versäumte, zuzugreifen? Die bittersten
Vorwürfe würde er sich bis zu seiner
Todesstunde machen.
mir nicht leicht fallen, sie durchzusetzen.
Das ist ja der Fluch von uns Erfin
dern und Entdeckern, daß wir fast
der Schiffsschraube, und wie die Bei-"
spiele der Geschichte alle heißen."
Tapezierermeister Marek dachte noch
„Wenn ich einmal das Patent habe,
i gründe ich eine Gesellschaft auf
Aktien. Sie können sich denken, wie
lebhaft diese Papiere verlangt werde»
würden. Banken, Industrielle, Ge
schäftsleute würden sie auskaufen.^.
hinaufgetrieben. Es gäbe Antheile und
Plötzlich wandte sich der Tapezierer
„Ja, lieber Herr, warum führen
Sie denn die Idee nicht aus?"
„Lassen wir das," erwidert« der
Gefragte trocken, „sprechen wir von
„Es fehlt Ihnen wohl an Geld?"
wagte der Tapezierer zu bemerken.
„Und wenn dem so ist? Können
Sie mir helfen? Sicher nicht."
„Wer weiß."
„Ja, wenn ich wenigstens den ersten
tente hätte!"
„Macht das viel aus?"
reichen!"
„Tausend, Mark..." wiederholte
Herr Marek.
Unternehmungslustigen nur so zu,
aber bis dahin ist der weiteste Weg.
Ja, wenn ich einen Mann fände, der
Sie, wären nothwendig?"
Der junge Mann nickte.
„Ich würde dem Manne die ganze
„Der Geldgeber, so meinen Sie,
wäre dann Ihr Geschäftsführer?"
„Jawohl, und später sicher Verwal
tungsrath, wenn es an's Ausgeben der
Aktien geht."
plötzlich. T°>"6"rermeister
„Was, Sie wollen?" rief der junge
Hand.
..Ich will!"
„Nein, nein... Ich höre schlecht, es
ist ein Traum."
sein. Gleich morgen komme ich mit den
Entwürfen, Plänen und dem Ma
nuskript zu Ihnen."
machen."
„Ausgezeichnet! Aber, da fällt mir
ein ich muß es Ihnen gleich geste
einem guten Bekannten mit Geld habe
belehnen lassen. Die muß ich zuvor
auslösen."
„Wie viel macht das aus?"
„Mit den Zinsen an dreihundert
Mark."
„Die gebe ich Ihnen als Vorschuß."
Sie gingen in ein kleines Kaffee
und machten das Vorschußgeschäft ab.
Marek legte die dreihundert Märker
auf den Tisch, und der junge Mann
eilte fort, um Papiere, Pläne, Ent
würfe sofort auszulösen.
Am nächsten Tage erwartete Herr
Marek seinen neuen Geschäftsfreund
zur vereinbarten Morgenstunde. Er
hatte in der Nacht einen unerhörten
Traum von Goldbergen, die sich in
kühlen Gletschern verborgen fanden, er
sah sich als Verwaltungsrath und von
der unangenehmen Thätigkeit, den
anderen Leuten die Sophas neu zu
nähen, endgiltig befreit. Es bereitete
ihm einige Unruhe, als die vereinbarte
Stunde vorbei und Her junge Mann
noch immer nicht erschienen war. Ganz
von seinen Gedanken eingenommen,
ging er im Geschäft auf und ab, dach
te, überlegte, erwog, was denn dazwi-
Zeit zu vertreiben, nahm er das Mor
genblatt zur Hand.
. Da erschrak er auf's heftigste. Er
las unter den Tagesneuigkeiten: „Das
abgekühlte Europa« oder die Opfer
eines originellen Schwindler«: Seit
einiger Zeit treibt sich in verschiedenen
Kreisen ein verkrachter Student der
Naturwissenschaften herum, der Leicht
gläubigen einzureden sucht, daß er ein
Verfahren entdeckt habe, um Europa
abzukühlen und Millionen zu verdie
nen ... ."
Die Zeitung entsank dem guten
Tapezierermeister Marek. Opfer eines
Schwindlers! Auch er war darunter!
Marek sprang auf, ballte die Faust
gegen den unsichtbaren Gegner und
that den feierlichen Schwur, keinen
Entdecker oder Erfinder jemals wie
der zu unterstützen und wenn Ko
lumbus selber käme.
An diesem Tage strahlte Europa
wieder in unbarmherzigster Sonnen
wärme. Nur der Tapezierermeister
Marek war sehr abgekühlt und mied
seine Mitmenschen, da er dreihundert
Märkern nachzutrauern hatte.
Durch die Bl me. Erster
' Herr (in großer Gesellschaft zum an
, dern, mit einem Blick auf die martia
! lifche Gestalt eines Försters): Für
an der geeigneten Stelle ausgestellt,
ersetzt sämmtliche Glühlichtlampen
des Städtchens!
S-chneidig. Z
Zollbeamter: „Oeffnen Sie, bitte, das Packet dort!"
zwölf Bilder mit 3 Dollars."
Kunde: „Wat? Drei Dollars soll ick
Erste Kritik.
ii t fizie Rekruten): hall >l,r
geschworen; jetzt weiß i net, is's was mit euch oder is's nix
Verfr ü h t e s Lo b. Mada
wenigstens bescheiden und ißt das,
was wir übrig lassen!" Köchin:
„Ja, wissen Sie, gnädige Frau, der
Ist halt sehr vorsichtig weil's Pilze
Genial.
aus der Börse. „Sie kaufen sich im Winter eine Anzahl
.„Weshalb denn?""
„Weil sie dann sicherlich steigen werden."
Geschästspslicht. Sie:
trinkst, bekommst Du einen miserablen
Magen!" Er: „Du weißt doch, ich
hab? unter meinen Kunden drei
Rache.
Redakteur: „Scharf hab ich auf den Kerl, den Laberle. Er hat
wieder lyrische Gedichte eingeschickt. Den schon ich aber nicht mehr läng«
Nebensächlich. Kutscher
(nachdem er mit dem Fremden vor
Deshalb. Alter Herr: „Ich
wollte, das Bier wäre auf dem
Grunde des Meeres." Matrose:
„Well, Mister, ich kann nicht sagen,
Alter Herr: „Ah! Ist der brave
Mensch Abstinent?" Matrose:
.Nee, der ist Taucher!"
V e r w i ck e l t e r F a l l. „Denke
rathet!"